Das Spiel mit den „Flüchtlings“-Zahlen

Worüber man sich laut Innenministerium freuen soll.

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Sie erinnern sich? Letztes Jahr sagte Vizekanzler Gabriel, dass Deutschland 500.000 als „Zuwanderer“ bezeichnete Einwanderer pro Jahr ohne weiteres integrieren könne. Das ist eine Zahl, die man schon lange vor allem aus der ökonomischen Ecke hört. Über die Motive möchte ich nicht spekulieren. Hier sei nur ein Beispiel unter vielen angeführt.

Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung („Zuwanderungsbedarf aus Drittstaaten in Deutschland bis 2050“) kommt zu folgendem Ergebnis: „Zuwanderung im »normalen« Umfang (ca. 200.000 Nettozuzüge pro Jahr) bremst den negativen Trend des Erwerbspersonenpotenzials, stoppt ihn aber nicht. Erst bei einer Nettozuwanderung, die im langjährigen Mittel 533.000 Personen umfasst, würde das Erwerbspersonenpotenzial in etwa auf dem heutigen Stand bleiben unter Berücksichtigung normal steigender Erwerbsquoten.“

Bei solchen Berechnungen fällt immer auf, dass an eine Änderung des kapitalistischen Wirtschaftens überhaupt nicht gedacht wird. Es soll fantasielos so weitergehen wie bisher, mit dem Raubbau, dem Überfluss und so weiter. Nur bei dieser Voraussetzung macht die Forderung nach so viel Einwanderung in einem eigentlich zu dicht bevölkerten Land überhaupt Sinn. Doch dies nur nebenbei.

Dann kam 2015 eine ungeheure Zahl an Migranten über die offene Grenze; ihre genaue Zahl ist bis heute unbekannt. Es dürfte sich um etwa ein bis zwei Millionen Menschen handeln. Wohlgemerkt müssen diese Menschen zur „normalen Zuwanderung“ hinzugezählt werden. Es folgte die von der Bundesregierung heftig kritisierte (angeblich einseitige, in Wahrheit von einer ganzen Reihe von Westbalkanstaaten zusammen mit Österreich beschlossene) Schließung der Balkanroute. Wie der deutsche Innenminister nun zugab, ist der Rückgang der „Flüchtlings“-Zahlen im laufenden Jahr vor allem auf diese Maßnahme zurückzuführen.

Er verkündete stolz, dass im ersten Quartal „nur noch“ 170.000 Migranten nach Deutschland gekommen sind, davon im März „nur noch“ 20.000 Menschen. Wenn man die letzte Zahl als Maßstab nimmt, kämen auch dieses Jahr immer noch 350.000 und in den kommenden Jahren 240.000 Asylsuchende. (Von den an Afrikas Küsten auf die Überfahrt Wartenden sei abgesehen.) Ich muss wiederholen, dass zu dieser Zahl die „normalen“ Einwanderer, also 200.000 Menschen, hinzugezählt werden müssen. Das ist dann die von der Wirtschaft (und der sich in ihrem Schlepptau befindlichen Politik) geforderte Zahl. Von wegen Rückgang.

Man könnte meinen, dass die invasionsartigen chaotischen Zustände von 2015 nur dazu gedient haben, den Deutschen Sand in die Augen zu streuen und sie dazu zu bringen, sich über „nur noch“ eine halbe Million an schleichender Einwanderung pro Jahr zu freuen. Das wären im von der Bertelsmann-Stiftung anvisierten Zeitraum ja „nur“ etwa acht Millionen Menschen aus meist überaus sympathischen Drittstaaten. Es gibt ernstzunehmende Leute wie den französischen Philosophen Renaud Camus, die das als „großen Austausch“ bezeichnen.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: ropow

Ein knapperes „Erwerbspersonenpotenzial“ schmälert Profite, weil dies automatisch höhere Löhne und eine geringere Produktion von Waren und von zukünftigen Konsumenten bedingt.

Der Import von „Flüchtlingen“ löst alle diese Probleme auf einmal: Sie sorgen für das geeignete Lohndumping bei gleichzeitiger Produktionssteigerung und ihre höhere Reproduktionsrate versorgt die Wirtschaft auch in Zukunft mit genügend Konsumenten und weiterem „Erwerbspersonenpotenzial“. Als Startpaket benötigt man nur noch die zügige Familienzusammenführung orientalischen Ausmasses, um die Zeit zu überbrücken, bis die effektive Reproduktion der Neubürger mittels Mehrfachehen als Teil der kulturellen Identität so richtig Früchte tragen kann.

Kosten, die durch gewisse Anlaufschwierigkeiten aufgrund der mangelnden Ausbildung des uns geschenkten „Erwerbspersonenpotenzials“ entstehen, oder durch die jährliche Schaffung der Infrastruktur einer Großstadt wie Dresden, Hannover oder Nürnberg für die jährlich 500.000 Zukunftsdeutschen vor und nach jeder Familienzusammenführung, werden wie bisher genau mit jenem Geld finanziert, das man den konsum- und reproduktionsunwilligen Deutschen wegnimmt - als Zukunftsabgabe sozusagen, denn wenn Deutschland dadurch irgendwann 800 Millionen Einwohner und das BIP von Madagaskar hat, dann wird sich auch das mit den Flüchtlingszahlen erledigt haben.

Gravatar: Diederich Heßling

"Bei solchen Berechnungen fällt immer auf, dass an eine Änderung des kapitalistischen Wirtschaftens überhaupt nicht gedacht wird. Es soll fantasielos so weitergehen wie bisher, mit dem Raubbau, dem Überfluss und so weiter."

Etwas ändern??? Sie meinen, freiwillig etwas ändern?
Das steht wohl sicher als allerletztes auf der politischen Agenda! MEHR Wachstum...wofür auch immer.

Und zum Thema Einwanderung: ja vielleicht bräuchte Deutschland ja tatsächlich (was ich nicht glaube und wünsche, s.o.) hunderttausende pro Jahr.
Dann aber bitte ausgebildete Fachkräfte aus "zivilierten" Ländern. Und kein arbeitsscheues Gesindel was zu 80% Hartz4 bekommt!

Und zur Abrundung des Ganzen ein heute von mir auf dieser Seite bereits geschriebener Kommentar...weil er so schön paßt wie Faust auf's Auge!

Verdacht auf Identitätsbetrug
"In den Ahlener Unterkünften wurden von insgesamt 230 gemeldeten Personen lediglich 144 angetroffen. Die übrigen waren untergetaucht. Fast die Hälfte der Anwesenden verfügte über falsche Identitäten."

Mein Kommentar:
Also von 230 Refutschies rund 150 mit falschen Identitäten. Weil die untergetauchten werden ja nicht ehrlicher sein als die erwischten...also nach Adam Riese in Summe 150!

Von 2.300.000 letztes Jahr "Eingereisten" also 1.500.000 Schwindler...auch nach Adam Riese oder nach Statistik...

Detschland, mir graut's vor Dir !!!

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