"Trennungskinder klagen an!"

Die Geschichte eines 18jährigen Jungen - aufgeschrieben von Astrid v. Friesen

„Wir klagen euch Erwachsene an! Wo ward ihr, als unsere Eltern uns Kinder zerrissen haben in ihrem Wahnsinns-Scheidungs-Krieg, der 12 Jahre dauerte und wirklich ein Krieg war? Wo waren die Richter und Sozialarbeiter, wo die Gutachter, die uns zwar ein Dutzend Mal befragt haben, aber nie etwas änderten, obwohl unser Vater immer das Sorgerecht hatte!

Was habt ihr Großeltern eigentlich getan? Die Eltern unseres Vaters durften wir nie sehen, sie starben ohne uns wirklich zu kennen. Aber die Eltern meiner Mutter:  Ihr kanntet sie doch? Sie waren doch lieb! Ihr wolltet uns alleine für Euch, nie habt ihr eurer Tochter gesagt, dass sie unsere Menschenrechte mit Füßen tritt. Habt ihr sie eigentlich gar nicht moralisch erzogen? Nie habt ihr für uns Enkelkinder gesprochen, nicht ein einziges Mal.

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Wo waren die Patentanten und - onkel, die bei unserer Taufe versprochen hatten, sich um uns zu kümmern? Die unserer Mutter nicht abverlangten, dass wir nur alle 14 Tage ein kurzes Wochenende unseren Vater sehen durften. Ohne Stress wollten wir zu ihm, ohne ihre Migräne als Bestrafung, ohne ihren verkniffenen Mund, ohne tosendes Schweigen, ohne Drohungen, die Katze zu töten, wenn wir das nächste Mal zum Vater wollten....Ohne die brutale Weigerung unserer Mutter, die paar wenigen Tage die Kaninchen zu füttern, weswegen meiner kleinen Schwester fast das Herz brach....Vater oder Kaninchen? Leben oder Tod? Sie war ja erst sieben und liebte ihre Tiere über alles. Und liebte unseren Vater ebenso.

Wo waren die angeblich so kinderlieben Krippenerzieherinnen? Wo die Kindergärtnerinnen? Warum waren sie nicht für uns Kinder da, haben für uns Partei ergriffen, für das Recht alle Verwandten sehen zu dürfen? Haben sich lieber raus gehalten. Feige waren sie, sonst nichts.

Und die Lehrer? Die müssen doch wissen, dass geschiedene Eltern keine Post weiter geben, das passierte doch bei zehn Kindern in meiner Klasse. Sie müssen aus den Akten gewusst haben, dass er das Sorgerecht besitzt. Sie haben niemals Vater mitgeteilt, wenn wir ein Schulfest feierten und ich eine tolle Rolle bei „Peterchens Mondfahrt“ spielte oder meine Schwester  bei der Ballettaufführung tanzte, so dass Vater uns hätte sehen können. Er wäre so stolz gewesen und hätte es - wie immer – uns auch gesagt.

Auch die Pfarrer haben nicht allen mitgeteilt, dass ich konfirmiert wurde! Ich durfte es nicht sagen, weil meine Mutter mein Versprechen erpresst hatte, niemanden zu unterrichten. Deswegen wussten es auch meine väterlichen Großeltern nicht, auch meine Cousins kamen nicht, die Hälfte meiner Familie durfte nicht dabei sein. Ich habe mich geschämt, weil meine Familie so klein war. - Wie damals im Kalten Krieg, nachdem die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland errichtet wurde und  die DDR-Verwandtschaft immer nicht kommen durfte. Ich fühlte mich wie amputiert. Fast alle Kinder hatten vier Großeltern dabei, manche noch mehr, wenn die geschieden und wieder verheiratet waren. Ich hatte nur zwei. Und die machten auch noch blöde Sprüche. Obwohl sie die anderen Großeltern 12 Jahre nicht gesehen hatten. Und die  konnten sich gar nicht wehren, weil sie absolut nichts wussten. Ich hasse diese Konkurrenz!

Warum haben die Ärzte nicht meinen Vater unterrichtet, als ich sechs Wochen im Krankenhaus lag und mich nach seinem Besuch sehnte. Meine Mutter behauptete einfach, dass sie allein das Sorgerecht hätte. Niemand kam auf die Idee, dass sie lügt. Erwachsene können ganz schön dumm sein. Den Ärzten und allen anderen hat sie direkt ins Gesicht gelogen, immer.

Oft habe ich mich gefragt, wie viele Eltern das wohl tun? Denn fast ein Drittel der Kinder in meiner Klasse sind geschieden.

Warum habt ihr uns so alleine gelassen mit ihr, uns eine Hälfte des Lebens, der Herkunft, meiner Familie genommen?
Viele Menschen suchen nach ihren Wurzeln und geben dafür viel Geld aus. Ich wurde von meinen Vater-Wurzeln krass abgeschnitten.  Meine Ohnmacht war quälend, fast jeden Tag, nicht mit meinem Vater telefonieren zu dürfen, keine Päckchen von ihm zu erhalten. Wir haben trotzdem immer gewartet auf ihn, auch wenn wir wussten, er durfte und konnte nicht. Warten, warten, warten – mein Leben bestand aus Warten und Hoffen.
Meine kleine Schwester und ich durften oft nur vier Tage im Jahr zu ihm und keineswegs die Hälfte der Sommerferien, jedes zweite Weihnachten, auch nicht zu Ostern und nie in den Herbstferien, nie mit ihm verreisen. Meine Mutter gab uns nie die Kinderausweise mit, auch keine Kleidung zum Wechseln. Obwohl die Richter jedes Jahr die Ferien fest setzten; aber sie hielt sich einfach nicht daran. Mit den Eltern eines Freundes durfte ich mit 13 Jahren nach Holland, obwohl meine Mutter die Leute kaum kannte. Mit meinem Vater durften wir niemals verreisen.

Weihnachten habe ich in 18 Jahren wohl nur sechs Mal mit ihm verbracht, obwohl er den tollsten Baum schmückt und Dutzende von kleinen Tieren, die zur Krippe gehen, aufstellt. Er nimmt dazu einfach die Tiere, die während des Jahres bei seiner Eisenbahn stehen. Das ist witzig.

Nie durfte er mir zum Geburtstag gratulieren, nie konnte er mir Skifahren beibringen, obwohl er darin ein Ass sein soll. Nie habe ich das Haus meiner Großeltern gesehen, als läge es im Himalaja und nicht 300 km entfernt in Niedersachsen. Jetzt sind sie tot und ich kann mich an sie nicht erinnern. Wir konnten nie Pläne schmieden. Meine Mutter hat ihn von der Haustür - nach 400 Kilometer Fahrt - wieder weg geschickt und behauptet, dass wir nicht da seien. - Einmal habe ich vom Fenster aus gesehen, wie er im Auto weinte und die lange Fahrt wieder zurück fahren musste, ohne uns. Ich weinte auch.

Aber ich habe mich nicht getraut anzurufen, weil unsere Mutter die Telefonkontakte kontrollierte, alles kontrollierte. Und sonst drei Tage gemeckert oder, schlimmer noch, eisern geschwiegen hätte. Das habe ich nicht ausgehalten. Und meine Schwester bekam dann immer Durchfall und Bauchweh. Das hat Mama dann wieder auf den Vater geschoben. Wir konnten ihr aber nicht sagen, dass es wegen ihr war. Oder wegen der Sehnsucht. Meine kleine Schwester weinte dann nachts oft. Ich habe sie versucht zu trösten. Aber eigentlich war sie nicht zu trösten.

Später, in der Pubertät, hat meine Schwester unseren Vater gehasst. Brutal gehasst. Und wenn ich dann sagte: Aber er durfte uns doch nicht sehen, er hat sich doch so bemüht, dann hat sie behauptet, dass das nicht sein könnte. Er hätte zum Gericht gehen müssen, ein Richter hätte ihm bestimmt geholfen. Ich antwortete: Aber er war doch oft beim Gericht, ich hätte doch dort so oft aussagen müssen...jedes Jahr wieder neu, das hat sie mir einfach nicht geglaubt. Obwohl sie es selbst ganz genau richtig wusste. Denn wenn ich vom Gericht zurück kam, war ich immer gestresst und meine Mutter hat tagelang Terror gemacht.

Vorher immer netten Terror, indem sie uns ständig damit belegte, was wir Gutes über sie sagen sollten. Hinterher bösen Terror. Sie war nicht von ihrem Hass weg zu bringen, obwohl sie unseren Vater geliebt hatte und er nie was Böses getan hat. Weder ihr noch uns. Und sie ihn wegen eines anderen Mannes verlassen hat, der aber doof und bald wieder weg war. Ich glaube echt, sie hat eigentlich sich gehasst, weil sie Vater verlassen hat. Frauen sind so verqueer!

Meine Schwester hat ihn dann irgendwann auch gehasst, weil sie ihn nicht lieben durfte. Wie meine Mutter. Frauen sind komisch. Aber der Hass ging in die falsche Richtung. Denn wir konnten doch unsere Mutter nicht  hassen, sonst hätte es zu Hause eine Explosion gegeben. Ich glaube, sie hat mehr die Situation gehasst. Aber weil man nicht eine abstrakte Sache hassen kann, hat sie das auf unseren Vater geschoben. Der konnte aber nichts dafür. Der war verzweifelt und hat gekämpft wie ein Löwe für uns. Und ist auch krank geworden, weil er immer verloren hat: Uns und alle Ferien, alle Weihnachten, alle Ostern, alles immer verloren.

Und dann die Kindertherapeuten. Was haben die gemacht? Nichts! Wie kann man ein Kind therapieren, welches darunter leidet, dass es seinen Vater nicht sehen darf? Alles Quatsch. Sie hätten es durchsetzen sollen, und ich wurde zu dreien von ihnen geschleppt. Sie hätten meine Mutter therapieren sollen, damit sie es uns erlaubt, ohne Terror und ohne zu sagen, dass alle Männer Schweine sind. Ich wohl auch, was? Was soll ich schon werden, außer einem „Männerschwein“. Ach ja, ich kann noch ein „Versager“ und ein „emotionaler Krüppel“ werden. Super! Da freue ich mich direkt auf das Erwachsenenleben!

Ich klage alle Erwachsenen an, die nicht hin gucken, denen Kinder egal sind. Wir Kinder wurden zerstört und zerrissen vor euren Augen oder sie waren kalt, stellen auf Durchzug, weil die Eltern Stress machen. Wir Kinder sollen uns immer entscheiden: Wen liebst du mehr, mich oder Vater? Scheißfrage! Wisst ihr nicht, dass diese Frage unsere Herzen kaputt macht, wenn ihr uns auffordert, uns selbst zu verraten, unsere Gefühle, unsere Sehnsüchte, unsere Bedürfnisse? Anstiftung zum Verrat ! Das ist das Schlimmste, habe ich mal in einem Buch über Indianer gelesen.

Warum seid ihr Erwachsenen denn solche emotionalen Chaoten, dass ihr nichts auf die Reihe bekommt? Keine Ehe und kein Ende einer Beziehung. Ich dachte, ihr hättet euch mal geliebt? Warum dann der Hass auf unsere Kosten? Steht doch in jedem blöden Ratgeber, dass Eltern immer Eltern bleiben sollen. Da steht nicht drin, dass das tausendfach nicht klappt, weil ihr unfähig seid, hysterisch und uns lieber kaputt macht, als vernünftig zu werden. Es gibt keine Kinderratgeber gegen blöde Eltern! Wir sind nicht euer Eigentum, aber ihr behandelt uns wie emotionale Sklaven, nur dazu da, damit ihr euch besser fühlt, als Lebenssinn oder so. Auch Mist für uns, totaler Mist.

Und dann die Litanei mit dem Wort „Kindeswohl“. Alles Mist. Was uns wohl getan hätte war ganz einfach: Ohne Stress alle sehen zu dürfen. Punkt, aus, basta. Mein Vater ist normal, meine Großeltern sind auch normal und wohl sehr, sehr lieb gewesen, das sagt mein Cousin, der sie kennen durfte. Papa ist auch sehr liebevoll und zärtlich und lustig. Aber auch traurig. Einmal haben wir zusammen geweint, als ich wieder weg musste nach drei Tagen. Aber er sagt nie ein böses Wort über meine Mutter, Nie. Aber sie meckert immer über ihn. Selbst nach 12 Jahren Scheidung noch. Meine Güte, warum hat sie keine anderen Themen im Leben als nur diesen Hass? Dabei hat sie ihn verlassen wegen einem anderen Mann. Sie hat ihn freiwillig geheiratet, freiwillig verlassen, wo ist eigentlich  das Problem? Sie sehen sich nicht seit 12 Jahren, er zahlt die Alimente, aber sie macht Stress....mit Anwälten, mit Drohungen, mit Verleumdungen bei seinem Chef, sie hat da angerufen und blödes Zeug erzählt, und in der ganzen Bekanntschaft sowieso. Und alle Frauen glauben ihr, weil Männer ja sowieso nur „Mistkerle“ sein können. Komisch, ich finde Männer oft super und ziemlich cool.

Wie ich das hasse: Ins Wohnzimmer zu kommen und da sitzen sechs geschiedene Frauen und meckern über die Männer, auch über meinen Vater. Meine Mutter quatscht und erzählt alles: Wie er im Bett war und so. Eklig. Dabei hat sie ihn seit 12 Jahren nicht mehr gesehen. Und die anderen Weiber meckern ebenso, als gäbe es nur Idioten als Männer. Manchmal denke ich, idiotischer sind eigentlich Frauen, die nicht schnallen, dass die Ehe vorbei ist, aber uns Kinder jahrelang weiter quälen.

Und dann die Widersprüche: Papa darf keine Freundin haben, da würde sie ausflippen, wenn sie es hörte.  Einmal dachte sie, er hätte eine. Sie spioniert ihm auch nach 12 Jahren noch nach. Sie nannte sie ein Flittchen, was ich damals nicht verstand. Aber heute. Und sie horchte uns immer aus, stundenlang. Als würden wir nicht wissen, was sie hören möchte. Aber wir sagen nie etwas. Niemals. Auch nicht, wie schön es war und was wir getan haben, denn sonst flippt sie aus und meckert über ihn. Oder wird scheiß höhnisch, wenn wir sagen, auf dem Rummel war es toll oder wir sind gewandert oder haben draußen im Zelt mit ihm geschlafen. Sie macht alles kaputt: voll höhnisch, lächerlich, meckerig, total grausam. Also reden wir nicht und sie denkt, es war nicht schön, weil wir so einsilbig sind und nichts erzählen und nach so einem tollen Wochenende traurige Gesichter machen. Sie denkt dann, auch daran ist Vater schuld. Sie hat es in 12 Jahren nicht geschnellt, dass sie Schuld ist.. Niemand sonst. Und sie kreidet das Vater wieder an. Ich fühle mich dann immer wie in einer Scheiß-Mausefalle.

Alles ist falsch: Erzählen oder Nichterzählen, alles macht ihr schlechte Lauen und das für drei volle Tage. Meistens bis Mittwochs, dann hat sie sich beruhigt. Aber vorher noch mit einem Dutzend Freundinnen telefoniert und alles ein Dutzend Mal durch gehechelt, als ob wir das nicht hören könnten. Aber das ist ihr egal, wenn sie vor uns über unseren Vater meckert. Als hätten wir keine Gefühle, als wären wir Möbelstücke, als wären wir nicht seine Kinder, würden nicht von ihm abstammen.....Kapieren tut sie das alles nicht. Nur ihre komischen, 12-Jahre-alten-Gefühle sind wichtig, unsere niemals. Auch wenn dann alle von Kindeswohl faseln. Das ich nicht lache. Wo ist hier das Kindeswohl? Ich sehe kein Kindeswohl, eigentlich nur blödes, volles Kinderleid!

Wie gesagt: Wenn Papa eine Freundin hätte, würde Mama durchdrehen. Aber sie hat ihn doch selbst verlassen wegen einem Typen und erlaubt sich alle paar Monate einen neuen Mann. Morgens im Badezimmer steht er dann plötzlich da, halbnackt. Mir wird ganz kotzig, ich  kann dann nichts mehr essen vor der Schule. Meine Güte, was schleppt sie für Typen an, immer jünger und blöder. Aber meckert auf alle Männer.

Meiner kleinen Schwester geht es noch schlechter wegen der Typen im Badezimmer. Sie wird ganz stumm und rennt zur Schule, so schnell sie kann. Und redet lange nichts mehr. Fast nicht mehr, oder sie rastet wegen nichts aus. Dann weiß ich, dass die Typen sie nerven.

Ich hasse das, dieses Messen mit zweierlei Maß. Unsere Mutter nimmt sich alles heraus, aber meckert trotzdem. Warum kann sie ihr Leben nicht genießen. Sie sagt nur zu anderen: Meine Kinder sind mein Glück. Merken tun wir Kinder nichts davon. Das sind doch nur Worte, hohle, leere Worte. Wir sind doch ganz o.k. und gut in der Schule – immer gewesen. Aber glücklich ist sie selten mit uns. Gespielt hat sie früher auch nie mit uns, das tun Frauen sowieso nicht. Sagen auch meine Freunde. Das machen nur Väter. Nicht alle, aber viele die ich kenne, die spielen Fußball mit ihren Jungs oder Monopoly oder so ein Zeug. Oder gehen mit ihnen raus zum Wandern oder Klettern. Das macht Laune. Und mein Vater, der ist auch so ein Naturbursche, mit dem hätten wir ganz oft gespielt oder draußen gezeltet. Wenn wir gedurft hätten. Das Zelten fand sogar meine kleine Schwester schön und kuschelig, obwohl sie zu Hause immer Angst hat nachts. Aber nie Angst, wenn Vater dabei ist, selbst nicht im Zelt. Dann fühlte sie sich richtig geborgen und glücklich und lustig. Ich mich auch.

Und er hat auch immer viel mehr vorgelesen, super Geschichten aus seinen alten Schullesebüchern. Richtig spannend. Wir haben dann zu dritt auf dem Sofa gesessen und gekuschelt. Auch als ich noch 14 war fand ich das schön. Als ich ganz klein war, habe ich immer stundenlang geweint, wenn ich wieder weg musste von ihm. Und er hat mich getröstet und in den Arm genommen und gesagt, dass wir beide hoffen, uns ganz bald wieder zu sehen. Und dass er jeden Tag an mich denkt und mich jeden Tag lieb hat, auch wenn er nicht telefonieren könnte, weil meine Mutter das Telefon für all seine Nummern abgestellt hat. Dass wir so traurig waren,  durften wir unserer Mutter  nicht sagen, weil sie es falsch ausgelegt hätte und meinen Vater wieder beschimpft hätte. Das wusste auch schon meine kleine Schwester als sie fünf war. Ich habe sie dann immer noch erinnert und ihr eingeschärft den Mund zu halten. Aber eigentlich wusste sie es von selbst. Man muss sich als Kind ja schützen, man weiß ja Bescheid.

Ich klage alle Erwachsenen an: Was seid ihr uns Kindern eigentlich für  miese Vorbilder?  Das tendiert Richtung Null.

Schämt ihr euch nicht?
Warum gibt es keine Kontrolle, die verhindert, dass Eltern ihre Kinder kaputt machen?
 Warum könnt ihr nicht vernünftig entscheiden, euch Hilfe holen, wenn euch was quält?
Warum könnt ihr Lebenskrisen nicht so bewältigen, dass ihr anschließend stolz darauf seid und
  nicht reihenweise Elternteile, Großeltern und Kinder halbtot im Gelände herum liegen?
- Wisst ihr nicht, dass ihr uns Kindern dieses Muster weiter „vererbt“?
- Warum seid ihr so egoistisch und wollt unsere Liebe exklusiv?
- Warum glaubt ihr, dass ihr unsere Liebe verliert, wenn wir unseren Vater und die Großeltern lieben dürfen? Ihr mögt doch auch eure beiden Eltern, alle Verwandten und ein Dutzend Freundinnen!
- Eure Scheißangst macht uns kaputt, voll neurotisch ist die.

Warum seid ihr so aggressiv, auch passiv aggressiv, indem ihr so vieles verbietet, unmöglich macht, manipuliert? Mutter hat immer gelogen bezogen auf das Sorgerecht. Dass wir nicht da seien, wenn Vater kam. Ihn belogen, uns belogen, alle belogen. Wir wuchsen in einer Lügen-Welt auf. Ich war auch nie krank, wenn Vater kam. Auch gelogen. Und wenn ich krank gewesen wäre, hätte er mich gepflegt, ganz lieb und mir vorgelesen. Und Quatsch gemacht.
Tolles Vorbild mit all den Lügen. Super moralisch.

Es gibt ein Menschenrecht darauf, alle Eltern, Geschwister, Großeltern und Verwandte kennen und sehen zu dürfen. Warum missachtet ihr Menschenrechte?
- Warum gibt es keine Strafen für die Missachtung von Menschenrechten?
Was ist das für eine Gesellschaft, die das nicht bestraft? Wenn wir nur einmal beim Schwarzfahren erwischt werden, werden wir gleich abgeführt und verhört und der Schlamassel beginnt. Aber nicht, wenn Menschen ihre Kinder nicht zu den Großeltern lassen, obwohl das Gericht es angeordnet hatte. Und das Dutzende Male nicht, 12 Jahre lang in meinem Leben und 10 Jahre nun im Leben meiner kleinen Schwester. Das sind ungefähr 264 mal, wenn man nur 12 Besuche im Jahr rechnet. 264 mal kriminell gewesen, 264 mal Menschenrechte nicht geachtet.
In welchem Land leben wir eigentlich, dass dies erlaubt ist?

Wir wollen nur weg von hier. Scheiß Rechtsstaat, das Kindeswohl könnt ihr euch an den Hut stecken. Recht haben wir Kinder jedenfalls nie bekommen. Nur Stress.- Ich darf jetzt die Akten einsehen. Es sind mehr als 10 000 Seiten, die mein Vater oder seine Anwältin geschrieben haben. Er hat gekämpft wie ein Bär für uns. Und ist verzweifelt. Wenn ich das lese, wie viele zehntausende von Euro das auch gekostet hat, die wir sonst schick verprasst hätten, wie er mal im Spaß gesagt hat, und seine Verzweiflung sehe, weil er uns doch nur selten und zu kurz sehen konnte, obwohl er doch nur mit uns spielen wollte, dann hasse ich meine Mutter. Und meine Großeltern sind jetzt tot, sie kann ich nicht mehr kennen lernen. Für sie war es auch ganz schlimm, uns nicht zu kennen. Wir sind doch die Enkelkinder. Man hat doch nicht so viele, dass man auf einige verzichten könnte.

Jetzt bin ich ganz alleine. Ohne Vater in meiner Nähe und voller Hass auf meine Mutter. Meine Schwester hasst, wie schon gesagt, auch unseren Vater, völlig blöd, weil er ihr nichts getan hat und nichts dafür kann. Aber sie hasst halt nun beide. Eigentlich hasst sie ihr Leben, das ist es! Schönes Leben, richtig beschissen hat es angefangen. Und 18 Jahre gedauert. Und kein anderer Erwachsener hat uns geholfen. Und dann beklagen sich alle darüber, dass wir Deutschen aussterben und die jungen Leute nicht genügend Kinder kriegen. Also, meine Schwester und ich wollen garantiert keine kriegen. Das ist schon mal klar. Und das mit dem Aussterben. Das haben sich die Erwachsenen selbst eingebrockt.
Warum gibt es keine Strafen für das Zerreißen von Kindern?“

Astrid v. Friesen ist  Erziehungswissenschaftlerin, Publizistin und Paar-Psychotherapeutin in Dresden und Freiberg. Sie hat Bücher zur Kunst, Pädagogik und Psychologie geschrieben. Zum Thema des Feminismus und seine Folgen erschien im Mai 2006 ihr neustes Buch:  „Schuld sind immer die anderen! Die Nachwehen des Feminismus: frustrierte Frauen und schweigende Männer“. – Es ist eine selbstironische und witzige Aufarbeitung der eigenen feministischen Vergangenheit und ein kämpferisches Eintreten für die Männer mit der Forderung nach einer neuen Definition von Männlichkeit und Väterlichkeit! (Ellert&Richter-Verlag Hamburg, ISDN:3-8319-0256-9 ) Deswegen unterstützt sie auch  AGENS e.V., die „Arbeitsgemeinschaft zur Verwirklichung der Geschlechterdemokratie“ (www.agensev.de) und alle Anstrengungen, das PAS-Syndrom, d.h. die Entfremdungsproblematik in deutschen Gerichten und bei deutschen Sozialarbeitern bekannt zu machen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Frank Möhle

Sehr geehrte Familienministerin,

für die psychische Gesundheit der Kinder müßte der Staat finanzielle Anreize schaffen, damit getrennte Eltern sich leichter auf eine etwa hälftige Betreuung einigen können. Es muß für Väter wie für Mütter der finanzielle Anreiz geschaffen werden.

Dies kann aber nicht durch den Geldfluß innerhalb der getrennten Eltern geschaffen werden: es bringt nichts, wenn ein Vater bei mehr Betreuung weniger zahlen muß, denn die Mutter bekommt dadurch weniger Geld, hat Grund dies zu unterbinden. Es muß also Geld von "Außen" in das System kommen.

Anreiz für Väter:
Die Düsseldorfer Tabelle muß überhaupt erstmal sagen, wo in Deutschland das „Normal“ liegt. Bei Betreuung im Verhältnis 20:80? Dann würde ein Vater weniger zahlen müssen, sobald er über 20% betreut. Betreut er 30% zahlt er zum Beispiel nicht 400 Euro pro Kind und Monat, sondern (da „50%“ das Maximum ist und wir ab 20% rechnen) nur noch 2/3 davon, also 267 Euro.

Anreiz für Mütter:
Der Staat zahlt die Differenz, also das was der Vater dann weniger bezahlen muß (im Beispiel dann also 133 Euro). So geht der Mutter nichts verloren und sie hat sogar mehr Zeit, in der sie arbeiten gehen könnte.

Dies kostet dem Staat aber Geld!
Wenn wir 3 Millionen Trennungs-Kinder in Deutschland haben von denen (laut vieler Leute) nur für die Hälfte Unterhalt gezahlt wird, so sind das 1,5 Mio. Kinder für die diese Regelung überhaupt greifen könnte.
Würde man einfach mal von 400 Euro Unterhalt pro Kind und Monat ausgehen und davon daß sich viele Paare daraufhin in der Mitte zwischen 25% und 50% treffen würden, so daß also diese Väter nur noch die Hälfte, also 200 Euro zahlen, so müßte der Staat 1,5 Mio. Kinder x 200 Euro/Kind = 300 Mio. Euro/Monat an die Mütter zahlen x 12 Monate = 3,6 Mrd. Euro pro Jahr.
Das ist nicht zu viel für Deutschlands Zukunft.

Mit freundlichen Grüßen
Ein Vater

Gravatar: Martina Mustermann

Hallo,

gerade in Fällen, wo die Väter die Kinder nicht oft sehen, muss es nicht immer an der Mutter liegen. Oftmals ist es dann auch so, dass Väter beruflich eingespannt sind (ja, es gibt auch Menschen, die Weihnachten arbeiten müssen) und gar nicht jedes Weihnachten oder jedes Ostern die Zeit hätten, die Kinder zu sehen. Manchmal nehmen sie sich die Zeit auch gar nicht erst....

Es ist verständlich, dass die Großeltern väterlicherseits vielleicht die Kinder gern häufiger sehen würden. Aber wieso, wenn es da ein Umgangsrecht mit dem Vater gibt, und das gab es ja in diesem Fall, kommen die dann nicht einfach zum Vater hin, wie es schon jemand schrieb? Das kann ihnen ja höchstens der Vater verbieten. Ist es ihnen so wichtig, die Kinder zu sehen, dann ist es sicherlich kein Problem, auch einmal den einen oder anderen privaten Termin so zu schieben, dass man die Kinder trotzdem sehen kann.

Ich bin verheiratet, sogar einigermaßen glücklich. Aber in unserer Familie bringe ich die Kinder ins Bett. Da gibt es jeden Abend für beide zwei Gute-Nacht-Geschichten. Zwischendurch lese ich ihnen auch meistens vor. Ich gehe mit ihnen auf den Spielplatz, ich organisiere Geburtstagsfeiern und Treffen mit Freunden. Ich besuche Kurse mit ihnen bzw. bringe sie zu den Sachen hin, organisiere sie (Anmeldung etc.), ich kaufe ihre Kleidung. Aber wenn der Vater einmal zwischendurch sich "erbarmt" und etwas vorliest oder gar mal mit ihnen spielt (was meistens auch ich tue), wird das viel mehr erinnert als die Gute-Nacht-Geschichten jeden Abend und die ganzen anderen Dinge, die regelmäßig durch mich stattfinden. Da wird dann auch viel enthusiastischer reagiert - weil es etwas Besonderes ist, nichts Alltägliches. Wie es immer ist, wenn Väter sich irgendwie bei den Kindern engagieren. Da ist es nicht das Gleiche, wenn zwei das Gleiche machen. Ganz einfach, weil es seltener passiert und umso mehr genossen wird. Darum halte ich es für doch sehr gefärbt, wenn da Kinder sagen, ihre Mütter lesen ihnen nie vor. Die Wahrnehmung wird da getrübt durch das, was eben nicht regelmäßig stattfindet, das ist ja auch das Interessantere und Spannendere und das prägt sich dann mehr ein.

Wochenenden bei dem Partner, wo man nicht lebt, sind natürlich Highlights. Auch für die Väter. Die nehmen sich dann sicherlich sehr viel Zeit - und sie werden nicht durch den Alltag gestört. Der ganze alltägliche Kleinkram, den dann die geschiedene Frau, wenn die Kinder bei ihr leben, organisiert (das Hinfahren zum Gitarrenunterricht, das Vorlesen, das Stehen bei den Sportveranstaltungen, das Trösten, weil der Papa wieder aus arbeitstechnischen Gründen absagt, zu einer Veranstaltung zu kommen, und das mit Wut im Bauch, weil der das hoch und heilig vorher versprochen hatte, aber das Nach-Außen-Hin-davon-möglichst nie etwas zeigen) - das alles verblasst dann vor dem tollen Wochenende mit dem Papa, der sich dann wirklich Zeit genommen hat. Davon wird dann nichts mehr wahrgenommen, und plötzlich liest nur noch der Papa vor oder unternimmt etwas Schönes mit einem. Das liegt halt in der Natur der Sache, dass man sich nur sehr selten sieht.

Und natürlich malen sich Kinder schnell sonst etwas aus, wenn sie mit dem Partner, von dem die Mutter geschieden ist, nicht viel unternehmen, was der Papa mit ihnen wohl alles Tolles machen würde. Ich kann Ihnen mal erzählen, was der vorhandene Papa macht: Meistens ruht der sich von der Arbeit aus, außer, wenn die Mutter ihn antreibt, etwas Tolles als Familienausflug gemeinsam zu unternehmen. Niemand stellt in Abrede, dass eine Berufstätigkeit anstrengend ist und dass Männer meistens Vollzeit arbeiten, Frauen aber oft in Beziehungen nur Teilzeit, und dass das dann auch ein wichtiger Beitrag zum Familienleben ist. Aber was ich meine, ist, dass geschiedene Kinder in Hinblick auf den nicht vorhandenen Partner, vor allem, wenn es schöne Wochenenden gab, ein Wunschbild entwickeln, dass selbst in der Realität der Ehe meistens so von dem Vater gar nicht gelebt wird und gelebt werden kann.

Dann: Die Mutter ist nicht begeistert, wenn die Kinder zum Vater fahren und da super Wochenenden erleben. Nun ja, es muss ja auch Gründe für die Scheidung gegeben haben. Wer weiß, was da wirklich vorgefallen ist. Offenbar hielten die Eltern es für gut, die Kinder nicht in den Scheidungskrieg mit hineinzuziehen und sie konnten es sogar durchziehen. Dafür haben sie beide einen enormen Respekt verdient! Aber die Mutter ist auch nur ein Mensch. Die hat möglicherweise die Verletzungen geschluckt, aber die Wunden reißen halt jedes Wochenende, wo die Kinder zum Vater fahren, wieder auf. Und wer weiß, ob die Mutter an diesem Vater-Wochenende nicht arbeiten musste, wo sie die Kaninchen nicht füttern wollte. Man kann Kaninchen auch mitnehmen, dafür gibt es extra Tragekörbe.

Dass man gern wissen möchte, wie es den Kindern erging, wenn sie ein Wochenende beim Vater verbracht haben, finde ich natürlich, wenngleich Teenager vieles Nachfragen schnell als "Aushorchen" empfinden. Natürlich will man als Mutter auch wissen, wie die Kinder mit einer neuen Freundin des Vaters zurecht kommen. Vielleicht gibt es auch noch Eifersucht auf den Ex-Partner, wie schon gesagt, irgendeinen Grund muss die Scheidung ja haben.

Familienfeste und Schulfeste gemeinsam zu feiern, ist manchmal sehr schwierig. Wenn dann da der "Scheidungsgrund" (die Freundin des Vaters/der Freund der Mutter) fröhlich lächelnd den Ex-Partner/die Ex-Partnerin in den Arm nimmt, können da schon alte negative Gefühle wieder hochkommen. Außerdem: Inwieweit hat sich der Vater an den Wochenenden darum gekümmert, welche Entscheidung das Kind hinsichtlich Konfirmation oder Teilnahme an Schulfeiern in aktiver Form gemacht hat? Meistens werden solche Themen an solchen Wochenenden entweder ganz ausgespart oder nur gestreift. Sonst wäre es ja auch so, dass Konfirmationen öffentliche Termine sind, so dass der Partner auch in der Kirche zumindest einfach so auftauchen könnte (die Feier zu Hause kann der dann nicht besuchen, aber die Kirche ist nicht abzuriegeln, sondern eine öffentliche Einrichtung, zu der jeder gehen kann). Ganz oft werden auch die Termine mit Namen im Gemeindeblatt veröffentlicht. Soo sehr hat sich dann der Vater also doch wieder nicht gekümmert. (Er hätte nach den Konfirmationen im betreffenden Jahrgang einfach bei der jeweiligen Gemeindesekretärin anfragen und in der Kirche auftauchen können). Da wäre also noch Luft nach oben. Das Gleiche gilt für Schulveranstaltungen bei geteiltem Sorgerecht, wie es heute nach einer Ehe den Normalfall darstellt. Er war nicht verheiratet? Tja, dann hat er wohl vorher versäumt, Sorgerechtsvereinbarungen zu treffen! Im betreffenden Fall war ja das alleinige Sorgerecht jedenfalls offenbar nicht gegeben, denn die Frau wollte es ja im Nachhinein jetzt beantragen. Vielleicht auch, weil sich der Ex-Partner um den alltäglichen Kleinkram gar nicht wirklich kümmerte (Elternsprechtage, sich selbst Termine zu Feierlichkeiten besorgen etc.).

Hätte ich eine Scheidung, würde ich mich sehr freuen, wenn Paten, Tanten, Verwandte und Erzieher sich aus unseren Umgangsregeln heraushalten würden. Zu viele Köche verderben den Brei, es ist sicherlich schon schwer genug, sich gemeinsam zu einigen, wenn ich mir die Fälle von Scheidungen ansehe, die in meinem Bekanntenkreis laufen (nein, an dem Wochenende geht es nicht, da habe ich Segelregatta, nein, da mache ich ein tolles Wochenende mit meiner Neuen, nein, da muss ich arbeiten). Wenn die dann auch noch alle auf einen einreden, wird die Situation noch komplexer als sie ohnehin schon ist.

Das Scheitern einer Beziehung ist meistens Schuld beider Partner. Seltenst hat nur einer Schuld. Offenbar ist das Kind gerade in der pubertären Phase und will sich gegen den hauptbetreuuenden Elternteil auflehnen. Daher malt es ein idealisierendes Bild vom Vater, das durch die Realität des nicht anwesenden Vaters nur schwer zu korrigieren ist. Es wendet sich ab von der Mutter und sieht darum nur Schlechtes in ihr, während das Besondere mit dem Vater als Alltägliches mit ihm wahrgenommen wird, wird das Alltägliche mit der Mutter gar nicht mehr wahrgenommen, weil es alltäglich ist.

Generell sollte man sich möglicherweise viel mehr Gedanken darum machen, warum es überhaupt zu Scheidungen kommt und in die Verhinderung von Scheidungen ähnlich viel Energie investieren wie in das Schlecht-Machen von Männern oder in diesem Fall eben Frauen, vor allem geschiedenen Frauen. Dann fällt sicherlich auch die Idealisierung eines selten anwesenden Partners ein bisschen mehr weg und der Super-Mann-Vater, der, wenn er könnte, perfekt wäre, aber nicht kann, der arme Kerl, weil ihn die böse Frau hindert, würde wieder auf ein Normalmaß zurückgeschraubt.

Gravatar: Heiko Diekmann

Bettina,
Sie haben ja wohl nichts verstanden.
Darum geht es doch gerade, dass die Erwachsene ihre Konflikte zu Hause lassen. Die Kinder dürfen gar nicht merken, wenn es Konflikte gibt.
Da wird doch der ganze Egoismus deutlich, wenn man von den Kindern verlangt, sich für oder gegen den einen oder anderen Elternteil entscheiden muß, nur weil man mit seinen eigenen Gefühlen nicht klar kommt.
Warum können die Kinder nicht zwischen den Eltern sitzen, wenn die geschieden sind?
Ich hätte kein Problem damit. Nur die Mutter meines Sohnes besteht auf ihre Kompromisslosigkeit und macht unseren Sohn damit Kaput.

Gravatar: Bettina S.

Wenn ich Ihren Artikel so lese, dann lese ich jede Menge Ungermeimtheiten. Die Ehe war geschieden und die Kinder haben mit dem Vater bis zum 18 ten Lebensjahr 6 mal Weihnachten gefeiert. Kurzum: die Weihnachten wurden geteilt. Was ist daran schlimm? Weiterhin schreiben Sie einmal, der Vater sieht die Kinder jedes zweites Wochenende, dann wieder: der Vater sieht die Kinder nur ein paar Tage im Jahr. Wenn der Vater die Kinder aber gesehen hat, dann frage ich mich: Wieso haben die netten lieben Großeltern von Vaterseite in dieser Zeit nicht den Vater mit den Kindern besucht? Hätten Sie doch tun können. Weiterhin monieren Sie, der Vater hätte keine Aufführungen der Kinder besuchen können. Wissen Sie eigentlich, wie so etwas aussieht, wenn die geschiedenen Eltern sich nicht mehr verstehen? Solche Veranstaltungen geraten zum Fiasko für Kinder, die sich entscheiden müssen, ob sie neben Papa auf der linken Seite des Saales oder neben Mama auf der Rechten Seite des Saales zu sitzen kommen, wenn ihr Aufführungs-Part vorbei ist. Glauben Sie, es gibt wirklich ein schönes Konfirmationsfest, wenn zwei Familien, die sich spinnefeind sind, zusammenkommen, um die Konfirmation zu feiern? Da gibts nicht mehr viel zu feiern, kann ich Ihnen verraten...... Die armen Kinder haben ihren Papa nur alle 14 Tage gesehen. Ich kann Ihnen aus Erfahrung sagen: An diesem Wochenende sind die Väter, die das wollen, in der Regel wirklich 24 STunden am Stück für die Kinder da, und erleben meist viel intensivere Zeit und viel mehr gemeinsam verbrachte Stunden als jeder normale Familienvater, der gut verdienend bis 20 Uhr arbeitet, am Wochenende ausschlafen und sich ausruhen muss und noch einem Sport oder einem Hobby nachgeht. Heutzutage gibt es immer mehr Wechselmodelle. Ach wie schön für die Kinder. Nur: fast alle Kinder, die ich kenne, sind völlig überfordert mit diesem Modell, haben Lernstörungen, Ängste und und und. Sie leben im Dauerstress ohne Zuhause. Dieser ganze Artikel dient nur dazu Mütter schlecht zu machen.

Gravatar: Andrea S.

Trennungskinder klagen an

Hallo, ich bin ein 18-jähriger Junge mit einer 20-jährigen Schwester, wir wurden jahrelang über Gerichte zum Umgang mit unserem Vater gezwungen. Obwohl dieser Ar*** wegen mehrfacher Körperverletzung an meiner Mutter veruteilt war... ich habe mich damals nicht getraut gegen ihn auszusagen, weil ich ja immer da hin mußte, aber mich hat er auch oft geschlagen. ich bin heute das, was man wohl verhaltensgestört nennt, meine Schwester ist vor einem halben Jahr in ein Nonnenkloster gegangen, wo sie Frieden zu finden hofft... Warum hat meiner Mutter niemand geglaubt?

Hallo, ich bin eine 7-jährige aus NRW, ich muß jetzt bei meinem Vater leben, der mich immer wieder tagelang einsperrt, mich nie zu Freunden läßt und ich Angst vor ihm habe und bei meiner Mama sein will. Obwohl er meine Mutter schlug, und sogar vor Zeugen permanent beleidigte und bedroht hat, hat man ihm geglaubt, daß meine Mutter daran schuld sei, daß ich nicht mehr zu ihm wollte, mit der Verfahrenspflegerin war er mehrfach Kaffee trinken und gab ihr gelegentlich Geld, leider zählt meine Aussage nichts, da ich erst 7 bin und einfach gesagt wird, meine Mutter hätte mir das eingeredet...

Hallo, ich bin einer von 2 Zwillingen, wir sind beide 9 Jahre alt... und wechseln alle 14 Tage unser Zuhause. Wir möchten nicht bei unserem Vater leben, er ist oft betrunken und raucht so ein komisches Zeug und manchmal läßt er uns abends und nachts einfach alleine, dann haben wir Angst, das Telefon ist dann weggeschlossen, damit wir niemanden anrufen, vor allem nicht unsere Mami, aber keiner glaubt unserer Mami das. Sie weint manchmal heimlich, weil sie keine Chance hat, uns zu helfen. Alle sagen dann, daß unser Papa ein Recht hätte auf uns... daß wir da garnicht wohnen wollen, interessiert keinen, dafür geben sie unserer Mama dann die Schuld...

Ich habe hier eine Liste von HUNDERTEN und sogar tausenden von Kindern, die alle hier eine wirklich schlimme Geschichte erzählen könnten, die jedem Leser die Tränen in die Augen treibt... komischerweise sind es bei diesen Fällen in mindestens 90% der Fälle Kinder und Mütter, die durch Lügen, Terror, Gerichtskrieg von den Vätern drangsaliert werden... oft Väter, die sich während der Beziehung nicht mal wirklich für die Kinder interessierten... und es werden immer mehr Frauen und Kinder, die seit dieser Pro-Väter-Propaganda davon betroffen sind...

Wie war das noch mit dem OPFER-ABO?????
Ach ja, das ist das Abo der Väter, die die eigentlichen Opfer der bösen, rachsüchtigen, gestörten, irren Mütter sind...denen das Wohl ihrer Kinder angeblich egal ist... und die dann zu Unrecht wegen Gewalt anzeigen...jetzt fällts mir wieder ein...

Geht es dabei tatsächlich um ds Kindeswohl oder das Recht des Kindes auf seinen Vater?
oder geht es nicht viel eher mittlerweile nur noch um das Recht der VÄTER, ganz egal was die Kinder wollen oder nicht wollen und was ihnen schadet?
Wer einmal längere Zeit gezwungen war, ständig seinen Wohnort zu wechseln, zu pendeln, der weiß z.B. wie es ist, sich nirgendwo zu Hause fühlen zu können... aber DAS will man Kindern nun auch noch standardmäßig zumuten...

UNFAßBAR, wie gut sich die seit Jahren andauernde Pro-Väter-Propaganda (immer einhergehend mit einer zunehmenden Anti-Mütter-Propaganda) mitterweile auch beim Otto-Normal-Verbraucher in den Hirnen eingenistet hat...funktioniert in Deutschland immer noch bestens!!!!

Gruß, A.S.

Kommentar durch Redaktion gekürzt.

Gravatar: andrew herold

sehr geehrte Damen und herren,
dieser beitrag beschreibt das ganze unglaubliche Universum des wirrwars der jugendaemter in Deutschland, mit zersaegten kindern in bad Honnef, Amoklauf einer anwaeltin in loerrach weil die jugendaemtsmenschen und schlampigen familienrichter "weiterso" signalisieren...die kinder muessen alles "ausbaden" und die gesamtgesellschaftlichen schaedigungen sind unermesslich...das schicken wir Soldaten in andere laender um ein angeblich besseress gesellschaftsmodell durchzusetzen....und hier sind diese Schandtaten
betriebsmaessig wie von Professor dr Heinrich kupffer und rainer stadler beschrieben:
http://kindesraub.de/cms/index.php/fachleute-zu-d-und-jua-prof-dr-heinrich-kupffer
der die jugendamtsmachenschaften mit denen der STASI vergleicht...
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/38745
Rainer Stadler beschreibt anhand dieses falles die totalle kriminelle und destruktive art
der jugendaemter und der grobschlampenden familienrichter...die alles abstempeln...ohne
faktencheck und es ist so schlimm wie im SPIEGEL von Richter Fahsel (www.google.de) beschrieben...kein wunder ueber diese amoklaeufe in Deutschland...je nach kraft werde ich meinen fall und diesen Artikel an alle bundestagsabegoerdneten mit bitte fuer Kommentierung schicken...mit bestem gruss, Andreas herold, koeln

Gravatar: Astrid Kock

Hallo an alle, Mütter, Väter und Kinder!

Ich bin 35 jahre alt, Mama eines 10 jährigen Jungen und einer 4jährigen Tochter., seit April diesen Jahres geschieden.
Ich liebe meine Kinder über alles, niemals würde ich meinen Kindern den Umgang mit ihrem Papa verbieten. Er ist und bleibt genauso Teil ihres Lebens, wie ich auch. Er kann vorbei kommen, wann immer er möchte, die Kinder können ihn besuchen, wann immer sie wollen, oft genug sitzt mein Ex-Mann mit den Kindern, mir und meinem neuen Partner am Abendbrottisch. Sicher diese Situation ist für meinen neuen Partner auch nicht immer leicht, aber mich gibt es nur in dieser für die Kinder hoffentlich am wenigsten kaputtmachenden Konstellation. Ich würde mich jederzeit von jedem Mann der Welt trennen, wenn es für meine Kinder das beste wäre.
Eigentlich ist es bei uns eher so, daß ich diejenige bin, die fast alles mit den Kindern unternimmt und sich über Gott und die Welt mit ihnen unterhält. Abends erzähle ich dann Märchen oder selbsterfundene Geschichten. Ich wünsche mir im Gegenteil oft mehr Engagement von den Herren der Schöpfung. Am wichtigsten ist mir, daß meine Kinder so geistig gesund wie möglich aufwachsen. Ich hoffe, das gelingt uns allen zusammen!

Es gibt nicht nur unfaire, egoistische und dumme Scheidungseltern...
Ich glaube allerdings auch, daß Väter im Falle einer Scheidung vom deutschen Recht extrem benachteiligt werden!

Gravatar: Feli

Ich bin auch ein Scheidungskind, jetzt Erwachsen und habe selbst einen 11 J. Sohn,den ich sehr liebe und bin verheiratet. Habe noch zwei jüngere Geschwister und einen älteren Bruder. Der Scheidungskrieg ging etwa 12 Jahre. Noch dazu war ( ist ) meine Mutter Alkoholikerin. Wir haben alle gelitten, bis Heute, Angstzustände, Misstrauen usw. Und kontakt habe ich zu beiden Elternteilen keinen mehr.Ich hasse Sie gafür das keiner für uns da war, wenn ich könnte würde ich sie Heute dafür verantwortlich machen.

Gravatar: Papa

@Raban: Bitte, kann ich Euer Urteil oder Aktenzeichen oder Namen des Gerichts wissen? Das wäre eines der ersten Gerichte, das ein Wechselmodell anordnet. Ich bin mit solch einem Versuch zwei Mal gescheitert - auch beim OLG (Bremen). Liebe Grüße, ein Papa

Gravatar: leo2

Warum gibt es keine Strafen für das Zerreissen von Kindern?
Richtig: auch ich bin zerrissen worden, auch wenn ich mir mit 50 Jahren deswegen nicht mehr so leid tue wie früher - Zeit heilt eben doch manches..
Ach übrigens: ich bin von Eltern zerrissen worden, die sich ständig in den Haaren lagen, ohne sich zu trennen. Mein Unglück hat leider auch keiner wahrgenommen. Keiner. Ich wuchs ja in einer Familei auf;-)

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