3 Wege aus der Schuldenkrise

Das Phänomen überschuldeter Machteliten ist nicht neu. Überschuldung ist so alt, wie das Geld selbst. In den meisten Fällen läuft es auf einen von drei Lösungswegen raus.

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Egal ob Japan, Europa oder USA: Alle großen Wirtschaftsräume haben ultimativ viel Guthaben und Schulden. Auf einen oder mehrere der 3 Handlungsoptionen wird man sich einigen.

1. Steuererhöhungen

Steuererleichterungen sind out und die Menschen bezahlen gerne viel Steuern, denn sie denken es würden damit Straßen und Kitas gebaut. Ein Weg aus Privatvermögen staatliche Einnahmen zu generieren sind stets Steuern. Die Schmerzgrenze für neue Abgaben ist noch lange nicht erreicht. Mit entsprechend guter Propaganda können durchaus noch weitere fiskalische Raubzüge gestartet werden. Unter dem Vorwand Bildung, Kitas, Sicherheit und Infrastruktur werden immer mehr Steuern eingetrieben, die dann in dunklen Kanälen verschwinden.

2. Inflation

Durch die Entwertung von Guthaben und Schulden bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum sinkt die reale Schuldenquote. Dieser Weg ist der politisch einfachste, denn es müssen keine Steuern erhöht werden. Inflation entsteht durch steigende Löhne, billiges Geld und eine brummende Wirtschaft. Die Gefahr dabei ist, dass sich Inflation oft nicht nur in den Verbraucherpreisen sondern auch in anderen Assets zeigt, was zu gefährlichen Preisblasen führt. Inflation enteignet Sparer und die Altersvorsorge während sie Schuldner wie den Staat oder Unternehmen zu Gute kommt.

3. Vermögensabgabe

Die Schuldenkrise definiert sich dadurch, dass es ultrahohe Privatvermögen und ebensohohe staatliche Schulden gibt. Die banalste Lösung wäre also eine direkte Verrechnung: Ein Schnitt bei den Privatvermögen zu Gunsten des Staates. Auch hier wird unsere Propaganda dafür sorgen, dass sich die Betroffenen entsprechend gut fühlen werden. Eine Vermögensabgabe mit Schuldenschnitt vernichtet Geldmenge und sorgt natürlich für weniger Investitionen, was Wachstum kostet. Mit weniger Schulden benötigt man aber auch nicht mehr ein so hohes Wachstum.

Aktuell läuft alles auf eine Mischung der Optionen 1 und 2 aus. In allen 3 Fällen wird Privatvermögen beschnitten und dem mächtigen Staat zugeführt, damit er wieder ein oder zwei Legislaturperioden weitermachen kann. Eigentlich wäre die Leistung, die jeder Mensch mit seinem eigenen Körper erbringt, sein eigenes Eigentum, doch der Staat und die Geldpolitik maßt sich an, dieses Eigentum zu stehlen. Das ist die neue neosozialistische Umverteilung. Was wir wirklich bräuchten wären Steuererleichterungen und eine neue (höhere) Erbschaftssteuer. Die Kaufkraft der breiten Masse wäre gestärkt und wer “ohne Leistung” mehr Geld bekommt, als er jemals ausgeben kann, der wird für die Solidargemeinschaft zur Kasse gebeten.

Beitrag erschien auch auf: pinksliberal.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: qed

Nun, diese Art des Raubes haben wir gewissermaßen schon: Sie heißt 'Scheidungsindustrie'.
Wir müssen daran denken, daß hierbei immer ca. 20% der zu verteilenden Summe an Anwalts- und Gerichtskosten fällig werden, die ja einer bezahlen muß und in jedem Falle hinterher in der Erbmasse fehlen. So können zwei gescheiterte Ehen mit OLG- Runde das zur Verfügung stehende Vermögen locker aufzehren und es erklärt simpel das Mysterium einer kopfzahlmäßig immer größer werdenden Justiz und Anwaltschaft.
So wie früher der Erwerb einer Approbation die Lizenz zum Gelddrucken war, ist es heute die Zusatzbezeichnung 'Familienrecht'. Das Zauberwort heißt Gebührenordnung und reicht von der GEZ bis zum Jugendamt. Mit etwas Phantasie beliebig ausbaubar.

Gravatar: Thomas D.

@Hr. Oberdörffer
Wo ist vererbtes Vermögen versteuert worden? Vom Vererbenden, ja, aber was hat das mit dem Erbenden zu tun? Steuern werden (meist) beim Vermögenstransfer fällig und für den Erbenden ist das eine ganz normale Einnahme - zudem ist es eine Einnahme, die ohne jedwede Leistung erworben wurde. Also wozu eine Sonderbehandlung? Davon ab greift die Erbschaftssteuer erst bei 400k und bietet auch sonst noch eine Menge Spielraum, also wird ein Erbender, der ein wenig von seinen Einnahmen abzugeben hat, immer noch gut vom Tod des Vererbenden profitieren. Wenn ich mir in meinem Bekanntenkreis teilweise ansehen muss, wie früh das Gegeiere schon los geht und die Schlammschlacht, wenn das große Fressen dann los geht, würde ich manchmal sogar für 100% plädieren.

Wer gegen die Erbschaftssteuer ist, kann auch gleich wieder für die Einführung des Adels plädieren, denn ob "Landadel" oder "Geldadel" - in der Wirkung tut sich da nicht viel (Geld = Macht). Erbschaftssteuer ist so ziemlich die sinnigste Steuer überhaupt, denn sie verhindert (theoretisch), dass die Schere zwischen Arm und Reich sich zu weit öffnet, was ja die ganzen Untergangstheoretiker schon ganz richtig als ein Grundübel der aktuellen globalen Probleme sehen.

Der Vererbende wird eh vom Tod zu 100% enteignet, während sprudelnde Einnahmen aus der Erbschaftssteuer eher die Möglichkeit eröffnen würden, Steuern in anderen Bereichen zumindest nicht weiter zu erhöhen (Senken ist eher unwahrscheinlich).

Und noch etwas: Der Erbende kann das Erbe auch ausschlagen, wenn z.B. nur Schulden vererbt werden. Wissen Sie, wer dann der Erbe wird? Dreimal dürfen Sie raten ...

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Ich muß mich schon wundern, daß hier für höhere Erbschaftssteuern plädiert wird statt für deren gänzliche Abschaffung. Das Vermögen, das vererbt wird, ist bereits während seiner Entstehung versteuert worden. Mit welchem Recht soll es ein zweites Mal besteuert werden? Abgesehen davon, daß es oft in Form eines Unternehmens vererbt wird, das durch die Belastung mit der Erbschaftssteuer mitsamt seinen Arbeitsplätzen gefährdet wird, bis hin zur Insolvenz. Das eigentliche Motiv für die Erbschaftssteuer ist der Neid, nichts anderes.

Gravatar: reiner tiroch

wir bekommen 1 2 und 3 sowie den 3. Weltkrieg und die Enteignung aller Sparer zu 100% ! von den Pfeifen in der politik und den kriminellen Bankern hören wir nie die Wahrheit. dafür dürfen wir uns dann in der Ukraine austoben.

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