Was da alles falsch läuft, zeigen die neuesten BIP-Daten. Denn Griechenland hat im ersten Halbjahr 2015 kräftig konsumiert – sich aber zugleich bettelnd (oder: fordernd) an das Ausland gewandt. Die Konsum-Ausgaben sind im zweiten Quartal um 1,1 Prozent gewachsen. Das wird von manchen sogar als „kräftiges Wachstum“ bejubelt. Das ist aber ein totaler Gegensatz zu den Katastrophenmeldungen aus Griechenland. In diesen war ständig von rapide wachsender Verarmung und Verelendung die Rede. Noch mehr als dieser Konsumboom verblüfft die Entwicklung der Investitionen: Diese sind parallel um nicht weniger als 10,6 Prozent zurückgegangen!
Griechenland hat sich wie ein Pleitier verhalten, der am Vorabend vor der Konsumanmeldung noch einmal kräftig in Casino und Bordell feiert. Auf Kredit.
Aber dennoch glaubt die EU, dass sich Griechenland jetzt geändert habe. Dass die neuen Sanierungsgesetze im Gegensatz zu früher auch in der Realität umgesetzt werden. Dieser Glaube kostet zwar Griechenland-Kennern nur ein zynisches Lachen. Aber die EU hat damit das Thema Griechenland ein paar Wochen vom Tisch und tut daher so, als ob sie den griechischen Versprechungen trauen würde. Und jetzt wählen die Griechen (schon wieder). Da hat man erst recht einen guten Vorwand, die Realität eine Zeitlang zu ignorieren.
Ignoriert wird auch die Frage, ob die griechischen Zahlen wenigstens diesmal stimmen oder nicht schon wieder gelogen sind. Was wohl hieße, dass die Investitionen noch mehr gesunken wären.
Nicht ignorieren kann man aber ein anderes seltsames Faktum: Exponenten der griechischen Linken hatten im Frühjahr offen gedroht, syrisch/irakisch/afghanische Moslem-Massen nach Europa zu schleusen, wenn Deutschland nicht zahlt. Zwar sind diese Drohungen in der Folge rasch wieder verräumt worden. Zwar zahlt Europa nun mehr denn je. Aber dennoch ist der „Flüchtlings“-Strom seither dramatisch angeschwollen und hat unvorstellbare Ausmaße erreicht.
Beitrag erschien auch auf: andreas-unterberger.at
Kommentare zum Artikel
Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.
Keine Kommentare