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140. Franz-Böhm Vortrag am 25. Februar 2016 in Ludwigshafen Die Ergebnisse der Pariser Klimakonferenz und die Rolle der Kirchen

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COP21 Paris – Einigkeit in der Unverbindlichkeit

 

Das am 12. Dezember 2015 von 195 Staaten verabschiedete Weltklimaabkommen wurde spontan als „historisch“ bezeichnet und weltweit bejubelt. Eine sehr große Erleichterung war nach dem Kraftakt zu spüren, die globale Erderwärmung auf maximal +2° Celsius gegenüber dem „vorindustriellen Niveau“ begrenzen zu wollen und sogar das Ziel von +1,5° Celsius anzustreben. Allerdings wurde eine Angabe des Niveaus vermieden!

 

Frankreichs Staatspräsident François Hollande bezeichnete das Abkommen als einen „großen Schritt für die Menschheit“. Der US-Präsident Barack Obama bezeichnete den Pariser Klimagipfel als einen „Wendepunkt für die Welt“. Die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks sieht „das Ende des Zeitalters von Kohle und Öl“ gekommen, obgleich das Wort „Dekarbonisierung“ strikt vermieden wurde. Die soziale „Avaaz-Bewegung“, ein international tätiges Netzwerk für Online-Aktivisten, heftete sich den Konsens ans eigene Revers, „denn wir sind rund um den Globus auf die Straße gegangen“. Wir, die globale Avaaz-Gemeinde, haben „unsere Stimmen buchstäblich ins Gipfeltreffen hineingetragen“. Wer noch kritisch denkt und die Möglichkeit des „Klimaschutzes“ infrage stellt, ist einer doppelten Zangenbewegung ausgesetzt, von unten „der Straße“ und von oben, den politischen Machthabern.

 

Ist der „Pariser“ Optimismus, die Welt vor dem Untergang, vor der „Klimakatstrophe“ als global größtem anzunehmendem Unfall (GAU) gerettet zu haben, gerechtfertigt? Sind die freiwilligen Ziele, die sich die Staaten selbst gesetzt haben geeignet, das Zwei-Grad-Ziel auch tatsächlich zu erreichen? Der Text des Abkommens sollte übertriebenen Optimismus dämpfen, denn er verpflichtet zu nichts. Da werden die Vertragsstaaten ‚eingeladen’, etwas zu tun. Sie ‚sollen’ dies und jenes tun. Manchmal werden sie dazu auch nur ‚ermutigt’. Alles mündet in das feierlich unverbindliche Bekenntnis, den Höhepunkt der Treibhausgasemissionen ‚so schnell wie möglich’ zu erreichen und in der zweiten Jahrhunderthälfte irgendwie auszubalancieren. Dass zudem in diesem Kontext das Ziel erwähnt wird, die Armut auf der Welt zu beseitigen, das passt zwar nicht, ist aber ein Zugeständnis an das hehre Bestreben nach „globaler Klimagerechtigkeit“. Beschleunigend wirkt auch nicht, dass den Staaten viel Zeit eingeräumt wurde, um das Klimaabkommen zu ratifizieren, bevor es dann 2020 in Kraft treten kann. Wohl deswegen meinte der französische Außenminister Laurent Fabius, jede Delegation könne „erhobenen Hauptes nach Hause“ fahren. Auch bei Nichtstun sind keine Sanktionen zu befürchten.

 

Ich zitiere aus dem Artikel 2 des Weltklimaabkommens: „Dieses Abkommen,… zielt darauf, die globale Antwort auf die Bedrohung durch den Klimawandel zu stärken… a) der Anstieg der globalen Durchschnitts-Temperatur ist klar auf weniger als 2°C über den vorindustriellen Werten zu begrenzen und zugleich sind die Bemühungen zu verfolgen, diesen Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen.“ Das klingt nicht nach einer Notsituation, die rasches Handeln erfordert, zumal nun schon seit über 30 Jahren vor der drohenden „Klimakatastrophe“ gewarnt wird. Außerdem lassen sich in vorindustrieller Zeit etliche Epochen nachweisen, in denen es wärmer war als heute. Da sind zuerst die nacheiszeitlichen Maxima des Holozän zu nennen, sodann die Klimaoptima zur Römerzeit und zur Wikingerzeit, als diese Island (um 860) und Grönland (um 980) besiedelten und das „Vinland“ Neufundland um 1000 entdeckten. Man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass der stete „Klimawandel“ immer nur eine Folge des ewigen Wetterwandels ist und sich deswegen nicht erklären lässt!

 

Die Unverbindlichkeit war bei dem 21. Weltklimagipfel notwendig, um ein Scheitern wie beim 15. Weltklimagipfel 2009 in Kopenhagen zu verhindern, der schon einmal das Zwei-Grad-Ziel beinhaltet hatte. Paris wurde daher generalstabsmäßig vorbereitet, um eine neuerliche Blamage zu verhindern. Bevor die Politiker den Gipfel besteigen konnten, musste das Gelände entmint und unter publizistischem Sperrfeuer sturmreif geschossen werden. Die Munition lieferten viele staatlich finanzierte Forschungsinstitute wie die NASA oder das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Es wurde 1992 gegründet und steht unter Leitung des Physikers Hans Joachim Schellnhuber.

 

Hans Joachim Schellnhuber gibt sich gerne als Erfinder des Zwei-Grad-Ziels aus. Doch die Zahl ist älter! Im Jahre 1987 berief der Deutsche Bundestag die Enquete-Kommission Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre. Diese legte am 2. November 1988 ihren 1. Zwischenbericht vor. Er umfasste 1200 Seiten und wurde 1990 vom Deutschen Bundestag verabschiedet. Mitglied der Kommission war der Bonner Physiker Paul Heinloth. Er verfasste eine Kurzfassung, die in den Physikalischen Blättern 46 (1990) Nr. 12 veröffentlicht wurde. Darin steht: „Die internationalen Handlungsempfehlungen der Enquete-Kommission orientieren sich an dem Ziel, die Aufheizung der Atmosphäre auf maximal 2 Grad über der Temperatur in vorindustrieller Zeit zu stabilisieren, gestreckt bis ca. zum Jahr 2100. Dies erfordert die Stabilisierung des äquivalenten CO2-Gehalts der Luft unterhalb der Verdopplung gegenüber dem vorindustriellen Wert, welcher bei weiteren Gasemissionen im bisherigen Trend schon um das Jahr 2020 überschritten würde.“

 

Die stärkte Propagandawaffe vor dem Kopenhagen-Gipfel 2009 war Al Gore, der US-Vizepräsident unter Bill Clinton. Im Jahr 2006 drehte er den Film „Eine unbequeme Wahrheit“, der zwar eine Menge Unwahrheiten enthielt, aber dennoch 2007 dafür die höchste Filmauszeichnung Hollywoods, den „Oskar“, erhielt. Zudem erhielt Al Gore für sein Klimaschutzengagement im Jahr 2007 gemeinsam mit dem Weltklimarat, dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), unter Rajendra Pachauri den Friedensnobelpreis. Al Gore trat diesmal nicht in Erscheinung und Pachauri auch nicht, denn der war wegen Vorwürfen sexueller Belästigung am 24. Februar 2015 plötzlich als IPCC-Chef zurückgetreten.

 

Die Wissenschaftler staatlicher Forschungseinrichtungen mussten diesmal die Hauptarbeit leisten, in globaler Teamarbeit. Sie brachten ihre Computer auf Hochtouren und vollführten mit ihren Modellen wahre Simulationskunststückchen. Die flinken Rechenknechte folgen blind jedem Befehl. Aber gibt es auch nur einen Journalisten oder Politiker, der sich in der extrem komplizierten Modellarithmetik auskennt? Im Niemandsland abstrakter nichtlinearer Differentialgleichungen wird der gesunde Menschenverstand atomisiert und aufgelöst. Es findet eine abstrakte Diskussion anhand und zwischen Modellen statt, die sich sowohl von der Vernunft als auch von der Wetter-Wirklichkeit gelöst hat. Es wird mit Korrelationen gespielt, die zum einen kein Mittel der wissenschaftlichen Beweisführung sind und schon gar keine Kausalbeziehungen begründen. Man arbeitet mit trügerischen Scheinkorrelationen, die gemacht sind, um davon abzulenken, dass es keinerlei Beziehungen gibt zwischen den Tagesgängen von Temperatur und CO2-Gehalt der Luft. Auch die Jahresgänge zeigen keine Parallelitäten und daher keine Kausalitäten, denn immer wenn im Herbst zum Winter hin auf der Nordhemisphäre mit der Vegetationsruhe und dem Beginn der Heizperiode der CO2-Gehalt der Luft steigt, sinken mit Abnahme des Neigungswinkels der Sonne über dem Horizont wie der Tageslänge die Temperaturen. Zum Frühjahr und Sommer kehrt sich das um. Die Temperaturen steigen wieder, während „alles wieder grün wird“ und die Pflanzen der Luft kräftig CO2 entziehen.

 

Besonders rechenfreudig war das PIK. Fast wöchentlich wartete es mit neuen Horrormeldungen und Schauermärchen auf, damit nur ja nicht die Klimaängste nachlassen und über die Gewöhnung der Gleichgültigkeit anheim fallen. Schon am 21. Mai 2015 kam aus dem PIK die Pressemeldung, dass der „Klimawandel auf 1,5 Grad begrenzt werden“ könne. Dazu seien „ganz ähnliche Maßnahmen erforderlich wie für das Ziel einer Begrenzung auf 2 Grad“. Allerdings ließe dies das Ziel „keine Zeit für weitere Verzögerungen bei der weltweiten Emissionsreduktion“. Weltweit müsste „die CO2-Neutralität zehn bis zwanzig Jahre früher erreicht werden“. Mehr als hundert Länder der UN Klimarahmen-konvention (UNFCCC) hätten ihre Unterstützung schon erklärt.

 

Am 13. Juli 2015 verkündete stolz das PIK, das es einen neuen Super-Computer habe. „Der neue Hochleistungsrechner ist einer der schnellsten 400 Computer weltweit. Er kann 212 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde ausführen (Teraflop) – und erlaubt damit unter anderem Simulationen der komplexen Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, Ozeanen, Landflächen und Eisschilden in einem Umfang, der am Standort bisher nicht möglich war.“ Karsten Kramer, Leiter des IT des PIK dazu: „Um die Rechenleistung unseres neuen Computers zu ersetzen, müsste jeder Mensch auf der Erde knapp 30.000 Rechnungen pro Sekunde durchführen – schon das zeigt, wir kommen ohne modernste Technik einfach nicht aus“. Umgekehrt gelte zudem: „Ohne die Ideen unserer Forscher nutzt auch der schnellste Computer nichts“!

 

Der Meister programmiert, der Computerknecht führt die Befehle aus!

 

Der Mensch ist der Meister, der Computer der Knecht. Hier sind wir an einem neuralgischen, ja extrem heiklen Punkt angekommen. Alle „Ideen“, die der Meister dem Computer eingibt, führt dieser ohne Fragen und Murren blitzschnell aus. Der Computer folgt stringent den Ausgangsdaten und Randbedingungen, die man ihm vorgibt. Er ist reiner Erfüllungsgehilfe und sagt jede Zukunft voraus, die der Mensch sich ausgedacht hat. Der Computer kann auch statistische tote Scheingebilde wie „Islandtief“ im Januar und „Azorenhoch“ im Juli, sie sind aus den Schulatlanten bekannt, zu künstlichem „Leben“ erwecken. Werden den 4 CO2-Molekülen pro 10.000 Luftmolekülen gewisse „Strahlungskräfte“ vorgegeben, so errechnet der Computer eine Temperaturerhöhung, die prompt nach Wunsch ausfällt, je nach dem vorgegebenen CO2-Szenario. Es gibt kein Zurück!

 

Schon Arthur Schopenhauer beschrieb 1819 „die Welt als Wille und Vorstellung“ und stellte fest: „Wir leben wie in einem Kokon im Gefängnis unseres Bewusstseins“. Wer also die Komplexität allen atmosphärischen Geschehens monokausal auf eine Ursache reduziert, wie das in der Hypothese von der Erde als „Treibhaus“ der Fall ist, für den ist die Erderwärmung eine ganz logische Folge. Das „Treibhaus“ ist ein „geschlossenes System“, ein „Wärmegefängnis“, aus dem es kein Entrinnen gibt. Wer diese seine „Idee“ in den Rang einer Konsensmeinung unter Experten erhebt und das Wohlgefallen der Politik findet, die das Vorhaben finanziell fördert, der ist Meister und macht Klimapolitik, ja Weltpolitik. Die „Klimaexperten“ geben zwar vor, die Komplexität zu erforschen, aber in Wirklichkeit ignorieren sie diese und führen sie auf eine monokausale Ursache zurück. Sie haben als Übeltäter der „Klimakatastrophe“ die „Treibhausgase“ identifiziert und ein „Treibhaus“ konstruiert, in dem sie mit ihren Modellen nach Belieben die Temperaturen hoch- und runterfahren können. Dies kann man mit dem Temperament der „Massen“ machen, indem man ihnen gezielt Ängste einredet, aber das Wetter hat keine Angst und lässt sich so einfach nicht manipulieren.

 

Es sind primär die Ideen, von denen die Welt beherrscht wird. Die Menschen spielen die Rolle von ausführenden Organen, obgleich es immer Menschen sind, welche die Ideen in die Welt setzen. Beispiel ist das „Kommunistische Manifest“ von Marx und Engels von 1848 und der Siegeszug dieser Ideologie um die Welt. Die Ideen sind immer an Worte und Visionen gebunden und daher stellte bereits Friedrich Nietzsche fest: „In Zukunft, also im 20. Jahrhundert, werden diejenigen in einer Gesellschaft die eigentliche Macht ausüben, die fähig sind, ihre Sprachregelung in der Gesellschaft durchzusetzen. Dann ist die Wahl der Begriffe und der Sprache kein Nebenkriegsschauplatz, sondern dann wird der Kampf um die Sprache zur entscheidenden Schlacht.“ Ein gedankenloser salopper Sprachgebrauch zersetzt allzu leicht den ursprünglichen Sinn der Worte, auf denen die Moral aufbauen muss und leistet ihrer ideologischen Umdeutung Vorschub.

 

„Im Anfang war das Wort“ – und mit einem Wort fing alles an, dem Wort „Klimakatastrophe“. Es fiel bei einer Pressekonferenz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft am 22. Januar 1986 in Bonn. Vorgestellt wurde ein Papier „Warnung vor einer drohenden Klimakatastrophe“. Das Wort war neu und weckte Ängste und Assoziationen, insbesondere nachdem der SPIEGEL am 10. August 1986 eine große Story daraus gemacht hatte und auf der Titelseite den Kölner Dom inmitten der Nordsee zeigte. Es war dieses Bild, das eine Urangst der Menschen weckte, die Angst vor der Sintflut. Dieses Bild weckte zugleich Schuldgefühle, denn die Sintflut war eine Strafe der Götter für die Sünden der Menschen. Dieses Bild rief auch die Politik auf den Plan. Sie versprach Abhilfe, berief die Enquete-Kommission und rief zum „Klimaschutz“ auf, wissend, dass dieses Instrument als Placebo ideal geeignet ist, um die Menschen zu beruhigen, um sie dann an die Leine zu nehmen, zu disziplinieren, in ihrem Verhalten zu reglementieren und weitere gesellschaftspolitische Maßnahmen in Gang zu setzen.

 

Wo Angst die Herrschaft über uns gewonnen hat, da geht es ums Überleben, dort wird jede produktive Phantasie im Keim erstickt. Das Augenmerk fokussiert sich ganz auf die Beseitigung der Gefahr, auch unter Inkaufnahme von Opfern. Die Frage ist nicht mehr, ob die Angst real gegeben ist oder nur eingeredet und damit eingebildet ist. Sie ist da und kein Intellektueller hat damals gefragt: Was kann der Mensch dem Klima und dieses uns Menschen antun? Wenn von der Natur Gefahren ausgehen und uns Katastrophen bescheren, dann sind das stets Wettergefahren. Dies können Gewitter mit Hagelschlag, Orkane, Sturmfluten, Starkniederschläge, Überschwemmungen, Tornados oder Blizzards sein.

 

Klima ist ein Hilfskonstrukt, das der Mensch selbst definiert hat. Dies geschah 1935 in Warschau, als die Staaten sich darauf einigten, die 30-Jahres-Zeitspanne 1901 bis 1930 zur „Klimanormalperiode“ zu erheben. Die Berechnung von Klimawerten setzt eine 30 Jahre währende Erhebung von Wetterdaten voraus und beschreibt einen irgendwie gearteten Mittelwertzustand, dem keine Wirkmacht zukommt. Eine 30jährige Mitteltemperatur ist ein abstrakter Wert, der nichts über den Temperaturverlauf in diesen 30 Jahren aussagt. Sie ist ein statistisch berechneter Wert, ein historischer Wert, der für alle Zeiten feststeht. Er wird sich nicht wiederholen, denn das Wetter wird sich auch nicht wiederholen. Und was sagt eine „Globaltemperatur“ über die Temperaturen der Welt aus? Diese eliminiert sogar den Wechsel der Jahreszeiten zwischen Nord- und Südhemisphäre.

 

Das Wetter ist ein irreversibler, ein unumkehrbarer, ein in Raum und Zeit ablaufender Naturvorgang. Wetter kann man nicht ungeschehen machen, nicht wie einen Film zurückspulen. Wetter ist ein spontanes Ereignis wie ein Blitz, der auf der Weide eine Kuh erschlägt oder eine Scheune in Brand setzt. Ein Blitz lässt sich nicht ungeschehen machen. Vor dem Wetter muss man sich schützen, bei Blitzen durch Blitzableiter. Auch vor Hochwasser muss man sich schützen, durch Deiche. Mit einem Schirm schützt man sich vor Regen und Sonne, mit einem Mantel vor Kälte und Wind. Kein Mensch käme auf die wahnwitzige Idee, mit dem Schirm den Regen oder die Sonne oder mit dem Mantel Kälte und Wind schützen zu wollen. Das Wort Wetterschutz ist eindeutig und heißt „Schutz vor dem Wetter“! Seit der Mensch, ob als „Adam“ oder „nackter Affe“, existiert, muss er sich vor dem Wetter schützen. Er muss sich ihm anpassen, wo immer es ihn auch hinzieht. Der Mensch hat diese Aufgabe gemeistert und kann sowohl der Hitze der Tropen als auch der Kälte Grönlands trotzen.

 

Doch dieses Wissen ist nichts wert, weil es bei der Klimadebatte von uns nicht aktiv zur Gegenwehr und Abwehr genutzt wird. Wir erstarren vor der Warnung „Klimakatastrophe“ und trauen uns nicht, den Verstand einzuschalten und bloß zu fragen: Welche Gefahr kann von einem statistischen Mittelwert ausgehen? Wetter, das gewesen ist, ist weder eine Gefahr noch kann von ihm eine Katastrophe ausgehen. Außerdem ist eine Katastrophe immer ein plötzliches unvorhergesehenes und unvorhersehbares Ereignis. Die Erfindung der Wortkonstruktion „Klimakatastrophe“ ist schon als teuflisch zu bezeichnen. Welcher Mensch guten Willens droht schon mit Katastrophen, die schon vom Wortsinn unmöglich sind? Drohungen haben immer einen Zweck. Sie wollen Ängste schüren und den Verstand schwächen. Die Drohung war trotz all ihrer Absurdität und Irrationalität bestens geeignet, das Gefühl entstehen zu lassen, das „Klima“ stehe als Instanz irgendwie über dem Wetter. Wer das Klima reize, sich an ihm versündige, der riskiere, dass das „Klima“ das Wetter anhalte, immer extremer zu werden. Dieses psychologische Kalkül ging auf, denn es erhob sich kein Widerspruch, als wir wie aus heiterem Himmel alle zu „Klimakillern“ abgestempelt wurden. Wir nahmen die Bezeichnung „Klimamörder“ ohne Beweis einfach hin, wehrten uns nicht vehement gegen diesen ehrabschneidenden unsinnigen Vorwurf und akzeptieren ohne lautstarken Massenprotest jede Buße, die uns in Form von Klimaschutzabgaben auferlegt wird.

 

Noch einmal zur begrifflichen Klarstellung das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. Zu der häufig gestellten Frage, was ist der Unterschied zwischen „Wetter“ und „Klima“, gab es folgende Antwort: „Während das „Wetter“ den physikalischen Zustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort beschreibt, definiert die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) das „Klima“ als die Statistik des Wetters über einen Zeitraum, der in der Regel einen Zeitraum von 30 Jahren umfasst. Die erste „Klimanormalperiode“ reichte von 1901 bis 1930 und wurde 1935 in Warschau festgelegt. Der Begriff „Klima“ ist von „klinein“, dem griechischen Wort für „neigen“, abgeleitet. Sommer und Winter sind Folge der Neigung der Erdachse relativ zur Bahnebene der Erde um die Sonne, der sogenannten Ekliptik. Gegenwärtig beträgt die Neigung 23,5 Grad. Aufgrund dieser Neigung wird während des Nordsommers die Nordhalbkugel und während des Südsommers die Südhalbkugel stärker von der Sonne bestrahlt“. Ob wir tropische, gemäßigte oder polare Temperaturen haben, hängt einzig vom Neigungswinkel der eingestrahlten Sonnenenergie ab, nicht vom überall auf der Erde gleichen CO2-Gehalt der Luft, der in gut 3000 Meter Höhe auf dem Vulkan Mauna Loa in Hawaii erhoben wird.

 

Nachdem sich die „Kirchen“ bei den vergangenen 20 Klimagipfeln bedeckt gehalten hatten, die Klimakonferenzen beobachtet, aber selbst nicht Stellung bezogen haben, trat offensichtlich mit dem Jahr 2012 eine Wende ein, wohl auch durch massiven Druck von innen. Dieser Druck ging von der Laienbewegung aus, aber auch von progressiven Priestern und Theologen und nicht zuletzt von der „Befreiungstheologie“ Südamerikas, die eine „neue“, eine sozial aktiv tätige Kirche in der Welt anstrebte. Die über eine Milliarde Katholiken auf der Welt sind permanent dem Diktat und Wandel des „Zeitgeistes“ ausgesetzt und tragen ihn in die Kirche. Nach der Entdeckung der „Masse“ durch Gustave Le Bon als soziologische Größe und der Konditionierbarkeit wie Manipulierbarkeit von Hund und Mensch durch Iwan Pawlow war es Sigmund Freud, der weitere Schwächen aufzeigte: „Der Mensch ist ein irrationales, von unbewussten Triebimpulsen motiviertes Wesen, das notwendig kultureller Bändigung und Steuerung bedarf“.

 

Wer diese Erkenntnisse der Massenpsychologie zur Steuerung von Kampagnen zur Meinungsbeeinflussung nutzte, war ein Neffe von Sigmund Freud, Edward Bernays. Er ist der Vater der Public Relations und schrieb 1928 das Buch „Propaganda“. Für ihn war die Technik der Meinungsformung, das ‚engineering of consent’ ein unverzichtbares Instrument in einer Meinungsdemokratie. Bernays: „Wenn wir den Mechanismus und die Motive des Gruppendenkens verstehen, wird es möglich sein, die Massen, ohne deren Wissen, nach unserem Willen zu kontrollieren und zu steuern“. Diese bewusste und mehr oder weniger intelligente Manipulation ist ein wichtiges Element der Parteien in der demokratischen Gesellschaft. Bernays: „Je komplexer unsere Zivilisation wird und je deutlicher sich zeigt, wie nötig die im Hintergrund arbeitenden Führungsinstanzen sind, desto konsequenter werden die technischen Mittel zur Steuerung der öffentlichen Meinung entwickelt und eingesetzt. Mithilfe von Druckerpresse, Zeitung, Eisenbahn, Telefon, Telegraph, Radio und Flugzeug können Gedanken rasch, ja sogar zeitgleich im ganzen Land verbreitet werden.“ George Orwell zeigte in seinem Buch „1984“ von 1949 die Entwicklung zu einem totalitären, politisch korrekten Präventions- und Überwachungsstaat. Mit Hilfe von Fernsehen, Internet und Satellitenkommunikation gilt dieses für die ganze Welt.

 

Die globale Implementierung der Angst vor der „Klimakatastrophe“ als Weltuntergangsszenario ist ein gigantischer Propagandaerfolg. Die Angst übertrifft die Ängste vor dem „Stummen Frühling“, dem „Sauren Regen“, dem „Waldsterben“, dem „Ozonloch“. Betraf die Schuld und Verantwortlichkeit anfangs nur die reichen, dem Konsumrausch erlegenen hochverschuldeten „reichen“ Industrienationen, so wurde sie mit Paris nun globalisiert.

 

Die Vereinten Nationen wie der Weltkirchenrat ziehen an einem Strang

 

Die Kirchen wurden ungleich schnell, aber umso sicherer vom „Zeitgeist“ infiltriert. Der schleichende Einfluss der „Klimaschutz-Gläubigen“ in der katholischen Kirche begann bereits im Pontifikat von Johannes Paul II. In einem „Kompendium der kirchlichen Soziallehre von 2004 steht der Satz „Das Klima ist ein Gut, das geschützt werden muss“. Es wird nicht gesagt, woraus das „Gut“ Klima besteht. In der Enzyklika „Caritas in veritate“ von Papst Benedikt XVI. kommt das Wort „Klimawandel“ nicht, wohl aber das Wort Klima in seiner Ursprungsbedeutung vor. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. warnte am 15. Februar 2016 in Rom „vor einem Klima der Verleumdung und Zersetzung in Kirche und Gesellschaft“, vor einer „Kultur, die nicht das Gute sucht“, sondern in der sich „die Lüge im Gewand von Wahrheit und Information“ präsentiert. Das Klima ist kein „Gut“, sondern eine Haltung, die von der Neigung bestimmt wird.

 

Mit dem Satz, „das Klima ist ein Gut, das geschützt werden muss“, wird die Natur mitsamt der Klimadefinition auf den Kopf gestellt, wird das „Ding“ Wetter ignoriert und das nicht existente „Ding an sich“, das Klima, zum schützenden „Gut“ erklärt! Mit dem Wechsel im Pontifikat zu Papst Franziskus änderte sich das Klima im Vatikan. Beider Sprachgebrauch offenbart es. Sah Benedikt den Mensch als „Teil der Natur“, so sieht ihn Franziskus als „Teil der Umwelt“. Ist das nicht das Gleiche? Nein! Natur ist ein biologisch-physikalischer, doch Umwelt ein soziologischer Begriff. „Umwelt“ ist ein mit dem Zeitgeist wechselndes Bild von der Natur, doch die „Natur“ ist die existentiell unverzichtbare Substanz, aus der alles besteht. Ein „Naturforscher“ geht ans Eingemachte. Er erforscht nach Johann Wolfgang Goethe, was die Welt im Innersten zusammenhält. Ein „Umweltforscher“ beschreibt das Bild von der Natur, wie er sie sieht, wie sie ihm gefällt, wie er sie haben möchte. Er überlässt die Natur nicht sich selbst, lässt der natürlichen Sukzession keinen freien Lauf, sondern gestaltet sie nach eigenem Gutdünken. Ein Trockenrasen wird „gehegt und gepflegt“, obgleich er von Natur aus gerne „verbuschen“ und in Wald übergehen möchte. Der Naturforscher ist demütig, der Umweltforscher sieht sich als „Macher“, als „Herr über die Natur“. Die These vom „ökologischen Gleichgewicht“ ist eine gedanklich ideologische Fiktion, denn alles Leben ist Bewegung und setzt „Ungleichgewicht“ voraus, wie es Heraklit erkannte und in seinem ‚panta rhei’ („Alles fließt!“) feststellte.

 

Diesem Bild, der Welt als „Umwelt“, beugte sich Franziskus bei seinem Besuch der UN-Vollversammlung am 25. September 2015. Er warnte zwar vor der Macht in den Händen „pseudouniversalistischer Ideologien“ und nannte als Opfer einer schlechten Ausübung von Macht die „natürliche Umwelt“. Doch dann verfiel er dem „Zeitgeist“ und betonte, dass es ein wirkliches „Recht der Umwelt“ gibt, weil wir Menschen „Teil der Umwelt“ sind. Leiten sich die Menschenrechte von „Recht der Umwelt“ ab? Immerhin erlaubte er dem Menschen, „sich respektvoll der Schöpfung zu bedienen“. Das war der Auftrag Gottes, der sich mit absoluter Sicherheit nicht auf das Wetter bezog. Das spielt sich im „Himmel“ ab und fragt nicht nach unseren Bedürfnissen. Er legt die Macht über das Wetter nicht in menschliche Hände, um Mord und Totschlag im Kampf um „gutes Wetter“ zu unterbinden. Ein kluges chinesisches Sprichwort sagt daher: „Das Wetter ist ungerecht, aber darin liegt seine größte Gerechtigkeit“! Franziskus spricht von der „ökologischen Krise“ und verweist auf Benedikt. Aber der sagte am 22. September 2011 vor dem Deutschen Bundestag: „Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur. Die Natur wird geschädigt, wo wir selbst die letzten Instanzen“ sind. Gefahr für die Schöpfung droht, wenn sich der Mensch zum Schützer der Schöpfung aufschwingt.

 

Die Schädigung der Natur geht vom Menschen aus. Macht sich der Mensch zum Schützer der Schöpfung wie beim „Klimaschutz“ oder dem Versuch, den „Klimawandel“ zu unterbinden, dann sieht es schlecht aus für die Natur. Benedikt hat vor der selbstgefälligen Hybris von Menschen gewarnt, welche die Schöpfung schützen zu wollen vorgeben, sie aber zu zerstören drohen. Das betrifft insbesondere den irrationalen Kampf nicht nur gegen das CO2-Molekül, sondern auch gegen das Kohlenstoff-Atom C. Man will nicht nur eine CO2-freie, man will eine „kohlenstofffreie Welt“, eine „Dekarbonisierung“ von Industrie und Wirtschaft und riskiert unbewusst eine totale Vernichtung der Schöpfung. Die „Chemische Fabrik“ Pflanze, von deren Funktionieren Tiere und Menschen essentiell abhängig sind, würde ohne den Spurenstoff CO2 in der Luft die Produktion einstellen, alles Leben würde erlöschen. Dies hat zwar auch Hans Joachim Schellnhuber eingesehen und nennt daher in seinem Buch „Selbstverbrennung“ den Kohlenstoff ein „Element Gottes“. Er weiß, dass ohne Sauerstoff der Kohlenstoff nicht brennen und die „Selbstverbrennung“ misslingen würde. Um dieses Unheil, das durch den größenwahnsinnigen Versuch „Klimaschutz“ droht, abzuwenden, bedarf es in der Tat „einer höheren Stufe der Weisheit“. Doch diese scheint allen Kirchenoberen abhanden gekommen zu sein, nicht nur in der römisch-katholischen Kirche. Auch der „Weltkirchenrat“, dem alle Glaubensgemeinschaften angehören, hat sich kritiklos den UN-Klimaschutz-Zielen angepasst und das Weltklimaabkommen von Paris abgesegnet und gelobt.

 

Trifft die visionäre Prophezeiung von Friedrich Nietzsche ein, dass die großen verbindlichen Religionen verschwinden werden und stattdessen eine „Freigeisterei zweiten Grades“ entsteht? Im Moment zeigt der „Zeitgeist“ in diese Richtung. Nietzsche sagte: „Die Glaubensgemeinschaften zersplittern in einem bunten Markt von Esoterik. Jeder glaubt auf eigene Faust. In der pluralistischen Gesellschaft gibt es die vielen kleinen Privatgötter.“ Nietzsche ahnte: „Die Zeit kommt, wo der Kampf um die Endherrschaft geführt werden wird.“ Er sah die schleichende Dekadenz, spürte die Umwertung aller Werte, wie sie dann bei der 68er Kulturrevolution erfolgte. Die Welt des sozialen Massenzeitalters wird die „Spaßgesellschaft“ sein.

 

Bei Rückkehr von seiner Afrika-Reise am 30. November 2015 sagte Papst Franziskus: „Die Welt steht an der Schwelle zum Selbstmord“! Hans Joachim Schellnhuber, jetzt Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, bekannte in seinem Buch „Selbstverbrennung“: „Ob wir Forscher, Politiker oder Normalbürger sind: Wir scheitern beständig beim Versuch, Komplexität zu begreifen und zu beherrschen.“ Nein, wir scheitern, weil Naturwissenschaftler keine Ehrfurcht mehr vor der Natur haben, sondern nach der Methode der Sozialwissenschaften vorgehen. Man sucht immer zuerst nach dem „komplexreduzierenden Punkt“ (Herrmann Lübbe) und verfällt dem Irrglauben, aus ihm die Komplexität erschließen zu können. In dem „bösen“ CO2 glaubt man den Übeltäter, den Verursacher der „Klimakatastrophe“ gefunden zu haben. Deswegen muss es ausgemerzt werden. Was für ein gigantischer Trugschluss!

 

Die Soziologen eliminieren den „Mensch“ und manipulieren die „Masse“, die Klimaexperten eliminieren das unbotmäßige „Wetter“ und wollen das Abstraktum „Weltklima“ schützen und in geordnete Bahnen zurückführen. Um wieder zur Vernunft zurückzukehren, müssen wir erst wieder unseren Verstand aktivieren. Der Mensch ist von Natur aus damit ausgestattet, nutzt ihn aber nur zu selten. Denken wir an Immanuel Kant und seinen Wahlspruch „Sapere aude!“ Er besagt: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen. Wörtlich: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andren zu bedienen.“

 

Weltbilder gehören zu den Universalien aller Menschen und Religionen. Jeder Mensch hat ein Sehorgan und macht sich ein Bild von der Wirklichkeit. Die ältesten Bilder sind die Sternbilder. Die Menschen versuchten nicht nur, sich ein Bild vom Kosmos zu machen, sondern auch dessen Entstehung zu ergründen. Ob bei den Babyloniern, den Griechen, den Römern, den Indern oder Germanen, immer lassen sich verwandte oder gar identische Schöpfungsmythen finden, auch beim Christentum. Mit dem Wandel von der Astronomie zur Astrophysik und von der Schöpfungs- zur Evolutionstheorie versucht man die Entstehungsgeschichte von Universum, Welt, Raum, Zeit, Mensch nach rein physikalisch-mathematischen Gesetzmäßigkeiten zu erklären. In der von dem Physiker Christof Wetterich entwickelten „Quintessenztheorie“ war am Anfang „fast nichts“. Es herrschte ein Vakuum mit Fluktuationen, bis es zu einer explosionsartigen Ausdehnung des Raumes, zum „Urknall“ kam. In der Urknalltheorie steht am Anfang eine Singularität, die einen Zustand von Raum und Zeit bezeichnet, der physikalisch nicht zu erklären ist. Auch „Gott“ ist physikalisch nicht zu erklären. Nach der explosionsartigen Ausdehnung bildet sich ein heißes undurchsichtiges Plasma, wie es innerhalb der Sonne existiert. Sobald das Plasma abgekühlt war, bildeten sich Atome. Das Licht wurde nun nicht mehr absorbiert und das Universum wurde deshalb durchsichtig. Der Urknall ereignete sich vor etwa 13,8 Milliarden Jahren. Dies ist eine „Idee“, die, solange sie nicht physikalisch zu erklären ist, geglaubt werden muss.

 

Es gibt noch eine zweite Hypothese, das „Licht-Vakuum-Modell“. Danach bewegen sich alle Teilchen mit Lichtgeschwindigkeit und es kommt zu einem langsamen Anwachsen der Masse. In diesem Modell ist die Geschwindigkeit vorgegeben und daher gibt es im Gegensatz zum Urknall keine Veränderung des Raumes in unvorstellbar kurzer Zeit. Die Änderung erfolgt wesentlich langsamer. Dadurch ließen sich Fluktuationen vor 5.000 Milliarden Jahren „erkennen“. „Das Universum würde folglich schon immer existieren“, so Wetterich. Es wäre aus einem sehr kalten, fast statischen, aber unendlich schnellen Zustand entstanden und nicht aus einem heißen Plasma. Man glaubt „Gott“ nicht mehr zu gebrauchen, aber auch Albert Einstein hilft mit seiner Gleichung E = m c2 , wonach Masse und Energie äquivalent sind, nicht weiter und bietet keine Lösung. Ist am Anfang nichts, also die Masse m gleich Null, dann auch auch die Energie E gleich Null. Nur eine mit Lichtgeschwindigkeit sich bewegende Masse hat Energie. Bei beiden Theorien wird die Entstehung allen Lebens allein dem „Zufall“ zugeschrieben.

 

Statt mich weiter auf diese abstrakten physikalischen Hypothesen zu beziehen, die „mit physikalischen Gesetzen nicht definierbar“ sind, habe ich das Buch „Genesis“ zur Hand genommen, das vorchristliche Bild von der Schöpfungsgeschichte. Sie beginnt: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde war aber wüst und leer, Finsternis lag über der Urflut“. Gott sprach: „Es werde Licht!“ Mit der Sonne war die Voraussetzung für alles Leben gegeben. Sie spendet die für alles Leben unverzichtbare Energie. Dann schied Gott das Licht von der Finsternis und schuf Tag und Nacht. Die Erde wurde in Rotation versetzt, damit deren Licht „gleichmäßig“ über die Erde verteilt werde. Dann schuf Gott das „Gewölbe Himmel“ und trennte das flüssige Wasser auf der Erde von dem gasförmigen Wasserdampf im „Himmel“, aus dem der Regen für das trockene Land niedergeht. Danach sprach Gott: „Das Land lasse junges Grün wachsen, alles Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin.“

 

Die Verfasser der „Genesis“ sind nicht bekannt. Sie beinhaltet das naturphilosophische Wissen der damaligen Zeit zur Entstehung von „Himmel und Erde“. Es wurde wohl während des babylonischen Exils der Bevölkerung Judäas von 586 – 538 v. Chr. nieder- und den Büchern Moses zugeschrieben. Wenn Gott „junges Grün“ wachsen ließ, dann war damals nach der „Neolithischen Revolution“ schon bekannt, dass 1. die grünen Pflanzen die „Primärproduzenten“ für alles Leben sind, die den Konsumenten Tier und Mensch vorausgehen und dass 2. der grüne Farbstoff, das Chlorophyll, als Katalysator notwendig ist, um das Sonnenlicht einzufangen und als Energie in die Nahrung einzubauen, mithin die Photosynthese in Gang zu setzen. Diese setzt die Existenz von CO2 in der Luft und H2O im Boden voraus. Das Produkt ist Nahrung und Sauerstoff zur Verbrennung der Nahrung. Wer also das CO2aus der Luft entfernt, der zerstört die Lebensvoraussetzungen. Dies weiß auch Hans Joachim Schellnhuber, denn sonst hätte er nicht geschrieben, dass ein perfekter „Klimaschutz“ mit CO2-freier Luft den globalen „Genozid“ zur Folge hätte.

 

Dann lesen wir: „Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen und Vögel sollen am Himmelsgewölbe dahinfliegen“. Als nächstes steht: „Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes“. Als alles „gut“ war, schuf Gott den Menschen als sein Abbild. Dann übergab er sowohl den Menschen als auch den Tieren des Feldes wie den Vögeln des Himmels die „grünen Pflanzen zur Nahrung“. Nach dem Sündenfall verbannte Gott die „Sünder“ und schickte sie „aus dem Garten von Eden“ weg. Doch Gott hatte Mitleid und „machte Adam und seiner Frau Röcke aus Fellen und bekleidete sie damit“. Dies zeigt, dass man wusste, dass ohne Kleidung der „nackte Adam“ die Hitze des Tages und die Kälte der Nacht in den Subtropen nicht überleben würden. Dies gilt auch für den „nackten Affen“. Der Mensch ist ein „Warmblüter“ und muss stets besorgt sein, dass seine Körpertemperatur nahe bei 36,5°C bleibt. Er selbst strahlt unentwegt Wärme ab und kühlt ab, so dass er „grüne Pflanzen“ essen muss, um die darin gespeicherte Sonnenenergie in Körperwärme umzusetzen. Aus dieser Tatsache, dass jeder Körper unentwegt Wärme abgibt und sich abkühlt, entwickelte Isaac Newton im Jahre 1666 auf rein experimentellem Wege sein berühmtes „Abkühlungsgesetz“! im Gegensatz zum „Gravitationsgesetz“ wird es von den „Klimaexperten“ total tot geschwiegen.

 

Wer aufmerksam die Schöpfungsgeschichte gelesen hat, muss sich wundern, welche destruktiven Unsinn die „Klimaexperten“ seit vielen Jahren der Menschheit als leichtgläubiger Masse zumuten. Sie konstruieren eine „Klimakatastrophe“, die es nie geben kann. Sie konstruieren eine „Erderwärmung“, die naturgesetzlich nicht möglich ist. Die Erde allein wäre ein lebloser Planet, wenn sie nicht permanent von der Sonne kontinuierlich mit Lebensenergie versorgt würde, die zudem auch die atmosphärische Zirkulation ständig in Gang hält. Erst durch die Sonne erhält sie ihre Lebensenergie. Es ist eine „Beleidigung“ der Sonne, ihr zu unterstellen, sie könnte die Erde nur auf -18°C erwärmen und dann wären es allein die „Treibhausgase“, die sie auf eine lebenstaugliche Temperatur von +15°C brächten. Hier bewahrheitet sich: Je dreister eine Lüge ist, desto mehr wird sie geglaubt! Wie schnell sinken die Temperaturen, wenn die Sonne am Westhorizont verschwindet. Zum Glück steigt sie morgens im Osten empor und heizt die abgekühlte Erde wieder auf und setzt die Photosynthese in Gang.

 

Aber die „Klimaexperten“ machen aus Erde samt Atmosphäre ein „Treibhaus“, obgleich sie wissen, dass die Erde ein „offenes Ökosystem“ ist, ja offen sein muss, um lebensfähig zu sein. Sie kann nicht nur immer von der Sonne Energie einnehmen, ohne irgendwie die nicht mehr nutzbare „Abwärme“ los zu werden. Sie ignorieren sowohl das Newton’sche Abkühlungsgesetz als auch die Erkenntnisse der 1858 durch Kirchhoff und Bunsen entwickelten Spektralanalyse. Deren wichtigste Erkenntnis ist: alle festen und flüssigen Körper geben ein „kontinuierliches“ Spektrum. Gase absorbieren Strahlung nur selektiv und ergeben ein „diskontinuierliches“ Spektrum. Jedes gasförmige Molekül kann daher anhand seiner Spektrallinien identifiziert werden, wie der Mensch anhand seiner Fingerabdrücke. Alle Gase in der Lufthülle, inklusive der „Treibhausgase“, lassen ein „Strahlungsfenster“ offen, durch das der Großteil der Wärmestrahlung ins Weltall entweicht und sich die Erde abkühlt. Es reicht von etwa 7 bis 13 Mikrometer und lässt alle Körperstrahlung zwischen -50 und +100°C praktisch ungehindert ins Weltall passieren. Diese Werte stehen im 1. Enquete-Bericht vom 2. November 1988. Wie beim Menschen so ist auch bei der Erde eine „Erwärmung“ mittels der einmal abgegebenen IR-Strahlung selbst dann unmöglich, wenn sie hundertprozentig zurückgestrahlt würde. Bei ideologiefreier Betrachtung des „Treibhauses“ erweist sich dieses als „Luftschloss“, das nie eine vom Menschen aufgeheizte „Hölle“ werden kann.

 

Ich verhehle nicht meine Meinung, auch wenn sie dem herrschenden „Zeitgeist“ ein Dorn im Auge ist. Mein Urteil ist, dass die Kirchen sich einen Bärendienst erwiesen und ihrer weiteren Säkularisierung Vorschub geleistet haben, indem sie den Lockangeboten der UN nicht widerstanden, sondern unter dem Beifall der Massenmedien nachgegeben haben. Sie haben sich der neuen „Öko-Religion“ oder auch „Klima-Religion“ ohne Not untergeordnet und diese ohne Zwang als „Überbau“ anerkannt. Die „Klima-Religion“ hat eine neue „Erbschuld“ konstruiert, von der sich kein Mensch je trennen kann, dem lebensnotwendigen CO2. Als „Gift-Emittenten“ und „Klimakiller“ sind alle Menschen jederzeit haftbar zu machen, denn beim Atmen nehmen sie Luft mit 0,04 Prozent CO2 auf und geben beim Ausatmen Luft mit 4 Prozent CO2ab. Wie bei den Autos eine CO2-Steuer erhoben wird, so lässt sich beim Menschen ein „CO2-Fußabdruck“ steuerlich festlegen. Alle Staaten hätten endlich eine unendlich sprudelnde Steuerquelle. Wohl deswegen waren sich alle Staaten in Paris so einig! Die Klimaängste werden ja nicht ohne Grund geschürt und permanent propagandistisch hoch gehalten. Es wird eine neue Art von „Pariser Revolution“ angestrebt, die seit Jahren vom „Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen“ (WBGU) zusammen mit dem „Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung“ (PIK) gepredigt wird, die „Große Transformation“. Sie soll nicht nur eine Rückkehr in klimatisch „vorindustrielle Zeiten“ einleiten, sondern auch eine neue „klimagerechte“ Gesellschaftsordnung herbeiführen. Man strebt eine zentralistisch gesteuerte wie ideologisch gleich geschaltete ‚one world’ mit dem „one man“, dem „one climate“ und der einen Weltregierung an.

 

Wie kommen die Kirchen aus den Fesseln, die sie sich selbst in Paris angelegt haben, wieder heraus?

Beitrag zuerst erschienen auf derwettermann.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gernot Radtke

Wie wahr, Herr Dr. Thüne! ‚Klimaschutz‘ als Disziplinierungsknüppel des grünen Erziehungstotalitarismus, um den Bürger nach grünem Ebenbilde neuzugendern und ihm vor allem das Geld aus der Tasche zu ziehen für das grüne Industriekartell und für die den theoretischen Überbau liefernden pseudowissenschaftlichen Klima-Institute, die mit Begriffen hantieren, die vornehmlich aus Hokuspokus oder aufgedonnertem Wortgedröhne, bevorzugt solche der apokalyptischen Art, bestehen, aber bis heute keinen einzigen Beweis zu ihren Erklärungen und Voraussagen geliefert haben. - Dieser Geist ist maßgeblich für die Zerstörung der Natur nicht nur in unseren Mittelgebirgen verantwortlich. Die Grünen sind die verlogensten und perfidesten Naturzerstörer.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Hallo Herr Dr. Thüne,
liebe Klimawandel-Leugner, Energiewende-Gegner,
sehr geehrte EIKE-Front-Kompanie „Wir gegen den Rest“ e.V.,

Ihr überlanger Beitrag ist eine Mischung aus richtigen, teil-richtigen und fragwürdigen bis falschen Schlussfolgerungen, womit ich bereits sagen möchte, dass man sehr wohl zu ganz anderen Schlussfolgerungen gelangen kann, liest man Ihren Beitrag bis zu Ende (anstrengend).

Was spricht dagegen, alles zu unternehmen um unnötigen Ressourcenverbrauch zu vermeiden, zu mindern, zu minimieren?

Was spricht dagegen, wenn als Ergebnis von Paris sich 195 Staaten einigen an einem Strang zu ziehen, sicherlich mit unterschiedlicher Stärke, mit verschiedenem Zeitplan, aber einig in der Richtung?

Seitdem der Mensch massiv in den Naturhaushalt eingreift, spricht man vom Zeitalter des Anthropozäns. In den Böden, im Wasser, in der gesamten Nahrungskette lassen sich Spuren menschlicher Aktivitäten nach weisen in Form von Giftstoffen, Medikamenten und anderen Kunststoffen. Die Atmosphäre soll davon ausgenommen sein?

Sie unterstellen den Vertretern von Energieeffizienz und Erneuerbaren unlautere Motive und negative Konsequenzen im Naturhaushalt. Welche sollen das sein? Demgegenüber sind die Motive der Atom-Öl-Kohle Lobby offensichtlich: Machtkonzentration auf Wenige, und die kennen wir noch nicht mal genau, ansonsten: Nach uns die Sintflut.

Können Sie den Satz, Zitat:
„Wer also das CO2aus der Luft entfernt, der zerstört die Lebensvoraussetzungen.
nochmal erklären? Was wird durch Energieeffizienz und Erneuerbare entfernt?

Ihr Satz, Zitat:
„Ein „Umweltforscher“ … überlässt die Natur nicht sich selbst, … sondern gestaltet sie nach eigenem Gutdünken.“ lässt auch nicht gerade auf einen verantwortungsvollen Umgang mit dem geliehenen Planeten Erde schließen.

Des weiteren, Zitat:
„ Wer also die Komplexität allen atmosphärischen Geschehens monokausal auf eine Ursache reduziert, ...“.
Wer macht das denn? Kein vernünftiger Mensch, erst recht nicht Prof. Schellnhuber.

Fazit:
Die „Schelm-hubers“ von EIKE rücken wieder mal nicht raus, wie's denn Ihrer Meinung nach besser gemacht werden soll.
Energieeffizienz und Erneuerbare Energien sind hingegen der Versuch im Hier und Jetzt aus dem Teufelskreislauf aus Raubbau, Umweltverschmutzung und daraus resultierenden Konsequenzen auszubrechen um den zukünftigen Generationen Optionsfenster offen zu halten, es hoffentlich besser zu machen wie wir.

PV-Anlagen, Windparks, das alles kann wieder abgebaut und rückgängig gemacht werden:
Braunkohleabbau, Mülldeponien, atomare Endlager, jegliche „Entsorgung“ hingegen sind irreversibel und bleiben unkalkulierbare tickende Zeitbomben.

MfG, HPK

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