Arbeitsmarkt: die Wahrheit und die Frisur

Man kann versuchen, Probleme zu lösen. Zum Beispiel indem man nicht für die Schulden anderer Staaten einspringt oder die Zuwanderung in die Sozialsysteme bremst. Man kann aber auch - wie in Österreich - Statistiken schönen.

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Wenn man Regierungspropagandisten den katastrophalen Absturz Österreichs bei allen wirtschaftlichen Parametern, Indizes und Rankings während der letzten sieben Jahren vorhält, dann klammern sie sich immer nur an zwei Argumente. Erstens: „Daran ist ja nur die Krise schuld“; und zweitens: „Aber die Arbeitslosenzahlen sind doch hervorragend“. Beide Argumente sind verlogen, enthalten höchstens ein Körnchen Wahrheit.

Zur Krise: Über 90 Prozent der Staatsverschuldung haben überhaupt keinen Zusammenhang mit der Krise. Und außerdem ist die völlig falsche Euro-Politik – die jetzt sogar Ewald Nowotny als „Fehler“ einsieht – ja mit Mitwirkung Österreichs passiert. Wer ständig Sünder rettet, statt die Eigenverantwortung für schwere Fehler wirksam werden zu lassen, sollte sich nicht auf die teuren Folgen dieser Rettung auszureden. Denn Tatsache ist, dass Österreich und Euroland weit schlechter durch die Krise gegangen sind als der Rest der Welt (vielleicht mit Ausnahme Japans). Sie stecken noch immer tief in der Krise.

Die Arbeitslosenzahlen sind ebenfalls eine einzige Fiktion. Denn Österreich versteckt Joblosigkeit hemmungslos. Einerseits durch die sehr langen Studenten-Zeiten und andererseits durch einen extrem niedrigen Pensionsantritt. Besonders ärgerlich sind die ständigen Tricksereien des Sozialministeriums, die diese Wahrheiten verbergen sollen. So hat es jetzt sogar behauptet, dass der Pensionsantritt zuletzt um ein Jahr gestiegen sei. Das scheint aber nur dann so, wenn man das Reha-Geld aus der Statistik herausrechnet.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gerd Müller

Österreich steht da aber nicht alleine !
Die Zahlen zum deutschen Arbeitsmarkt sind mehr als geschönt.
Leicht zu erkennen, wenn man mal den Berechnungsmodus untersucht !

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