Das neue Prostitutionsgesetz ist eine Schande

Um es vorweg zu sagen: Das neue Prostitutionsgesetz ist eine Schande für Deutschland.

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Seit Jahren kritisieren Kriminologen und sonstige Experten das Prostitutionsgesetz der rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder. Zu Recht: Das rot-grüne Gesetz hat mehr die Zuhälter als die Frauen geschützt. Das rot-grüne Gesetz war vielmehr ein Prostitutionsförderungsgesetz, denn es brachte die Prostitutionsindustrie zum höchstlukrativen Geschäft und machte aus Deutschland das Bordell Europas.

Eine Schande, denn Prostitution ist eine grausame Verletzung der Menschenrechte und müsste deshalb aufs schärfste geächtet werden.

Was machen aber unsere Politiker aus der schwarz-roten Koalition: Anhand einiger kosmetischer Verbesserungen sollen die Gemüter der Frauenrechtler, der Jugendmedienschützer (seit Inkrafttreten des Gesetzes werden die deutschen Städte mit Werbung für Prostitution geradezu überschwemmt)und der Menschenrechtler besänftigt werden.

Die Prostitutionslobby, die schon 2002 die skandalöse Liberalisierung der Prostitution durchsetzte, hat sich wieder durchgesetzt.

Faszinierend, wie Manuela Schwesig, die ansonsten permanent über die Ungerechtigkeiten, die Frauen in dieser Welt widerfahren, heult und jammert, das neue Prostitutionsgesetz schönreden kann: "Ich freue mich, dass die Regierungsparteien meine Pläne zur Regulierung der legalen Prostitution unterstützen. Es wird erstmalig klare Regelungen für die legale Prostitution in Deutschland geben, die dem Schutz der Frauen dienen." Marcus Weinberg von der CDU ist froh, weil das neue Gesetz Prostitution WENIGER attraktiv für Kriminelle macht, ist es also immer noch – so gering waren am Ende die Ansprüche!

Nichts da. Kein Schutz. Das neue Gesetz verspottet diese armen Frauen, indem sie Maßnahmen eingeführt hat, die in der Praxis kaum etwas bewirken können, wie etwa Anmeldepflicht, gesundheitliche Untersuchungen und Kontaktstellen für Gespräche. Das neue Gesetz will nicht zur Kenntnis nehmen, dass die Frauen meist rein theoretisch als Selbständige „arbeiten“, doch in Wahrheit in völliger Abhängigkeit leben. Gegen diese informelle Struktur kann das neue Gesetz gar nichts anrichten.

Die Frauen werden nach wie vor ausgebeutet werden. Die Geschäftsstrukturen der Prostitution sind stets am Rande der Kriminalität. Frauen geraten in dieses System aus Not und werden ausgebeutet.

Das lässt sich nicht durch ein paar kosmetische Striche reparieren. Was wir brauchen, ist etwas ganz anderes:

     

  1. Prostitution muss als schwerer Verstoß der Menschenwürde- und Rechte klassifiziert werden.
  2. Prostitutionsstätten müssen als solche bezeichnet werden und nicht als Sauna, FKK-Paradies usw.
  3. Jegliche offene oder versteckte Werbung muss verboten werden.
  4. Prostitution muss wieder als sittenwidrig klassifiziert werden.
  5.  

Flankierend dazu sind Programme nötig, die diese armen Frauen, Opfer von skrupellosen Menschen, aus dieser erniedrigenden Situation herausholen.

Fernziel muss die weitgehende Beseitigung der Prostitution sein.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Eine Betroffene

Ist irgendeine(r) von Ihnen überhaupt Sexarbeiterin?
Ich, schon. Ich habe dieses Beruf mit zwei Diplomen und einer Osteuropäischen Staatsbürgerschaft gewählt, nach ein Paar Jahren Tätigkeit in einem sog. "normalen" Beruf, das mir soviel Stress, Erniedrigung und Unsicherheit gebracht hatte, dass es mir für ein ganzes Leben reicht. Und wenn ich meine Schwester ansehe, die ebenso als Akademikerin ihre Karriere unter quasi-feudalen Bedingungen aufbaut, und manchmal -viel weniger freiwillig- für die Firma nach Ihr schönes Land muss (wo sie als Osteuropäerin natürlich "dementsprechend" angeschaut wird), bereue ich nichts.
Ich könnte Ihnen soviel erzählen -vielleicht von Ihren"eigenen" Ehemännern... Wenn ich nur einmal als Sexarbeiterin überhaupt angesprochen wäre! Und was ich zu erzählen habe, hast das allerwenigste damit zu tun, was Sie hier gerade schreiben.
Aber um zu unserem dringenden Thema zu kommen: das neue Prostitutionsgesetz, genauso wie irgendeine Form der Zwangsregistrierung schadet uns, unabhängigen Sexarbeiterinnen. Grosse mafiose Strukturen können sich sowieso gegen vieles wehren -ich glaube nicht, dass ein neues Gesetz bei ihnen etwas ändern würde. Wir werden aber strafbar wenn wir uns nicht registrieren. Nun, viele von uns möchte auf keiner "Hurenliste" landen. Warum? Vielleicht weil wir noch lebende Eltern haben, die von unserem Beruf nichts erfahren dürfen. (Warum nichts erfahren? Dass unsere Tätigkeit in der Gesellschaft weiterhin extrem stigmatisiert wird, muss ich ja Ihnen wohl nicht erklären.)
Steuer bezahlen will ich bewerbe und tue es auch, aber unter einem Titel. Und das muss auch so bleiben, solange "Hure" das Schimpfwort Nr. 1. bleibt in der Gesellschaft.

Gravatar: Jesse James

Lieber Herr von Gersdorff,

wir sollten lieber froh sein, dass in Deutschland noch so viel Vernunft regiert, dass einvernehmlicher Sex zwischen Erwachsenen auch dann nicht verboten wird, wenn Geld im Spiel ist. Die zum Beispiel in Schweden übliche Gleichsetzung von freiwilliger und Zwangsprostitution ist ein Schlag ins Gesicht sowohl von freiwilligen Prostituierten und deren Kunden als auch von Zwangsprostituierten, kriminalisiert Unschuldige und verschwendet außerdem staatliche Ressourcen - das schwedische Gesetz ist die eigentliche Schande. Auch scheint es fragwürdig, ob Sie wissen, wovon Sie reden. Meines Wissens sind Sie nicht verheiratet, haben keine Kinder, keine pädagogische Ausbildung und keine praktische pädagogische Erfahrung, fühlen sich aber dazu berufen, sich "Jugendmedienschützer" zu nennen. Haben Sie also jemals in Ihrem Leben mit Prostituierten gesprochen? Und wenn ja, in welchem Zusammenhang?

Gravatar: Richard

"Wer Sex nur haben kann, wenn er bezahlt, ist ein armer Wicht."

Wer weiß - vielleicht ist er auch nur verheiratet ;-)

Gravatar: D.Eppendorfer

Prostitution ist ein Minenfeld der aktuellen Ethikvorstellungen und somit schwer objektiv zu beurteilen. Ich denke jedoch, dass es hier einen Konsens gibt, der jede erzwungene Prostitution als Schwerverbrechen wahrnimmt und die Verursacher somit unter harte Strafe stellt.

Wie aber reagieren wir auf eine Frau, die aus eigener freier Entscheidung diesen für sie vielleicht sehr bequemen lukrativen Weg des Geldverdienens wählt, statt lebenslang für einen gesetzlich tolerierten Hungerlohn an einer Supermarktkasse tagaus tagein piep piep piep hören zu müssen? Dürfen wir da auch Moralapostel spielen und das verteufeln? Ich denke nicht, denn die Würde jedes Menschen sollte diesem selbst überlassen bleiben. Manche könnten so etwas nie tun, andere schon. Es werden aber auch nicht alle Olympiesieger oder Bankvorstände, denn die Fähigkeiten sind unterschiedlich. Wer also will eine Frau verurteilen, die ihre eher begrenzten Möglichkeiten optimal nutzt? Ich jedenfalls nicht, obwohl ich derartige intimen Dienstleistungen nicht in Anspruch nehme.

Gravatar: Crono

Danke. Volle Unterstützung Ihrer Überzeugung.

Gravatar: Crono

@Richard sagt:
... Was für ein Schwachsinn. ..
~~~
Gratuliere und danke für Ihre eigene völlig korrekte Intelligenzquotienteinschätzung. Mehr kann man dazu nicht sagen.

Gravatar: Crono

@Klimax sagt:
..ebensowenig wie Lohnarbeit ..
~~~
Abscheulich! Sind Sie in der Brange drin?

Gravatar: Crono

War in Ihrer Wohnung die Luft schon so dick und stinkig, daß Sie sie lüften mußten? Und jetzt: eine Hyperventilation?

Gravatar: MicroHirn

Liebe Almuth,

also da bringen Sie mich in eine Zwickmühle. Meine ich nun Moral oder Ehtik?
Mache ich überhaupt diese Unterscheidung, die mir irgendwie zu 'akademisch' vorkommt?
Ich glaube, ich meine Moral, Ethik ist mir zu künstlich, zu theoriebeladen.
Unter Moral würde ich dabei einen inneren Kompass verstehen, der universell und unabhängig von Zeitepochen, anzeigt, was richtig und falsch wäre. Hier wäre dann auch das Recht der ersten Nacht als als perverse Machtausübung zu verorten, die sowohl Moral als auch Ethik mißachtet. Alles was uns nicht in Einklang mit dem bringt, was wir im bestem Sinne eines schöpfungsgewollten Daseins sein sollten, löst in uns eine Art Unruhe und Disharmonie aus. Darauf zu hören, haben wir verlernt bzw. ist uns eine solche Sicht völlig fremd. In der Christenheit wird von einer gefallenen Schöpfung gesprochen, dies ist wohl die Ursache für eine grundlegende Deformation unserer moralischen Möglichkeiten, die dann beispielsweise auch Prostitution als eine für Menschen angemessene Handlungsweise ansieht.

Gravatar: Huber

Sie sprechen mir und vielen anderen aus der Seele. Dieses Gesetz ist eine Zumutung, tragischerweise unter der Federführung von Frauen entstanden. Welch Einfältigkeit! Prostitution muss abgeschafft werden mittels der Kriminalisierung der Freier denn ohne Nachfrage gäbe es auch keine Prostitution/Zwangsprostitution.

Gravatar: Elikal

Prostitutuion muss verboten werden! Leute sollen Sex haben wie sie wollen, aber wer seinen Körper verkaufen muss, das ist eine Erniedrigung, die der Staat mit allen Mitteln unterbinden muss! Es ist eine SCHANDE, dass wir der Prostitution (und dem Drogenkonsum) immer mehr Tür und Tor öffnen!

Wer Sex nur haben kann, wenn er bezahlt, ist ein armer Wicht.

Gravatar: Paul

Die Forderungen von Herrn von Gersdorff sind völlig richtig.

Gravatar: Almuth Wessel

Sehr geehrter Vorposter...meinen Sie MORAL oder ETHIK? MORAL ist stark von jeweiligen gesellschaftlichen Kontext abhängig und somit wandelbar. Ein Beispiel: im 18. Jahrundert und in einigen Gegenden Europas bis ins 19. Jahrhundert hinein galt in ländlichen Gebieten das so genannte Jus primae noctis - das ist Ihnen doch sicherlich ein Begriff? Es war mit den damaligen Moralvorstellungen durchaus vereinbar, dass ein Gutsherr - oder Duodezfürst - zumindest rein theoretisch ein "Recht" auf jeden weiblichen Untertan hatte - und wenn ein junges Paar heiraten wollte, musste es ihn entweder gewähren lassen, oder sich die physiche Unversehrtheit der Braut mit einer Ablosesumme erkaufen. Moralisch akzeptiert - aber ethisch natürlich höchst bedenklich. Oder nehmen wir die Gepflogenheiten unseres heutigen Wirtschaftslebens, wenn es um die Herstellung von Konsumgütern geht: nicht selten werden Modeartikel in Pakistan und anderswo unter menschenunwürdigen Produktionsbedingungen zu Hungerlöhnen hergestellt, damit sie hier in Deutschland kostengünstig angeboten werden können. Moralisch geduldet - ethisch verwerflich.. ich könnte noch weitere Beispiele nennen - aber lassen wir es mal bei diesen beiden.

Gravatar: MicroHirn

Es ist eine Frage der Moral. Vielleicht haben wir einfach nur jedes Gefühl dafür verloren, was Moral und Unmoral bedeuten.

Gravatar: Richard

Was für ein Schwachsinn. Gerade die von Ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen würden ja wieder zu einer Stigmatisierung der Prostituierten führen. Woher außerdem wollen Sie wissen, dass es nicht Frauen gibt, die Prostitution für eine gewisse Zeit lang aus eigenem Entschluss wählen? Sollen die dann auch wieder bestraft werden? Der Staat ist spätestens seit der großen Strafrechtsreform der siebziger Jahre kein Sittenwächte mehr und soll es auch bitte nie wieder werden. Womit nichts dagegen gesagt sein soll Ausbeutung, Gewalt und Zwang streng zu verfolgen.

Gravatar: Klimax

Quatsch mit Soße. Prostitution ist kein grausames Verbrechen, ebensowenig wie Lohnarbeit. Sondern nur Arbeitszwang und Zwangsprostitution sind zu ahndende Verbrechen. Und ein weiteres Verbrechen ist es, Prostituierte oder auch ihre Freier staatlich bevormunden zu wollen, als wären sie keine mündigen Bürger, die frei Verträge miteinander aushandeln und abschließen können.

Gravatar: Coyote38

Sehr geehrter Herr von Gersdorff,

Ihr Idealismus in allen Ehren ... aber darf ich Ihnen die Frage stellen, wann Sie das letzte Mal in Ihrem Elfenbeinturm das Fenster geöffnet und frische Luft geschnappt haben ...?

Gravatar: D.Eppendorfer

Was erwartet ihr denn von Wirtschaftsbossen und deren Politkermarionetten, die überwiegend aus Männern bestehen und darum sicher zu den Nutznießern solcher Gesetze gehören? Die basteln sich die Welt doch genau so, wie sie am besten davon profitieren können, und der Michel, dieser Zipfemützentrottel, der macht alle 4 Jahre brav sein Wahlkreuz am selben Fleck. Solange der Bier im Kühlschrank hat und in der Glotze Fußball flimmert, ist dessen schlichte Welt doch in Ordnung.

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