Bürgerkrieg unter den Klimamodellen

Es sieht so aus, als ob die Klimamodellierer einen Bürgerkrieg anzetteln könnten. Einige ernsthafte Akteure lehnen die neuen, heiß laufenden Modelle ab, ihre Urheber aber wahrscheinlich nicht. Wenn das so ist, werden wir Modellierer gegen Modellierer sehen. Sei still, mein Herz.

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Der erste laute öffentliche Schuss wurde von der angesehenen Zeitschrift Science (eigentlich ist es eher ein Magazin, aber egal) abgegeben. Science ist ein überzeugter Alarmist, aber sie lehnen die heiß laufenden Modelle auf das Schärfste ab (in einem ausführlichen, nicht kostenpflichtigen Artikel).

Der unverblümte Titel des Artikels lautet: „U.N. climate panel confronts implausibly hot forecasts of future warming“ [etwa: Klimagremium konfrontiert mit unplausiblen Prognosen über die künftige Erwärmung]. Wenn es um Wissenschaft geht, ist „unwahrscheinlich heiß“ eine sehr starke Formulierung. Die wissenschaftliche Sprache ist normalerweise äußerst höflich. (Das Klimagremium ist natürlich das IPCC.)

Aber im Text wird es noch deutlicher. Gavin Schmidt von der NASA, Amerikas wohl bekanntester Wissenschaftler und einer der wichtigsten Modellierer, sagt, dass die Verwendung dieser Modelle „selbst für die nahe Zukunft zu Zahlen führt, die wahnsinnig beängstigend – und falsch – sind“.

Der vollständige Science-Artikel ist sehr lesenswert.

Es ist unglaublich, dass ein führender Modellierer viele der neuesten Klimamodelle als WAHNSINNIG BEÄNGSTIGEND bezeichnet. Ich vermute, dass es sich um einen kriegerischen Akt handelt, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die Urheber dieser neuen Modelle damit einverstanden sind.

Wie ich bereits vor zwei Jahren dargelegt habe, findet ein ähnlicher Bürgerkrieg in der Gemeinschaft der politischen Alarmisten statt. Siehe meinen Beitrag hier. Wir haben das, was ich die Moderaten gegen die Radikalen nenne.

Als Greta Thunberg zum Beispiel ihre berühmte „How Dare you“-Anprangerung ausrief, richtete sie sich an die Unterhändler des Pariser Abkommens, die sicherlich zu den Mainstream-Alarmisten gehören. Aber diese sind jetzt die Gemäßigten im Bürgerkrieg der Klimabewegung. Greta ist eine geistige Führerin der Radikalen.

Um auf den Krieg der Modelle untereinander zurückzukommen, hilft ein wenig Geschichte, um das Ausmaß dieses faszinierenden Fiaskos zu verstehen. Das IPCC selbst führt keine Klimamodellierung durch. Stattdessen tun dies große Modellierungszentren auf der ganzen Welt, und zwar auf sehr koordinierte Weise. Etwa 100 verschiedene Modelle aus der ganzen Welt nehmen an dieser massiven, mehrjährigen Übung teil.

Die Koordination wird von einer anderen UN-Agentur, dem World Climate Research Program, übernommen. Der Vorgang selbst wird CMIP genannt, was für Coupled Model Intercomparison Project steht. Die CMIPs werden so terminiert, dass sie in die großen IPCC-Berichte einfließen, der letzte ist also CMIP6. Der IPCC ist gerade dabei, seine AR6-Berichte fertig zu stellen.

Der Grund für die große Aufregung ist, dass etwa die Hälfte der CMIP6-Modelle dieses Mal viel heißer liefen als die CMIP5-Modelle. Damit steht die Modellierungsgemeinschaft vor einem großen Dilemma. Wenn die neuen heißen Modelle richtig sind, dann sind alle Modelle in CMIP 1 bis 5 geirrt, und die Hälfte davon immer noch. Entweder das oder die neuen Modelle sind alle falsch. (Natürlich sind sie wahrscheinlich allesamt falsch, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, aber das ist ein anderes Thema).

Im Grunde haben wir also jetzt gemäßigte Modelle und radikale, heiße Modelle. Im Science-Artikel sagen die Moderaten, dass die Radikalen falsch liegen. Ich sehe aber keine Anzeichen dafür, dass die Radikalen zustimmen. Es gab keinen Rückruf, der die Forscher aufforderte, die heißen Ergebnisse nicht zu verwenden. Schmidt beschwert sich sogar, dass die heißen Ergebnisse verwendet werden. Daher kommen die, wie er es nennt, wahnsinnig beängstigenden und falschen, kurzfristigen Ergebnisse. Auf der CMIP6-Website finde ich nichts, was dieses äußerst störende Problem auch nur anspricht. Siehe hier.

Meine Vermutung ist daher, dass die Radikalen der heißen Modelle ihren Standpunkt behaupten. Angesichts der deutlichen Sprache des Science-Artikels bedeutet dies einen Bürgerkrieg in der Modellierungsgemeinschaft.

Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass die Radikalen ihre Modelle absichtlich aufgebläht haben. Es scheint, dass all diese verschiedenen Modellierungszentren dieselbe Änderung vorgenommen haben, was kein Zufall sein kann. Und die Änderung ist so, dass sie von vornherein wussten, dass sie die Dinge viel heißer machen würden.

Ich sehe also nicht, dass diese üppig finanzierten Modellierungszentren ihren Geldgebern sagen, dass sie Mist gebaut haben und die Arbeit der letzten fünf Jahre einfach nicht funktioniert hat, was ihnen sehr leid tut. Die meisten dieser Geldgeber sind nationale Regierungen, die auf ein solches Eingeständnis negativ reagieren könnten.

Interessanterweise heißt es in dem Science-Artikel, dass die wahnsinnig beängstigende und falsche kurzfristige Erwärmung auf einen tiefgreifenden Fehler zurückzuführen ist, der in den Modellen während der vorherigen CMIPs enthalten war. Die CMIP6-Änderungen brachten ihn sozusagen nur an die Oberfläche. Dies lässt auch an den früheren CMIP-Ergebnissen tiefe Zweifel aufkommen.

Wie das IPCC mit diesem Modellchaos umgeht, bleibt abzuwarten. Die größere Frage ist, wie die Modellierungsgemeinschaft mit dem, was wie ein Bürgerkrieg aussieht, umgehen wird. Diese Gemeinschaft war immer eine solide Mauer der (falschen) Gewissheit, eine Position, die sie nicht länger aufrechterhalten kann.

Der Klimaalarmismus hat sich immer auf Modelle gestützt. Jetzt ist die Modellierung im Eimer. Kann der Alarmismus den Verlust der Modellierung überleben? Bleiben Sie dran.

Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html For over 100 prior articles for CFACT see www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting.

Link: https://www.cfact.org/2021/08/15/climate-modeling-civil-war/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben:

"Ach, Behr'sche Aufklätung in Reinstform:"

Ja, genau, die "Aufklätung", die muss es wohl gewesen sein. Da haben Sie ja beim ersten Nachdenken schon Erfolg gehabt.

Gravatar: Hans-Peter Klein

,@ Ernst-Friedrich Behr 07.09.2021 - 17:10

Ach, Behr'sche Aufklätung in Reinstform:
Erklären ist demach, wenn man nichts erklärt, sondern Schulaufgaben verteilt.

Es bleibt dabei:
Ein positiver Saldo bedeutet, dass die Einnahmen höher sind wie die Ausgaben.
DE verdient am Stromexport,
jedenfalls im Jahressaldo.

MfG, HPK

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben:

"Können Sie Ihre vermeintlich besseren Zahlen auch einem Nicht-Vokswirt verklickern?
Etwa wie Otto Normalverbraucher seine Einnahmen/Ausgaben seinem Steuerberater übergibt."

Ich habe Ihnen schon genug erklärt. So viel, dass Sie mich schon mal für einen Lehrer gehalten haben, schon vergessen? Jetzt jammern Sie hier nicht rum, nehmen sich eine gute Einführung in die Außenwirtschaftslehre zur Hand (z.B. Alfred Kruse, Außenwirtschaft, leider nur noch antiquarisch), lesen Sie, lernen Sie, denken Sie nach und suchen Sie sich die Zahlen selbst zusammen. Selbst Denken macht klug.

Vergessen Sie dabei nicht die Kostenseite. Wenn Sie die verstanden haben, werden Sie erkennen, dass der deutsche Stromverbraucher den Stromexport nach Polen mit der EEG-Umlage subventioniert hat. Das meinte ich mit Dummheit.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Ernst-Friedrich Behr 06.09.2021 - 11:47

Was ändert sich denn durch Ihre Rechnung ?
Entscheidend ist doch stets, was am Ende dabei heraus kommt und das ist am Jahresende der Saldo.

Was bedeutet denn nun ein positiver / negativer Jahressaldo aus Sicht der akademischen Volkswirtschaftslehre?

Haben Sie bessere, genauere Zahlen (nachprüfbar) bezgl. Stromeinnahmnen (Stromverkauf nach Polen) und Stromausgaben (Stromeinkauf aus Polen) ?

Können Sie Ihre vermeintlich besseren Zahlen auch einem Nicht-Vokswirt verklickern?
Etwa wie Otto Normalverbraucher seine Einnahmen/Ausgaben seinem Steuerberater übergibt.

MfG, HPK

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben:

"Klären Sie uns auf, was daran falsch, lückenhaft oder sonstwie kritikwürdig sein soll."

Hatte ich doch geschrieben, was daran falsch ist. Hier nochmal die Wiederholung:

Dazu müsste man das machen, was alle Studenten der Volkswirtschaftslehre bereits im ersten Semester Außenwirtschaftstheorie lernen: Die relativen Preise von Ausfuhr zu Einfuhr zueinander ins Verhältnis setzen, nicht die reinen Zahlungsströme, und dann auch noch saldiert. Die sagen fast nichts aus.

Haben Sie wohl nicht verstanden? Dann kann ich Ihnen auch nicht helfen.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Ernst-Friedrich Behr 31.08.2021 - 19:53

Ach, so sieht also Behr'sche Aufklärung aus.

Was wissen wir denn jetzt mehr durch Sie?
Wir wissen, dass meine Zahlen Ihnen nicht gefallen.

Was bedeuten denn die + 677 Mio € im Saldo 2020, als Differenz aus jährlichen Einnahmen (Stromverkauf) und jährlichen Ausgaben (Stromeinkauf) ?

Außer" fast nichts", nehme ich Ihnen nicht ab, wohl eher:.
Es passt Ihnen nicht.
Denn wäre der Saldo negativ, würden Sie sofort drauf rumreiten.

DE betreibt mit 11 Ländern Europas Stromhandel und erwirtschaftet im Saldo positive Zahlen, durchjgehend über die letzten 8 Jahre.
Es zeigt, dass der europäische Strommarkt funktioniert.
Und er wird weiterhin funktionieren, wenn wir zunehmend EE-Strom importieren, z.B. über NordLink aus Norwegen, um unsere E-Autos damit über Nacht zu laden.

Jede erneuerbare TWh mehr EE-Strom im Netz zerbröselt das alte AKW Geschäftsmodell und erspart RWE riesige Mengen an imortierter Kohle. Sonst würde RWE ja nicht an der Strombörse EE-Strom einkaufen.

Klären Sie uns auf, was daran falsch, lückenhaft oder sonstwie kritikwürdig sein soll.
MfG, HPK

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben:

"Einnahmen/Ausgaben Saldo von DE nach Polen:
2018 : + 378,7 Mio €
2019 : + 525,2 Mio €
2020: + 677,7 Mio €
2021 : + 205,6 Mio €, bisher ..."

Tja, und was sagen diese von Ihnen so fleißig aus den Statistiken der Übertragungsnetzbetreiber zusammengekupferten Leistungsbilanzsalden zu den von mir angesprochenen Terms of Trade im Stromaußenhandel mit Polen jetzt aus?

Richtig, genau nichts. Dazu müsste man das machen, was alle Studenten der Volkswirtschaftslehre bereits im ersten Semester Außenwirtschaftstheorie lernen: Die relativen Preise von Ausfuhr zu Einfuhr zueinander ins Verhältnis setzen, nicht die reinen Zahlungsströme, und dann auch noch saldiert. Die sagen fast nichts aus.

Und man muss im Hinterkopf haben, dass der Stromaustausch über die Grenz-Kuppelstellen, bisher jedenfalls, nicht ausschließlich preisgesteuert erfolgt, sondern auch nach der Netzstabilität (gefährlicher als Unterfrequenz ist übrigens Überfrequenz) gesteuert wird. Um das zukünftig zu umgehen, bauen die Polen gegenwärtig auf ihrer Seite der Kuppelstellen Regeltrafos in die Sammelschienen, sodass der Überschussstrom aus den deutschen Spitzentechnologie-Windmühlen die Netzfrequenz im polnischen Netz nicht mehr destabilisieren kann, weil es damit möglich wird, ihn einfach auszusperren. Wenn sie damit fertig sind, werden Ihre schönen Leistungsbilanzsalden schnell zusammenschmelzen und die Netze in Ihrem "Spitzentechnologie-Deutschland" noch ein wenig näher an den Zusammenbruch wegen Überfrequenz gekommen sein.

Gravatar: Hans Diehl

E.F.Behr sagt.
Die Rechnungen für die Anlagenherstellung sind so fett, dass Strom aus Sonne und Wind über die EEG-Umlage subventioniert werden muss, und trotzdem die Netzbetreiber per Gesetz gezwungen werden müssen, den Strom abzunehmen, unabhängig vom Leistungsbedarf.

@ E.F. Behr
Da sind Sie leider auch nicht auf dem Laufenden, sonst wüssten Sie, dass Sonnen und Windstrom an der Strombörse nach dem Merit Order Prinzip die Preise senkt, und die EEG Umlage lediglich eine energiepolitische Volksverdummung darstellt. Bestätigt sehen Sie das in der Praxis. Ein Durchschnittshaushalt wird jährlich mit 220 bis 230 Euro durch die EEG Umlage belastet. So können Sie an maßgebenden Stellen nachlesen. Von gleichen Stellen wird empfohlen zu den Stromanbietern zu wechseln , die die gesunkenen Großhandelspreise für Strom an ihre Kunden weiter geben, weil man da bis zu 300 Euro jährlich sparen könnte.

Gesunkene Großhandelspreise wegen der vorrangigen Einspeisung des billigen Stromes aus Sonne und Wind wohlgemerkt. Ein Kosten/Nutzen Effekt lässt grüßen.

Und wie lukrativ der Abnahmezwang des Ökostromes ist, können Sie am folgenden Beispiel erkennen.

Zitat: ..Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. ..Zitat Ende.

Sie wissen doch sicher, dass für langfristige Verträge am Terminmarkt feste Preise ausgemacht sind. Immer wenn Sonne und Wind die Preise unter diese fixen Preise senken, wird gedrosselt und die Langzeitverträge mit den Schnäppchen bedient.. Somit ist Strom aus Sonne und Wind mit logistischer Hilfe sogar grundlastfähig.

Sie sehen wie gerne man sich da zwingen lässt seine Gewinne zu optimieren.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Ernst-Friedrich Behr 29.08.2021 - 21:24

Ach, der gute alte Herr Behr, von der Waterkant hinterm Deich,
erklärt uns den Stromaustausch mit Polen und sucht nach einem Dummerchen in diesem Import/Export-Spiel der Netzbetreiber.

Ja, gibt’s.

Er bläst somit ins gleiche Horn wie der Autor David Wojick, der immerhin einen Bachelor in civil engineering aufweist, also Bauingenieur ist. ( … ).

Der gute Herr Behr schreibt, Zitat:
„Und die Netzbetreiber müssen dann, wenn der Wind nicht weht, den teuren Strom aus polnischen Kohlekraftwerken zukaufen, während sie bei zuviel Wind den Strom nach Polen verschenken, usw. …“

Hier die realen Zahlen, Daten, Fakten zur Außenhandelsstatistik.(+ = Einnahmen, - = Ausgsaben):

Einnahmen/Ausgaben Saldo von DE nach Polen:
2018 : + 378,7 Mio €
2019 : + 525,2 Mio €
2020: + 677,7 Mio €
2021 : + 205,6 Mio €, bisher

Ich sehe in diesen Zahlen 2 Gewinner, DE durch den erzielten positiven Wertsaldo, Polen durch sauberen deutschen EE-Strom Import.

Außerdem sehe ich einen Dummen.

Raten Sie mal, wer der Dumme ist.

MfG, HPK
Quelle:energy charts,
Datenquelle: 50 Hz, Amprion, Tennet , Tramsnet BW, statista

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Diehl, Sie schreiben u.a.:

"Sie wissen doch als Mann vom Fach, dass Sonne und Wind keine Rohstoffrechnungen schicken."

Sonne und Wind können keine Rechnungen schreiben. Aber die Hersteller der Anlagen schreiben dafür umso fettere Rechnungen. Die Fa. Enercon kassiert z.B. allein für die Online-Betriebsführung und Wartung 2 €-Cent pro kWh, das ist mehr als der Brennstoff-Beschaffungsaufwand für Kernbrennstoffe einschl. Brennelementsteuer. Die Rechnungen für die Anlagenherstellung sind so fett, dass Strom aus Sonne und Wind über die EEG-Umlage subventioniert werden muss, und trotzdem die Netzbetreiber per Gesetz gezwungen werden müssen, den Strom abzunehmen, unabhängig vom Leistungsbedarf.

Im übrigen schicken Sonne und Wind zwar keine Rechnungen, verursachen aber Extrakosten, indem sie einfach mal plötzlich ohne vorher zu fragen den Betrieb einstellen, vorzugsweise, wenn der Strom gerade gebraucht wird.

Und dann schreiben Sie auch noch irgendetwas von Speichern. Welche Speicher? Wo hat z. B die neueste Enercon-Windmühle ihren Speicher? Und was wird da gespeichert? Weder Wind noch Strom sind speicherbar.

Gravatar: Hans Diehl

E.F.Behr sagt.
Seit wann ist Windtechnik eine "Innovation"? Schon zur Zeit der Reformation stellte man im windreichen Norden Schleswig-Holsteins, also im alten Herzogtum Schleswig, das Mahlen von Getreide von Windmühlentechnik auf Wassermühlentechnik an jeder kleinen Beek um, weil der Wind nicht zuverlässig genug wehte.

@ E,F. Behr
Sie denken zu kurz. Zur Zeit der Reformation war die Speichertechnologie noch nicht so weit wie heute. Bei den Kosten haben Sie wohl auch schon wieder vergessen was ich Ihnen schon X- mal geschrieben habe.
Hier noch einmal. Bei einem gerechten Kosten/Nutzen System wäre die EEG Umlage gegenwärtig weniger als „Null“ Im Folgenden der öffentlich bekannte Beweis dafür. Die EEG Umlage belastet einen Durchschnittshaushalt mit 220 bis 230 Euro jährlich. So können Sie bei maßgebenden Stellen lesen. Gleichzeitig wird von denen empfohlen zu den Stromanbietern zu wechseln, die die gesunkenen Großhandelspreise für Strom an ihre Kunden weitergeben, weil man da bis zu 300 Euro jährlich sparen könnte. Gesunkene Großhandelspreise im übrigen wegen der vorrangigen Einspeisung von Sonnen und Windstrom. Sie wissen doch als Mann vom Fach, dass Sonne und Wind keine Rohstoffrechnungen schicken.

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben:

"Es sind aber gerade die modernen Innovatioen auf allen Gebieten grüner Technologien mit den Möglichkeiten des 21. Jahrhdts. , mit denen wir der sich verschärfenden Umweltproblematik entgegen steuern können.
Deutschlands Platz ist an der Spitze dieser Technologien."

Seit wann ist Windtechnik eine "Innovation"? Schon zur Zeit der Reformation stellte man im windreichen Norden Schleswig-Holsteins, also im alten Herzogtum Schleswig, das Mahlen von Getreide von Windmühlentechnik auf Wassermühlentechnik an jeder kleinen Beek um, weil der Wind nicht zuverlässig genug wehte. Dabei betrugen die nutzbaren Fallhöhen oft nur wenige dm oder gar nur cm.

Und im 19. Jahrhundert dichtete der Niedersachse Wilhelm Busch (aus der Sicht der Schleswiger Angelsachsen und Friesen bereits ein Süddeutscher, aber immerhin noch ein Niederdeutscher Muttersprachler):

"Ärgerlich
Aus der Mühle schaut der Müller,
Der so gerne mahlen will.
Stiller wird der Wind und stiller,
Und die Mühle stehet still.
So geht's immer, wie ich finde,
Rief der Müller voller Zorn.
Hat man Korn, so fehlt's am Winde,
Hat man Wind, so fehlt das Korn."

Was ist an dieser unzuverlässigen Uralt-Technik (wenn Sie wollen, auch "Uralt-Technologie") jetzt neu, außer dass eine mächtige Industrielobby (Enercon, Nordex, Vestas, Siemens Gamesa) sich damit auf Kosten des Stromverbrauchers (aus der EEG-Umlage) ihre Taschen, Kassen und Bankkonten füllt?

Und die Netzbetreiber müssen dann, wenn der Wind nicht weht, den teuren Strom aus polnischen Kohlekraftwerken zukaufen, während sie bei zuviel Wind den Strom nach Polen verschenken, oder sogar noch zuzahlen müssen, damit die Polen so gnädig sind, die eigenen Kohlekraftwerke kostenträchtig entsprechend dem Wunsch des deutschen "Technologie-Spitzenreiters" herunterzufahren? Bei diesem Spiel gibt es, wie immer, einen Klugen und einen Dummen. Raten Sie mal, wer der Dumme ist.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Der erste laute öffentliche Schuss wurde von der angesehenen Zeitschrift Science (eigentlich ist es eher ein Magazin, aber egal) abgegeben. Science ist ein überzeugter Alarmist, aber sie lehnen die heiß laufenden Modelle auf das Schärfste ab (in einem ausführlichen, nicht kostenpflichtigen Artikel).“ ...

Weil man etwa auch von Seiten der Macher des ´Magazins` „Sience“ längst bemerkelte, dass die Auftraggeber für die Erschaffung der „Wetterwaffe“ https://www.dailymotion.com/video/x5x2m98
diese längst gegen ´uns` einsetzen ... und dafür auch noch bezahlen lassen???

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Werner Hill 27.08.2021 - 16:30

Die Diskussion ums Klima und seinen menschengenachten Wandel wird hier in DE bereits seit den '80ern intensiv geführ, sie ist somit schon über 40 Jahre alt.
Die Corona-Diskussion ist gerade mal 2 Jahre alt. Die Väter/Mütrer der deutschen Umweltbewegung sind eine ganz andere Generation wie die Drostens/Wiehlers.

Die Klimadiskussion war am Anfang noch Teil der allgemeinen Umweltdiskussion, es war der Beginn ganzheitlicher Betrachtungen zum Ökosystem Erde. Dazu gehören auch die Verschlechterung der Böden, des Wassers durch Rückstände (Pestizide, Medikamente usw.) , das Artensterben, der immense Ressourcenverbrauch uvm.

Der ausschließliche thematische Fokus auf die Klimaproblematik ist neueren Datums, von der Politik wohl eingeführt und favorisiert um die Komplexität in der öffentlichen Diskussion zu verringern. Man traut dem aufgeklärten mündigen Bürger nicht zu, die komplexeren ganzheitlichen Zusammenhänge zu erfassen.

Umgekehrt meine ich, bei den strikten Leugnern jeglichen menschlichen Einflusses auf das Ökosystem Erde die eigentlichen grob geschnitzten Vereinfacher zu erkennen.
Deren wahren Motive sehe ich im Interesse all der mächtigen Lobbys, die am ungebremsten Ressourcenverbrauch, hier maßgeblöich der fossilen Brennstoffe, weiterhin verdienen wollen.

Es bedarf nach meiner Überzeugung einer enormen Verdrängungsleistung in den weltweiten zu beobachtenden Wetterextremen keinerlei Hinweis auf menschliche Hyperaktivität erkennen zu wollen.
Es ist ein Interessenlkampf zwischen der alten Energieversorgung basierend auf Fossil/Nuklear und der Neuen auf Basis Erneuerbarer Energien.

Es sind aber gerade die modernen Innovatioen auf allen Gebieten grüner Technologien mit den Möglichkeiten des 21. Jahrhdts. , mit denen wir der sich verschärfenden Umweltproblematik entgegen steuern können.
Deutschlands Platz ist an der Spitze dieser Technologien.

MfG, HPK

Gravatar: winfried

Wurde da die elektrische Soeicherfähigkeit von Wasser schon berücksichtigt? Die Methanausgasung in allen Ozeanen?

Gravatar: Werner Hill

Der Autor meint, daß die Radikalen ihre Modelle absichtlich aufgebläht haben ..
Erinnert das nicht verdammt an die radikalen Marionetten der Corona-Mafia?
Oder an die Spaltung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte?

Man könnte meinen, da steht ein "großer Plan" dahinter.
Ist natürlich nur eine Verschwörungstheorie ..

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