Das moralische Versagen der Gentechnikgegner

Anfang des Monat haben 400 Gentechnikgegner in den Philippinen ein Versuchsfeld zerstört, auf dem zu Forschungszwecken die mit Vitamin A angereicherte Reissorte “Golden Rice” angebaut wurde.

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Björn Lomborg berichtet in Trashing rice, killing children über das moralische Versagen der durch große Umweltschutzorganisationen unterstützen Anti-Gentechnik-Bewegung.

Beitrag erschien zuerst auf: liberalesinstitut.wordpress.ocm

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: MicroHirn

Herr Oberdörffer,

wenn Sie sich den Eingangsartikel noch mal durchlesen, dann stellen Sie fest, dass es dort um eine Aktion auf den Philippinen ging, die mit dem 'Argument' der Verantwortungslosigkeit und Schuldzuweisungen belegt wurde. Darauf habe ich inhaltsgemäß geantwortet und bin damit thematisch am Ball geblieben. Meine Zurückweisung dieser unhaltbaren Anschuldigung gegenüber philippinischen Landwirten und Gentechnik-Gegnern, die diese Aktion durchführten, gründet sich auf Ursachenverschiebung und der unbewiesenen Behauptung 'Golden Rice' wäre die Lösung eines Vitamin-A Defizits.
Dieses 'Nötigungsargument' vorgetragen mit der Moralkeule lenkt nicht nur von den nötigen agrar-ökologischen Maßnahmen ab, sondern möchte die Gentechnik-Gegner in eine Ecke der Verantwortunglosigkeit stellen, damit diese einer Einführung des Golden Rice nicht mehr in die Quere kommen. Dabei haben die beteiligten Landwirte klar ihre Verantwortung deutlich gemacht, indem sie auf eine Sorge für die Gesundheit und einer Zerstörung der Artenvielfalt hinwiesen, die das Problem einer Mangelernährung nur verschlimmern würde.
Solche Totschlagargumente der Gentechnik-Propagandisten nach dem Motto 'Ihr seid Schuld an....' müssen zurückgewiesen werden und als das gesehen werden, was sie sind: Eine moralische Fesselung, um Gentechnik als Heilsversprechen ungehindert einführen zu können.
Wie Sie sehen, Herr Oberstörffer bleibt meine Reaktion damit eben nicht inhaltsleer, sondern konzentriert sich auf den wesentlichen Aspekt dieser Nachricht.

Darüberhinaus gäbe es sicherlich noch weitere Gesichtspunkte, um gegen eine Gentechnik zu sein, dies wäre dann aber Teil einer allgemeinen Diskussion. Ob wir dies hier leisten können und der Kommentarbereich der richtige Ort wäre, ist fraglich. Die ethische Frage eines Fütterungsversuches mit Golden Reis an Menschen, wäre hierbei mit Sicherheit ein Kandidat der hier eine Rolle spielen würde.

Die 'ständige ' Evolution ist natürlich der Heilige Kelch des Darwinismus, dabei zeigen die Befunde sehr deutlich, dass Stabilität und damit Artenkonstanz auch über lange Zeiträume, absolut die Grundlage für Leben an sich bildet. Enthemmung der RNA-Interferenz und variables Reagieren von Transpositionselementen braucht einen deutlichen Stressor, um die Modifiktion eines Genoms auszulösen. Bedenken Sie, wir reden hier nicht über irgendwelche Riffelungen von Dorsalschildern irgendwelcher Triopsiden, die Variationen aufgrund rekombinierter DNA sind auch so schon erstaunlich vielfältig, ohne dabei etwas völlig neues entstanden wäre. Aber ich denke, das Bild der Evolution wird sich in den nächsten Jahrzehnten sowieso gründlich wandeln, auch wenn die gängigen Evolutions-Stories immer noch behütet werden, wie ein rohes Ei.

Und zu meinem Namen, micro= klein folglich übersetzt KleinHirn. Und stellen Sie sich mal vor, was das Kleinhirn alles leistet und was wir ohne es wären. Und außerdem, aufgrund eines Nicknamen auf die gedankliche Kapazität eines Schreibers zu schließen, ist ja nun ein wenig mutwillig, meinen Sie nicht?
Aber egal, ich denke, wir sind durch mit dem Thema und zumindest ich widme mich nun anderen Themen.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Herr MicroHirn, Sie selbst haben sich doch MicroHirn, also winziges Hirn, genannt. Aber davon abgesehen, warum nennen Sie nicht die Gründe, die Ihrer Ansicht nach gegen Golden Rice sprechen? Und bei der Evolution hat es sicher stürmische und ruhigere Phasen gegeben. Aber Stabilität und Gleichgewicht gibt es da nicht, Evolution findet ständig statt. Und was sind die "Risiken biotechnologischer Machbarkeit"? Nennen Sie sie, sonst bleibt Ihre Antwort völlig inhaltsleer.

Gravatar: MicroHirn

Nun werden Sie mal nicht persönlich, Herr Oberdörffer. Was für mich schon zu viel ist oder nicht, können Sie gar nicht abschätzen.
Die Problematiken beim Golden Rice sind etwas komplexer und nicht mit Standardargumenten der Gentechnik-Befürworter zu beantworten. In diesem speziellem Fall müßten Sie sich eingehender informieren.
Und nein, die Evolution bedeutet Stabilität und Gleichgewicht, unterbrochen von adaptiven Phasen. Das beliebte Argument, Gentechnik hätte es schon immer gegeben und damit Teil einer natürlichen Entwicklung, kann angesichts der Risiken biotechnologischer Machbarkeit für ein natürliches Gleichgewicht in der Natur nicht gelten.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

"Ja, es würde mehr Geld kosten – genau dies ist wohl wieder mal der springende Punkt."
ES IST DER SPRINGENDE PUNKT, Herr MicroHirn. Es würde genau das Geld kosten, das die Menschen, die sich hauptsächlich von Reis ernähren müssen, eben nicht haben. Sie sind gegen Gegntechnik? Warum? Können Sie erklären, weshalb gentechnisch veränderte Pflanzen so gefährlich sind, wie die Gegner der Gentechnik behaupten? In der Natur findet ständig Gentechnik statt: immer wieder werden Gene durch zufällige Einwirkungen verändert. Die ganze Evolution beruht darauf. In der menschlichen Gentechnik werden Gene gezielt verändert oder es werden Gene ergänzt, um Organismen mit erwünschten Eigenschaften zu erhalten. Bevor diese veränderten Organismen für die Anwendung freigegeben werden, wird sorgfältig geprüft, ob durch die Genomänderung nicht zusätzliche unerwünschte oder gefährliche Eigenschaften mit enstanden sind. Erst wenn sichergestellt ist, daß dies nicht der Fall ist, wird der Organismus freigegeben. Aber für ein Mikrohirn ist das wahrscheinlich schon zu viel.

Gravatar: MicroHirn

Ohne mit der Wimper zu zucken wird ein halbtotes Argument mittels der Moralkeule aus der Mottenkiste der Gentechnik-Befürworter gezogen und berechtigte substantielle Kritik damit einfach beiseite geschoben. Die Supplementierung mit Nutriceuticals darf und muß man kritisieren. Die Verantwortung für Nährstoffdefizite liegen nicht bei denjenigen, die durch Zerstörung von Versuchsfeldern eine Lösung durch alternative Ernährungsstrategien für die bessere Wahl halten. Die Billig-Variante ist eine Schande für die Menschheit und dies als alternativlos darzustellen, eine Behinderung für vernünftige und humanitäre Möglichkeiten.
Ja, es würde mehr Geld kosten - genau dies ist wohl wieder mal der springende Punkt.
Die Zuordnung einer Verantwortungslosigkeit gegen über defizitärer Ernährung und deren Folgen kann bei denkenden Menschen nicht funktionieren und bedeutet nichts weiter als eine aggressive Verschiebung kausaler Zusammenhänge, deren Ursprünge nicht bei den Kritikern zu suchen ist.

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