Akif Pirinçci - Keine Gefangenen!

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ZDF entgegnet Zensurvorwürfen

In seiner letzten Stellungnahme auf Facebook beschuldigte Akif Pirinçci die Macher des ZDF, im Besonderen die Redaktion der ZDF-Mediathek, schwere Zensur betrieben zu haben. Pirinçci schrieb von einer „hammerharten, primitiven Zensur“, da das Interview, das er am 2. April 2014 Mittwoch im ZDF Mittagsmagazin gegeben hatte, zunächst aus dem entsprechenden Video in der Mediathek geschnitten wurde.

Am späten Nachmittag des folgenden Donnerstags tauchte das Video dann in einer geänderten Version in der ZDF-Mediathek auf. Das Gespräch mit Akif Pirinçci war zu sehen, jedoch ausdrücklich in einer „gekürzten Fassung“. Auch als separates Video wurde das Gespräch vom ZDF online veröffentlicht.

Schon am Abend des 2. April, wenige Stunden nach dem Live-Interview, als der vermeintliche Zensurskandal hochkochte, wandte ich mich schriftlich an die Zuschauerredaktion des ZDF, an die Redaktion des ZDF Mittagsmagazins sowie an den Intendanten der Sendeanstalt Thomas Bellut. Von Bellut kam lediglich eine Lesebestätigung zurück. Ansonsten herrschte Funkstille. Die Kollegen der „Deutsch-Türkischen Nachrichten“ und „blu-News“ hatten allerdings mehr Glück. Ihnen gegenüber erklärte das ZDF:„Mit brisanten Themen kritisch umzugehen und hart nachzufragen gehört zu den Grundprinzipien der politischen Berichterstattung im ZDF. Unter dieser Maßgabe hat sich die Redaktion im Nachgang mit dem Interview selbstkritisch auseinandergesetzt und die Defizite offen diskutiert.“

Und auf die Frage, warum das Gespräch mit Akif Pirinçci zunächst nicht online veröffentlicht wurde, antworteten die Staatsfunker: „Die rechtliche Bewertung des Interviews hat gezeigt, dass die vollständige Einstellung des Gesprächs in die ZDF-Mediathek zu rechtlichen Risiken für das ZDF führen würde. Grund dafür ist, dass die Rechtsprechung an Aussagen in Live-Interviews einen großzügigeren Maßstab anlegt als an zeitversetzt ausgestrahlte oder zum Abruf bereitgehaltene Sendungen. Die Kürzung erfolgte also in Wahrnehmung unserer redaktionellen Verantwortung und ist selbstverständlich keine Zensur. Bis auf den fraglichen Halbsatz steht das Interview seit gestern 17 Uhr 30 in der Mediathek.“

Im „fraglichen Halbsatz“ hatte Pirinçci von der „der Kindersexpartei – den Grünen“ gesprochen. Das eine solche Rhetorik juristische Konsequenzen haben kann, erscheint nachvollziehbar. Gerade politische Akteure und ihre Lämmer aus der grünen Ecke verstehen oft nur wenig Spaß, wenn eine prägnante Wortwahl gewählt wird. Dem ZDF ist also auf Grundlage der Kürzung des Pirinçci-Interviews kein Vorwurf zu machen.

Pirinçci macht keine Gefangenen. Das lieben seine Fans. Doch sie sollten den verantwortlichen Fernsehmachern auch zubilligen, nicht jede waghalsige Stichelei mitzumachen und persönliche juristische Risiken zu vermeiden.Behutsam ist mit dem Begriff der „Zensur“ umzugehen – bei aller berechtigten Missbilligung gegenüber den televisionären Umerziehungsanstalten.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Paul Mittelsdorf

Aussagen wie diese sollten durch die Meinungsfreiheit abgesichert sein. Immerhin ist es doch auch gerichtlich erlaubt, PI und die Freiheit als "rechtsextrem" zu bezeichnen. Ich finde, da hat Pirinccis Feststellung noch mehr historische Relevanz. Das ZDF ist Staatsfernsehen, nichts anderes. Und das gewisse Sachen in den Medien, egal, ob Zeitungen oder Fernsehen, verschwiegen werden, ist ja kein Geheimnis mehr.

Gravatar: Freigeist

Würde man so über die Sex-Skandale von Kirchenleuten reden, so wäre der Aufschrei groß.

Gravatar: Conni

Können Sie auch mal anders als arrogant argumentieren? Meinungsgegner zu beschimpfen gehört auffallend oft zu Menschen, die Anhänger der neuzeitlichen Gender-Ersatzreligion sind. Gehören Sie auch zu diesen Anbetern?

Gravatar: Gertmarie Spötter

Ausgerechnet Pirincci, der unlängst in der Süddeutschen noch tiefe Einblicke in sein Seelenleben gegeben hat (denkt dieser Mann eigentlich noch an etwas anderes außer an vollbusige Kindfrauen?), schwingt jetzt die rhetorische Keule! Unglaubwürdig!

Gravatar: Gertmarie Spötter

Sie behaupten mal wieder in den blauen Dunst hinein. Wie es Ihre Art ist. Liefern Sie vielleicht noch ein paar hieb- und stichfeste Belege für Ihre steile These nach? Keine Antwort ist auch eine Antwort.

Gravatar: Florian Hohenwarter

Dann müsste aber diese Regelung für alle gleich gelten und das tut sie aber nicht!!! Das ist ja das Grundsätzliche Problem, es wird immer mit zweierlei Maß gemessen. Diese Regelungen werden je nach Ideologie ausgedehnt oder eingeschränkt.

Gravatar: geli

Trotz aller Liebe zu Akif Pirinçci ist die Erklärung der Verantwortlichen des ZDF einleuchtend und nachvollziehbar.

Gravatar: Andreas Schneider

Formal mag das ZDF ja durchaus Recht haben.

Einmal mehr jedoch zeigt sich eine extreme Dünnhäutigkeit. Betrachtet man dagegen das Um-sich-Keilen bei mainstreamtauglichen Themen (beispielsweise "Pannen-Peer" Steinbrück, "Protz-Bischof"Tebartz- van-Elst oder "Nazi-Braut" Beate Zschäpe), so könnten wohl nicht nur die genannten Betroffenen rechtliche Schritte einleiten. Wie das aber wohl gewertet würde?

Auch hier passt die alte Aussage Herodots: “Wenn nicht Meinung gegen Meinung offen gesagt wird, lässt sich die bessere nicht herausfinden.”

Gravatar: qed

Nun, lieber Lindhoff, warum so reserviert?
Der Blogger 'penseur' nannte sie herzhaft "Kinderfickerpartei", wie man nach Kenntnis diverser Bestrebungen ( siehe Kommentar 'Stellmacherei') mit Fug und Recht sogar behaupten muß und der Knabenfreund Beck ist ja immer noch eine große Nummer.
Natürlich kann dem ' mit dem Arschloch sieht man besser'- Funk nicht vorgeschrieben werden, was es denn nun bringt und was nicht. Dann aber bitte auch keine müde Mark Zwangssteuer von mir!

Gravatar: Esther

Meines Wissens wurde es kürzlich gerichtlich erlaubt, die katholische Kirche als Kinderf* sekte zu bezeichnen, aber die Grünen als Kinders* partei zu bezeichnen soll jetzt auf einmal juristische Konsequenzen haben -- wird hier mit zweierlei Maß gemessen oder irre ich mich?

Gravatar: MicroHirn

Man hätte es ja drauf ankommen lassen können. Aber natürlich möchte man sich durch diese Maßnahme auch von Pirincci distanzieren, nehme ich an.
Nun gut, das Gesetz schützt natürlich auch diejenigen vor Herabwürdigung, an denen man persönlich kein gutes Haar lassen würde.

Gravatar: Stellmacherei

»Im „fraglichen Halbsatz“ hatte Pirinçci von der „der Kindersexpartei – den Grünen“ gesprochen. Das eine solche Rhetorik juristische Konsequenzen haben kann, erscheint nachvollziehbar. Gerade politische Akteure und ihre Lämmer aus der grünen Ecke verstehen oft nur wenig Spaß, wenn eine prägnante Wortwahl gewählt wird. Dem ZDF ist also auf Grundlage der Kürzung des Pirinçci-Interviews kein Vorwurf zu machen.«

Da die „Grünen“ im Wahlkampf 1985 in NRW „die Entkriminalisierung von Sex zwischen Erwachsenen und Kindern“ propagierten, die Arbeitsgruppe „Kinder un Jugendliche“ der Grünen 1985 erklärte: „Einvernehmliche sexuelle Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern müssen straffrei sein”, die Alternative Liste (AL), der Berliner Landesverband der Grünen 1981 im Wahlprogramm den „straffreien Sex von Erwachsenen mit Kindern“ einforderten und auch Cohn-Bendits Prahlereien über sein Verhalten zu Kindergartenkindern im Fernsehen (z. B. in Frankreich) lassen m. E. nur den Schluss zu: Akif Pirinçci hat die Partei der Grünen auf eine Kurzformel gebracht, die durch die Geschichte der Grünen selbst empirisch belastbar ist, demzufolge kneift nur das ZDF!

Gravatar: MAX

Billige AUSREDEN !!!
ZENSUR bleibt ZENSUR.
ZDF = Zensiertes Deutsches Fernsehen

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