Abschied von der Transsib oder: na ja

Heute Morgen kurz vor sechs sind wir (wie bisher immer) fahrplanmässig pünktlich in Irkutsk angekommen. 1+ C zeigte die Temperaturanzeige am Bahnhof.

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Heute Morgen kurz vor sechs sind wir (wie bisher immer) fahrplanmässig pünktlich in Irkutsk angekommen.

1+ C zeigte die Temperaturanzeige am Bahnhof.

Damit ist unsere Reise mit der Transsibirischen zu Ende. In ein paar Tagen schwenken wir Richtung Süden.

Unser vorläufiges Fazit: Transsib – na ja. So toll, wie die Strecke von Reisemedien hochgejubelt wird, ist die Eisenbahnfahrt nun auch wieder nicht.

Von Abenteuer kann bei der Pünktlichkeit keine Rede sein. Es ist so wenig Abenteuer wie bei einer Bahnfahrt von Basel und Zürich.

Für uns waren die Züge auf dieser Strecke einfach Bahnverbindungen auf diesem Teilstück unserer Reise. So gesehen war die Fahrt so erlebnisreich wie die von Dornach-Arlesheim nach Moskau.

Jedenfalls empfehle ich allen, ausschliesslich 1. Klasse zu buchen.

Die Zweibettabteile sind ein gutes, mobiles Beispiel für den Minimalist-living-Trend. Die wenigen gut genutzten Quadratmeter (das Gepäck wird in Blechkisten unter den beiden Betten verstaut) fühlen sich sehr schnell als Zuhause an.

Man kann sich das Essen vom Speisewagen bringen lassen und unlimitiert frisch aufgegossenen Tee von den Waggonschaffnerinnen (es sind wegen des Schichtbetriebs rund um die Uhr immer zwei).

Ansonsten liegt man die ganze Zeit im Bett, weshalb man unbedingt ein fesselndes Buch mit dabei haben muss.

Sanft schaukelnd gleitet man in einer anderen Welt in eine andere Welt ab. Zwischendurch schaut man zum Wagenfenster raus. Traumbilder vermischen sich mit Landschaft und Roman, so dass man gar nicht mehr weiss, wo man eigentlich ist.

Wären da nicht die russischen Wortfetzen draussen im Gang.

Wer also gerne unterwegs ist, dem kann man diese Fahrt schon empfehlen. Weil man einfach mal für lange Stunden nicht aussteigen muss.

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Irkustsk ist so was wie Novosibirsk. Eine ziemlich wenig spektakuläre russische Stadt.

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Wir stellen bei uns übrigens einen Trainlag fest. Der ist dem Jetlag ähnlich nur nicht so heftig.

Wir haben inzwischen vier Zeitzonen hinter uns. Der Zeitunterschied zwischen hier und Moskau beträgt fünf Stunden und zu Novosibirsk sind’s deren zwei. Es ist jetzt in Irkutsk 18:25 Uhr, in Zürich hingegen erst 11:25

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Wer unterwegs ist, wird zu, Stadtläufer.

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Und wenn man mich fragte, wo genau ich mich derzeit befinde, antwortete ich spontan: in einem 3D-Reportagestreifen der BBC.

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Beitrag erschien zuerst auf: arlesheimreloaded.ch

 

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