Die aktuelle Untersuchung konzentrierte sich darauf herauszufinden, welche Möglichkeiten es für die Entstehung des Meteoritenmaterials gibt. Demnach bleibt als plausibelste Erklärung, dass die im Material aufgefundenen Strukturen durch früheres Leben entstanden sein müssen.
Bereits im Jahr 1996 veröffentlichte ein von David McKay geleitetes Wissenschaftlerteam in der Zeitschrift Science, es habe Material biogenen Ursprungs im Meteoriten ALH84001 entdeckt. Ein kürzlich veröffentlichter Text in der Novemberausgabe des Journals der geochemischen Gesellschaft unterstützt die ursprüngliche Hypothese durch neue Analysen.
Magnetit aus bakteriellen Ablagerungen
Die Debatte über mögliches Leben auf dem Mars konzentriert sich speziell auf die Magnetit-Kristalle, die in dem Meteoriten gefunden wurden. Auf der Erde sondern sogenannte magnetotaktische Bakterien, wie z. B. das Magnetobacterium bavaricum, oder auch das Magnetospirillum magnetotacticum, 40 bis 100 nm große Magnetit-Einkristalle im Inneren ihrer Zellen ab. Diese Bakterien sind im Wasser zu finden. Die Studie von 1996 ging davon aus, dass die Magnetitkristalle des Meteoriten, die mit Karbonatkügelchen zusammenhängen, biogen sein müssen, weil die Charakteristika mit denen übereinstimmen, die auch auf der Erde gefunden werden, sobald das Material aus Ablagerungen der Bakterien stammt. Andere Wissenschaftler haben dagegen argumentiert, dass das Magnetit wahrscheinlich durch anorganische Prozesse entstanden sei. Es würde sich um die gleichen Prozesse handeln, die man im Labor künstlich erzeugt, wenn man Karbonat thermisch spaltet. Dadurch würde Material entstehen, das mit dem des Meteoriten identisch ist.
In der aktuellen Studie des JSC-Forscherteams, ging es darum die Hypothese der nichtbiologischen Entstehung, nämlich dass Hitzeeinwirkung oder der Aufschlag auf den Boden das Magnetit produziert habe, zu überprüfen. Die Ergebnisse sprechen gegen die Hypothese der nichtbiologischen Entstehung, wie die Autoren der Studie versichern. Die biogene Erklärung für den Ursprung des Magnetits ist ungleich wahrscheinlicher als die Erklärung durch Hitze oder Aufschlag. »Wir glauben, dass die biogene Hypothese jetzt mächtiger geworden ist, als sie vor 13 Jahren je war«, so Gibson der Nestor der NASA-Wissenschaftler.
Immer mehr Hinweise auf Leben.
Ergänzend zur neuen Studie veröffentlichte das JSC-Wissenschaftlerteam ein Papier, welches die Strukturen oder Morphologien der Marsmeteoriten mit denen vergleicht, die in Mikrofossilien und mikrobiologischen Strukturen der Erde vorkommen. Die Strukturen auf den vom Rasterelektronenmikroskop produzierten Aufnahmen werden wegen ihrer großen Ähnlichkeit zu den auf der Erde vorkommenden Strukturen als organisch bezeichnet. Auf diese Ähnlichkeiten hat nun das JSC-Team sein Hauptaugenmerk gerichtet und weitere detaillierte Studien durchgeführt einschließlich chemischer und isotopischer Analysen.
»Während des letzten Jahrzehnts wurden nach und nach immer mehr Hinweise gefunden, die für die Existenz früheren Lebens auf dem Mars sprechen«, so McKay, wissenschaftlicher Leiter der NASA für Erkundung und Astrobiologie. »Diese Hinweise schließen Anzeichen dafür ein, dass es einmal Oberflächenwasser, Seen, Flüsse und möglicherweise sogar Meere gab. Des weiteren existieren in altem Gelände Hinweise auf Lagerstätten von Lehm, Mineralien und Karbonaten auf oder direkt unter der Oberfläche. Diese können nur durch die frühere Anwesenheit von Wasser entstanden sein. Die Entdeckung, dass erst kürzlich Methan in die Marsatmosphäre freigesetzt wurde, kann zwar unterschiedlich erklärt werden, aber eine Erklärung ist das Vorhandensein von mikrobiologischem Leben, der Hauptquelle von Methan auf der Erde.« (Quelle: NASA)
Kommentare zum Artikel
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Meteoriteneinschläge z.B. auf dem Mond oder dem Mars kann Material in den Weltraum schleudern. Unter glücklichen Umständen landet dieses Material dann bei uns auf der Erde.
Hallo,
wie kommt ein Meteorit vom Mars zur NASA?
Grüße
Freigeist