Beitrittsverhandlungen starten heute: Ukraine und Moldau sollen EU-Mitglied werden

Heute, Dienstag, beginnen in Luxemburg auf Wunsch der (nicht gewählten) EU-Kommission die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und Moldau. Die Ukraine ist bereits seit 2022 offiziell EU-Beitrittskandidat.

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Vom EU-Ministerrat beschlossen

Vor dem Wochenende hat der EU-Ministerrat den sogenannten Verhandlungsrahmen beschlossen, wie die noch im Amt befindliche belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte. Damit werden die Leitlinien und Grundsätze für die Beitrittsgespräche festgelegt.

Die Aufnahme der Ukraine und Moldaus war bereits beim EU-Gipfel im Dezember grundsätzlich beschlossen worden. Dabei wurden Reformauflagen eingemahnt, wie Korruptionsbekämpfung, das Zurückdrängen des politischen Einflusses von Oligarchen und ein besserer Schutz von nationalen Minderheiten.

Kritik der FPÖ

Neben dem Eintritt in den EU-Wirtschaftsraum hat eine Mitgliedschaft auch weitreichende politische und militärische Folgen.

Wenn die Ukraine EU-Mitglied ist, gilt Artikel 42, Absatz 7 des EU-Vertrags, der besagt, dass militärischer Beistand eingefordert werden kann. Die EU wäre dann Kriegspartei gegen Russland. FPÖ-Chef Herbert Kickl sprach schon im Dezember von „kostspieligen und sicherheitspolitisch riskanten Aufnahmefantasien der EU für die sich im Krieg befindliche Ukraine.“

Mehrheit gegen EU-Beitritt der Ukraine

Die Österreicher lehnen den EU-Beitritt der Ukraine mehrheitlich ab, zumal er bis zu 190 Milliarden Euro kosten dürfte – das ist fast ein Fünftel des mehrjährigen Finanzrahmens. Kickl sagte bereits im Dezember:

Ein EU-Beitritt der Ukraine würde nicht nur die Sicherheitslage in unserem Land extrem verschärfen, sondern Österreich ein weiteres Mal in eine finanzielle Krise stürzen, zumal unser Land bekanntlich EU-Nettozahler ist und damit mehr Geld in die EU einzahlt, als es in Form von Förderungen zurückbekommt.

Geopolitische Überlegungen

Auch die Mehrheit der Deutschen in der Bundesrepublik, größter Nettozahler, ist gegen den Beitritt der Ukraine in die Europäische Union. Währenddessen sollen laut einer Befragung von Euronews 45 Prozent der Wähler in der EU für einen Beitritt der Ukraine zur Union sein, vor allem aus jenen Ländern, die entweder an Russland grenzen oder ganz weit weg liegen: Finnland, Spanien, Portugal, letztere beide Nettoempfänger. Finnland erhält aus der EU gleich viel, wie es einzahlt. Diese Staaten wären daher von den Kosten, die der EU-Beitritt der Ukraine verursacht, nicht betroffen, ihre Bürger würden ihn nicht bezahlen. Die Österreicher hingegen schon.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: maasmaennchen

Hier sieht man wie krank der Wasserkopf der EU Verantwortlichen ist.Ein Land das sich mit Russland im Krieg befindet und alle restliche EU Staaten in den Dreck zieht wird mit allen Mitteln eingegliedert.Krank!!!

Gravatar: Fritz der Witz

Man sollte auch mit der Mongolei und Turkmenistan Beitrittsgespräche beginnen...;-)

Nicht dass die sich noch diskriminiert fühlen...

Gravatar: Hajo

Da sollen sie mal schön aufpassen um nicht ein neues Faß anzustechen, denn Moldavien ist ein Wespennest, ähnlich wie die Ukraine und wie es ausgeht ist noch nicht bekannt, denn da können sich noch ungeheuere Kräfte entfalten und der Sammelleidenschaft der Brüsseler Illegalen noch große Kopfzerbrechen bereiten, was sogar zum eigenen Zusammnbruch führen kann, wenn sich erst mal die BRICS so richtig formiert hat und dann den Hahn mit Rohstoffen zudreht und nur abwarten muß, wann das europäische Pflänzchen eingeht.

Gravatar: Zippit

Ich kann nur hoffen, daß es dieses unnatürliche Gebilde “EU” demnächst zerreißt. Ukraine, ein bankrottes Land mit zutiefst korruptem Beamtenapparat und Moldawien, dessen Bevölkerung überwiegend aus Roma besteht - will die EU-Kommission uns endgültig zum Plündern freigeben?

Gravatar: Charly

Auf gar keinen Fall. Kein Beitritt zur EU und Nato für ehemalige Staaten der SU. Keine Waffen mehr an die Ukraine, stattdessen Friedensverhandlungen und sofortiger Waffenstillstand.

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