Bleibt stehen und klatscht einfach Beifall

Am Sonntag ist Muttertag. Für einen Tag tut diese Gesellschaft dann so, als fände sie die Leistung der Mütter ganz toll. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus.

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Wenn am Samstagabend Männer Blumen in der Garage verstecken und Kinder Servietten für den kommenden Morgen bereitlegen, wissen wir: Es ist Muttertag. Einmal im Jahr ehren wir die Mütter, lassen sie ausschlafen und decken den Tisch.

 

 

Im Rest des Jahres drängt diese Gesellschaft Mütter ins Abseits. Massiv benachteiligt werden sie bei der Rente in einem System, das sich nur an Erwerbstätigkeit ausrichtet und in dem Mutterliebe nicht vorkommt. Mütter, die ihre Kinder erziehen, bekommen kein Gehalt. Sind sie verheiratet und der Mann haut ab, werden sie beim Unterhalt schlechtgestellt. Eine Mutter, die gern Mutter ist und sich darum kümmert, ihre Kinder zu ordentlichen Menschen zu erziehen, interessiert weder "Frauenbewegung" noch Politik. Und wenn Mütter gar mit ihrem Leben glücklich sind, ist es ganz schlimm – der Horror für die Schwarzers, Süssmuths und von der Leyens, die uns einreden, dass eine Frau nur glücklich ist, wenn sie ihre Kinder nach der Geburt schnell in die Betreuung gibt und der Wirtschaft zur Verfügung steht.

 

Ich finde beruflich erfolgreiche Frauen toll. Schön, dass so viele in Politik, Wirtschaft und Medien oben mitmischen. Mir geht es darum, dass jeder Mensch selbst seinen Weg zu einem glücklichen Leben wählen darf. Zwei Drittel der Eltern in Deutschland erziehen ihre Kinder in den ersten drei Jahren zu Hause. Die große Mehrheit tut dies mit Hingabe und Liebe, bei Verzicht auf Freizeit und Konsum. Sie leisten einen unschätzbaren Wert für diese Gesellschaft. Aber wenn es darum geht, was sie später an Rente haben, dann stehen diese Frauen, die mit ihren Kindern das System am Leben halten, ganz hinten. Schlimmer noch, sie müssen sich von arroganten Vertretern der Politikerzunft und von der Feminismus-Industrie als "Heimchen am Herd" verhöhnen lassen. Und während dieser Staat jeden Krippenplatz monatlich mit rund 1100 Euro subventioniert, billigt man Müttern, die selbst erziehen, lumpige 150 Euro zu.

 

 

Das nennen manche gutverdienende Politiker dann "Herdprämie". Was für eine Frechheit, was für eine Arroganz gegenüber all den Frauen, die auf vieles verzichten und ihre Kinder aus freiem Entschluss in den Mittelpunkt des eigenen Lebens stellen.

Jeder Tag sollte in Deutschland ein Muttertag sein. Zahlt ihnen ein vernünftiges Gehalt! Sorgt dafür, dass sie im Alter keine Sorgen haben müssen! Und wenn euch irgendwo auf dem Gehweg eine Frau mit Kinderwagen entgegenkommt, bleibt stehen und klatscht Beifall. Für die wunderbaren Frauen, die heutzutage noch Kinder zur Welt bringen.

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Beitrag ershien zuerst auf: rp-online.de

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karin Weber

@ Pandora

Dieser "Verknappung" von Arbeitskräften will ja Mutti Merkel gerade mit einem "Mehr" an Zuwanderung begegnen. Ich habe schon längst begriffen, dass der Feminismus nicht zur Befreiung der Frau geführt hat, sondern nur dazu, dass sie "gleichberechtigt" für wenig Geld in der Nachtschicht neben ihrem kindesunterhaltzahlenden Ex-Mann steht. Frauenförderung heißt in diesem Lande nix anderes, als Frauen massiv in die Wertschöpfung zu drängen, zeitgleich deren Familien zu zerschlagen und die Kinder in den Säuglingsdeponien und Verwahranstalten zu verfrachten. Um nix anderes geht es doch der "Familienpolitik". Wohin dies geführt hat, dass kann man auch gerade hier lesen, nämlich das die Zahlen der Familien stetig zurückgehen.

Frauen sollten endlich einmal zusammen mit den Männern aufstehen und gegen diese Apparatschniks kämpfen, die ihnen ihre Familien zerstören, Männer vergrämen und Kinder abjagen.

Wenn der Feminismus respektive die politische Waffe "Gender-Mainstreaming" weiter zerstörerisch wirken, wird es bald keine Familien mehr geben. Seht euch doch mal in den Single-Portalen um, wieviele kinderlose 40+ Frauen da rumhängen. Kinder nein, Kinderwunsch ja und die biologische Uhr tickt unaufhörlich. Das ist deutsche Familienpolitik, die ich schlichtweg als das bezeichne, was sie wirklich ist: Asozial!

Gravatar: Karin Weber

In diesem Land ist eine politische Kultur eingerissen, die hat letztlich zu dieser in ihren heutigen Form existenten Einheitspartei Deutschlands geführt. Parteienvielfalt? Ein Wort was man nur noch im Duden findet und was die Sprach-Gestapo sicher bald „cleanen“ wird.

Eine funktionierende Demokratie brauch „Parteienvielfalt“ und was dabei herauskommt, wenn jede Partei meint, jedes Metier „bedienen“ zu können und eigentlich grundsätzlich davon keine Ahnung hat, das müssen wir alle seit Jahrzehnten erleben und seit ein paar Jahren teuer mit unseren Steuergeldern bezahlen.

Ich finde es gut, dass die AfD sich ausschließlich auf wirtschaftliche/ökonomische/finanzpolitische Sachfragen konzentriert, denn auf diesem Gebiet sind es Fachleute. Von Ökonomen und Wirtschaftsbossen erwarte ich aber auch nicht, dass sie sich in Familienpolitik oder anderen Fachgebieten auskennen. Sachverständige sind halt Fachleute, die von einem bestimmten Gebiet über das normale Maß hinausgehenden Sachverstand haben. Heutige Politiker haben mehrheitlich keinen Sachverstand, meist haben sie dazu Jura studiert, reißen aber die Klappe grindwalartig auf. Die AfD ist also nicht „out“, weil sie familienpolitisch kein Programm hat, sondern es sind Leute mit Sachverstand, die auch nur das „Wirtschaftsressort“ belegen wollen.

Seht euch unter diesem Aspekt nur einmal die sich euch derzeit darbietende Wüste der politischen Landschaft an. Viel Geschrei, wenig Kompetenz. Wo hat uns das mittlerweile hingebracht? Geburtenknick, krasse Staatsschulden, drohende Altersarmut, Öko-Irrsinn, Multikulti, Feminismus und GenderWahn. Dank an die Einheitspartei Deutschlands unter der Führung unserer „umfragebeliebten“ Staatsratsvorsitzenden.

Gravatar: Petra

@Klaus Kelle

Sind Sie CDU-Mitglied?

Gravatar: Klaus Kelle

@ Petra, weil ich sie gelesen habe. Vier Sätze, die an Inhaltslosigkeit sogar noch die CDU unterbieten.

Gravatar: Carmen

Vielen Dank, Herr Kelle für diese wahren Worte.
Viele der Kommentare hier sind leider von den dort dargelegten Gedanken sehr traurig, beschränkt und unreflektiert.

Gravatar: Annegret

In der DDR war es unüblich Kinder zu Hause zu betreuen. Nach der Wende wurde behauptet, dass Krippenkinder eine Persönlichkeitsstörung bekommen hätten, wegen dem gemeinsamen Topfsitzen. Die Rente nach 40 Arbeitsjahren und zwei Kindern ist ein Witz. Frau/Mann wird nur eine ausreichende Rente für Erwerbsarbeit erhalten, wenn sie/er mindestens den Durchschnittsverdient erhält. Ansonsten fallen die Rentenentgeltpunkte jährlich, auch wenn der Verdienst geblieben ist, das ist der größte Betrug. Junge Eltern werden niemals eine gute Rente durch eigene Erwerbsarbeit erwirtschaften. Muttertag mag ich nicht, wir feiern den 8. März. Meine schönsten Jahre waren die, als ich mit meinen Kindern zu Hause war. Tatsächlich sollten wir allen Familien gratulieren, wenn sie Kinder bekommen. Dazu gehört heutzutage wirklich viel Mut.

Gravatar: Petra

@Klaus Kelle: Woher wissen Sie denn, daß die familienpolitischen Inhalte der AfD belanglos sind?

Gravatar: Yussuf K.

".... der Mann haut ab." ist etwas pauschaliert und aus meiner Sicht falsch. Richtig ist doch, dass jede 2. Ehe geschieden wird und die Scheidung zu 90% von den Damen eingereicht wird. Was für Väter dann folgt ist meist ein Kriechgang im Familienjustizdschungel um (wenn überhaupt) etwas Kontakt zu den ehemals gemeinsamen Kindern halten zu können. Frauen sind da Täterinnen und dieses Rechtssystem macht es ihnen leicht, diese Macht im Einklang mit ihrem Hass gegen den Ex zu Lasten der Kinder zu missbrauchen. Ich kann das Gejammere um Frauen nicht ertragen. Übrigens empfehle ich einmal das Rentendokument V805 zu studieren ( http://www.deutsche-rentenversicherung.de/cae/servlet/contentblob/217230/publicationFile/767/V0805.pdf ), denn da werden Väter automatisch diskriminiert, wenn die "Mutter" die Unterschrift verweigert.

Ich finde sowohl den Mutter- aber auch den Vatertag affige Tage. Halloween, Valentinstag sind genauso überflüssige Tage.

Gravatar: Klaus Kelle

@ Herr Meier, ein sehr guter Hinweis!

Gravatar: Klaus Kelle

@ Ulrike, der familienpolitische Teil im Programm der AfD ist belanglos. Die Partei ist eine Alternative für Euro-Gegner, in der Familienpolitik leider nicht.

Gravatar: T. F.

@nometa
Sie zeichen ein völlig schiefes Bild der Mütter und machen eine kleine Minderheit zur Mehrheit.
Typisch für Feinde der Familien!

Gravatar: Ulrike

Rot-Grün ist noch schlimmer als CDU und FDP, das stimmt. Aber es gibt bei der Bundestagswahl zwei Alternativen: Pro Deutschland und die AfD.

Gravatar: Maria Hartmann

Gut geschrieben. Jeder Tag sollte in Deutschland ein Muttertag, aber auch ein Vatertag sein. Gestresste, den Beruf und Kinder organisierenden Eltern haben keine Zeit füreinander. Mütter entsorgen den Vater... gegen Kritik, besonders bei Familienpolitik sind die etablierten Parteien leider resistent.

Gravatar: nometa

Angesichts der schrecklichen Realität: Widerlich, dieser Artikel. Wie viele Mütter sind völlig unfähig, auf ihre Kinder einzugehen? Wie viele Mütter schlagen ihre Kinder? Wie vielen Müttern gehen ihre Kinder nur auf die Nerven? Wie viele Mütter missbrauchen ihre Kinder emotional und/oder körperlich?
Ich sage Ihnen: Erschreckend viele. Die überwältigende Mehrheit. (Väter sind um nichts besser, by the way, nur weniger präsent.)
Aber halt typisch konservativ, die Mütter zu verklären...

Gravatar: Marlies Wildberg

Danke, Sie haben mir als Mutter und berufstätiger Frau aus dem Herzen gesprochen. Es ist eine Schande, dass gerade die Frauen, die in hoch verantwortungsvoller und anspruchsvoller Arbeit mehrere Kinder erziehen (gemeinsam mit den Ehemännern), dermaßen gering geachtet werden (auch finanziell). Das ist für mich eine Politik der sozialen Kälte, die ausgerechnet von den "Sozialdemokraten" und "den Grünen" favorisiert wird, die für sich soziale Gerechtigkeit proklamieren. Welch ein Sarkasmus!

Gravatar: Gladstone

Ich bin aber nicht der Ansicht, dass Mütter ein "Gehalt" bekommen sollten. Ich bin sehr dafür, dass jeder sich um seine Mutter kümmert. Da sollte sich jeder ans seine eigene Nase fassen, statt nach dem Staat zu rufen.

Gravatar: H.F.

@Petra
Stimmt. Aber ich erwarte noch viel Schlimmeres, sollte im September Rot-Grün die Regierung übernehmen.

Gravatar: Petra

Kaum eine Bundesregierung hat mütterfeindlicher regiert, als die Jetzige aus CDU und FDP.

Gravatar: Klimax

Bevor in dieser Republik irgendjemand ausgerechnet als mütterfeindlich zu bezeichnen wäre, sollte man einmal die Blicke schweifen lassen. Gestern nämlich war VATERTAG! Das ist genauso wichtig wie Muttertag, allerding ist Väterfeindlichkeit etwa 100 mal so häufig in unserer vaterlosen Gesellschaft und deswegen ein viel wichtigeres Thema als angebliche Mütterfeindlichkeit. "Jeden Tag sollte Muttertag sein" - mein Gott, dieser Spruch klingelt einem seit 50 Jahren schon in den Ohren. Noch mehr geht doch kaum noch. Da sind wir viel bescheidener und fordern, daß wenigstens EINMAL auch dem Vatertag die ihm gebührende Aufmerksamkeit zuteil wird.

Gravatar: Herr Meier

Die Frage des Menschen ist: Was macht glücklich?
Macht es Frauen glücklich, 40+ Jahre zur Arbeit hetzen und Steuern zu bezahlen, damit andere Kinder finanziert bekommen?

Gravatar: Ulrike

Ein guter Artikel. Der Autor hätte aber noch viel mehr die mütterfeindliche Politik der Christlich Demokratischen Union, kurz CDU, kritisieren sollen.

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