Alte Betreuungsgeld-Kritik in neuen Flaschen

"Neue Betreuungsgeld-Studie“ bestätigt Kritik: Alte SPIEGEL-Meldung neu aufgetischt! Vermeintliche Expertise nur ein Medienkonstrukt und Anlaß für Staats-Paternalistische Polit-Reflexe.

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Seit dem Wochenende hat die Kritik am Betreuungsgeld wieder neue Nahrung erhalten: Eine aktuelle Studie zeige, daß die neue Geldprämie bei bildungsfernen Eltern und Migranten den falschen Anreiz setzte, ihre Kleinkinder nicht in die Kita zu schicken. Damit würden ihnen Bildungsmöglichkeiten vorenthalten und ihre Chancengerechtigkeit gemindert. Die (nicht nur) rot-grünen Gegner/innen des Betreuungsgelds fühlen sich in ihrer prinzipiellen Ablehnung (wieder) bestätigt und einige Kommentatoren stoßen mit ihnen ins gleiche Horn.

Aus dem Blick geraten dabei allerdings die Fakten:

     

  • Über die vermeintlich "neue Studie" vom Wochenende hatte bereits der SPIEGEL im Juni berichtet - ohne das heutige Medien/Polit-Echo auszulösen.
  • Die angeblich umfangreiche Untersuchung zum Betreuungsgeld hatte tatsächlich eine völlig andere Fragestellung, bei der die neue Familienleistung nur eine "Marginalie" war, wie der Studienleiter gegenüber dem Heidelberger Büro für Familienfragen und soziale Sicherheit heute (erneut) bestätigt hat.
  • Die verwendete Datenbasis ist viel zu dünn, um die vermeintlich weitreichenden Wirkungen des Betreuungsgelds auf das Verhalten der Eltern nachzuweisen.
  • Eine erst letzte Woche veröffentlichte Untersuchung liefert zudem handfeste Zweifel an der polit-medial höchst populären These vom "Bildungsvorsprung" durch frühen "Kita"-Besuch.
  • Das politische Echo  auf diesen längst bekannten Befund vertieft diese Zweifel noch weiter.
  •  

All das ficht die Kritiker/innen des Betreuungs(-Taschen-)gelds nicht an. Fragt sich nur, warum sie konsequenterweise nicht gleich weniger (Wahl)Freiheit für „Risikoeltern“ in Namen des „Bildungsprimats“ fordern?

Von Kostas Petropulos, Leiter des Heidelberger Büros für Familienfragen und soziale Sicherheit (HBF).

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: mestro

Leider erweist sich der Genderismus in der Realität nicht als Witz. Er frisst sich mit politischer und medialer Unterstützung immer weiter in unsere Gesellschaft vor.
Unter der falschen Flagge "Wissenschaft" hat er die Hochschulen und ca. 200 Lehrstühle mit dem entsprechenden Personal erobert und füllt die Köpfe unseres "Elite"-Nachwuchses, der wesentlich die Zukunft des Landes bestimmt.

Gravatar: Dieter Egert

Dieser Genderismus ist doch einfach nur lachhaft. Wie wär's mit einer Aktion:
'Bester Gender-Witz des Monats', hätte bestimmt viel Zulauf.. (Wetten dürfen abgeschlossen werden)

Gravatar: Karin Weber

Das seltsame an dieser Studie ist, dass sie genau den Frauen, die vom Feminismus als die „best ausgebildeteste Frauengeneration“ betrötet wird, Unfähigkeit und Antriebsarmut bei der kindlichen Wissensvermittlung attestiert.

Während man genau diese Frauen für zu dumm hält, ihre Kinder zu Hause zu erziehen, gesteht man ihnen dennoch zu, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen. Ist das für die Altlastenparteien nicht deprimierend, solch ein Wählerklientel zu haben? Sicher, zuallererst fällts natürlich bei den GenderGrünen auf.

PS: Diese "Studie" ist nichts weiter als ideologische Wühlarbeit.

Gravatar: Gassenreh

Nicht in der Krippe, sondern bei der Mutter lernt das Kleinkind die Muttersprache und das Denken in sprachbasierten Begriffen, insofern ist das Betreuungsgeld sehr wichtig.
Ein entscheidender Unterschied zwischen Tier und Mensch ist die Sprache auch als Basis des Denkens. Mangelnde primäre (besonders 0 - 1,5 Jahre) frühkindliche Sprachentwicklung hat oft die Folge von Lese- und Rechtschreibstörungen und letztlich ungünstiger kognitiver Entwicklung. Auch Migrantenkinder müssen das basale Denken in der jeweiligen Muttersprache beginnen zu lernen.
Laut Ärztereport der Barmer Ersatzkasse vom Januar 2012 gibt es jetzt schon ca. 40% sprachgestörte Kinder im Alter von 5 - 6 Jahren (Gründe: Zunahme Tagesmütter: 2006 ca. 14%, bereits 2010: 23%;; enorme Lärmpegel in Kitas); logopädische Behandlungskosten etwa 1 Milliarde Euro).
Warum heißt es Muttersprache und nicht Vatersprache?
Bereits ab der 20. Gestationswoche hört der Foet im Mutterleib flüssigkeitsangekoppelt die Mutterstimme und ist nach der Geburt massiv darauf fixiert, sodass eine längere (max. bis zu 3 Jahren) dyadenspezifische Beziehung zwischen diesen beiden Personen notwendig ist, zumal in diesem Zeitraum zumindest zwei kürzere Phasen besonders begierigem Sprechlernen des Kleinkindes individuell verschieden auftreten [siehe Kapitel „Kinder – Die Gefährdung ihrer normalen (Gehirn-) Entwicklung durch Gender Mainstreaming“ im Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. erweiterte Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014, ISBN 978-3-9814303-9-4]

Gravatar: Karin Weber

Diese "Studie" kann man gleich in den Rundordner stopfen. Die Uni Dortmund kann auf Grund ihres Gender-Engagements nicht mehr erwarten, ernst genommen zu werden.

http://www.fk12.tu-dortmund.de/cms/ISO/de/soziologie/soziologie_der_geschlechterverhaeltnisse/AIM_Gender/

Wer sich der Unwissenschaftlichkeit des Genderismus verschreibt, kann nicht mehr auf gesellschaftliche Akzeptanz und Wahrnehmung hoffen.

PS: Um das Geld geht es doch den Genderisten gar nicht, sondern lediglich um den Zugriff auf die Ressource "Kind". Diese Leute wollen ihre Ideologie so früh wie möglich in die Köpfe der Schutzbefohlenen pressen. Alles andere ist nur Begleitgeschrei.

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