von der Nikolaikirche wird Inhaftierung angedroht, wenn sie nicht von ihrem politischen Engagement aufhören.
Die SED-Führung wird immer nervöser. Der 40. Jahrestag der Gründung der DDR steht kurz bevor. Man will Ruhe im Land. Es soll ein großes Fest werden. Das „Neue Deutschland“ zählt schon mal die Politiker auf, die sich zu den Feierlichkeiten angesagt haben. Erwartet wird auch Michail Gorbatschow. Daneben gibt es weiter Meldungen aus dem heilen sozialistischen Alltag: „Inbetriebnahme neuer Anlagen zur Steigerung der Arbeitsproduktivität“.
Zwanzig Jahre danach ist die SED-Führung im Freudentaumel. Sie heißt jetzt Linke und hat es erfolgreich geschafft, ihre SED-Vergangenheit vergessen zu machen. Sie ist bei der gestrigen Bundestagswahl zweistellig geworden, weil sie es geschafft hat, die SPD entscheidend zu schwächen. In Berlin hat sie sogar knapp mehr Stimmen bekommen als die Traditionspartei , die sich immerhin um die deutsche Demokratie verdient gemacht hat. Die viele Direktmandate, die von der Linken gewonnen wurden, gehen natürlich nur auf diese Schwäche der Sozialdemokraten zurück. Das kann aber kein Grund zur Beruhigung sein. Im Gegenteil. In Deutschland hat zwar eine bürgerliche Koalition die Wahlen gewonnen. Der Linksblock ist aber deutlich radikaler geworden. Das werden wir in den nächsten Jahren zu spüren bekommen.
28.09.2009 - Doppeltagebuch 1989/ 2009 28. September
Der Beschluss der SED- Kreisleitung vom Vortag, keine weitere Montagsdemonstration mehr zuzulassen, soll von der Staatssicherheit umgehend in die Tat umgesetzt werden. Den Pastoren Christian Führer und Christoph Wonneberger
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