Boshafter Hohn oder Einfalt?

Wirtschafts-Ministerium schreibt Auftrag zur „Leit-Studie Strom – zur Analyse für eine sichere, kosteneffiziente und umweltverträgliche Stromversorgung“ aus.

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Nachdem die Merkelregierung, die von Rot-Grün u.a per Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) eingeleitete Energiewende, mittels Atomausstieg drastisch verschärft hatte und damit die rapid beschleunigte Zerstörung des sichersten Stromversorgungssystems der Welt mit preiswerter, umweltfreundlicher, jederzeit verfügbarer Elektroenergie zur Versorgung des Industrielandes Deutschland ins Werk setzte, versucht man jetzt –mittels eine „Studie“ und bezahlt durch Steuergelder - den Weg des selbst eingeleiteten Niedergangs zu „optimieren“.

Als Motiv werden die Klimaverpflichtungen von Paris angegeben, die eine "Dekarboniserung" verlangen, doch die eigenen Schandtaten, die erst zur Zerstörung führten, werden ausgeblendet.

Der Ausschreibungstext zur Studie zeigt einmal mehr, dass unsere Eliten in einer völlig abgehobenen Eigenwelt leben, in der die reale Welt keine Bedeutung mehr hat.

Ein aufmerksamer Leser machte uns auf dieses Stück aus dem Tollhaus aufmerksam und schrieb dazu:

..nach den Projekten SINTEG und Kopernikus (die sich mit der Integration des EEG-Wahns befassen) beauftragt das BMWi auf Kosten der Steuerzahler und Stromkunden nun zur Abwechslung mal wieder einmal eine "Leitstudie". Witziger Weise wagt man es tatsächlich noch vom vermeintlichen Ziel einer "sicheren, kosteneffizienten und umweltverträglichen Stromversorgung" zu fabulieren. Nachdem man genau diese im Jahr 2000 noch hatte und seitdem systematisch zerstört hat (das nennt man wohl Realsatire) ... 

Aber wie sagte doch mal ein schlauer Mann sinngemäß:

"Gehe niemals von Boshaftigkeit aus, wenn es sich auch hinreichend mit Dummheit erklären läßt!"

 

Ist das nun Frechheit, Boshaftigleit oder ist es einfach nur perpetuierte Dummheit. Wir bringen Auszüge aus der Ausschreibung und überlassen unseren Lesern zu bewerten bzw. sich zu bewerben.(Hervorhebungen vom Autor)

 LEISTUNGSBESCHREIBUNG  LEITSTUDIE STROM 

Analysen für eine sichere, kosteneffiziente und umweltverträgliche Stromversorgung 

Auftraggeberin (AG) ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundes-ministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).

I. Hintergrund 

Bis 2050 sollen die Treibhausgasemissionen um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 zurückgehen. Alle Bereiche der Wirtschaft werden dazu beitragen; das Energiesystem wird im Jahr 2050 weitgehend frei von CO2-Emissionen sein. Dabei soll die Energieversorgung stets sicher und kosteneffizient bleiben. 

Am 1. Juli 2015 hat sich die Bundesregierung dafür entschieden, die bestehenden Marktmechanismen zu einem "Strommarkt 2.0" weiterzuentwickeln. Der Strommarkt 2.0 gewährleistet Versorgungssicherheit, ist kostengünstiger als ein Kapazitätsmarkt und ermöglicht Innovation. Das Weißbuch "Ein Strommarkt für die Energiewende" enthält erste Maßnahmen zur Umsetzung des Strommarktes 2.0. Diese Maßnahmen werden größtenteils im Rahmen des Strommarktgesetzes rechtlich umgesetzt.

Video

Einfügung EIKE zu den "Fortschritten der Energiewende": Dieser Film zeigt die Leistung der Wind- und Solareinspeisung in Deutschland für den Monat Oktober 2015 gegenüber dem tatsächlichen Bedarf (hellere braune Kurve). Das erste Bild zeigt die realen Daten (1/4 h Werte). Für die kommenden 9 Bilder wurde die installierte Nennleistung der Windkraftanlagen in Schritten verdoppelt, verdreifacht usw. bis verzehnfacht, während die Solarkapazität bei 50 GW gedeckelt wurde. Man sieht deutlich:

 

...Mit dem Fortschritt der Energiewende ändern sich die Rahmenbedingungen für die Erreichung der o.a. Ziele fortlaufend: die erneuerbaren Energien werden dynamisch ausgebaut, der Kraftwerkspark verändert sich,Stromverbraucher werden zunehmend flexibel, die Integration des europäischen Strombinnenmarktes schreitet voran. Bei sich ändernden Rahmenbedingungen soll der Anpassungsbedarf im Strommarktdesign und im weiteren Regulierungsrahmen kontinuierlich untersucht werden. Insbesondere sollen die Leistungsfähigkeit fortlaufend überprüft und die weitere Umsetzung des Strommarktes 2.0 mit Blick auf eine sichere und kostengünstige Versorgungssicherheit untersucht werden. Anlage Leistungsbeschreibung 

Video

Einfügung EIKE zu den "Integration in Europa "Das Video zeigt die überlagerte EE-Strom-Einspeisung zeitgleich aber nacheinander für insgesamt 12 europäische Länder für das erste Quartal 2015. Deutlich zu sehen ist, dass die Täler sich kaum auffüllen, egal wieviele Länder hinzuaddiert werden. Nur die Spitzen werden überproportional höher. Damit ist einmal mehr belegt, dass die Behauptung der EE-Befürworter, dass bei Flaute in einem Land die Stromproduktion aus einem anderen Land zum Ausgleich verwendet werden kann, nicht zu halten ist. In der Flaute fehlt Strom, im Sturm ist er u.U. im Überfluss vorhanden. Europaweit und zeitgleich.

..Für eine kosteneffiziente Dekarbonisierung der Energieversorgung wird der steigende Anteil von Strom am gesamten Energieverbrauch maßgeblich sein. Um die Treibhausgasemissionen der Energieversorgung zu verringern, soll der Energieverbrauch durch Energieeffizienz signifikant gesenkt werden. Den Energieverbrauch, den wir nicht einsparen, werden wir großenteils mit erneuerbarem Strom produzieren. Dies gilt perspektivisch auch für Gebäude, Verkehr und Industrie: Wir werden zunehmend mit Wind- und Sonnenstrom Räume heizen, Auto fahren und industrielle Prozesse durchführen. Durch diese Entwicklung - auch Sektorkopplung genannt - wird Strom im Jahr 2050 voraussichtlich ca. die Hälfte unseres Energiebedarfs decken1. 

Damit erneuerbarer Strom auch für Wärme oder Mobilität genutzt werden kann, müssen einerseits bestehende Hemmnisse im Regulierungsrahmen abgebaut werden. Es müssen gleiche Wettbewerbsbedingungen für Wind- und Sonnenstrom auf der einen Seite und fossile Brennstoffe auf der anderen Seite geschafft werden. Derzeit ist aber Strom mit staatlich veranlassten Preisbestandteilen und Netzentgelten stark belastet. Preisbestandteile können zudem die Preissignale der Strommärkte abschwächen und einen flexiblen Einsatz von flexiblen bzw. zuschaltbaren Verbrauchern bei niedrigen Strompreisen erschweren. Vor diesem Hintergrund hat das Weißbuch zum Strommarktdesign ein Zielmodell zur Weiterentwicklung von staatlich veranlassten Preisbestandteilen und Netzentgelten angekündigt...

Zur Kommentierung fehlen mir die Worte. den gesamten Text finden Sie im Anhang als pdf-Datei

....

Bedingungen des BmWi zur Bewerbung - Auch Wahnsinn braucht Methode

Vollständiger Beitrag erschienen auf eike-klima-energie.eu

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Michael Limburg

Lieber Herr Klein,
meine Artikel sind für naturwissenschaftlich gebildete und intelligente Leute geschrieben.
Zitat aus ihrem Kommentar:
"Man wartet die ganze Zeit, was an den von Ihnen fett markierten Stellen denn nun auszusetzen sei, aber nein, am Ende „… fehlen (mir) Ihnen die Worte.“

Dass Sie nicht erkennen können, was die von mir in Fettdruck hervorgehobenen Passagen bedeuten, dafür kann ich nichts. [...] mfG M. Limburg

[Gekürzt. Die Red.]

Gravatar: R. Avis

@ FDominicus: basta, mir wird schlecht!

Gravatar: Hans-Peter Klein

Ach, siehe da, der Herr Limburg beschäftigt sich langsam mal mit Sektorkopplung, ist das Thema Pflanzenwachstums förderndes CO2 in den oberen Luftschichten der Atmosphäre etwa ausgelutscht? Mehr Müsli dank CO2 war gestern?

Ihr Altershobby, Gegenwart und Zukunft der Energiewende, bewegt Sie ja schwer, natürlich mit dem eigentlichen Ziel, die Energiewende am liebsten sofort rückgängig zu machen, im Glauben, die überwiegende Mehrheit der AfD-Wähler wird es Ihnen danken als Mann der ersten Stunde in Anti-Energiewende-Zirkeln.

Dazu kann Ich nur sagen: Höchste Zeit, dagegen zu halten.

In den Kategorien des Militärs, verkörpert Herr Limburg die Zeit der alten Panzer-, Schlachtschiff-, ,Bomber-Kommandeure, der stehenden, mächtigen Heere. Die Energiewende steht indes für mobile, flexible Einheiten, gut ausgebildet und hoch-motiviert, die vernetzte Einsatztruppe, die bedarfsgerecht optimiert zum Einsatz kommt.

So kann ich Ihrem Artikel „Boshafter Hohn oder Einfalt“ nicht das entscheidende, überzeugende Argument entlocken, was gegen Sektorkopplung, Energieffizienz, Dekarbonisierung insgesamt eigentlich sprechen sollte.

Die Einseitigkeit Ihrer Sichtweise erkennt man schon daran, dass Sie bei den Effizienzmassnahmen und beim Beitrag der Erneuerbaren auf die eingesparten Tonnen an Kohle, Gas, Uran, usw nie eingehen. Beschäftigungseffekte im klassisch deutschen Mittelstand, ausgelöst durch die Energiewende mit steigendem Exportanteil scheinen, Sie nicht im Geringsten zu interessieren.

Sie sind und wollen Sand im Getriebe sein ohne eigene, klare Aussagen und Impulse wie die Zukunft zu meistern sei, da halten Sie sich stets und beharrlich zurück.

Man wartet die ganze Zeit, was an den von Ihnen fett markierten Stellen denn nun auszusetzen sei, aber nein, am Ende „… fehlen (mir) Ihnen die Worte.“ Wortgewaltig sind nur da und dann, wenn Sie Ihren Gegner verunglimpfen indem Sie ihm „Frechheit, Boshaftigleit , perpetuierte Dummheit, Schandtaten, usw“ unterstellen. Aus Stillegung alter Kraftwerke wird dann bei Ihnen gleich systematische Zerstörung. Im Grunde legen Sie Ihr eigenes Inneres offen ohne es selber zu merken, von daher passt das Zitat des schlauen Mannes schon, auch Ihr Titel passt in diesem Sinne.

Herr Limburg: Aufklärung klingt anders, weniger polternd, mehr sachlich überzeugend.

MfG, HPK

Gravatar: MGR

Vorschlag zur Umbenennung: Energiewende heißt jetzt Energiesenke.
A recent paper in Energy Policy (by F.Ferroni, and R.J.Hopkirk) on the EROI (energy returned on energy invested) of photovoltaic solar systems in countries of moderate irradiation (e.g. Germany or Switzerland) came up with a NEGATIVE EROI of “0.85:1”.
Soll heißen für unsere deutschen Photovoltaikdächer: Nimmt man den Energieertrag über die gesamte Lebenszeit gerechnet und zieht den gesamten notwendigen Energieaufwand ab so ergeben sich NEGATIVE Werte. D.h. deutsche Photovoltaik ist eine Energiesenke oder allenfalls ein besseres Nullsummenspiel aber keine Energiequelle! Und Speicherverluste wurden hierbei noch gar nicht berücksichtigt.
Je mehr empirische Felddaten und Studien es dazu gibt (Stichwort: P. Prieto and C. Hall; "Spain’s Photovoltaic Revolution") desto düsterer/niedriger der EROI (der energetische Erntefaktor).
Langsam kommt die Physik bzw. Realität zu ihrem Recht und die Ideologie wird beiseite gewischt.
Vor diesem Hintergrund können Ziele wie man sie in den erwähnten "Studien" nachlesen kann mit gutem Recht als Wunschkondensate bezeichnet werden. Einem Wunschdenken geboren aus lobenswertem Idealismus gepaart mit verachtenswerter Dummheit bzw. Bildungsferne und stabilisiert durch affirmative Wahrnehmung.
Aber halt! Einen gangbaren Weg zur "Decarbonisierung" gibt es doch - die (bereits einsetzende) "Deindustrialisierung" und ihre Zwillingsschwester die "DeWohlstandisierung".
Reduktion auf der Nachfrageseite sozusagen.
Also doch: Mission accomplished

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