Aufeinanderprallen von Weltanschauungen

Denken wir mal an den Klimawandel. Ich kenne keinen, der es leugnet, dass das Klima sich wandelt – die Differenzen fangen dann an, wenn der eine sagt: „Das hat es schon immer getan“ – und der andere darauf besteht: „Nein, erst mit der Industrialisierung hat das angefangen“.

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Es ist faszinierend zu sehen, wie gut die Menschen diametral entgegengesetzte Ansichten über dieselbe Situation haben können, besonders wenn die Fakten weitgehend unbestreitbar sind. Warum bestimmen die Fakten nicht ihre Reaktion? Weil die Fakten für Menschen mit bestimmten Weltanschauungen irrelevant sind.

Hinweis: Mit „Fakten“ meinen wir eine objektive Bewertung der Gesamtheit der Beweise – nicht nur eine selektive einseitige Geschichte. Zur Information, dies steht im Einklang mit einer echten wissenschaftlichen Bewertung, die vier entscheidende Elemente hat:
1) objektiv, 2) umfassend, 3) transparent und 4) empirisch.

Hier ist eine beliebte Weltanschauung, die von vielen Menschen mit guten Absichten vertreten wird:

  1. Sie respektieren instinktiv die wahrgenommene Autorität (CDC, AMA, IPCC, Dr. Fauci, [Dr. Drosten, Prof. Lauterbach, Habeck] usw.), da eine solche Duldung als Tugend angesehen wird. *
  2. Aufgrund von Nr. 1 werden die Informationen, die diese Autoritätspersonen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, im Grunde genommen als Freibrief akzeptiert – für bare Münze genommen.
  3. Auch aufgrund von Nr. 1 sind sie bereit, eine überraschend große Menge an Missbrauch, Vernachlässigung, Unehrlichkeit, Inkompetenz usw. von solchen Autoritätspersonen zu tolerieren / zu übersehen.
  4. Sie haben automatisch eine negative Reaktion auf andere, die die Kühnheit haben, schlechtes Benehmen von Autoritätspersonen zu beanstanden. Sie glauben, dass solche Verweigerer unzufrieden, Unruhestifter, respektlos usw. sein müssen.

Beachten Sie, dass die FAKTEN wenig Einfluss auf die Positionen von Menschen mit dieser Einstellung haben. Leider lädt diese Perspektive zum Missbrauch durch schlechte Akteure ein, die dazu getrieben werden, immer mehr Kontrolle über andere zu erlangen, insbesondere über diejenigen, die ihrer Machtergreifung ehrerbietig gegenüberstehen.

Hier ist eine ganz andere (konkurrierende) Weltanschauung anderer anständiger Menschen:

  1. Sie glauben, dass Respekt kein Anspruch oder eine Gabe ist, sondern verdient werden muss.
  2. Die Informationen, die diese Autoritätspersonen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, werden skeptisch behandelt – was der wissenschaftlichen Art der Datenverarbeitung entspricht.
  3. Sie sind nicht bereit, Misshandlungen durch Autoritätspersonen zu tolerieren oder zu übersehen, da dies eine unmoralische Verletzung ihrer Bürgerrechte darstellt.
  4. Sie sind wirklich besorgt, wenn andere Bürger berichten, dass sie von Autoritätspersonen missbraucht wurden, und stützen ihre Antwort auf die Beweise.

In diesem zweiten Szenario spielen FACTS eine viel wichtigere Rolle. Für diese Menschen bedeutet das Richtige zu tun nicht, roboterhaft den Anweisungen einer Autoritätsperson zu folgen, sondern unsere eigenen kritischen Denkfähigkeiten zu nutzen, um fundierte Urteile zu fällen.

Demmig, Ansichtssache: „Wie die Klimakrise die Lebensweise der Menschen in den Schweizer Alpen und in der Eiswelt Alaskas bedroht“ ?

Das Fazit ist also, dass Menschen in derselben Situation gegensätzliche Reaktionen haben können. Ohne ihre unterschiedlichen Weltanschauungen zu verstehen, kann diese Ungleichheit schwer zu verarbeiten sein.

Wenn wir außerdem einen Freund davon überzeugen möchten, etwas zu unternehmen, wäre es hilfreich, seine Weltanschauung genau zu verstehen, bevor Sie Ihren Fall strukturieren …

WARUM dies in den USA der Fall ist, ist eine interessante Angelegenheit, die eine lange Diskussion bedeuten könnte. Meiner Meinung nach liegt es teilweise daran, dass die Amerikaner den Menschen vertrauen; zum Teil, weil Menschen instinktiv dazu neigen, der Menge zu folgen; zum Teil, weil aktuelle gesellschaftliche Angelegenheiten (z. B. Klimawandel) für den Durchschnittsbürger zu komplex sind, um sie zu verarbeiten; zum Teil, weil die Menschen bereits ein erfülltes Leben haben und die Verantwortung, sich in gesellschaftlichen Angelegenheiten zu engagieren, gerne an jemand anderen abgeben usw. usw. [dies gilt m.e. genauso gut  für die deutschsprachigen Länder]

https://criticallythinking.substack.com/p/critically-thinking-about-a-clash

Übersetzt durch Andreas Demmig

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: D.Eppendorfer

Wer noch nicht jede Hirnzelle einer Ideologie oder Religion geopfert hat, der kann nicht abstreiten, dass das Erdklima in den Milliarden Jahren vor dem Menschen alles von Feuerball bis Eiskugel alles durchprobiert hat. Das nenne ich wirklich Klimawandel.

Die letzte große Eiszeit mit kilometerhohen Gletschern fand hier übrigens erst vor etwa 10000 Jahren ein Ende.
Vermutlich hat der Neandertaler zu oft Mammut gegrillt und zu viel CO² in die Atmosphäre geräuchert.

Oder brachte der seine Brut auch schon per SUV zur Steinzeitschule wie grünlackierte Neuzeiteltern?

Weil der dumme Mensch aber meint, wo lange nix mehr überschwemmt war, könne er sorglos siedeln (Beispiel Ahrtal), bedeutet jeder Starkregen den Verlust von Hab und Gut und auch Leben.

Und was lernen die Kronen der Schöpfung daraus?
Nix!
Rein gar nix!

Sie bauen ihre Hütten und Marienfiguren wieder genau da auf, wo sie ihnen keinen Schutz boten und vertrauen dem Mumpitz abergläubisch weiter. Manchmal denke ich: je kleiner der Verstand, um so größer der Glaube.

Und falls Gottes Beistand fehlschlägt, sollen andere Menschen helfen, die Dummheiten zu wiederholen.

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben u.a.:

"Da ist sich die Klimawissenschaft einig, das dies mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf die auf fossilen Brennstoffen basierende Industrialisiertung zurück zu führen sei."

So, so, "die Klimawissenschaft" ist sich also einig.

1. Frage: Woher wissen Sie das denn? Kennen Sie alle "Klimawissenschaftler" persönlich? Wenn nicht, haben Sie sicher ein paar Veröffentlichungen gelesen. Haben Sie alle gelesen, die es gibt, sodass Sie fundiert beurteilen können, ob sich alle einig sind?

2. Frage: Wer oder was ist überhaupt "die Klimawissenschaft"? Es gibt doch nur das Klima bestimmter Bereiche der Erdoberfläche als langjähriges Mittel bestimmter Wetterparameter im Unterschied zu denselben Wetterparametern anderer Bereiche der Erdoberfläche. Klimawissenschaft ist demnach Meteorologie oder bestenfalls noch ein Spezialfall von Atmosphärenphysik. Können Sie das erklären?

3. Frage: Was bitte ist "Industrialisiertung"?

Weiter unten schreiben Sie:

"Ja klar, den kennt hier ja jeder, den durchschnittlich beknackten Amis kann man derlei mittelmäßigen Unsinn anscheinend unterjubeln."

Sie nehmen doch für sich in Anspruch, immer nur Zahlen, Daten, Fakten und logisch nachvollziehbare Zusammenhänge darzulegen. Dann erklären Sie uns doch mal logisch, was ein "US-Amerikanischer Schreiberling" und was ein "beknackter Ami" ist. Oder ist es nur Ihr Ressentiment, das sich da austobt?

Diesen Kommentar schrieb ich übrigens ganz "unabhängiog" und "eigenständig".

Gravatar: Hans-Peter Klein

Ich wiederum,
... kenne keinen, der behauptet , Zitat :
„Nein, erst mit der Industrialisierung hat das angefangen“.
Gemeint ist der Klimawandel.

Kennt EIKE irgend jemand von Rang und Namen im deutschen Sprachraum, der derlei Unsinn angeblich behauptet ?

Es geht um den rapiden Zuwachs des CO2 in der Athmosphäre. Da ist sich die Klimawissenschaft einig, das dies mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf die auf fossilen Brennstoffen basierende Industrialisiertung zurück zu führen sei.
Nach meinem (laienhaften) Kenntnisstand geht der Nachweis über bestimmte Kohlenstoff-Isotope, die bei fossilen Rückständen eben unterschiedlich nachweisbar sind, wie bei dem nicht-fossilen Kohlenstoff der Athmosphäre.

Fazit:
EIKE bedient sich mal wieder eines sog. Strohmann-Arguments, sprich, da werden Dinge behauptet bzw. unterstellt, die nirgendwo ernsthaft diskutiert werden.

Was das Corona-Tohuwabohu mit der Energiewende zu tun haben soll, verstehe ich ebenfalls nicht.
Geht Friday for Future demnächst auch für den Impfzwang auf die Straße oder klebt sich irgend wo fest ?

Ach, doch, langsam dämmerts.
Der Artikel stammt mal wieder von so einem US-amerikanischen Schreiberling. Diesmal: John Droz junior.

Ja klar, den kennt hier ja jeder, den durchschnittlich beknackten Amis kann man derlei mittelmäßigen Unsinn anscheinend unterjubeln.

Aber doch nicht einem von der Energiewende überzeugten Deutschen.

MfG, HPK

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