Angriff auf die Freiheit

Die SP Schweiz wolle die Freiheit wieder ins Zentrum stellen. Das bedeutet Gefahr für die Freiheit.

Veröffentlicht:
von

Die SP Schweiz wolle sich vermehrt an den progressiven Werten der französischen Revolution orientieren und die Freiheit wieder ins Zentrum stellen, entnimmt man den Schweizer Ostersonntagszeitungen. Wobei man geflissentlich nachschiebt, dass davon die wirtschaftliche Freiheit sebstverständlich auszunehmen sei. Damit fischt man im liberalen Teich und die fast schon legendere Schwäche des Schweizer Freisinns zusammen mit der Aufsplitterung der liberalen Kräfte in allerlei Partikularinteressensparteien wie den Grünliberalen, der BDP und Teilen der CVP, könnten dafür sorgen, dass dies sogar noch einen überraschenden Erfolg haben könnte. Wenn PR und Marketing gut betrieben werden.

Damit versucht die Linke (für Nichtschweizer: Sammelbegriff für sozialistische und sozialdemokratische Parteien verbunden mit den sozialen Flügeln der Mitteparteien; nicht zu verwechseln mit den deutschen SED-Erben) erneut, einen Kernbegriff des Liberalismus zu pachten und nach ihrem Gusto umzudeuten. Wenn dabei die Liberalen nicht aufpassen, so passiert damit dasselbe, wie schon mit dem Begriff “neoliberal”. War dieses Prädikat früher Inbegriff für soziale Marktwirtschaft nach liberalen Grundsätzen, hat es die Linke dank stehter unwidersprochener Wiederholung binnen weniger Jahrzehnte geschafft, dass weite Teile der Bevölkerung darunter die Inkarnation des nasskalten Raubritterkapitalismus verstehen.

Freiheit ohne wirtschaftliche Freiheit ist Freiheit mit einer Mauer rundherum. Mit Grenzschutzsoldaten, deren hochheilige Aufgabe es ist, die Menschen an der Flucht vor dieser Freiheit zu hindern. Hatten wir alles schon und wollen wir nicht mehr erleben.

Deshalb müssen Liberale nun sofort die ihnen eigene, vornehm-intellektuelle Zurückhaltung ablegen und diesen Kaperungsversuch des liberalen Freiheitsbegriffs mit scharfem Geschütz aus allen rhetorischen Rohren abwenden. Bevor wieder ein Begriff mehr vor die Hunde geht.

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Keine Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang