“Die Politik müsse anerkennen, dass Millionen Menschen AfD gewählt habe”, zitierte Die Zeit Spahn unter der wichtig klingenden Überschrift “Jens Spahn empfiehlt anderen Umgang mit der AfD”. Nur, wie soll dieser andere Umgang eigentlich aussehen? Laut der Zeit empfiehlt er, bei “Verfahren und Abläufen im Bundestag” mit der patriotischen Partei “so umzugehen wie mit jeder anderen Oppositionspartei.”
Spahn zufolge ist es notwendig, “immer im Kopf zu haben: Die sitzen da so stark, weil Wählerinnen und Wähler uns etwas sagen wollten”. Doch besagte Wähler glauben ihm das nicht. Auf X (vormals twitter) kommentierte ein Nutzer das Thema folgendermaßen: “Könnte auch einfach reine PR sein, um die schlechten Umfragewerte ein wenig aus dem Keller zu bekommen.” Ein weiterer Kommentar: “Für mich klingt das nach Blendwerk für die Wähler. Sollte man mit Vorsicht genießen. Der Spahn macht jetzt Lippenbekenntnisse in Richtung der AfD-Wähler, aber wie steht es, wenn wieder ein AfD-Vizepräsident des Bundestags gewählt werden soll? Wie wird er dann abstimmen?”
SPD protestiert, CDUler stimmen zu
Die SPD hat Spahns vermeintlichen Vorstoß bereits kritisiert. Sie unterstellt der AfD, “unsere Institutionen zu untergraben”, wie Katja Mast, Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, behauptete. Gleichzeitig schließen sich andere Unionspolitiker Spahns Vorschlag an. Politiker wie Mathias Middelberg und Johann Wadephul wollen nun laut der Welt dafür sorgen, dass die AfD ihren “Märtyrerstatus” verliert und ihr deswegen Ausschussvorsitze geben.
Außerdem will man, dass die CDU “inhaltlich erfolgreiche Politik bei Themen wie Asyl oder Bürgergeld” macht, um “die AfD kleinzukriegen”. Die AfD wurde 2013 gegründet; die CDU hatte also zwölf Jahre Zeit, auf Bundes- und Länderebene genau das zu tun. Nur was hielt sie bisher davon ab? Auf X kommentierte man Wadephuls Worte wie folgt: “Was hier passiert, ist fast schon lehrbuchartig: Solange die AfD schwächer war, konnte man sich standhaft geben und moralisch überlegen wirken. Jetzt, wo sie an der Union vorbeizieht, beginnen Teile der CDU zu taktieren: ‘Vielleicht lieber ein bisschen Koexistenz als Machtverlust'”.
Kommentare zum Artikel
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Parteien, Ideologien, Politiker und die Brandmauer täuschen nur über die eine unbestreitbare Tatsache hinweg, dass das Volk in der BRiD keinerlei Macht hat. Solange die Mehrheit des Volkes nicht via Befehl (Plebiszit) festlegt, was zu geschehen hat; solange Politiker nicht bestraft werden, wenn sie den Befehl nicht ausführen, sind und bleiben wir Opfer der Politszene.
Aber die selbsternannten "Demokraten" von der SPD sind über diesen längst überfälligen Vorschlag "empört" und Klingbeil betont, daß er "seine Hand nicht für einen AfD-Politiker heben" werde.
So sichert man in einem von antideutschen Mächten beherrschten Land seine Karriere ...
Bei Focus online heißt es: "das selbsterklärte Ziel von Friedrich Merz ist, daß eine von ihm geführte Bundesregierung ein weiteres Anwachsen der AfD verhindert".
Abgesehen davon, daß man Zweifel haben kann, ob dieses Ziel wirklich "selbsterklärt" ist, kann man nur hoffen, daß er auch noch Ziele hat, die dem Wohl Deutschlands dienen könnten.
Und - falls dieses Ziel doch eher "fremderklärt" ist - könnte man vermuten, daß auch der Versuch mit einem "anderen Umgang mit der AfD" nur ein Akt der Hilflosigkeit ist.
Wenn die AfD 35 % erreicht, ausgeschlossen ist das nicht, dann ist Schluß mit Lustig. Dann könnnen die ihren für uns schädlichen Mist nicht mehr umsetzen, weil das Veto der AfD diese miesen Pläne alle zunichte machen wird. Dann werden diese Leute mit dem großen Mundwerk gekrochen kommen, um als Juniorpartner mit regieren zu dürfen. lol