AKW-Laufzeitverlängerung in Belgien – 10 Jahre statt dreieinhalb Monate

Belgien verzichtet auf den Atomausstieg, und in unseren Nachbarstaaten sollen bis 2035 vierzehn neue Kernkraftwerke in unmittelbarer Nachbarschaft zu Deutschland entstehen – zusätzlich zu den schon bestehenden Kernkraftwerken. Deutschland bleibt stur beim Ausstieg und vernichtet auch das gesamte Know-how.

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Die Vernunft hat gesiegt, natürlich anderswo als in Deutschland. In Belgien erfolgt nun auch der Ausstieg vom Ausstieg. Die belgische Regierung hat eine Laufzeitverlängerung von zwei Kernkraftwerken um 10 Jahre beschlossen. Es handelt sich um die Reaktorblöcke Doel 4 und Tihange 3. Die Einigung sei wichtig, sagte Ministerpräsident Alexander De Croo, „weil sie dazu beiträgt, unsere Versorgungssicherheit in den nächsten Jahren zu garantieren“. Man übe künftig die Kontrolle über den in Belgien produzierten Strom aus, „und die Atomenergie ist im Allgemeinen günstiger als Gas“. Um die Kraftwerke für die Laufzeitverlängerung fitzumachen, werden sie aufwändig nachgerüstet. Der Betreiberkonzern Engie hat dafür 15 Milliarden Euro zurückgestellt. Der belgische Staat beteiligt sich zu 50 Prozent an der Betreibergesellschaft.

Damit schließt sich Belgien der Reihe der Nachbarländer Deutschlands an, denen die Versorgungssicherheit ihrer Bevölkerung mit Strom und bezahlbare Energiepreise wichtiger sind als grünideologische Technologiefeindlichkeit.

Frankreich wird in den nächsten Jahren sechs neue Kernkraftwerke bauen, die zu den 56 schon bestehenden Reaktoren hinzukommen.

Die Niederlande planen den Bau von zwei neuen Kernkraftwerken. Um den Erhalt des Wissens zu gewährleisten, wird das alte KKW in Borssele weiterbetrieben. Dort sollen die neuen Reaktorblöcke auch entstehen.

Polen hat den Bau von drei Kernreaktoren vom Typ AP1000 beschlossen und steigt damit neu in die Kernenergie ein. Der weitere Ausbau von sechs neuen Kernreaktoren APR1400 ist in Vorbereitung. Polen will damit weg von der Kohle zur umweltfreundlichen Kernenergie kommen.

Tschechien plant den Bau von drei neuen Kernkraftwerken zu den bestehenden in Dukovany und Temelin. Damit will Tschechien unabhängiger von Kohle und Erdgas werden. Es sollen koreanische oder französische Reaktoren gebaut werden, keine chinesischen oder russischen.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: maasmaennchen

Kein Problem....wir importieren den schmutzigen Strom dann aus aller Herren Ländern zu horrenden Preisen und machen uns dann noch mehr von anderen Ländern abhängig.Super Leistung Ole

Gravatar: Jochen

Wenn man Deutschland unter den obengenannten Nachbarstaaten aufteilt, dann braucht sich hier an dieser Stelle "DieFreieWelt" nicht mehr mit der Zensur von unliebsamen Leserbriefen herumschlagen.

Gravatar: Wolfgang Pöschl

Korrektur: "..... 50 schnelle Brüter der 1,5 GW Klasse in Deutschland bauen .... " muss es heißen.

Gravatar: Wolfgang Pöschl

In Deutschland liegen ca. 16.000 t Uran und andere spaltbare Materialien in Form von abgebrannten Kernbrennstäbe in den Zwischenlagern. Nur ca. 4 % des Urans in diesen Brennelementen sind in den Reaktoren gespalten worden. Damit sind noch rd. 96 % spaltbares Material in den abgebrannten Brennstäben. Wenn man das bei der Anreicherung zurückgebliebene U238 mit hinzurechnet sind insges. 99,2 % des Urans, das wir aus dem Berg geholt haben noch nicht gespalten worden. Beim heutigen Stromverbrauch Deutschlands von rd. 560 TWh/Jahr würde dieses Material noch ausreichen Deutschland über 1.100 Jahre zu 100 % - wenn man alle anderen, wie Wasserkraft, Solar, Wind etc. mal außer Acht lässt - mit Strom aus Kernenergie zu versorgen. In Kombination mit einem Anteil von 50 % Wind- , Solar- und Wasserkraft würde es doppelt so lange reichen. Durch den Bau von schnellen Brütern könnte dieser Atommüll energetisch genutzt werden und gleichzeitig das Endlagerproblem massiv reduziert werden, denn schnelle Brüter sind in der Lage den hohen Anteil von 99,3 % im Natururan mit schnellen Neutronen entweder direkt zu spalten oder über den Einfang von Neutronen über den Umweg des Plutoniums zu spalten. Rd. 55 % der Spaltprodukte sind bereits nach 10 Jahren kaum noch radioaktiv, weitere 2,7 % nach 50 Jahren, weitere 13 % nach 2.000 Jahren und nur ca. 20 % nach 200.000 bis 16 Mio. Jahren. Diese 20 % können aber durch Transmutationsverfahren noch drastisch - möglicherweise auch komplett, je nach Erfolg dieser Technologie - reduziert werden, indem diese Spaltprodukte durch Neutronenbeschuss in stabile Elemente umgewandelt werden. Im Vgl. zu dem vielen radioaktiven Uran und Plutonium, dass in unseren Zwischenlagern herumliegt sind das kurze Lagerzeiten, denn U235 hat eine Halbwertszeit von 703 Mio. Jahren und U238 von 4,5 Mrd. Jahren. Vor allem aber ist der Anteil von rd. 1 % Plutonium problematisch, selbst wenn es nur eine Halbwertszeit von ca. 24.000 Jahren hat. Kurzum: Wir können unser Energieproblem preiswert lösen bei gleichzeitiger massiver Reduzierung unseres Atommüllproblems. Man müsste bis 2045 mind. 50 schnelle Brüter der 1,5 MW Klasse in Deutschland bauen in Kombination mit Wiederaufbereitungsanlagen in denen bei jedem Brennstoffzyklus die Spaltprodukte vom Kernbrennstoff abgetrennt werden. Die 6 noch einsatzfähigen Leichtwasserreaktoren müsste sofort wieder ans Netz oder am Netz bleiben für die nächsten 30 Jahre. Da die Anlagen schon bestehen gibt keine Baukosten mehr und der von ihnen produzierte Strom wäre, sehr sehr billig. Als die vorletzten 3 KKW Ende 2021 abgeschaltet wurden, sind die Stromerzeugungskosten in Deutschland um 60 % nach oben gesprungen. Das wurde dann durch Steuersenkungen und andere Effekte etwas kompensiert. Jedenfalls ist der Endverbraucherpreis kurz nach dem Abschalten dieser 3 KKW sofort um 8 % nach oben gesprungen.

Gravatar: Werner Hill

Atomausstieg wegen "grünideologischer Technologiefeindlichkeit"?

Für mich ist es ein von Merkel begonnener und von den Grünen weitergeführter Teilaspekt des von externen Deutschandhassern betriebenen Auftragsmords an unserem Land.

Ein weiterer entscheidender Teilaspekt ist die von Merkel begonnene und von Faeser & Co. fortgesetzte Unterwanderung Deutschlands durch nicht intergrationswillige Eroberer.

Von vielen anderen solchen "Teilaspekten" seien wenigstens noch die politische und finanzielle Entmachtung durch die EU und der selbstmörderische Quasizwang zur Konfrontation mit Russland erwähnt.

Ein JA zum Atomausstieg (insbesondere im Hinblick auf die neuesten Technologien) ist für mich jedenfalls nicht vereinbar mit einem JA zu Deutschland und schon gar nicht mit dem Amtseid unserer Regierenden.

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