AWI Wissenschaftler sieht Küstenstädte durch antarktischen Schelfeisabbruch bedroht

Der Bremer AWI Forscher Dr.Veith Helm wurde jüngst vom Berliner Musiksender „Radio Paradiso“, bei dem die ev. Kirche mit im Boot sitzt, zum beobachteten Schelfeisabbruch auf der westantarktischen Halbinsel interviewt.

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Bei dem Interview betonte er – auf entsprechende Fragen des Interviewers- seine Sorgen vor einer Bedrohung der Küstenstädte durch „die Massen“ die dort abbrechen und schmelzen... und damit den Meeresspiegel steigen ließen. EIKE wollte es genauer wissen und fragte nach. Eine Antwort steht bis heute aus.

Sehr geehrte Frau Prof. Lochte,

trotz mehrmaliger höflicher Bitten meinerseits (s.u.) habe ich bis heute von Ihrem Mitarbeiter Herrn Dr. Veit Helm keine Antwort auf meine wenigen und auch einfachen Fragen erhalten.

Als Steuerzahler und Bürger des Landes, das Ihr Institut maßgeblich finanziert und dessen Forschungsarbeit bzw. die ihrer Mitarbeiter damit erst ermöglicht, glaube ich ein Anrecht darauf zu haben, dass meine Fragen beantwortet werden.  Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass das jetzt kurzfristig passiert.

Ich danke im Voraus für Ihre Bereitschaft dazu

und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Ihr

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)

Tel: +49-(0)33201-31132

www.eike-klima-energie.eu

Letzte Mail vom 2.6. 2015

 

Helm, Dr. Veit

 
 

+49(471)4831-1956

 
 

Bremerhaven

 
 

Geosciences;

 
Veit.Helm(at)awi.de

Sehr geehrter Herr Dr. Helm,

am 28.05.15 schrieb ich Ihnen die u.a. Mail.

Nochmals bitte ich Sie hiermit um zügige Beantwortung.

Bitte teilen Sie mir außerdem kurzfristig mit, ob sie angekommen ist und ich evtl. demnächst mit einer Antwort rechnen kann.

Ich danke im Voraus für Ihr Bemühen

und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Ihr

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)

Tel: +49-(0)33201-31132

www.eike-klima-energie.eu

Bild 1: Antarktische Rekord-Meereisausdehnung per Mai 2015 Bild NSIDCInfo aus Wikipedia: Da die Halbinsel das mildeste Klima der Antarktis aufweist (Temperaturen im Sommer an der Küste 0 bis 3 °C, im Winter −10 bis −20 °C) findet man hier und auf den vielen nahe gelegenen Inseln die höchste Konzentration von Forschungsstationen des antarktischen Kontinents. Hope Bay (♁) ist der nördlichste Teil der Halbinsel.

Erste Mail vom 28.5.15

Am 28.05.2015 um 11:21 schrieb Dipl. Ing. Limburg Michael <m.limburg(at)eike-klima-energie.eu>:

Sehr geehrter Herr Dr. Helm,

gestern wurden Sie vom Berliner Radio Paradiso zur Schelf-Eisschmelze auf der südlichen Antarktischen Halbinsel interviewt. Der Interviewer bezog sich vermutlich auf einen Artikel in Science zum Thema. Dieser führte zu einiger ziemlich m.E.n. alarmistischer Berichterstattung in den Medien z.B. im Berliner Tagesspiegel (hier)

Sie führten an, dass das dortige Schelf-Eis von warmen Meeresströmungen aufgeschmolzen würde und daher nicht die Last des nachrückenden Gletschereises mehr halten könnte, dieses daher auch ins Meer stürzte und große Eis-Massen auf diese Weise vom Land ins Meer gelangten.

Auf die entsprechende Frage des Interviewers sagten Sie, dass Sie deshalb in Sorge seien u.a. weil diese Massen den Meeresspiegel ansteigen ließen, was sich wiederum als Bedrohung von Küstenstädten erweisen könnte.

Sie führten ferner an, dass Sie in genereller Sorge um diesen Planeten seien wegen des Umganges der Menschen damit. z.B. mit dem Öl und anderen Ressourcen.

Mir fiel beim Zuhören auf, dass von Ihrer Seite zwar die Sorgen z.B. über einen Anstieg des Meeresspiegels „wg. der großen Massen“ die eingetragen würden genannt wurden, Sie aber keinerlei präzise Angaben machten, um welchen Betrag das in welcher Zeit erfolgen könnte. Auch wurde von Ihnen nicht mitgeteilt in wie weit sich diese Situation von früheren Zeiträumen unterscheidet. Das war evtl. dem Zeitdruck im Interview geschuldet, deswegen hätte ich dies gern geklärt und bitte Sie mir die folgenden Fragen zu beantworten. Wir werden sie dann ebenso wie diese Mail unseren Lesern zu Kenntnis geben.

Meine Fragen lauten.

1. Wie hoch ist derzeit die Schmelzrate in der Westantarktischen Halbinsel?

2. Wie groß ist der dadurch ausgelöste Anstieg des globalen Meeresspiegels und in welchem Zeitraum (ceteris paribus) findet dieser statt?

3. Wieviel Prozent der Gesamteismasse der Antarktis liegt auf dem von Ihnen untersuchten Gebiet. und wie ist die Gesamtbilanz in der Antarktis z.B. bezogen auf ein Anwachsen des Meereises, Schelfeises etc. andernorts und dem Abschmelzen dort.

4. Wie war die Situation z.B. in den letzten 150 bis 200 Jahren bez. Schmelze und Wiedervereisung des untersuchten Gebietes vor der Satelliten-beobachtung? Und was - wenn abschätzbar- waren die Ursachen dafür?

5. Was führt Sie zu der Vermutung, dass die beobachteten warmen Meeresströmungen sich von früheren Veränderungen unterscheiden und von der evtl. anthropogen induzierten  Erwärmung ausgelöst wurden? Gibt es Belege dafür?

6. Falls Sie Frage 5 mit Daten unterlegt beantworten können, welche Belege gibt es dafür, dass die Erwärmung der Atmosphäre durch das anthropogen emittierte CO2 verursacht wurde?

Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Mühe und erwarte gern Ihre Antwort

bis dahin verbleibe ich

mit  freundlichen Grüßen

Ihr

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)

Tel: +49-(0)33201-31132

www.eike-klima-energie.eu

In Ermangelung einer Antwort hat diese Klaus Eckart Puls gegeben:

Eine kleine Anmerkung hierzu:

 

Sie führten an, dass das dortige Schelf-Eis von warmen Meeresströmungen aufgeschmolzen würde und daher nicht die Last des nachrückenden Gletschereises mehr halten könnte, dieses daher auch ins Meer stürzte und große Eis-Massen auf diese Weise vom Land ins Meer gelangten.

 

Herr Helm meint zwar durchaus auch mal etwas auch m.E. „Richtiges“, hat aber (wie so oft bei diesen Leuten) nicht verstanden, wovon er redet, nämlich von der AAO (Antarktische Oszillation, Gegenstück zur NAO); d a s   hatte ich auf EIKE sz. so erläutert:

www.eike-klima-energie.eu/news-cache/klima-kaelte-trend-in-der-antarktis/

Das Ergebnis:

Nahezu die gesamte Antarktis ist innerhalb der vergangenen 30 Jahre kälter geworden. Die einzige wesentliche Ausnahme ist die Antarktische Halbinsel.

Das hat meteorologische Gründe: Die AA-Halbinsel liegt in der Westwindzone der Südhemisphäre. Dieser südhemisphärische Westwind-Gürtel unterliegt stochastischen zyklischen Luftdruck-Schwankungen, wie auch alle anderen globalen Windsysteme. Daher wird analog zu den Schwankungen des Luftdruckgürtels in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel, der sogenannten Nord-Atlantischen Oszillation NAO, auch für die Südhalbkugel ein solcher Index berechnet: Die Ant-Arktische Oszillation AAO.

Dazu ist im "Wetter-Lexikon" [3] zu lesen:

"Unter der Antarktischen Oszillation (kurz: AAO) versteht man die Schwankung des Luftdruckgegensatzes zwischen dem 40. südlichen und 65. südlichen Breitengrad. Das heißt, diese Oszillation ist durch den Luftdruckgegensatz über dem Südpol und den subtropischen Regionen beziehungsweise den mittleren Breiten der Südhalbkugel definiert. Die Stärke der AAO wirkt sich auf das Windregime in den mittleren und höheren Breiten der Südhalbkugel aus. Die AAO beeinflusst demnach das Klima über einem Großteil der Südhemisphäre, zum Beispiel in der Antarktis, in Australien und in Teilen des südlichen Südamerikas. 

Aus den Luftdruckgegensätzen lässt sich der AAO-Index herleiten. Wenn der AAO-Index negativ ist, dann ist das Kältehoch über der Antarktis stark ausgeprägt. Die polaren Ostwinde wehen kräftig rund um den Südpol. .... In der positiven Phase verschiebt sich die Westströmung südwärts, so dass im südlichen Südamerika und in Australien mehr Regen als im langjährigen Durchschnitt fällt. Zudem kann sich die milde Luft zum Teil bis zur antarktischen Küste durchsetzen."

... wovon dann insbesondere die AA-Halbinsel betroffen ist!

Diese Halbinsel liegt incl. der Süd-Shetland-Inseln im Wesentlichen zwischen 60-70°S, und somit in den schon von den Kap-Horn-Umseglern gefürchteten Sturmzonen der Roaring Forties und Shrieking Sixties.

Den Verlauf des AAO-Index 1948-2002 zeigt die Abb. 3 : Vor etwa 1980 gab es eine Dominanz von meridionalen Wetter-Lagen, während seitdem zonale Wetterlagen stark überwiegen. Das bedeutet eine Verstärkung der Westwind-Zirkulation und damit der Sturm-Aktivität. Gleichzeitig wird damit häufiger mildere Luft vom Pazifik gegen die AA-Halbinsel geführt. Somit führen Stürme mit milderer Luft vom Pazifik her an der AA-Halbinsel thermisch zu Eis-Schmelz-Prozessen und mit höheren Wellen mechanisch zu überdurchschnittlichem Abbrechen von Eis. Bekannt geworden sind dabei in jüngerer Zeit Eisabbrüche (Eisberge) beim Wilkins-Schelfeis an der Westküste der AA-Halbinsel [11].

 Die Ursachen sind also meteorologischer Natur und haben mit irgend einer "Klima-Katastrophe" nichts zu tun.

Ohnehin: Im Rahmen der Klima-Betrachtung der gesamten Antarktis ist die AA-Halbinsel mit kaum 1% der AA-Fläche nur eine Marginalie.

komplett siehe pdf Anhang

 


Dateien:

Puls.AA.120124.Kaelte-Trend.pdf

 

Beitrag erschien auch auf: EIKE

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Jürg Rückert

Sehr geehrter Herr Limburg,
der Hl. Stuhl veröffentlicht demnächst eine Enzyklika zum Klimaschutz.
"Der deutsche Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber (65) stellt am kommenden Donnerstag (18. Juni) die Umweltenzyklika von Papst Franziskus vor. Wie der Vatikan am Mittwoch mitteilte, präsentiert der Direktor und Gründer des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung das päpstliche Lehrschreiben im vatikanischen Presseamt zusammen mit Kardinal ... "
Weiter heißt es: Solche Schreiben stellen keine unfehlbaren Lehrentscheidungen dar, besitzen aber für Katholiken eine hohe Verbindlichkeit.
Quelle: http://kath.net/news/50897

Dieser Professor in Potsdam ist meines Wissens ein überzeugter Anhänger des Glaubens an einen drohenden Klimawandel.
Mit der Enzyklika wird die Lehre vom Klimawandel endgültig Glaubenssache, glauben Sie es mir!

Ihr
J.R.

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