„Dresden war keine unschuldige Stadt“ ließ er seine Wähler wissen und begab sich damit auf das Niveau der linksradikalen Barbusigen, die sich mit „Bomber Harris do it again“ in Szene gesetzt hatten. Warum man unbedingt OB einer Stadt sein will, für die man keine Empathie aufbringen kann, bleibt Hilberts Geheimnis. Er scheint jedenfalls immer wieder den Beweis antreten zu wollen, dass er den Dresden-Hassern nicht nachsteht.
Neueste Beispiel dafür ist das „Kunstprojekt“ des syrisch-deutschen Aktionisten Manaf Halbouni (32), das sogenannte „Aleppo-Monument“.
„Wir haben uns mit den Förderern geeinigt, nichts zu den Kosten zu sagen, da vor allem viel ideelles Engagement dahintersteckt“, ließ Christiane Mennicke-Schwarz (48) vom Kunsthaus Dresden über Bild die Dresdener wissen. Die zum Teil aus Steuergeldern finanzierte Summe bewege sich „im geringfügigen Bereich“, behauptet Mennicke-Schwarz. Da ist es mehr als erstaunlich, dass nicht über diese Geringfügigkeit gesprochen werden soll. Der Künstler selbst wäre nicht entlohnt worden.
Was Halbouni und die Förderer seines Projektes übersehen haben und auch OB Hilpert verborgen blieb, ist, dass es sich bei der Busbarrikade in Aleppo, die Halbouni als Anregung diente, um keinen unschuldigen Schutzwall der gepeinigten Bevölkerung handelte. Auf der Barrikade prangte die Fahne der „Ahrar ash-Sham“, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als „Terroristische Vereinigung“ eingestuft wird und laut Stiftung Wissenschaft und Politik „zum islamistischsalafistischen Spektrum des Aufstands“ gehört. Angeblich will Halbouni vorher nur Bilder ohne Fahne gesehen haben. Als die ganze Wahrheit herauskam, hatte er Schöpfer des Schrottmonuments aber sichtbar keine Probleme damit, ein Symbol der Islamisten vor der Dresdener Frauenkirche errichtet zu haben.
Peter Grimm zitiert Halbouni in seinem Blog so:
„Das Einzige, was ich weiß, ist, dass eine der dort kämpfenden Parteien die Busse dort aufgerichtet hat, um eine Schutzbarrikade für die Zivilbevölkerung zu errichten, um die Sicht von Scharfschützen zu blockieren“ und „Ich muss das Kunstwerk nicht neu bewerten, denn es steht für das, was ich meine: Für den Frieden.“
Peter Grimm kommentierte das treffend:
„Was vor Schüssen schützt, ist also erst einmal gut, egal unter welcher Fahne? Wenn die Stadt dieser Logik konsequent folgt, kann sie ja zum nächsten 13. Februar ein Denkmal für den unbekannten Luftschutzwart errichten. Dessen Dienst diente doch auch dazu, Menschen vor Bomben zu schützen, oder?“
Es ist natürlich nicht zu fürchten, dass die Stadt dieser Logik folgt. Sie scheint für die Schrottbusse aber auch gesetzliche Vorschriften zu missachten. Ein Leser machte mich darauf aufmerksam, dass die Busse, bevor sie zum „Monument“ umfunktioniert wurden, nicht entkernt worden sind. Da sicherlich auch in Dresden vor der Aufstellung von Kunstwerken Brandschutzvorschriften beachtet werden müssen, ist die Frage, ob das geschehen ist. Wenn ja, warum befinden sich in den Bussen noch genügend brennbare Materialien, die entflammt Menschen im Umfeld verletzen könnten? Wenn nein, warum wurde auf eine brandschutztechnische Prüfung verzichtet? Wer übernimmt die Verantwortung, wenn Menschen zu Schaden kommen sollten?
Statt die Dresdener, die sich mit einem islamistischen Symbol mitten in ihrer Stadt nicht anfreunden können, zu beschimpfen, hätte Bild wenigstens eine kritische Frage stellen können. Aber kritisch ist unsere Qualitätspresse schon lange nicht mehr.
Nachtrag: Inzwischen ist Öl aus einem der Busse ausgelaufen. Das Umweltamt der Stadt sieht aber keine Gefahr der Verschmutzung, da es sich nur auf dem Betonsockel gesammelt habe. Eine weggeworfene Zigarette, die auf dem ölverschmutzten Betonsockel gelandet wäre, hätte genügt…
Kommentare zum Artikel
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Das mit dem ausgelaufenen Öl finde ich schrecklich.
Eigentlich das Öl weniger. Vielmehr die Art und Weise wie man diese Umweltverschmutzung im Namen der Kunst toleriert. Irgendwann wird es soweit sein, dass Künstlern die Verunreinigung von Trinkwasser erlaubt wird. So sie doch ein Zeichen gegen Rechte Gewalt oder dergleichen setzten. Irgendwann muss auch mal Schluss sein mit der rechtsfreien Kunstszene.
@mah
„Aleppo im Ganzen“ schuldig zu finden, wäre sogar für Dirk Hilbert eine Herausforderung, denn es ist ja nur der Osten der Stadt, in denen sich die über 30 „islamistischen Rebellengruppen“ einnisten konnten, wie der Islamische Staat, die al-Nusra-Front oder eben auch Ahrar al-Sham, die diese aufgestellten Busse zur Absicherung ihres Scharia-Territoriums erfunden haben, die nun in Dresden an „das gemeinsame Schicksal beider Städte erinnern“ sollen…
http://www.deutschlandfunk.de/syrien-konflikt-in-aleppo-geben-islamisten-den-ton-an.694.de.html?dram:article_id=361837
… während in West-Aleppo die Kämpfe das Plantschen der Reichen in ihrem Swimmingpools höchstens akustisch stören:
http://www.srf.ch/news/international/das-kriegszerstoerte-aleppo-zwischen-elend-und-luxus
Der Vergleich mit Dresden ist eben aus so vielen Gründen heuchlerisch, nicht nur wegen der albernen Behauptung, die Kriegsflüchtlinge aus Aleppo könnten nur im 3.400 km entfernten Deutschland Sicherheit finden und nicht etwa im ein paar Hundert Meter entfernten Westen Aleppos:
https://de.sputniknews.com/infographiken/20160817312158481-kaempfe-aleppo-karte/
@ropow: sehr treffender Kommentar.
Findet OB Hilpert eigentlich die Stadt Aleppo im Ganzen schuldig oder unschuldig?
Oder muß man hier nach Frontverlauf unterscheiden?
Und wie unschuldig sind die Kinder, die auf der "schuldigen Seite" gestorben sind?
Um die menschlichen und politischen Qualitäten des OB Hilpert angemessen zu bewerten, müßte ich mich auf strafrechtlich relevantes Gebiet begeben.
Das ist das Problem bei den FDP-Leuten. Bei den anderen Parteien weiß man grob, für was sie stehen bzw. für was sie nicht stehen. Bei den FDP-Leuten weiß man nie, was man gewählt hat. Das stammt noch aus der Zeit als es nur CDU, SPD und FDP gab und die FDP sich je nach Lage opportunistisch orientierte. Diese Fahne-nach-dem-Wind-Hänger-Philosophie hat sich seinerzeit offenbar in der FDP manifestiert.
Und die Polizei erteilt Platzverbot für Bürger, die still und leise trauern wollen. ( https://www.pi-news.net/2017/02/dresden-wessen-gedacht-wird-sagt-die-stadt/ )
Wie war das gleich ? 1 - 2- 3 -- Danke Polizei ? Die würden ihre eigenen Eltern in den Knast stecken, wenn der Befehl dazu käme , doch Achtung: ( https://www.maras-welt.de/2014/11/21/die-polizei-ist-ein-wirtschaftliches-unternehmen-und-sie-wissen-es-selbst-ganz-genau/ ) Außerdem wird nicht umsonst eine Versicherung für " Beamte" angeboten: ( http://www.atrium-fvp.de/privat.haftpflicht.diensthaftpflicht.richter.html )
Mit seinem Schuld-Durchblick sollte man Dirk Hilbert zum Außenminister machen.
Den Japanern könnte er dann sagen, dass sie jeden 6. und 9. August mit ihren Gedenkfeiern rund um die Friedensparkdenkmäler nicht soviel Wind machen sollen, schließlich wären Hiroshima und Nagasaki „alles andere als unschuldige Städte“ gewesen. Und dasselbe könnte er auch jeden 11. September den New Yorkern sagen, deren Gedenkfeiern mit Vorlesung der Namen der 2791 Menschen, die hier bei dem Anschlag ums Leben kamen, auch nur einen Opfermythos aufbauschen würden, schließlich wäre die Stadt mit ihrem World Trade Center, in dem „little Eichmann“-Technokraten (Ward Churchill) den Imperialismus der USA in der Welt managten, auch „alles andere als eine unschuldige Stadt" gewesen.
Ja er könnte damit richtig auf Tour gehen, von Pearl Harbour über Mumbai, Beirut, Bagdad, Moskau, Madrid, London bis nach Nizza und Paris - überall findet man doch jemanden, dessen Individualschuld man zur Kollektivschuld ausweiten kann. Vielleicht macht er dann ja auch noch einen Abstecher nach Berlin zum Bretscheidplatz - äh, nein, das dann wohl eher doch nicht.