Betriebsanleitung zum Leben

Der Engel sagte den Hirten „Siehe, ich verkündige euch große Freude“. In unseren Konferenzen und Tagungen steht aber oft heimlich im Hintergrund: „Siehe, wir öffnen euch die Augen für die großen Probleme!“. Ja, natürlich: Wir sind ja keine Überflieger, die mit Scheuklappen durch die Gegend rasen, Gottes frohe Nachrichten verkünden und nicht an Problemlösungen interessiert wären.

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Ich will heute morgen nur einen Aufschlag machen und eine der Grundvoraussetzungen benennen, die wir nach meiner Auffassung brauchen, um Gute-Nachricht-Leute zu sein.

Wir können nämlich keine Gute-Nachricht-Leute sein aus uns selbst heraus. Wir können sie ja nicht aus uns selbst heraus produzieren. Die Gute Nachricht wird uns von außen gegeben.

Ich weiß nicht, ob Ihr euch schon mal mit dem so genannten „Königsgesetz“ befasst habt, das im 5. Buch Mose Kapitel 17 steht. Gott hatte dem Volk Israel ja klar gemacht, dass ER, Gott, ihr König ist und dass sie darum nicht wie die anderen Völker um sich her einen König brauchen. Aber falls sie doch mal auf die Schnapsidee kommen sollten, hatte ihnen Gott auch für diesen Fall der Fälle bereits eine klare Weisung gegeben.

Da stand drin, dass er sich keine Pferdearmee anschaffen soll, weil es im Reich Gottes nicht um Heer oder Kraft geht, sondern Gott selbst für sein Volk streiten werde.
Da stand drin, dass neben der Gefährdung der Macht die Gefährdung im Bereich der Sexualität besonders groß ist. Er sollte sich nämlich nicht mehrere Frauen und auch nicht aus fremden Völkern nehmen. Hätten sich die Könige Israels später daran gehalten, es wäre vieles anders gelaufen.

Aber darin steht auch, und das habe ich erst vor einiger Zeit entdeckt, dass der König Israels das Gesetz Moses abschreiben soll, dass er es täglich bei sich haben soll und täglich darin lesen, sein ganzes Leben lang, damit er den Herrn seinen Gott fürchten lernt, dass er alle Worte des Gesetzes hält und danach tut.

Als ich das las dachte ich daran: Wohl dem Volk, das eine Regierung hat, die in dieser Verantwortung gegenüber Gott steht.

Wir haben es in der schwierigen Debatte um eine Europäische Verfassung bzw. den Europäischen Grundlagenvertrag noch nicht mal dazu gebracht, in einer so genannten Präambel wenigstens einen Gottesbezug aufzunehmen. Wie viel mehr wert wäre es, wenn die Regierenden sich täglich selbst Gottes Wort zumuten würden.

Aber wir selbst sind ja auch Menschen in Führungsverantwortung. Hat bei uns Frommen noch die tägliche Bibellese seinen Platz? Die Hochachtung gegenüber Gottes Wort, durch das der lebendige Gott selbst diese Welt geschaffen hat? Und in diesem seinem Wort erhalten wir die Betriebsanleitung für unser Leben. Es ist doch klar: Der, der diese Welt geschaffen hat, weiß auch am besten, wie sie funktioniert, wie unser Leben gelingt.

In der Diskussion in Deutschland - und soweit ich das sehen kann gilt das immer mehr auch für ganz Europa – geht es um Lebenskonzepte. Was ist gut für unser Volk? Wie bewältigen wir die Wirtschaftskrise? Wie soll das Zusammenleben künftig gestaltet sein? Bei uns wird auch darüber geredet, dass wir wieder neu eine Werte-Gemeinschaft werden müssen, dass dem Egoismus gewehrt werden muss usw. Aber es scheint mir, dass dabei Gott ausgeklammert wird. Man sucht nach neuen Werten und getraut sich nicht zu sagen, dass es am besten wäre, wir würden die alten Werte übernehmen, die, die uns durch Gottes Wort vorgegeben sind.
Ich bin davon überzeugt, dass wir Gute-Nachricht-Leute sein können, wenn wir diesen Schatz, auch unserer europäischen Kultur, wieder heben, froh und selbstbewusst von Gottes Wort und seinen Werten reden. Aber dazu wird es in erster Linie notwendig sein, dass wir dieses gute Gotteswort auch selbst unsere tägliche Speise sein lassen.

Wir können nämlich keine Gute-Nachricht-Leute sein aus uns selbst heraus. Noch besser: Wir müssen keine Gute-Nachricht-Leute sein aus uns selbst heraus. Wir leben vom Wort unseres Gottes und wir dürfen aus diesem Wort Gottes heraus unsere Gesellschaft prägen, wenn wir selbst vom Wort Gottes her geprägt sind. Ich wünsche euch und mir neu die Freude an Gottes Betriebsanleitung für unser Leben.

 

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Andacht gehalten auf der Jahrestagung der evangelikalen Dachorganisation vom 21. bis 24. April in Tarragona (Spanien).

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