Bericht Familiendemo in Köln am 4. April 2009

Durch Krankheit und Terminprobleme, auch wegen des Ferienbeginns und der Kurzfristigkeit, war die Zahl derer, die kamen, nicht sehr hoch. Und doch war es eine erfolgreiche Veranstaltung.

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Wir verteilten Handzettel mit der Einladung und den Grundsätzen von „Gerne leben mit Kindern“ an Passanten und hatten daraufhin manch engagiertes, interessantes und persönliches Gespräch. Zahlreiche ältere Frauen stimmten unseren Anliegen zu und teilten unsere Sorgen bezüglich der Zukunft von Kindern und Familien.Aber auch jüngere Frauen mit Kindern berichteten von ihrer Lage und bestätigten uns in unserem Anliegen, dass frei verfügbare Angebote für Kinder und Jugendliche in der letzten Zeit leider sehr stark abgebaut wurden, aber weiterhin dringend gebraucht würden.

 

Die Vorstellung, jeden Tag länger in der Schule bleiben zu müssen, bereitet einfach vielen Kindern und Jugendlichen Probleme. Sie möchten sich die Freunde, mit denen sie ihre Zeit verbringen wollen, frei aussuchen und nicht an die „Schicksalsgemeinschaft“ ihrer Mitschüler gebunden werden.Jugendliche sind selbstbewusst – und wollen frei entscheiden. Ebenso ist es mit Eltern, die verantwortlich die Erziehung ihrer Kinder und ihr gemeinsames Familienleben gestalten möchten. Wir möchten Eltern in dieser Verantwortlichkeit, die ja auch im Grundgesetz garantiert wird, bestärken.

 

Es muss eine Vielfalt an Wahlmöglichkeiten und Angeboten geben, um die so unterschiedlichen Lebensauffassungen jeweils unterstützen zu können. Der viel gehörte Tenor ist jedenfalls, dass Erwerbsarbeit tatsächlich nicht alles ist, dass Mütter gerne mehr Freiräume für ihre Kinder haben möchten. Dass es auch Mütter gibt, die tatsächlich baldmöglichst wieder arbeiten gehen möchten, ist eine Tatsache – darum sollten die Kinderbetreuungsangebote bedarfsgerecht ausgebaut werden. Mütter sollten jedoch nicht dazu gedrängt werden, da es zur Wertschätzung der Person und Persönlichkeit des Kindes gehört, dass man sich intensiv ihm zuwendet - und viel Zeit dafür braucht. In dem Bewusstsein ist auch der Qualitätsanspruch, den Eltern an die Betreuung ihrer Kinder stellen (und stellen sollten), sehr hoch.

 

Ob der Staat in der Lage ist, diese Qualität für die geplanten großen Zahlen sicherzustellen, bezweifeln wir. Und fordern die individuellere Betrachtung der Familien und Unterstützung auch für diejenigen, die bewusst die längeren Kinderbetreuungsangebote nicht wahrnehmen wollen. Dieses könnte zum Beispiel durch eine in die Rentenkasse erfolgende Zahlung erfolgen – oder durch einen festen Geldbetrag, den alle Eltern in die Hand bekommen und dann selbst entscheiden können, ob sie ihn für die Fremdbetreuung der Kinder einsetzen, oder die Betreuung eigenhändig übernehmen.

Gekoppelt sollte dieses sein mit Bildungsmaßnahmen über Grundlagen der Erziehung und Kommunikation zur Förderung der Elternkompetenz. Auch sollten Eltern stärker vernetzt werden, und es sollten niederschwellige Angebote bestehen, um in Problemlagen kurzfristig Beratung und zupackende Hilfe zu bekommen.

 

Unsere Veranstaltung wurde belebt durch eine ab 16 Uhr auf dem Domplatz stattfindende riesige Kissenschlacht, zu der im Vorfeld eingeladen worden war.Ab 16 Uhr flogen die mitgebrachten Kissen, kurz darauf war der Platz voller Federn. Es war ein eindrückliches Bild, als viele ihre farbigen Kissen vor der imposanten Kulisse des Doms in die Höhe warfen. Wir waren mit unseren mitgebrachten Spielsachen und Plakaten entgegen der eigentlichen Planung am Domplatz geblieben – und so freuten sich die Kinder an diesem Schauspiel („wie bei Frau Holle“) und den „Hinterlassenschaften“, in denen sich gut spielen ließ – neben den nasereizenden Effekten, die Federfetzen auch haben... .

Vor allem Menschen zwischen 20 und 40 amüsierten sich köstlich bei diesem Event; wohingegen ältere Zeitgenossen zum Teil verwundert die Nase rümpften.

 

Menschen brauchen Gemeinschaft und Spaß miteinander – die zwischenmenschlichen Beziehungen und auch die Familie haben einen sehr hohen Stellenwert für das eigene Wohlergehen. Menschen möchten hier verantwortlich und selbstbewusst ihr Leben gestalten – und sich nicht von der Politik in ein System zwängen lassen. Wir leben zum Glück in einem freiheitlichen Staat – und das sollte auch so bleiben.

 

Deshalb: Angebotsvielfalt und Wahlfreiheit für Familien!

 

www.glmk.de

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