Wie US-Milliardär George Soros die Weltpolitik beeinflusst

Von der US-Wahl bis zur Ukraine: Oligarch George Soros mischt überall mit

George Soros hat den Ruf eines internationalen Strippenziehers. Er hat Einfluss auf die EU-Elite bis hin zum Washingtoner Establishment. Viele Regierungen fürchten seine Spekulationen gegen Währungen.

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Die Mächtigen der Welt bleiben oftmals im Hintergrund. Im Vordergrund lassen sie die Marionetten tanzen. Andere dagegen scheuen nicht das Licht der Öffentlichkeit. Ein solches Beispiel ist George Soros. Der ungarisch-amerikanische Multimilliardär gibt offen zu, ein international tätiger Strippenzieher zu sein. Seit Jahrzehnten ist sein Einfluss auf die internationale Politik und Weltwirtschaft berüchtigt. Sein Netzwerk ist so umfassend, dass jede Recherche nur an der Oberfläche kratzen kann. Es ist, als öffne man die Büchse der Pandora.


George Soros gegen Donald Trump und Wladimir Putin


US-Wahl? George Soros ist ein mächtiger Unterstützer von Bill und Hillary Clinton. Schon in den 1990ern war er oft an der Seite der Clintons zu sehen. Nun wurden seine massiven Aktivitäten für die Clintons über gehackte E-Mails, die bei Wikleaks veröffentlicht wurden, wieder offensichtlich. Überhaupt gilt Soros in den USA als einer der größten Unterstützer der Demokraten. Er förderte nachhaltig Politiker wie Al Gore, Barack Obama, Joe Biden und John Kerry. Die Wahl von Donald Trump war auch für Soros eine schwere Niederlage. Doch gibt er nicht auf und hat seine demokratischen Verbündeten in Washington zum „Krieg“ gegen Donald Trump aufgerufen. Sie sollen Trump die Amtszeit so schwer wie möglich machen und dessen „Hundert-Tage-Plan“ torpedieren. Wegen seines Einflusses ist George Soros in weiten Teilen der US-amerikanischen Öffentlichkeit äußerst unbeliebt. Er ist die Zielscheibe für unzählige negative Projektionen, von denen einige erwiesener Maßen wahr, andere auch Verschwörungstheorien sind. Viele Amerikaner sind einfach erschrocken darüber, wie ein einzelner Mensch so viel Einfluss auf Politik und Gesellschaft ausüben kann. Teile der Elite sind dagegen begeistert und können es gar nicht abwarten, mit ihm in Kontakt zu treten. Sie lauschen seinen Ausführungen als sei er eine Art Medium, durch das man in die Zukunft sehen könnte.


Russland und Ukraine? George Soros unterstützte offen die Euro-Maidan-Bewegung in Kiew und hilft nun der Regierung von Petro Poroschenko gegen Wladimir Putin. Kein Wunder, dass die russischen Medien Soros immer wieder wie einen Staatsfeind darstellen. Putin und Soros sind offene Gegner. In Russland wurden alle von Soros unterstützten Organisationen als „unerwünscht“ des Landes verwiesen. In Russland hatte sich Soros schon bei der Wirtschaftskrise von 1998 und 1999 unbeliebt gemacht. Viele Russen warfen ihm vor, durch seine Spekulationen an der Rubel-Abwertung beteiligt gewesen zu sein. Was die Wirtschaftskrise in der Ukraine angeht, hatte Soros 2015 von der EU gefordert, die Ukraine ebenso zu unterstützen wie man Griechenland unterstützt habe – obwohl die Ukraine weder ein Euro-Land noch in der EU ist.


Jugoslawien? George Soros hatte an der Destabilisierung Serbiens mitgewirkt. Er unterstützte im Jahr 2000 nachhaltig die Revolution gegen Serbiens Staatschef Slobodan Milosevic, indem seine Organisationen wie die Open Society Foundation die serbische Oppositionsbewegung „Otpor!“ (zu deutsch: „Widerstand!“) unterstützten. Belgrad galt schon immer als verlängerter Arm Moskaus. Das hatte auch George Soros gestört. Die vielen Unternehmungen von George Soros auf dem Balkan fasst seine Organisation unter der Terminologie „Building Open Society in the Western Balkans, 1991–2011“ zusammen. Die von Soros erheblich mitfinanzierte „Otpor!“-Bewegung war später auch in der Ukraine und in Georgien aktiv. Sie gilt als Vorreiter der organisierten „Farben-Revolutionen“.


George Soros macht keinen Hehl daraus, dass er seit Jahrzehnten die Entwicklungen in Osteuropa mitgestaltet. Ebenso wie der Geostratege und US-Präsidentenberater Zbgniew Brezinski gehört auch George Soros zu den Leuten, die sich auf die Fahne schreiben, am Untergang der Sowjetunion im großen Umfang mitgewirkt zu haben.


„Halb Osteuropa hasst diesen Mann“, titelte der Spiegel. Doch wenn man den Mainstram-Medien Glauben schenkt, scheinen Millionen Menschen in Osteuropa, in Amerika und in Asien nur Verschwörungstheoretiker zu sein, die ihre Verzweiflung über politische und wirtschaftliche Entwicklungen auf George Soros projizieren.


Aufbrechen etablierter Gesellschaften für eine „Open Society“


Was will der Mann eigentlich ideologisch? In seinen vielen Interviews hat er immer wieder zugegeben, dass sein Denken und Handeln in vielen Situationen widersprüchlich erscheint und seine Aktivitäten als Hedgefonds-Manager und solche als Philanthrop nicht immer moralisch und ethisch Hand in Hand gehen.


Aber es gibt einen ideologischen roten Faden: Er will „geschlossene Gesellschaften“ („closed societes“) aufbrechen und eine „offene Gesellschaft“ („open society“) schaffen. Genau diese Ideologie empfinden viele Gesellschaften und Regierungen jedoch als „destabilisierend“.


Währungskrisen – Wirtschaftskrisen – Flüchtlingskrisen – New World Order


Großbritannien? George Soros ist dafür bekannt, dass er 1992 gegen die Bank von England wettete, eine Währungskrise auslöste und so seine erste Milliarde verdiente. Er gilt als „The Man Who Broke the Bank of England“.


Flüchtlingskrise? Organisationen von George Soros haben die Ereignisse in Europa rund um die Flüchtlingskrise stark beeinflusst. Er selbst unterstützte den sogenannten „Merkel-Plan“ der „European Stability Initiative (ESI)“. Der ungarische Ministerpräsident Victor Orban hatte Soros vorgeworfen, für die Flüchtlingskrise mitverantwortlich zu sein. George Soros hatte sich 2015 dafür ausgesprochen, dass die EU mindestens eine Million Migranten pro Jahr aufnehmen soll und dass die Zuwanderer ihr Zielland selbst aussuchen dürfen sollten.


China? Die chinesische Führung ist auf George Soros genauso wenig gut zu sprechen wie der Kreml in Moskau. Soros hat immer wieder China demokratische Defizite vorgeworfen und gegen den Yuan spekuliert. Die chinesische Führung und die chinesischen Staatsmedien werfen Soros vor, Panik vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch in China zu streuen und einen Krieg gegen die chinesische Währung Yuan-Renminbi angezettelt zu haben. Welchen Rat gab George Soros Barack Obama mit auf dem Weg bei dessen Staatsbesuch in China? „This would be the time […] to bring China into the creation of the new world order“, sagte Soros in einem Interview gegenüber der Financial Times. Und an der Central European University (CEU) sagte er: „China needs to become a more open society“.


Südostasien? Als in den 1990ern die sogenannten Tigerstaaten Ostasiens (Thailand, Malaysia, Indonesien, Japan, Taiwan) in eine schwere Finanz- und Wirtschaftskrise gerieten, warfen verschiedene Staatschefs (wie zum Beispiel der damalige Premierminister von Malaysia) und asiatische Wirtschaftsführer Soros vor, durch seine Spekulationen die Krise befeuert oder gar entfacht zu haben. Soros widersprach. Die asiatischen Staaten hätten schon zuvor Schwächen gezeigt, war sein Gegen-Argument.


Wie Schach und Monopoly – Mit Geld die Welt verändern


Nach einer Zusammenstellung des Forbes-Magazins von 2014 ist George Soros die Nummer 27 in der Liste der reichsten Menschen der Welt. Rund 23 Milliarden US-Dollar Vermögen soll er besitzen. Er gilt zudem als reichster und vor allem einflussreichster Hedgefonds-Manager der Welt. Das Geld, das er direkt und indirekt bewegt, ist wesentlich größer als sein persönliches Vermögen. Mit diesen Finanzbewegungen konnte Soros erheblichen Einfluss auf die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen nehmen.


Eine seiner Methoden ist es, mit Stiftungen und Netzwerken die Weltpolitik mitzugestalten und gleichzeitig auf die Entwicklungen der Welt zu wetten. Besonders beliebt scheinen Spekulationen gegen Währungen zu sein.


George Soros und die Open Society Foundation


Die von Soros ins Leben gerufene Open Society Foundation ist eine Art Dachverband für die Unterstützung und Förderung von vielen anderen Organisationen. Zu den von George Soros und der Open Society Foundation untersützten Unternehmen, Organisationen und Medien gehören unter vielen anderen:


Air America, All Of Us Or None, Alliance for Justice, America Coming for Justice, America's Voice, Americas Bar Association Commission on Immigration Policy, American Civil Liberties Union, American Constitution Society for Law and Policy, American Federation of Teachers, Ammerican Immigration Council, American Institute for Social Justice, Anmesty International, Arab American Institute, Bill of Rights Defense Committee, Brookings Institution, Campus Progress, Catholics United. Center for American Progress, Center on Budget and Policy Priorities, Change America Now, Democracy Alliance, Free Press, Global Exchange, Green for all, Huffington Post, Human Rights Watch, Immigration Policy Center, Institute for America's Future, Institute for Policy Studies, Jewish Funds for Justice, League of United American Citizens, Media Matters, Midwest Academy, NARAL Pro-Choice America, National Abortion Federation, National Council for Research on Women, National Immigration Forum, People for the American Way, Planned Parenthood, Progressive State Network, Tides Foundation, Working Families Party und viele andere.


Wer denkt, dies seien viele Organisationen, der sei daran erinnert, dass die genannten Beispiele nur die Spitze des Eisberges sind. George Soros bewegt eine Galaxie von Organisationen und Unterorganisationen.


Wenn George Soros mit der Weltelite an einem Tisch sitzt


George Soros ist mit seiner Open Society Foundation ist ein wichtiger Sponsor des mächtigen „Council on Foreign Relations (CFR)“ und dessem europäischem Ableger, dem European Concil of Foreign Relations (ECFR)“. George Soros ist nicht nur Mitglied und wichtiger Sponsor, er sitzt auch im Vorstand dieses Think Tanks.


Wer ist alles Mitglied im CFR und ECFR? Rund 4000 wichtige Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Finanzen. Von Henry Kissinger bis Zbigniew Brezinski, von George H.W. Bush bis Bill und Hillary Clinton, von BlackRock-Chef Larry Fink bis Ex-Federal-Reserve Chairman Alan Greenspan, kurz: alles was Rang und Namen hat.


Manchmal hat man den Eindruck, dass Soros selbst über seinen Einfluss überrascht ist. Während eines Interviews von 2015 mit Chrystia Freeland wunderte er sich selbst darüber, was es doch für eine positive Entwicklung sei, dass in Osteuropa und besonders in der Ukraine so viele Persönlichkeiten die Politik gestalten würden, die einst von ihm und seiner Open Society Foundation gefördert worden waren. Was für ein „Zufall“!



( Schlagwort: GeoAußenPolitik )


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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Wilhelm

Die EU Strategen sollten diesen Artikel lesen und dann überlegen ob sie sich in Ungarn zum Thema Soros-Hochschul-Ableger einmischen müssen.

Gravatar: Elke

Der Fall Soros erledigt sich ohnehin bald. Er wurde 1930 geboren und mitnehmen kann er nichts. Geld, insbesondere viel Geld, ist nun mal Teufelszeug. Dafür wird betrogen, Steuern hinterzogen und gemordet und Menschen gekauft.

Gravatar: Klaus Friedrich Bartholomay

Soros ein Guru der Flüchtlings-u. Asylindustrie,deren Turbo die Destabilisierung und Entdemokratisierung von Nationalstaaten ist.Solche Manager investieren um Unruhen und Kriege auszulösen um dann von psychosozialen "humanen" finanziellen Staatsprogrammen zu kassieren und damit ihren Einfluß politisch und religiös auf staatliche Institutionen zu erweitern. Das nennt man eine feindliche Übernahme von Nationalstaaten durch Zersetzung von Innen,mit Stiftungen ,Organisationen und Vereinen die einen "Heiligenschein" zu haben scheinen. Dazu kommt die steuerfrei oder begünstigte Tätigkeit dieser Organisationen die als gemeinnützig "deklariert" werden. Totale Benachteiligung gegenüber privatwirtschaftlichen Unternehmen.
Soros hat die Macht des Geldes zur "Demokratie" gemacht,statt alle Macht geht vom Willen des Volkes aus.Menschen und ihre Schicksale, sind solchen "Managern des Todes" egal,hauptsache Profit und Macht wird gesteigert,alles in sozialer und humaner Ideologie.

[Gekürzt. Die Red.]

Gravatar: Heiner Philip

Die Wortverbote sind zwar überall aktiv. Dennoch gibt es nur eine Bezeichnung für Leute dieses Schlages: kriminelle Autokraten. Sie sind es die die Welt permanent in Unruhe versetzen, in Kriege führen, Menschen morden und totschiessen- und dann von Philantropie, Menschenrechten und Demokratie schwafeln. Die Clique ist im Prinzip keine 200 Personen stark. Diese Clique regiert über ihre Vermögen, Latifundien, Alt-und Hoch-Adligkeit, die FED und damit den Geldfluss überall auf der Welt. Sie wollen zurück zur alten Ordnung: die feudalsten bestimmen, wer was wo und wie darf- und ansonsten gilt die Regel: Maul halten. Wer es wagt: Action??? Mord! Alle anderen Begriffswelten sind nur dazu da: uns Menschen SAND in die AUGEN zu streuen. Wenn die Leut das endlich begreifen würden, hätte diese Menschheit-Masse alle Macht in IHREN Händen, doch wie seit Menschengedenken verhindern die NICHTWISSER und IGNORANTEN die bessere Welt, weil sie sich so einfach manipulieren lassen .

Gravatar: Achim

Gibt es denn Niemanden auf dieser Welt, der diesen Verbrecher entgültig für immer stoppt?
Trump, greifen Sie ein!

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Wenn man das liest und auch weiß, welche Macht Organisationen wie die Rockefeller Foundation haben, dann ist man geneigt, über eine gesetzliche Begrenzung persönlichen Reichtums nachzudenken. Mit einer Milliarde $ oder € kann man ein Leben in jedem erdenklichen Luxus führen, aber der Einfluß, den man auf Politiker, Parteien und Regierungen ausüben kann, ist dann doch eher begrenzt. Alles, was darüber hinausgeht, ermöglicht die Zerstörung wirklicher Demokratie durch Bestechung und Kauf von Politikern und Parteien, und wird auch dazu verwendet, wie das Beispiel Soros zeigt. In jeder Demokratie sollte das Volk, das ja in der Mehrheit nicht aus Superreichen besteht, für eine solche gesetzliche Reichtumsgrenze zu gewinnen sein.

Gravatar: p.feldmann

Danke für diese recht ausführliche Auflistung!

Vermutlich hat Merkel ihren Herrn und Meister einfach nur zu unverblümt genannt, als sie von @ marktkonformer Demokratie schwadronierte!

Inzwischen kann das politische Ziel nur sein, daß wir als Völker unsere Demokratien zurückerobern.
In Europa heißt der Feind EU-Zentralismus. Weltweit heißt er neo#liberale Plünderung der Staaten, sive @Globalisierung.

Gravatar: Wolfgang Bretschneider

Danke für diesen Artikel! Er sollte in allen deutschen Zeitungen veröffentlicht werden.Besser kann man die üblen Machenschaften der letzten Jahre nicht darstellen. Leider ist unsere Kriegsministerin ein Teil dieser Politik!

Gravatar: Sepp Kneip

So langsam müsste doch jedem klar sein, nach welcher Pfeife Merkel tanzt. Sie ist eine Marionette einer von Soros angeführten Clique. Einer Clique von Mega-Globalisierern, die die Staaten Europas zerstören und den Kontinent mit einem Multikulturalismus überziehen will. Und Merkel ist die europäische Speerspitze dieser Machenschaften. Lassen wir sie gewähren, bleibt von deutscher und auch von europäischer Identität, Kultur und Nationen kein Stein mehr auf dem anderen. Das kann doch keiner wollen. Irgend wann in einem Gebiet leben, das weder ein Staatsgefüge noch Demokratie besitzt und von einer selbst ernannten "Regierung" beherrscht wird. Auch hier wird dann Soros weiter die Strippen ziehen. Noch ist es Zeit, sich diesem Treiben entgegen zu stellen. Nur sollten dem Bürger langsam die Augen aufgehen und realisieren, mit wem sie sich mit Merkel eingelassen haben.

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