Britische Politikerin fordert: Jungen und Mädchen sollen von Schule zum Feminismus indoktriniert werden

Und wenn es Politikerinnen wie Yvette Cooper gelingt, ihre Ideologie als Unterrichtsziel durchzusetzen, dürfte sich Sexismus nur noch mehr in den Köpfen unserer Bevölkerung festsetzen

Veröffentlicht:
von

Die britische Politikerin Yvette Cooper argumentiert in dem Artikel We Must Educate Our Sons to Save Our Daughters, veröffentlicht im Independent:

Across the country there are now growing voices of anger about violence against women - and particularly about the growing abuse and harassment of young women and girls. Now we need not just voices, but action - and yes, that means Government action too.

According to the Children's Commissioner there is clear evidence that violence in young relationships is growing. The British Crime Survey shows girls aged between 16-19, are most at risk of domestic violence - over 10 per cent had been experienced violence or abuse in a relationship.

(...) That is why Labour is committed to introducing compulsory sex and relationship education into schools - teaching zero tolerance of violence in relationships. (...) And yes, that means boys as well as girls. Men as well as women. No teenage boy should grow up persuaded that abuse is normal, or feeling forced to behave in particular ways to prove their masculinity.

For years we have talked about the importance of empowering our daughters, giving them the confidence to challenge abuse and bringing them up as feminists. If we are going to achieve a real-step change in tackling violence against women, we need our sons growing up as confident feminists too.

Coopers Plädoyer krankt wie so viele feministische Texte daran, dass er wie selbstverständlich nur die Verletzungen und Anliegen eines der beiden Geschlechter ins Auge nimmt. Das andere, männliche, Geschlecht wird ausschließlich als Täter phantasiert. Mit der tatsächlich bestehenden Situation hat das wenig zu tun. Als etwa Murray Straus, der international wohl führende Forscher beim Thema Partnergewalt, vor einigen Jahren einen Überblick über 200 Studien aus 32 Ländern vorlegte, für den insgesamt 13.601 männliche und weibliche Studenten über Gewalt in Partnerschaften befragt worden waren, gelangte er zu folgenden Ergebnissen: Jeweils ein Drittel der befragten Frauen und Männer hatten im vergangenen Jahr ihren Partner körperlich angegriffen. Das häufigste Muster war wechselseitig stattfindende Gewalt, gefolgt von Gewalt, die von Frauen alleine ausging. Gewalt, die allein von Männern ausging – also das bei Yvette Cooper und vielen anderen vorherrschende Klischee – stellte das seltenste Muster dar. (Vgl. Straus, Murray: Dominance and Symmetry in Partner Violence by Male and Female University Students in 32 Nations. Paper presented at conference on Trends in In Intimate Violence Intervention, New York University Mai 2006.) Zahlreiche andere Studien, die immer wieder auf Genderama verlinkt werden, gelangen zu ähnlichen Ergebnissen.

Kindern wird ohnehin schon eingetrichtert "Mädchen schlägt man nicht". Jungen bleiben bei solchen Sprüchen außen vor. Die zitierte Metastudie von Murray Straus ergab unter anderem auch, dass es 51 Prozent der befragten Männer und 52 Prozent der Frauen in manchen Situationen für angemessen hielten, wenn eine Frau ihren Mann schlug. Nur 26 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen hingegen zeigten dieselbe Auffassung, wenn die Gewalt vom männlichen Partner ausging. "Wir nehmen Männer nicht als Opfer wahr" erklärte Straus hierzu. "Wir sehen Frauen als verwundbarer als Männer."

Und wenn es Politikerinnen wie Yvette Cooper gelingt, ihre Ideologie als Unterrichtsziel durchzusetzen, dürfte sich dieser Sexismus nur noch mehr in den Köpfen unserer Bevölkerung festsetzen.

Immerhin zeigen viele Kommentare unter dem Artikel, dass seine Leser Cooper mit ihrer Propaganda nicht durchkommen lassen. So heißt es in einem von ihnen:

The NUS study mentioned is not based on any solid evidence. It is based purely on focus groups consisting of a total of 40 politically active women. No men were asked about their views on sexism or campus culture and there was no attempt to find out if the concerns were held by the wider campus population. (...) It is up to schools to ensure that all children get a safe environment conducive to learning and developing into good citizens. However, this should NOT under any circumstances involve political indoctrination into any philosophy or political movement whether that be Marxism, feminism, environmentalism, conservatism or any other political perspective. It is perfectly possible to believe in a free, inclusive society without belonging to any of these political ideologies.

Zuerst erschienen auf genderama.blogspot.de

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Dr. Bruno Köhler

Sie schreiben:

>Was ich nicht verstehe ist Ihre Lösung für dieses Problem. Anstatt dieser Politikerin zu sagen “Hey, guter Ansatz, aber es gibt genauso auch Gewalt gegen Männern und man sollte Kindern lieber beibringen, dass Gewalt in allen Formen schlecht ist”<

...dieser Ansatz ist sinnvoll und logisch. Die Krux dabei ist (und das habe ich in den letzten 14 jahren Engagment für Jungenförderung erkennen müssen), dass die Politik diesen Ansatz rundweg ablehnt. Die Politik ist nicht teil der Lösung, sondern Teil des Problems. Sie ignoriert nicht nur Gewalt und Benachteiligungen von Jungen, sie ist die Initiatorin von Benachteiligungen gegen Jungen (über 100 Mädchenbildungsförderprojekten stehen lediglich 4 Jungenbildungsförderprojekte zur Seite) und sie duldet ausdrücklich Gewalt gegen Jungen, sei es, in dem sie z.B. Körperverletzung an Jungen durch Beschneidung ausdrücklich gesetzlich erlaubt oder sei es, in dem sie wie bei Boko Haram, lediglich die Gewalt gegen Mädchen thematisiert, während sie die Massaker an Schuljungen ignoriert.

Gravatar: Dr. Bruno Köhler

Ich bin jetzt seit 14 Jahrern im Bereich Jungenbildungsförderung aktiv. Ich kann der Dame nur empfehlen nach Deutschland zu ziehen. Da ist feministische Ideologie an den Schulen allgegenwärtig.

Gravatar: Blobfisch

Also, nur dass ich Sie richtig verstehe:
Sie sagen also, dass es mindestens genauso viel Gewalt gegen Männer wie gegen Frauen gibt. Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Das Problem an der Sache ist dann ja häufig auch, dass man das mit der Gewalt gegen Männer oft nur nicht mitbekommt, weil es ja ein Zeichen von Schwäche wäre, das zu melden.
Was ich nicht verstehe ist Ihre Lösung für dieses Problem. Anstatt dieser Politikerin zu sagen "Hey, guter Ansatz, aber es gibt genauso auch Gewalt gegen Männern und man sollte Kindern lieber beibringen, dass Gewalt in allen Formen schlecht ist" Sagen sie also "Wie können Sie es wagen Männer nicht mit ins Boot zu nehmen? Ihre Idee ist von Grund auf schlecht und wir sollten auf keinen Fall IRGENDETWAS gegen Gewalt tun. Denn damit würden wir Kindern ja nur Ideologien aufzwingen."
Also quasi statt zu sagen "Mädchen darf man nicht schlagen, Jungs aber auch nicht" sagen wir lieber "Mädchen darf man nicht schlagen. Das ist sexistisch. ab sofort schlägt jeder jeden."

Gravatar: Karin Weber

Man versteht ehrlich gesagt nicht, warum die ständig mit ihrem blöden Feminismus hier rumgeifern müssen. Irgendwann führen die gar noch ein Schulfach "Feminismus" ein, na dann schlägt´s aber 13.

Vor knapp 2 Tagen waren so ein paar Exemplare bei Günther Jauch auf der Couch. Die Frau vdLeyen war auch dabei und es schien so, trotz dessen das sie ja eine oberstraffe Feministin ist, das sie mit dem Feminismus ja nicht in Verbindung gebracht zu werden wollte. Aus meiner Sicht durchaus verständlich. Ich zitiere einmal:

>> Sah Jauch nicht, wie sehr sich von der Leyen und Käßmann davor fürchteten, mit Alice Schwarzer in eine Schublade gepackt zu werden?

Wie erfrischend wäre eine Diskussion gewesen, warum der Begriff "Feministin" in Deutschland zu einem Schimpfwort verkommen ist, während Clinton diese negative Konnotation fremd schien. <<

http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/id_70133128/hillary-clinton-bei-guenther-jauch-peinliches-themen-hopping.html

"Negative Konnotation" .. das muss man sich mal überlegen. So offen spricht man das mittlerweile schon aus. Leider ist das noch eine ganz sachte Umschreibung der fürchterlichen Realität.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang