Das Sterben von Zeitungen und die Moral dieser Regierung

Sterben von Unternehmen gehört zu jeder Branche. Also auch zur Zeitungsbranche, die ja überdies weltweit unter zunehmendem Käufermangel leidet. Daher wäre der Tod von Kärntner und Salzburger Zeitungen an sich auch ein normaler Teil des Lebens, so hart er für die Betroffenen auch ist. Es gibt aber gleich drei große Aber.

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Denn dieses Sterben ist direkte Folge eines neuen Bundesgesetzes, das die staatliche Presseförderung reduziert. Auch diese Einschränkung wäre in Zeiten gigantischer staatlicher Überschuldung durchaus diskutierbar – würde nicht gleichzeitig derselbe Staat, also die regierenden Parteien, gleich in drei Punkten widerlich vorgehen.

     

  • Erstens: Betragsmäßig wie moralisch am schlimmsten sind die Inserate und Kooperationen, die parteipolitisch an willfährige Medien vergeben werden. Durch die Länder, durch Ministerien oder durch pseudo-unabhängige Institutionen, die Steuergelder ausgeben und an Parteipolitikern hängen. Für diese Förderungen durch die Hintertür wird weit mehr als das Zehnfache der staatlichen Presseförderung aufgewendet. Jedes einzelne dieser Inserate und Kooperation würde in anderen, in rechtsstaatlichen Ländern die vergebenden Politiker und Kabinette hinter Gitter bringen.
  • Zweitens hat der Staat bei der Kürzung seiner offiziellen Förderung sehr gezielt die von kleinen, parteipolitisch unabhängigen Unternehmern herausgegebenen Zeitungen getroffen. Dennoch wird das „natürlich“ der Verfassungsgerichtshof wieder einmal in Ordnung finden. Er wird ja ausschließlich von den beiden regierenden Parteien beschickt. Er hat auch nichts gegen die anderswo durch Gerichte verbotenen Inserate aus Steuergeld unternommen (Dabei haben die den Gerichtshof okkupierenden Parteien nur noch 52 Prozent der abgegebenen Stimmen, bei den Wahlberechtigten insgesamt überhaupt nur noch eine Minderheit).
  • Drittens wurden gleichzeitig – also trotz des offiziellen Sparzwanges – die Geldflüsse an die Parteien noch viel umfangreicher. Sie laufen zwar auf den unterschiedlichsten Wegen, kommen aber immer vom Steuerzahler.
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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: harald44

Die Zeitungen sind selbst schuldig an ihrem "Sterben"!
Denn sie haben sich so bereitwillig dem politisch verordneten Zeitgeist unterworfen, daß ich im Grunde in allen Zeitungen, was die Politik betrifft, das gleiche zu lesen bekomme. Der Kapitalismusdruck tut ein übriges dazu, denn wennn alle Zeitungen der Einfachheit halber dieselben Kommentare von den wiederum gesteuerten (von wem eigentlich?) von den Presseagenturen abgreifen, dann sind sie nur noch langweilig. Hinzu kommt, daß die Rechtschreibung bei den Redaktionen sich enorm verschlechtert hat, und wenn ich beim Lesen nur einer Zeitungsseite auf mehrere Fehler stoße, die schon eine einfache WORT-Korrektur erkennen würde, die man aber stehen läßt, dann mindert dieser Umstand das Lesevergnügen erheblich. Und zum dritten kommt dazu, daß ich beispielsweise am Montagmorgen in der Zeitung das Wichtigste vom Sonntag zu lesen bekomme, was ich bereits am Sonntagabend im INTERNET via Computer lesen konnte.
Kurz: Eine Zeitung wird erst dann wieder interessant, und nur dann bin ich auch bereit Geld dafür auszugeben, wenn ich darin PARTEIUNABHÄNGIGE und STAATSUNABHÄNGIGE Dinge zu lesen bekomme, die sorgfältig recherschiert sind, die um objektive Wahrheit bemüht sind, und die sich in Satz, Wort und Stil an die korrekte Rchtschreibung halten.
Was alle schreiben und wie alle schreiben, ist uninteressant.

Gravatar: Crono

@DDD
.. Ich bin gerne bereit, die Vorteile der elektronischen Medien gegenüber den Printmedien ausführlich aufzulisten. ..
~~~
Nur Ihre Bereitschaf juckt keinen! :-)))))))))))))))))))))))))))))) . Haben Sie das noch immer nicht kapiert?

Gravatar: Karin Weber

Ja, darauf warten wir gespannt.

Der größte Vorteil von den Online-Medien offenbart sich, wenn der Strom weg ist. Auch können Politiker viel einfacher als früher ihre Lügen löschen.

Dieses bekloppte Facebook ist aus meiner Sicht keinen Cent wert. Sobald der Strom weg ist, funktioniert da auch nichts mehr. Da sind "Freunde" in echt, wirklich etwas besseres.

Was gibt's eigentlich Neues bei den Kirchenaustritten? Sie sind jetzt hier gar nicht darauf eingegangen? :-)

Gravatar: Joachim Datko

Zeitungen sind ein Anachronismus.
Man denke auch an die Umweltbelastung!

Ich bin gerne bereit, die Vorteile der elektronischen Medien gegenüber den Printmedien ausführlich aufzulisten.

Joachim Datko - Physiker, Philosoph
Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft
http://www.monopole.de

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