Beamtenpensionen kürzen?

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Neben den direkten Schulden gibt es die indirekten Schulden. Direkte Schulden, sind die offiziell als Staatsschulden ausgezeichneten Verbindlichkeiten. Zu den indirekten Schulden gehören alle Zahlungsverpflichtungen der Bundesrepublik, die darüber hinausgehen. Etwa die Verpflichtung der Zahlungen für Renten und Pensionen.  Die Stiftung Marktwirtschaft beziffert die Gesamtverschuldung deshalb nicht auf 1,5 Billionen Euro, wie offiziell angegeben, sondern auf 7,4 Billionen Euro und nennt das die Nachhaltigkeitslücke.

Die Berechnung der Nachhaltigkeitslücke baut auf dem Konzept der Generationenbilanz auf: „Die implizite Schuld entspricht dem zukünftigen Missverhältnis zwischen öffentlichen Einnahmen und Ausgaben und damit dem Umfang in dem die Staatsschulden bei geltendem Recht zukünftig zunehmen wird. Mit anderen Worten zeigt die Nachhaltigkeitslücke, wie groß die Rücklagenbildung sein muss, damit das heutige Leistungsniveau auch für die Zukunft finanzierbar bleibt. Zur Begleichung der Schuldenlast müsse rechnerisch jeder Bürger monatlich 355 Euro zusätzlich an den Staat abführen.

Wenn die Nachhaltigkeitslücke durch Sparen geschlossen werden soll, dann müssten alle öffentlichen Ausgaben ohne Ausnahme um 3,9 Prozent gekürzt werden. Lässt man die Bundeszuschüsse für die Sozialversicherungen und die Ausgaben für die Bildung unangetastet müssten von den übrigen Ausgaben 5,2 Prozent eingespart werden. Andere Berechnungen zeigen, dass die Schulden auch dadurch abgebaut werden könnten, wenn die Personalausgaben des Staates für 16 Jahre eingefroren werden oder die Sozialausgaben für 13 Jahre oder beide für 7 Jahre.

Wesentlich könnte man die indirekten Staatsschulden dadurch reduzieren, indem die Kürzungen für die Renten auf die Pensionen für die Beamten übertragen werden. Würden die Pensionen der Beamten genauso behandelt wie die Renten der Angestellten, müssten nur noch 2,6 Prozent aller Ausgaben gekürzt werden und 3,5 Prozent wenn man Sozialzuschüsse und Bildungsausgaben außen vor lässt. Die Personalausgaben müssten nur noch für 10 Jahre eingefroren werden. Und wenn Personal und Soziales auf dem heutigen Stand gehalten werden, würden in diesem Fall sogar fünf Jahre ausreichen, um die Nachhaltigkeitslücke zu schließen.

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freigeist

@Leonard
Grundsätzlich habe Sie Recht, aber Beamte haben nicht jahrzehntelang in Kassen eingezahlt.

Gravatar: Gockeline

Das ist meine Rede schon lange.
Wir sind auf dem Weg wie die Griechen mit unseren Bematen.
Keiner will sich mit dem mächtigen Beamtenbund anlegen.
Die Renten und Pensionen der Beamten ist das Hauptproblem,nicht das der einfachen normalen Rentner.
Die stehen in keinem Zusammenhang zu den Einkünften der Beamtenpensionäre.
Sie wurden mal geschaffen,weil man sagte,die verdienen nicht so gut.
Das stimmt seit 10-15 Jahren nicht mehr.
Wer die Löhne der Arbeiter und Angestellte in Vergleich zu den Beamten stellt ,wird erkennen können das dies nicht mehr stimmt.
Nun rollt eine Lawine des demographischen Wandels auf uns zu der nicht mehr zu händeln ist, wenn wir mit den Beamten so weiter machen.
Die Politik ist schnell bei den Hartz4 Empfänger mit Kürzungen,nicht so bei ihren Beamten wo es die Politiker selber trifft.
Also muß von außen genügend Druck gemacht werden damit sich was bewegt.

Gravatar: Leonard

Vielleicht sollte man vorher erst einmal erheblich weniger an EU, UNO, NATO und sonstige Organisationen zahlen, sich aus Afghanistan und Kosovo zurückziehen, Kriminelle Ausländer abschieben und die staatliche Förderung linker Ideologieprogramme wie Genderismus etc. einstellen. Dazu Subventionen abbauen.

Da gibt es enormes Sparpotential, anstatt diejenigen zu bestrafen, die Jahrzehnte lang gearbeitet und in die Kassen eingezahlt haben.

Gravatar: Bernd

Zuerst einmal sollte man - SOFORT - die unanständig hohen Ruhestandsgelder der ehemaligen Regierungsmitglieder (Bund und Länder etc.) auf ein anständiges Normalmaß senken!! Warum erhält ein Alt-Bundeskanzler Kohl - wie auch alle anderen für zum Teil nur 4 Jahre dieser Tätigkeit - gut 12.000 ¤uro im Monat? Geld in einer Höhe, das er sich selbst via seiner folgsamen „christlichen“ Abgeordneten der CDU/SU zugeschanzt hatte! Soviel kann er NIEMALS ausgeben! Und er schämt sich dessen noch nicht einmal!! Das ist der Skandal in unseren Hochschuldenzeiten, hervorgerufen und verursacht durch eben diese Politiker.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Da die große Mehrheit der Bundestagsabgeordneten Beamte sind, wird sich eine Kürzung ihrer Pensionen im Parlament wohl nicht durchsetzen lassen, ganz gleich, wie nützlich und notwendig sie auch wäre.

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