13 integrative Hinweise für frisch gebackene Eltern

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Nach über 10 Jahren Vaterschaft kann ich verraten, welche hilfreichen Hinweise mir für die Akzeptanz im Kollegenkreis schon nahe gelegt wurden. (Das ist kein Scherz.)

     

  1. Reserviere vorgeburtlich einen Krippenplatz, um das Kind möglich schnell abgeben zu können. Es braucht professionell ausgebildete Betreuer, die sie ins Leben begleiten.
  2. Decke dich mit allem Baby- und Kleinkind-Material ein, das du je bei Kolleg(innen) entdeckst hast. Mit einem Berg Accessoires bist du dabei. Bitte Marken beachten!
  3. Auf jeden Fall anschaffen: Einen hellblauen oder rosaroten Gehörschutz, damit du mit der Babytasche weiterhin lauten Anlässen beiwohnen kannst.
  4. Unbedingt in den ersten drei Lebensjahren eine Weltreise planen, sonst kannst du nicht mehr mitreden.
  5. Belege mit dem Baby Frühschwimm-, Frühmusik-, Frühtanz-, Frühsprach- und sonstige Kurse.
  6. Übertriff deinen Kollegenkreis mit einer aufwändigen, auf das Kind ausgerichteten Geburtstagsparty.
  7. Decke deinen Nachwuchs möglichst ab erstem Jahr mit Elektrogeräten ein. Je früher, desto besser. Blinken und tuten erfreut das Kind.
  8. Schicke dein Kind möglichst früh in Spielgruppen. Es muss sich verteidigen lernen; falls es zu den Scheuen gehört, soll es Schutz bei den Betreuungspersonen suchen und finden.
  9. Kindsein muss Spass machen: Schicke deinen Nachwuchs, so bald er trocken ist, ins Schwimmen, Schlittschuhlaufen, Eishockeyspielen, in den Ballett-, Tanz- und Turnunterricht.
  10. Im Urlaub sorge dafür, dass du die Kinder ausnahmsweise Animationseinrichtungen überlassen kannst.
  11. Vergiss den regelmässigen Warenhausbesuch nicht. Sorge für eine störungsfreie Bummelzeit und gib deine Kleinen in der wohligen Umgebung von Spielburgen ab.
  12. Weil die Kinderzeit so schnell vergeht, reserviere dir alljährlich einen Termin beim Fotografen. Ansonsten nimm jede Vorführung (und mag sie noch so kümmerlich sein), auf Video oder zumindest mit dem Handy auf.
  13. Lass dir regelmässige Restaurant- und Kinobesuche nicht entgehen. Ohne sie verlierst du den Anschluss an das Tages- und Nachtgeschehen.
  14.  

So. Jetzt weisst du’s.

P. S. Ich erlebe fast alle Peer-sozialisierten Kinder als Ja-Sager gegen aussen (man passt sich der Kollektivmeinung an) und als Nein-Sager nach innen in der Kleinfamilie (man setzt seinen Willen durch). Ich denke aber, dass genau das Umgekehrte wichtig ist: Menschenfurcht zu überwinden in der Öffentlichkeit, Nein sagen und zu einer anderen Meinung stehen können; Unterordnung und Demut nach innen gegenüber den engsten Angehörigen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: andrea

ich wohne in london. unsere nachbarn haben ein kleines maedchen, das jetzt ein jahr alt ist. beide eltern haben sich bisher ruehrend um das kind gekuemmert und die mutti ist zu hause. das kind hat keine anderen kinder bisher kennengelernt und ist sehr veraengstigt wenn es fremde sieht. sie haben es jetzt aus diesem grunde halbtags in eine kindereinrichtung gegeben und das kind ist nun viel aufgeschlossener und froehlicher und hat keine kontaktscheu mehr.
bei der freiewelt- website kommt es mir vor, als ob der katholizismus nochmal neu geboren werden soll. paebstlicher als der pabst kann man doch garnicht sein, oder vielleicht doch ?

Gravatar: Urs

Oh ja, kinderlos und dann auch noch Lehrer. Das sind die tollsten Erziehungsratgeber.

Gravatar: Andreas Schneider

Einige Jahre lang zählte ein kinderloses Lehrerehepaar zu meinen Nachbarn. Neben den fachkundigen Erziehungsratschlägen für unsere 3 Jungs (deren ich hier einige wieder erkenne) fand ich vor allen Dingen die wiederholten Vorwürfe an mich als Alleinverdiener der Familie bemerkenswert, wir würden den Kindern "gar nichts bieten" - dies zumeist, bevor die Zwei in einen ihrer 3 Urlaube pro Jahr in die Welt enteilten.

Gottlob: keiner meiner Söhne wurde von einer dieser Personen "beschult".

Gravatar: Kim

Genauso, wie Sie beschreiben, ist es leider.

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