Brexit – fair oder unfair?

In ihrem Beitrag auf Seite 3 der heutigen Schwäbischen Zeitung berichtet Sebastian Borger von dem blanken Entsetzen der Brexit-Gegner aus der jungen britischen Generation.

Veröffentlicht:
von

Leserbrief

Die Britin Anne-Marie klagt:  ”… Da haben die alten Leute ( mit ihrem Brexit ) über die Zukunft junger Menschen entschieden. Das ist nicht fair.“  Doch, sage ich, das ist absolut fair und absolut demokratisch. Gäbe es in England, wie in fast allen europäischen Staaten, mehr junge Leute, dann hätten diese den Brexit wahrscheinlich verhindern können. Nicht die europäische Überalterung, sondern die „Unterjüngung“ ist schuld daran, dass Referenden so ausgehen wie sie ausgehen. Wie liebenswert ist ein Europa, dem Wachstum, Business, Freihandel und Kapitalmaximierung wichtiger sind als faire Arbeits-, Wohn- und Lebensbedingungen für alle Bürger? Wer schätzt noch ein Europa, das seelenruhig zuschaut, wie sich die Schere zwischen Arm und Reich täglich weiter öffnet?  Wer wollte für ein Europa kämpfen, das für sein enormes demographisches Defizit nur Schulterzucken übrig hat?

Alles hat seinen Preis!

Bärbel Fischer

 

Zuerst erschienen auf http://www.familiengerechtigkeit-rv.de/

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: FDominicus

@Frau Fischer.
Hätte Ehrhard bloß geschrieben. Marktwirtschaft ist sozial, dann wäre uns die heutige Politik vielleicht nicht erspart geblieben aber die Marktwirtschaft hätte einen besseren Leumung, das sozial vor etwas negiert das nachfolgende wort. Gerechtigkeit - soziale Gerechtigkeit, ist genau das Gegenteil gerecht wäre es nicht beliebig zu stehlen aber derzeit ist gerecht möglichst ungleich zu stehlen.

Was wir haben wurde in sozialdemokratische Zukunftsbildern genau beschrieben. Sozialdemokratie ist der direkte Weg in einen Unrechtsstaat.....

Gravatar: Bärbel Fischer

@ Michael Klein
Ich behauptete: Den Briten sind die Geschäfte lieber als F a m i l i e , nicht, wie Sie behaupten, lieber als die EU. Hätten die Briten mehr Nachwuchs, so wäre das Referendum zu deren Gunsten vielleicht anders ausgefallen. Wer wollte Kinder zeugen, nur damit die EU applaudiert? Allen EU-Mitgliedern gilt das Diktat, dass wirtschaftlicher Fortschritt ( Wachstum) das erstrebenswerteste Ziel in Europa sei. Wirtschaftliches Wachstum heute ist das Dogma neoliberaler Politik. Was morgen ist, interessiert nicht. Aber Wirtschaft von morgen braucht die Kinder von heute. Es sei denn, man verließe sich gänzlich auf die generativen Kapazitäten der Migranten.

Natürlich ist das auch eine Option. Nur diese wird nach Berechnungen von Experten spätestens nach einer Generation untauglich, weil auch Migranten begreifen, dass in Europa nur zählt, was unmittelbaren Profit bringt. Und Kinder "rechnen" sich erst nach 20 Jahren. Langfristige Überlegungen sind die Sache der EU nicht.

Daher, Herr Klein, als Oma von zehn Enkeln habe ich wohl eine Ahnung von dem, was auf die nächste Generation zukommt, und ich fürchte, das wird kein Goldregen sein. Eine soziale Marktwirtschaft im Sinne Ludwig Erhards ist einer gierigen deregulierten Finanz-und Weltwirtschaft zum Opfer gefallen zum Schaden unserer Enkel.

Gravatar: Markus Evers

Wenn man die sehr geringe Wahlbeteiligung der "Jungen" berücksichtigt, haben von den "Alten" deutlich mehr Personen FÜR den Verbleib in der EU gestimmt als von den Jungen. Wenn den Jungen also das ganze Thema egal ist, sind Beschwerden nur Heuchelei.

Gravatar: Michael Klein

Den Briten waren ihre Geschäfte offensichtlich wichtiger als Familie. Woher also sollten genügend Remain-Stimmen kommen? Wer auf Nachwuchs verzichtet braucht sich nicht über den Überhang der Alten zu beklagen. Nachwuchsverzicht bedeutet letztlich eben "Rentokratie"!


Frau Fischer, warum ereifern Sie sich über Dinge, von denen Sie keine Ahnung haben.
Die Geburtenrate im UK beträgt 12,17/1000 in Deutschland 8,47/1000.
Manchmal tut es Wunder, wenn man sich informiert, bevor man schimpft. Aber selbst wenn den Briten die Geschäfte lieber sind als die EU. Leben Sie von Luft und Einbildung oder von dem, was andere erwirtschaften und beikarren, damit Sie es im Supermarkt aus dem Regal nehmen können?

Gravatar: Klaus Kolbe

@ Wiener Schnitzel am 27.06.2016 um 22.50 Uhr

Volle Zustimmung zu Ihren Ausführungen.
Nur ein paar kleine Ergänzungen: Die Jugend ist noch leicht manipulierbar, fällt auf falsche Sirenentöne schnell rein, da ihnen, auf Grund ihres Alters, die entsprechende Erfahrung fehlt.
Es ist einfach nur als infam zu bezeichnen, die Jungen gegen die Alten aufzuhetzen bzw. auszuspielen.
England hat sich für die Freiheit und gegen Sozialismus entschieden. Die Nationen Europas sollten den „Brexit“ zum Anlaß nehmen, diese sozialistische Brüsseler EU, die wahrlich keine Demokratie ist (auch die DDR war es nicht), in den Orkus der Geschichte zu schicken und einen Neuanfang, hin zu einem Europa der Vaterländer nach Ch. de Gaulle, starten – mit völlig neuem Personal selbstredend.
Mehr als einen europäischen Wirtschaftsraum braucht Europa nicht – alles andere ist illusorisch. Man kann Europa mit seinen über tausend Jahre alten verschiedenen Kulturen nicht zu einem Schmelztiegel à la USA machen – das funktioniert nicht, zumindest nicht auf demokratischem Wege.

Gravatar: Bärbel Fischer

Den Briten waren ihre Geschäfte offensichtlich wichtiger als Familie. Woher also sollten genügend Remain-Stimmen kommen? Wer auf Nachwuchs verzichtet braucht sich nicht über den Überhang der Alten zu beklagen. Nachwuchsverzicht bedeutet letztlich eben "Rentokratie"!

Gravatar: K.Becker

Statt dem Gejammere, sollten die Jammerbriten Nachhilfe in Demokratie und deren Entscheidungen bekommen.

Gravatar: Dirk S

Oh ja, die Alten versauen den Jungen ihre Zukunft. Dumm nur, dass den Jungen ihre Zukunft weitgehend egal war, denn die abstimmungsberechtigten Mitglieder der Gruppe 18-24 hat nur zu 36% an der Abstimmung teilgenommen. Und nun jaulen die rum? Schuld sind die Alten?

Nee, Kinners, ihr seid selbst schuld. Ihr hättet Eure Hinterteile in die Wahlkabinen bewegen müssen, das ist Teil des Deals. Wer nicht hingeht sagt: "Is' mir doch egal". Und dann darf man auch nicht herumquaken. Ist einem doch egal.

Na ja, haben wohl vielen von denen bei Facebook den Brexit disliked und dachten, das wäre eine Stimmabgabe. Oder haben erwartet, dass man die Wahlkabine bei ihnen zu Hause vorbeiträgt, so wie Mami und Papi das immer machen. Na ja, wenigstens jammern können sie noch.

Wobei, welche Zukunft soll denen eigentlich genommen worden sein? Die, die sie sich bei Facebook geliked haben?

Zitat:"Alles hat seinen Preis!"

Richtig und der ist, zumindest zur Abstimmung zu dackeln. Somit ist das Ergebnis völlig gerecht.

Gelikete Grüße,

Dirk S

Gravatar: Björn

Die Wahlbeteiligung bei den Jungen war nicht einmal halb so hoch wie bei den Alten. Wer nicht zur Wahl geht, darf sich hinterher nicht beschweren, dass er nicht das bekommt, was er gerne hätte. Der zweite Punkt ist der, dass ältere Menschen naturgemäß über mehr Lebenserfahrung verfügen, tendenziell einen besseren Gesamtüberblick haben und sich von Angstmachern und Propagandisten nicht so leicht in Boxhorn jagen lassen.

Gravatar: cippi

Genauso sieht es aus!

Gravatar: FDominicus

Die "Jungen" sind mehrheitlich nicht wählen gegangen.
https://sciencefiles.org/2016/06/27/datenfaelscher-sueddeutsche-verbreitet-rassismus/

Die Schere zwischen Arm und Reich ist ein sozialdemokratisch gewolltes Konstrukt. Durch Eingriffe von Zentralbanken kommt es IMMER zu einer Umverteilung von denjenigen die zuletzt das neu geschaffene Geld in die Hände bekommen und denen die es zuerst bekommen.

Sie wollen "soziale Gerechtigkeit" - dann sorgen Sie mit dafür, daß Zentralbanken abgeschafft werden und sorgen außerdem dazu, daß Einlagen von Bankkunden nicht automatisch ein Kredit für eben die Bank werden.

Gravatar: Wiener Schnitzel

Die Hetzer versuchen schon wieder, wie in den 60er Jahren, die Jungen gegen die Alten aufzuhetzen.
Dabei tun die Alten alles nur, um den Jungen eine gute Zukunft zu ermöglichen.
Kennt man es nicht von der eigenen Oma? Hat sie nicht immer gebacken und gekocht - nicht für sich, sondern für uns?

Die Alten haben de Überblick, die Jungen wissen vieles nicht, die Alten in Großbritannien haben 1975 mit Ja für einen Gemeinsamen Binnenmarkt gestimmt. Doch sie mussten erleben, was die Politiker daraus machten, nämlich eine Politische Union, die immer mehr Hoheitsrechte nach Brüssel abgab, ohne Volksbefragung.
Nun sahen diese Alten die einmalige Gelegenheit, diese Politik der Entrechtung zu bewerten. Und sie haben es getan.
Für ihre Selbstachtung - und für die Jungen.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang