Cogito ergo sum

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Was bedeutet der berühmte Spruch von René Descartes: Ich denke, also bin ich - Cogito ergo sum. Im Original heißt der Spruch ego cogito, ergo sum. Der französische Philosoph findet darin genau das feste Fundament des Wissens, das er suchte. Das Ziel von Descartes war es, das ganze Wissen auf sicherer Grundlage neu aufzubauen, rein vernünftig und wissenschaftlich. Es stellte erst einmal alles in Zweifel und wollte nichts anerkennen, das nicht die harte Prüfung der Vernunft übersteht. Im cogito ergo sum findet er dieses Fundament, diese feste unbezweifelbare Basis. Darauf baut er dann alles auf. Descartes gelingt damit einer der großen Würfe in der Geschichte der Philosophie. In seinem Werk Meditationes de prima philosophia, in dem diese Denkfigur auftaucht, legt er damit die Grundlage für das moderne Denken.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: piquadrat

ich bin, also denke ich - meine umkehrung

Gravatar: Rainer Guenther

Ich denke,also bin ich.
Meint ,da bin ich mir sicher,
Ich denke, all so bin ich.
(was ich denke, das erlebe ich)
und
was ich denke, das werde ich und auch erleben.)
Also, denke ich konstruktiv und mtfühlend, erlebe ich in der Rückkopplung eine erfreuliche Welt.
Also, seien wir wachsam.

Gravatar: Speitelsbach

Cogito ergo sum

Jeder Mensch ist gezwungen das zu glauben was ihm seine Sinnesorgane sagen. Für die meisten selbstverständlich, aber nicht gerade wenige landen in der Psychiatrie weil sie ihre Umgebung als gleichgeschaltet empfinden und an der Realität zweifeln. Folter bewirkt dann, dass sie sich wieder als real wahrnehmen. Niemand kann beweisen, dass es außer ihm selbst noch jemand anderes auf der Welt gibt oder ob alles um ihn herum auf seiner Einbildung beruht. Ohne Glaube ist der Mensch verloren.

Gravatar: Werner N.

Das Video über Descartes entspricht der gängigen Auffassung und Methodik gegenwärtiger akademischer Philosophie. Es zählt nur historische Fakten wertfrei auf, bleibt deshalb oberflächlich und wenig hilfreich. Weder wird unterschieden zwischen `Wissen` und `Er-kenntnis`, noch zwischen `Ratio` und `Vernunft`. So lässt sich Descartes`eliminative Re-duktion bei Vernunft und Bewusstsein auf (niederen) Intellekt nicht erkennen oder, dass `sum` mehr ist als `cogito`. Noch fehlt auch die Einsicht, dass die Aufklärung tatsächlich eine Verdunkelung (des visuellen Cortex) bewirkte. Gründe mit, warum heutige Philoso-phie im Rück- wie Vorausblick versagt. Insbesondere tut sie sich schwer im Erkennen von Ur-sachen und Folgen der „ katastrophalen Moderne“ (H.–J. Heinrichs, 1983). Solange die einseitigen, materiellen Extrempositionen der Aufklärung als Fundament der Moderne und deren Defizite bei den „Aufgeklärten“ im Dunkeln bleiben , lässt sich die nun seit Jahrzehn-ten anhaltende Orientierungslosigkeit nicht beseitigen. Es ist weiterhin verhängnisvoll, die Aufklärung in Politik, Philosophie und Kultur immer noch unkritisch als hehren Begriff zu handeln.

Gravatar: Thomas Rießler

„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ (Albert Einstein).
Ob wohl ein Philosoph, ein Freund der Weisheit, für Einstein die Quelle der Inspiration war? Schon vor ca. 2000 Jahren war dem Apostel Paulus folgendes bekannt:
„Während sie sich ihrer angeblichen Weisheit rühmten, sind sie zu Toren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit dem Abbild des vergänglichen Menschen und der Gestalt von Vögeln, von vierfüßigen Tieren und kriechendem Gewürm vertauscht. Daher hat Gott sie durch die Begierden ihrer Herzen in den Schmutz der Unsittlichkeit versinken lassen, so daß ihre Leiber an ihnen selbst geschändet wurden; denn sie haben die Wahrheit (= das wahre Wesen) Gottes mit der Lüge vertauscht und Anbetung und Verehrung dem Geschaffenen erwiesen anstatt dem Schöpfer, der da gepriesen ist in Ewigkeit. Amen.“

Gravatar: kassandro

"Cogito ergo sum" ist nur lächerliche Haarspalterei und leider ist die Philosophie eine Geschichte eben solcher Haarspaltereien. Es werden Probleme diskutiert, die gar keine sind, jedenfalls nicht für ernstzunehmende Wissenschaften. Die auch im Video erhobene Behauptung, das moderne Wissen sei darauf fundiert, ist eine groteske Anmaßung. Selbst Descartes selber, der als Begründer der analytischen Geometrie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der modernen Wissenschaften geliefert hat, hat sich dabei auch nicht im entferntesten irgendwie auf "Cogito ergo sum" berufen.

Gravatar: Klimax

Die Formulierung "cogito ergo sum" impliziert einen Fehler; denn eine Conclusio - und das ist dieser Satz, wie man am ergo erkennt - erfordert stets Prämissen. Descartes möchte aber in seinem Satz eine erste absolute Gewißheit ausgedrückt haben. Diese kann nicht auf Prämissen beruhen, da diese dann jener vorhergingen. Descartes verwendet deshalb mehrfach den Ausdruck "mentis intuitus" für seine oberste Einsicht. Die berühmte Schluß-Formulierun der "Principia: cogito ergo sum" ist daher zu verwerfen. Descartes hat sie denn auch in den Meditationes nicht verwendet. Ego cogito, ego sum.

Ob nun in dem Denken auch eine Existenz "sum" beschlossen ist, wird von Descartes nicht hinreichend problematisiert. Für Kant ist das "Ich denke" ein Gedanke und Existenz kein reales Prädikat. An der Verbesserung Descartes' haben sich außer Kant mit Gewinn vor allem Husserl und die Neukantianer, insbesondere Hönigswald gemacht. Es ist der Grundgedanke des eigentlichen Kerns aller Philosophie: die Theorie der Letztbegründung.

Gravatar: MicroHirn

Keine logische Schlussfolgerung:

Ich denke, also gibt es einen Denkenden wäre richtig.

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