Aufstand?!?

Christian Eckl hat in der "Welt" einen Artikel geschrieben, in dem er seine Ahnungslosigkeit offenbart, was die katholische Kirche angeht. Na ja. Erstens ist er nett zu lesen, auch wenn sein Informationsgehalt gering ist. Und zweitens ist der Ruf der Kirche ohnehin schon ruiniert.

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Mehrere Bischöfe boykottieren

Ein Affront gegen den Chef der Bischofskonferenz

Sie sind zwar demokratisch überstimmt worden.

Spaltung der Kirche zwischen den konservativen Bischöfen einerseits und der Mehrheit der Bischofskonferenz und den Laien andererseits.

Einen lustigen Artikel hat der Christian Eckl in der Welt geschrieben. Obige Zitate seien hier mal ganz locker in den Raum gestellt. Es geht um die vom Ständigen Rat der DBK veranschiedete Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts. Merke: Die Änderung wurde nicht von der Vollversammlung der DBK verabschiedet. Im Ständigen Rat sitzen nur die Diözesanbischöfe. Prächtiger Patzer!

Dazu haben nun die Bistümer Regensburg, Eichstätt und Passau erklärt, diese Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts vorerst nicht umsetzen zu wollen. Als Bischöfe ihrer Diözese haben sie das Recht dazu, denn sie sind keine Filiale von München oder vielmehr von Bonn. Der Vorsitzende der DBK ist auch nicht der Chef oder der Oberbischof von Deutschland, er ist vielmehr der Moderator der Konferenz. Von Boykottieren kann also gar keine Rede sein. Peinliche Panne!

Wären nun alle Unterschiede im Partikularrecht der 27 deutschen Diözesen gleich ein Zeichen für die Spaltung, dann hätten wir es längst mit 27 verschiedenen Kirchen zu tun. Es ist keinesfalls so, daß jede Diözese in einen Sprachgebiet exakt dieselben Regelungen treffen muß. Und die Konferenz der Bischöfe hat da schon mal gar keine Weisungsbefugnis. Maßstab ist lediglich die Übereinstimmung des Partikularrechtes mit dem universalen Kirchenrecht. Verflixter Fehler!

Keinesfalls sind die Vollversammlung oder der Ständige Rat der Deutsche Bischofskonferenz Organe, die für einzelne Diözesen (rechts-)verbindliche Beschlüsse fassen könnte. Also ist zwar die Empfehlung durchaus wohl gegen die Stimmen der Bischöfe zu stande gekommen, die das reformierte Arbeitsrecht nun nicht in diözesanes Recht umsetzen. Eine Verflichtung dazu gibt es dennoch nicht, da sich lediglich um eine Empfehlung handelt. Volles Fettnäpfchen.

Fazit: Der Artikel ist lustig, liest sich nett, der Informationswert ist marginal. Denn meine eigene Frage, ob diese Empfehlung zur Modifikation des kirchlichen Arbeitsrechts mit dem universalen Kirchenrecht in Einklang zu bringen ist, deckt sich genau mit dem, was der Sprecher des Bistums Regensburg ausgedrückt hat. Aber das wußte ich auch vorher schon. Auf das Ergebnis der Prüfung bin ich mal sehr gespannt.

Sinn des Artikels: Es geht eigentlich nur darum, konservative Bischöfe als böse Buben darzustellen, die sich der angeblich notwendigen Modernisierung der Kirche entgegen stellen. Tja …

Macht aber nix. Der Ruf der Kirche ist eh perdü.

Und ist der Ruf erst ruiniert …

Zuerst erschienen auf katholon.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Joachim Datko

Regensburg auf einem guten Weg, die r.-k. Kirche verliert massiv Mitglieder.

Zitat: "Fazit: [...] Denn meine eigene Frage, ob diese Empfehlung zur Modifikation des kirchlichen Arbeitsrechts mit dem universalen Kirchenrecht in Einklang zu bringen ist, deckt sich genau mit dem, was der Sprecher des Bistums Regensburg ausgedrückt hat."

Stadt Regensburg, Bürger mit Haupt- oder Nebenwohnsitz:
03.2014 -- 56,1% Katholiken (87.042 Mitglieder)
03.2015 -- 54,6% Katholiken (85.933 Mitglieder)

Fast alle Katholiken sind durch die Kleinkindtaufe, gegen ihr Selbstbestimmungsrecht, Mitglieder geworden.

Deutschlandweit gehen nur ungefähr 10% der Katholiken am Sonntag in die Kirche.

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