Das furchtbare Erbe des Euro

Bankrott des ominösen Kerneuropas von Finanz-Prediger Schäuble, Putsch in Italien und jetzt raten die Rasputins zum Anwerfen der Notenpresse.

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Halten wir es vor der Geschichte fest. Die Einführung der Euro fand gegen den Willen der Völker in Europa statt. Es wurden sogar mehrere klare Volksentscheide ignoriert. Die Politiker sagten uns, der Euro sei notwendig, um Frieden und Wohlstand zu erhalten. Ohne den Euro drohten Krieg und Armut. Helmut Kohl und Theo Waigel waren die Einflüsterer in Deutschland, die ihren Willen brachial umsetzten.

 

Nun haben wir den Euro und das ist die Folge:

 

-          Die finanzielle Kernschmelze erreicht nun Länder wie Österreich, Frankreich, Finnland oder die Niederlande. Auch deren Anleihen schenken die Märkte immer weniger Vertrauen. Nur noch Deutschland bleibt ungeschoren. Noch! Die ominöse Flucht ins Kerneuropa, wie Finanz-Prediger Schäuble sie will, ist eine Chimäre.

-          Der Euro-Rettungsfonds hat offenbar versagt, die Märkte vertrauen den Aktionen der Euro-Politiker nicht mehr. Als letzte Maßnahme bleibt nur noch, dass die Europäische Notenbank EZB sich bereit erklärt, unbegrenzt Schuldpapiere zu einem bestimmten Prozentsatz aufzukaufen. Die Märkte könnten dann die Zinsaufschläge hochtreiben, die EZB würde das ausgleichen. Der unbegrenzte Aufkauf von Schuldpapieren ist aber nichts anderes als das Drucken von Geld. Die Notenpresse als letzte Zuflucht.

-          In Italien hat selbst nach Meinung des Handelsblatts ein „stiller Putsch“ stattgefunden. Ein „politisches Kartell“ hätte die Macht ergriffen, der „Totalbankrott der Politik“. Nun drohen womöglich noch in anderen Ländern Technokarten-Putsche und die Bürger werden an den Rand gedrückt.

 

Eine verheerende Bilanz, ein furchtbares Erbe des Euro. Man erkennt unseren Kontinent kaum mehr wieder. Es herrschen chaotische Zustände wie nach einem Krieg. Unglaublich, was da angerichtet wurde von oberlehrerhaften politischen Eliten, die ständig von sich behaupten, aus der Geschichte gelernt zu haben.

 

Das Schlimme ist, dass die angebotenen Lösungen keine sind. Was ist denn die Folge, wenn die EZB alle Schuldpapiere aufkauft und damit massenhaft Geld druckt? Die Schuldenländer haben keine Veranlassung mehr, sich ins Zeug zu legen. Der Schlendrian kommt wieder. Wer riskiert denn seinen Kopf wegen Sparmaßnahmen, wenn es auch bequemer geht. Die Zeche dafür zahlt als Folge allein Deutschland in Form von Inflation. Diese trifft besonders die Unter- und Mittelschicht. Die Spargroschen der Bürgerinnen und Bürger werden aufgefressen. Die Reichen finden sicher wieder einen Weg, um dieser Entwicklung einigermaßen zu entkommen, aber nicht der Normalbürger. Viele Wirtschaftsexperten, wie Thomas Straubhaar, Präsident des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, meinen, die EZB sollte diese unbegrenzte Garantie übernehmen. Allein das schon würde die Märkte beeindrucken, so dass die Notenbank nie Geld drucken müsste. Dieses Markt-PR-Denken verfolgt uns schon seit dem Beginn der Euro-Krise und hat sich bisher immer als falsch erwiesen.

Auch der Europäische Rettungsfonds sollte so eine Beeindruckungsmaschine sein. Es hat nichts geholfen. Die Märkte werden wie bisher schon alle Versprechungen gnadenlos austesten. Sie werden auch die EZB auf den Prüfstand stellen und wenn die Notenbank Geld druckt, dann werden die Märkte sagen, das sei unseriös und ein weiterer Grund dem Euro nicht zu trauen. So dreht sich die Krisenspirale weiter und weiter.

 

Jetzt bedroht die Euro- und Schuldenkrise auch die demokratische Struktur der Mitgliedsstaaten. Und dies nicht mehr nur abstrakt. In Italien können wir das beobachten. Das Kabinett der Technokraten um Mario Monti  wird nicht vorübergehend regieren, wie bisher gedacht, sondern bis zum Ende der Legislaturperiode. Es ist kein Kabinett des Volkes, sondern ein Präsidialkabinett, beauftragt vom italienischen Präsidenten. Wer aus der Geschichte lernen will, der sollte vor allem das lernen: Wer die Demokratie gering achtet und meint in der Krise darauf verzichten zu können, der bahnt den Weg für das Unheil.

 

Jetzt kommt es darauf an, die demokratischen Rechte zu stärken, die Bürger zu informieren, sie mitzunehmen und mit ihnen gemeinsam den Weg aus der Krise zu finden. Wir brauchen Politiker, die das im Kreuz haben und von vorne führen.

 

von Dr. Christian Weilmeier

www.weilmeier.de

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Wiebitte

Gerade wegen dem Teuro sitze ich in der Sch...e!!!!!

Gravatar: FDominicus

@Ursula
unseres heuchlerischen Gutmenschentums,

Ich zähle mich nicht dazu, und wer ein bisschen von mir gelesen haben sollte, wird das durchaus bestätigen können. Umverteilung ist nichts anderes als Diebstahl.

Und ja es "adelt" einen abhängig zu sein, daß "System" hat für einen zu sorgen. Ich nenne es realistisch: Parasitentum.

Gravatar: Karin Pfeiffer-Stolz

@FDominicus

Klar - die Angehörigen der Politik- und Finanzkaste wissen schon, was sie tun.
Ich meinte die Steigbügelhalter und die unerträglich arroganten Halbgebildeten, die sich ernsthaft für das System verwenden, weil sie es nicht durchschauen.

Gravatar: FDominicus

@Karin

"Es ist einfach nur deprimierend.

Sie verstehen es nicht. Sie werden es wohl nie verstehen. "

Alternative: Sie verstehen es allzu gut, und wissen es gibt nichts besseres um Menschen zu "versklaven" Entschuldidung zu "mündigen Bürgern" zu machen....

Sie beherrschen unser Geld und damit uns. Das ist für Delebets und Schmarotzer das Schönste was es geben kann.

Gravatar: Hans von Atzigen

Sehr zutreffender Beitragstitel.
Fürwahr die Volgen des Irrsinns werden wohl unabwendbar furchtbar sein.
Kaum jemand hat verstanden das die EU und der EURO von Anfang an ein Luftschloss waren insbesondere im Bereich Wirtschaft.
Bereits im Mastricht Fertrag wurde das Ziel die angleichung der Lebensumstände innerhalb Europas klar festgeschrieben.
Scheinbar hat das funktioniert,ja bis eben zur sog. Finanzkriese.
Die EU Wirtschaftspolitik basierte gleich zu Beginn auf der Vormel Maximale Deregulierung bei grosszügiger Geldversorgung.
Dabei wurde die ,,Kleinigkeit,,übersehen,das nur solides REALWIRTSCHAFTEN letztlich Wohlstand schafft.
Und nicht Geldschöpfung aus dem nichts ergänzt durch Schamanistische Hurra Grossmacht Europa Beschwörungen. Die Menschen und Völker des Europäischen Kontinents werden für diesen Diletantischen von Ideologiewahn getriebenen Irrsinn einen beispiellosen furchtbaren Preis bezahlen.
Hätten die Verantwortlichen solide aus der Geschichte gelernt,hätten diese längst erkennen müssen das jeglicher Ideologiewahn egal ob links oder rechts unabwendbar im Desaster endet.
Was sind das jetzt? Verbrecher?
Ich lasse es mal bei der milderen,gnädigeren Vormulierung bleiben.
Innkompetente,Wahngestörte,Idiotten.
Geistesgestörte kann man wohl Schwehrlich vors Gericht zerren.

Gravatar: FDominicus

Nein nicht nur die Deutsche bezahlen mit einer Inflation alle Europäer werden es, ansonsten stimme ich Ihnen zu.

Gravatar: Karin Pfeiffer-Stolz

Wir brauchen vor allem das: ein gesetzlich garantiertes Eigentumsrecht auf die Früchte eigener Arbeit! Damit verbunden muß das Primat der Politik fallen und das durch die Repräsentanten des Staates proklamierte, anmaßende und durch nichts zu rechtfertigende Obereigentum über alle beweglichen und unbeweglichen Güter im betreffenden Staatsgebiet -– inclusive der persönlichen Lebensentwürfe jedes einzelnen Bürgers!
Der Weg zur Befreiung aus Schuldknechtschaft und Kreditknebelung führt dann automatisch über die Beseitigung des monopolistischen Staatsgeldes, das nur dem Namen nach Geld ist, nicht in seiner Substanz. Was wir heute in Händen halten, sind Gutscheine zum Verzehr von Gütern, die andere Leute erzeugt haben – und diese Gutscheine werden in beliebiger Menge durch die Machtelite hergestellt und willkürlich verteilt. Das Spiel wird so lange nicht enden, wie es Substanz zum Verteilen gibt.
Die Zusammenhänge dürften allzu wenigen klar zu sein, wie man aus zahlreichen publizistischen Äußerungen in Blogs und in der Tagespresse entnehmen kann. Nicht nur protestierendees Volk, sondern selbst Personen, die es aufgrund ihrer Bildung und eines reichen Erfahrungswissens besser wissen müßten, rufen nach noch mehr Regulierung durch den „Staat“ – was auch immer sie sich darunter vorstellen.
Die Personifizierung des Gedankenkonstrukts „Staat“ ist inzwischen ein gängiges rhetorisches Muster, das einen verheerenden Einfluß auf das Denk- und Vorstellungsvermögen ausübt. Kaum jemand scheint sich darüber Gedanken zu machen, daß sich hinter dem Mythos „Staat“ lebendige Machtpersonen verbergen, die unter der Wahrung des heiligen demokratischen Scheins beinahe alle eigennützigen Vorstellungen gänzlich ohne Gewaltanwendung durchsetzen können. Kennzeichen des Wahnsinns war bislang – Freiwilligkeit!
Diese Kurzsichtigkeit der meisten „Experten“ ist atemberaubend, und täglich ertönt der Ruf nach Hilfe lauter – Adressaten sind ausgerechnet die Brandstifter selbst, denen allein (!) man nun die Rettung des glimmenden Hauses Europas zutraut.

Es ist einfach nur deprimierend.

Sie verstehen es nicht. Sie werden es wohl nie verstehen.

Gravatar: Thomas

Sehr treffend analysiert, finde ich. Und das Schlimme ist, praktisch deckungsgleich läuft parallel das 2. Irrsinsprojekt der Politkaste an: die angebliche Energiewende. Die Parallelen zum Euro sind für mich sehr erschreckend und es bleibt nur zu hoffen, das das taumelnde Projekt Euro Schlimmeres bei dem Projekt Energiewende verhindert. Zur Zeit sieht es ja ganz danach aus.

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