Energieunabhängigkeit

Tschechen wollen Wohlstand und Sicherheit - mittels Kernenergie!

Tschechiens Regierung setzt auf Kernkraft und die Bevölkerung steht hinter ihr. Wie aus einer Umfrage hervorgeht, stehen neue Reaktoren für nationale Unabhängigkeit.

Foto: barockschloss/flickr.com/CC BY 2.0
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Gemäß einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Sanep sind in Böhmen 78,4 Prozent für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke, nur 9,3 Prozent dagegen. Ein Großteil der Befragten begründet seine kernkraftfreundliche Ansicht damit, eine stärkere Nutzung der Kernenergie würde Tschechien unabhängiger von Energieimporten machen. Die Bevölkerung steht damit hinter den Plänen der Regierung, die im Mai ein neues Energiekonzept verabschiedet hatte. Demnach soll der Anteil von Kernkraft an der Energieversorgung des Landes bis 2040 auf mehr als 50 Prozent steigen. In Temelín soll dafür ein dritter, in Dukovany ein fünfter Reaktorblock entstehen. Tschechien will im Gegensatz zu Deutschland Versorgungssicherheit und billige Energiepreise.

Tschechien setzt in der Energiepolitik vornehmlich auf Kernkraft, diese soll zukünftig Energielieferant Nummer eins sein. Das sieht die Aktualisierung der staatlichen Energiekonzeption vor, die das Kabinett in Prag verabschiedete.

Der Energiemix für Strom stellte sich im Jahr 2010 wie folgt dar: Steinkohle 7 %, Braunkohle 50 %, Erdgas 1,3 %, Kernenergie 32,6 %, Erneuerbare und Müllverbrennung 6,9 %.

Bei den erneuerbaren Energieträgern dominierten 2010 die Biomasse mit 25,3 % und Wasserkraft mit 47,3 %. Wind lieferte lediglich 5,7 % und Photovoltaik 10,4 %. Die Photovoltaikförderung wurde 2013 eingestellt und die Erzeuger wurden mit einer rückwirkenden Steuer belegt, um die mit hohen Subventionen entstandenen Superprofite wieder abzuschöpfen.

Im Jahr 2040 wird sich gemäß Energiekonzept der Regierung der folgende Energiemix bei der Stromerzeugung ergeben: Steinkohle 3,2 %, Braunkohle 15 %, Erdgas 5,8 %, Kernenergie 50,9 %, Erneuerbare und Müllverbrennung 20,3 %.

Die Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern soll sich im Jahr 2040 wie folgt aufteilen: Biomasse 25,0 %, Biogas 13,6 %, Wasserkraft 13,6 %, Windkraft 12,3 %, Photovoltaik 31,6 %.

Die Braunkohle, die Biomasse, das Biogas und die Wasserkraft werden aus heimischen Ressourcen erzeugt. Was in Deutschland kaum bekannt ist: Das Uran für die Meiler in Tschechien wird ebenfalls im eigenen Land abgebaut. In Böhmen haben die Russen im Unterschied zu Deutschland nicht alles Uran abgebaut, bevor sie abgezogen sind. In Osečná-Kotel bei Liberec in Nordböhmen lagern noch 20.000 t Uran, zusätzlich zum derzeit betriebenen Bergwerk.

Nun wird der eine oder andere Grünling entgegnen: “Wind und Sonne sind doch auch einheimisch!“ Im Prinzip ja, die als Ergänzung benötigten Gaskraftwerke arbeiten jedoch nur mit Importenergie. Mit böhmischer Braunkohle betriebene Kraftwerke sind zu träge, um auf die Launen von Sonne und Wind zeitnah reagieren zu können.

Von fremden Völkern kann man viel lernen. Die Tschechen verlassen sich nicht vorrangig auf nachhaltig instabile Energie aus Wind und Sonne, sondern auf bedarfsgerecht produzierende Kraftwerke. Die sehr geringe Erzeugung von Wind- und Sonnenstrom 2040  (insgesamt weniger als 9 % der Gesamtstromerzeugung) wird durch Reservekraftwerke auf Gasbasis ergänzt werden, die den Strom bei Ausfall der Windkraft und der Photovoltaikteppiche liefern. Gas ist in Tschechien allerdings eine Importware. Wer das Gas 2040 zu einem fairen Preis liefern kann, steht noch in den Sternen. Tschechien will, daß eine Gaspipeline von Österreich nach Böhmen gebaut wird, um sich aus dem Gasliefermonopol Rußlands zu befreien.

Deutschland beschreitet mit der einseitigen Orientierung auf Sonne und Wind einen Sonderweg in Europa und wird damit auf die Nase fallen. Die Energiepolitik Tschechiens wie die anderer Nachbarn ist eine diametral andere als in Deutschland. Für die Tschechen stehen nationale Interessen und Versorgungssicherheit im Mittelpunkt. Wenn die deutsche Energieversorgung zusammenbrechen wird, kann Tschechien den Deutschen mit Energielieferungen helfen. Natürlich gegen Geld.

Es wird noch eine ganze Weile dauern. Aber Tschechien wird Deutschland dank billiger Energie wirtschaftlich überholen. Der feste Wille der Nachbarn dazu ist da.  Die Tschechen wissen: Energie ist das Blut der Wirtschaft, Kraftwerke und Motoren sind die Herzen.

Beitrag erschien zuvor auf: EIKE

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Udo Stemmer

mal so nebenbei, Windkraft im Vergleich zu AKW

Der Windpark Pen y Cymoedd (UNITED KINGDOM) besteht aus 76 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von ca. 228 Megawatt (MW)
Baukosten ca. 450 Mio. Euro das sind ca. 2000 €/kW Kraftwerksleistung, beim AKW sind heute bereits ca. 9.000 €/kW Kraftwerksleistung auf der Rechnung (UNITED KINGDOM).

Der Windpark Pen y Cymoedd wird voraussichtlich eine jährliche Strommenge von ca. 700‘000 Megawattstunden (MWh) erzeugen das sind ca. 3000 Volllaststunden.
Der Durchschnitt bei den AKWs liegt bei ca. 6.400 Vollaststunden im Jahr (UNITED KINGDOM nach IAEA).

Man kann so grob zusammenfassen das das AKW-kW leicht über das doppelte an Volllaststunden schlaft aber die Baukosten ca. 4,5 mal so hoch sind.

Gravatar: Alfred

Finden in Tschechin jetzt, wie im Iran, ebenfalls internationale Kernenergie-Debatten statt?

Gravatar: -

Verläuft alles wie geplant! Mal ehrlich, wirtschaftliche Abhängigkeit von unseren lieben EU Partnern, dürfte den Deutschen allemal lieber sein, wie ein erneuter Krieg, der uns aufgezwungen wird, nur weil wir wirtschaftlich wieder einmal zu stark sind. Für die nötige Hysterie zum Atomausstieg sorgten u.a.Volkszertreter und zwangsgebührenfinanzierte Medien und wer nicht brav bezahlt, dem wird von den Minderleistern in unserer Nachbarschaft der Atomstrom abgedreht. So hat man sich an den Schaltstellen der Macht Europa vorgestellt. Ein nach wie vor besetztes Deutschland ist handlungsunfähig!

Gravatar: Peter Steinbock

Gabriel könnte von den Tschechen lernen, wie man den Bürgern und der Wirtschaft sehr preisgünstigen Strom bietet: Mit Kernkraft und zuverlässigen Kraftwerken. Und daß man den wenigen volatilen Leistungen einen 100%igen Schattenpark aus Gaskraftwerken beistellen muß, um Netzschäden zu meiden. Ohne neues "Strommarktdesign" und ohne Strommarkt 2.0 zur Vernebelung der Schattenkosten. Ohne Neuaufbau eines zweiten Netzes für Windstromverkehr und Windstromhandel ins Ausland. Und Minimierung der bedarfswidrigen volatilen Einspeisung durch Rücknahme der Beförderungen.

Gravatar: Karl Brenner

Wie man hört, bestellen die Tschechen ihre Brennstäbe bei den Russen, weil die Amis nur löchrige Ware geliefert haben. Das bedeutet hoher Kosten bis hin zur Abschaltung. Ein Schuft, wer schlimmes dabei denkt. Wo doch Obama seinen Satellitenstaaten den Atomausstieg "nahe gelegt hat".

Die Tschechische und Technische Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Niemals ist eine Gesellschaft vom Luft-Pneu wieder zum Holzrad zurrückgekehrt. Es sein denn, diese Gesellschaft in einem steilen Niedergang.

Die Kernkraft bietet durch verschiedene Verfahren praktisch unendliche Energieressourcen, inklusive Fernwärme, Prozesswärme, Synthetische Kraftstoffe für PKWs und natürlich elektrische Energie.

Alle Probleme, welche aufgetreten sind, lassen sich technisch lösen. Die Millionen Toten nach Fokushima sind auch ausgeblieben. Sie sind Opfer des Flutwelle gewesen, und sind ein Produkt der Lügenpresse (Siehe auch "Blühende Ladnschaften", "Euro als Erfolgsmodell", etc)

Wenn da nicht er Einfluß von Außen da wäre.
Und das die Sozis in Franklreich nun den ALSTOM an die Amerikaner ausgeliefert haben, haben diese Leute nun auch Zugang zu den Sicherheitsbereichen der Kernkraftwerken. Bei passenden Wahlen wird uns also wieder ein Kernkraftwerk um die Ohren fliegen, und Frau Carin Miosga wird uns wieder belügen, die Rot/Grünen Medien werden kräftig jubeln und trommeln, und die Grünen werden wieder irgewo an die Regierung kommen, wenn die Brav sind und das TTIP durchbringen (oder eben wenn das TTIP druchgepeitscht worden ist)

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