Man staunt nicht schlecht über die Wandlungsfähigkeit des Verbrauchers. Ein Produkt, das er vor 4-5 Jahren noch eklig fand, kauft er heute gerne und bezahlt dafür sogar einen höheren Preis. Der Käse aus dem Labor ist wieder da.
In vielen Fertigkäsemischungen und in Pizzerien wird oftmals kein echter “Käse” verarbeitet, sondern sogenannter Analogkäse, der aus Pflanzenfett statt Milchfett besteht. Der Analogkäse ist wesentlich billiger in der Herstellung. Als dieser “Skandal” rund um das Jahr 2009 in der Presse ausgeschlachtet wurde, wollte niemand mehr den künstlichen Käse haben. Heute, 6 Jahre später, sind die Supermärkte wieder voll davon. Man staunt nicht schlecht, dass Analogkäse sogar für 2€ bis 4€ je 100 Gramm verkauft wird. Mit der Angabe “Laktose- oder Glutenfrei” kann der Preis natürlich noch höher sein. Die Labore können hierbei jeden Wunsch erfüllen: Egal ob vegan, laktosefrei, glutenfrei oder fettfrei – alles ist möglich und dies zu extrem niedrigen Herstellungskosten.
Analogkäse benötigt Inhaltsstoffe wie Emulgatoren, Aroma- und Farbstoffe, Salz und Geschmacksverstärker, um überhaupt einen Geschmack und ein käseähnliches Aussehen zu haben. Diese Produkte sind meiner Meinung nach weder natürlich noch gesund. Aber dem Verbraucher ist das egal: Hauptsache vegan, laktose und glutenfrei. Diese 3 Eigenschaften reichen dem Verbraucher für seine Konsumentscheidung aus. Die Gewinnmargen der Hersteller dürften gigantisch sein, aber den Anbietern darf man keinen Vorwurf machen. Wenn es Nachfrage zu einem extrem hohen Preis gibt, dann können Anbieter natürlich auch zu diesem Preis anbieten. Es ist nicht verboten, die Dummheit anderer auszunutzen, wenn die Ausgenutzten volljähig und bei Verstand sind.
Zuerst erschienen auf pinksliberal.wordpress.com
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