Bischofssynode ohne den PAPSTTREUENBLOG

Am vergangenen Sonntag hat in Rom die Bischofssynode über die Familie begonnen. Ich, wenn ich es richtig verstanden habe, erwarte von der jetzigen Sitzungsperiode erst mal gar nichts, dient sie doch zunächst mal der Sondierung, der Betrachtung der Ergebnisse der Umfrage unter Gläubigen und deren Analyse – nicht einer wie auch immer gearteten Entscheidungsfindung.

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Sie beherrscht die kirchlichen Medien, drängt sich in die Öffentlichkeit, viele Blogs berichten, Bischöfe machen ihren geheimen Hoffnungen, ihren Befürchtungen oder auch einfach ihren Einsichten öffentlich Luft: Am vergangenen Sonntag hat in Rom die Bischofssynode über die Familie begonnen!

Manch einer erwartet eine Umkrempelung der katholischen Ehe-, Familien- und Sexuallehre, andere backen kleinere Brötchen und erwarten Signale des „aufeinander Zugehens“ auf Menschen mit „gebrochenen Lebensläufen“, wieder andere erwarten oder erhoffen eine Stärkung der kirchlichen Lehre und statt eines Revirements eher Impulse der notwendigen Pastoral um diese auch zu vermitteln. Ich, wenn ich es richtig verstanden habe, erwarte von der jetzigen Sitzungsperiode erst mal gar nichts, dient sie doch zunächst mal der Sondierung, der Betrachtung der Ergebnisse der Umfrage unter Gläubigen und deren Analyse – nicht einer wie auch immer gearteten Entscheidungsfindung.

Trotzdem werden aber vermutlich die Wortbeiträge, wenn sie öffentlich werden, in aller Breite analysiert und vor allem interpretiert werden. Gerade erst wurde die Predigt des Papstes zur Synodeneröffnung in einer fehlerhaften Übersetzung zum Gegenstand von Spekulationen, er halte das kirchliche Lehramt für verhandelbar. Nichts dergleichen hat er tatsächlich gesagt, es zeigt aber, wie nervös alle Interessierten derzeit nach Rom schauen – was die diversen Vertreter einer Los-von-Rom-Bewegung eigentlich zur Weißglut treiben müsste, sähen sie nicht (wie ich meine fälschlich) im Papst einen Verbündeten.

Was kann ich als Laienblogger dazu beitragen? Ehrlich gesagt: Wenig! Die Pappenheimer der scheinbaren liberalen Lehre sind genau so bekannt wie die sogenannten Hardliner. Die Presse wird dafür sorgen - der bereits verwendete Begriff des „Krieges der Bischöfe“ droht viral zu werde -, dass bestimmte Positionen gehyped und andere lächerlich gemacht werden, sie werden von „umstrittenen Positionen und Bischöfen“ und vom „Öffnen der Fenster“ sprechen, von einem Konzil 2.0 – und als Laie wird man Mühe haben, den Überblick zu behalten, wer was in welchem Zusammenhang gesagt hat und welche Bedeutung diese Aussage im Gesamtkontext haben wird.

Dabei hängt – abseits dessen, dass für den Moment noch keine Entscheidungen getroffen werden – zu viel davon ab, als dass man mit der Berichterstattung so sorglos umgehen dürfte. Die Not wiederverheirateter Geschiedener, die auf eine Zulassung zur Eucharistie hoffen, die Not von Homosexuellen, die im Einvernehmen mit der katholischen Lehre leben wollen, die Not auch derjenigen, die versuchen, die kirchliche Lehre in der Verkündigung an die Frauen und Männer und Familien zu bringen, all diese Notlagen, egal ob selbst verursacht und egal wie man sie mit den Augen Christi sieht, sie verbieten Schnellschüsse in der Berichterstattung, die immer zu Fehlern führen werden. Und sie verbieten es, dass jetzt im Umfeld der Synode und unter den Bischöfen selbst „Politik“ auf dem Rücken der Betroffenen gemacht wird.

Und deshalb bin ich – bis auf weiteres – raus aus dem Thema, und empfehle einfach die – zwischenzeitlich korrigierte – Übersetzung der oben bereits erwähnten Papstpredigt (hier) zur Lektüre. Auch sie bietet Interpretationsspielraum, aber der gute Wille wird dem Gläubigen schon zeigen, was der Papst meint, wenn er sagt:

Die Synodenversammlungen sind nicht dazu da, schöne und originelle Ideen zu diskutieren oder zu sehen, wer intelligenter ist… Sie sind dazu da, den Weinberg des Herrn besser zu pflegen und zu hüten, an seinem Traum, seinem Plan der Liebe für sein Volk mitzuarbeiten. In diesem Fall verlangt der Herr von uns, uns um die Familie zu kümmern, die von Anfang an ein wesentlicher Bestandteil seines Liebesplans für die Menschheit war.

Wir alle sind Sünder. Auch für uns kann es die Versuchung geben, aus Gier, die in uns Menschen immer vorhanden ist, den Weinberg „an uns zu reißen“. Der Traum Gottes kollidiert stets mit der Heuchelei einiger seiner Diener. Wir können den Traum Gottes „vereiteln“, wenn wir uns nicht vom Heiligen Geist leiten lassen. Der Geist schenkt uns die Weisheit, die über das Wissen hinausgeht, um großherzig in wahrer Freiheit und demütiger Kreativität zu arbeiten.

Zuerst erschienen auf papsttreuer.blog.de

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