Daniel Ben-Ami fordert Ferraris für alle

Das Magazin Novo Argumente hat dankenswerter Weise eine Übersetzung eines Artikels von Daniel Ben-Ami veröffentlicht.

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In diesem geht er mit Wachstumsskeptikern, also jenen Menschen, die durch die Welt jetten, um in Vorträgen überall auf dem Globus Verzicht zu predigen, hart ins Gericht.

"Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Welt wesentlich ärmer und technologisch weniger entwickelt als heute. Erfindungen, die wir heute als selbstverständlich hinnehmen, warteten noch darauf erdacht zu werden: Das Flugzeug, Antibiotika, Kernenergie, Computer, Insulin, orale Verhütungsmittel, Raumfahrt, Fernsehen und der Staubsauger, um nur einige zu nennen. Viele andere Technologien waren zwar schon erfunden, aber noch nicht verbreitet. Der Ford Modell T, das erste massenhaft produzierte Automobil, erschien erst 1908 auf dem Weltmarkt.

Wir leben im Durchschnitt auch längere, gesündere Leben als damals, wir sind größer, besser ausgebildet und – zumindest gemessen am IQ – intelligenter. So ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Amerika für beide Geschlechter von 47,3 im Jahre 1900 auf 77,7 Jahre im Jahr 2006 angestiegen 1. Und obwohl Afroamerikaner noch immer eine geringere Lebenserwartung haben als Weiße, erfreuen sie sich eindeutig eines längeren Lebens, und die Lücke zwischen den Gruppen ist deutlich geschrumpft. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Schwarzen lag 1900 bei 33,0 Jahren, im Jahr 2006 betrug sie 73,2 Jahre 2.

Trotz dieser bemerkenswerten Errungenschaften der Moderne beschweren sich viele Mainstreamkommentatoren laufend, dass wir von allem zuviel hätten. Zu viel Nahrung mache uns fett. Zu viel Konsum entleere unser Leben. Zuviel Reichtum mache uns unglücklich. Zuviel Entwicklung drohe den Planeten zu zerstören. Statt ermutigt zu werden, darüber nachzudenken, wie wir die Gesellschaft voranbringen können, werden wir permanent ermahnt, schon jetzt zu weit gegangen zu sein(...)", schreibt Ben-Ami auf novo-argumente.com.

Man kann nur hoffen, dass er mit seinen Gedanken Gehör findet. Gut möglich, dass die Menschheit Krebs, Aids und Alzheimer besiegen wird, so wie sie Pest, Cholera und Pocken besiegt hat. Dass auch in Asien Zugang zu sauberem Trinkwasser eines Tages eine Selbstverständlichkeit sein wird und dass auch in Afrika die durchschnittliche Lebenserwartung auf über 70 Jahre steigen wird. Mit Wachstumsskepsis wird man diese Ziele indes wohl nicht erreichen ...

 

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Die schöne neue Welt der "Neuen Produkte" wird unaufhaltsam schöner werden. Warum? Es sind Millionen Menschen in China, Indien und anderen Schwellenländern in die Produktentwicklung incl. Forschung eingetreten. Wir sind nicht mehr nur auf den "Westen" angewiesen - für technischen Fortschritt. Es wird neue Blockbuster geben, mehr und mehr.

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