Demgegenüber kommt Europa trotz oder gerade wegen seines hochsubventionierten Ausbaus der sogenannten erneuerbaren Energien nicht von seiner Abhängigkeit von der Kohle los, was sich seit einigen Jahren in steigenden Treibhausgasemissionen wiederspiegelt. Auch wenn nach wie vor in den USA absolut deutlich mehr Kohlendioxid als in Europa emittiert wird, so haben die beiden Titanen der globalen Klimapolitik in Wachstumsraten gesehen die Rollen getauscht. Der selbsternannte Musterschüler Europa hat den Staffelstab an den viel gescholtenen Klimasünder USA abgeben müssen.
Schiefergas entlässt bei der Energieumwandlung nur halb soviel Kohlendioxid in die Atmosphäre wie Kohle und trotzdem mögen es die meisten Umweltschützer nicht. Zwar gibt es keine wirklich ernstzunehmenden Hinweise darauf, dass die Risiken der Schiefergasförderung übermäßig groß und technisch nicht beherrschbar wären, doch die Anhänger des Vorsorgeprinzips lehnen sie trotzdem kategorisch oder zumindest mit prohibitiv hohen Auflagen ab. So groß kann die Sorge um das Klima und das Eintreten für faire Entwicklungschancen der Bevölkerung in den Industrieländern nicht sein, dass man einer derartigen Win-Win-Situation für Umwelt und Ökonomie nicht mehr Begeisterung entgegen bringt. Da kann man Jeffrey Frankel nur beipflichten, wenn er die ewigen Bedenkenträger aus der Umweltszene mit Leuten vergleicht, die aus Angst vor den Risiken einer Viagra-Behandlung ihrer Erektionsstörung lieber wieder zu gemahlenem Nashornpulver greifen. Immerhin kann man dann wieder über das Schicksal der Nashörner jammern.
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