Nähe der Medien zur Politik: Erziehung der Bürger statt neutrale Informationen

Studie kritisiert: In der Flüchtlingskrise haben die Mainstream-Medien nicht neutral berichtet

In der Flüchtlingskrise haben die Leit- und Mainstream-Medien nicht neutral berichtet, sondern im Einklang mit dem politischen Establishment auf eine Erziehung der Bürger hingearbeitet. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie. Neutrale Berichterstattung und freie Meinungsbildung ging unter. Die Nähe zur Politik dominierte.

Foto: Pixabay
Veröffentlicht:
von

Die großen Leitmedien sollten idealerweise neutral berichten, damit sich die Bürger anhand der Fakten und Informationen eine eigene Meinung bilden können. Diese Meinungen sollen die Bürger dann in die Parteien einfließen lassen können, die wiederum Ausdruck des Bürgerwillens sind. Soweit das Ideal.


Doch die Realität ist weit vom Ideal entfernt. Sowohl die Parteien als auch die Leitmedien versuchen, die Zivilgesellschaft regelrecht zu erziehen – wie Lehrer die Schüler in der Schule erziehen und belehren.


Viele Bürger werden der folgenden Beobachtung zustimmen können: Der Zusammenprall von Mainstream-Medien und alternativen/sozialen Medien in den letzten Jahren ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es kaum neutrale Grundberichterstattung gab. Bei den Themen Ukraine, Syrien, US-Präsidentschaftswahl und Flüchtlingskrise war allzu deutlich geworden, dass vor allem einem Erziehungsauftrag im Sinne einer PR-Maschine gefolgt wird. Der Mangel an neutraler Berichterstattung war so eklatant, dass der Zivilgesellschaft gar nichts anderes übrig geblieben war, auf alternative und ausländischen Medien zurückzugreifen, um andere Perspektiven zu erfahren.


Journalisten werden zu Erziehern der Bevölkerung – Nur hat sie keiner gefragt


Die fehlende Neutralität bei der Berichterstattung hat jetzt wieder eine äußerst umfangreiche Medien-Studie der Otto-Brenner-Stiftung am Beispiel der Berichterstattung über die Flüchtlingskrise belegt (Prof. Michael Haller »Die 'Flüchtlingskrise in den Medien: Tagesaktueller Journalismus zwischen Meinung und Information«, Hamburg Media School).


Die Studie der Otto-Brenner-Stiftung hatte sich von vornherein vorgenommen, in Bezug auf die Flüchtlingskrise keine eigene Meinung einfließen zu lassen. Es wurde lediglich untersucht, ob die aktuellen Berichte in den wichtigen deutschen Leitmedien neutral die Geschehnisse widerspiegelten oder ob eine Agenda im Vordergrund stand.


Für die umfangreiche Studie wurden mehr als 30.000 Medienberichte zur Flüchtlingskrise von 2015/2016 erfasst. Rund 1.700 Texte wurden analytisch ausgewertet. Besonders unter die Lupe genommen hatte man die FAZ, Süddeutsche Zeitung, Welt und Bild, aber auch die Online-Ausgaben von Focus, Tagesschau und des Spiegels – sowie über achtzig verschiedene Lokal- und Regionalzeitungen. Die Kernfragen der Untersuchung waren unter anderen, wie neutral über die Ereignisse berichtet wurde und ob es Platz für einen Meinungspluralismus gab.


Die Studie kommt zu einem negativen Ergebnis. Im Sinne einer PR-Maschine und im Einklang mit dem politischen Establishment funktionierte die Medien-Welt zwar perfekt. Doch im Sinne einer neutralen Berichterstattung überhaupt nicht. Die Studie sieht die sogenannte "Indexing"-Hypothese bestätigt. Diese besagt, dass Journalisten dazu tendieren, politischen Meinungsführern zu folgen, und zwar sowohl in der Themenagenda, als auch in deren deren Sichtweisen und Bewertungen. Daher rührt der Vorwurf, es seien überproportional viele Politiker interviewt worden. Betroffene wie Migranten und Bürger seien zu wenig zu Wort gekommen. Auch externe Wissenschaftler kamen viel zu wenig zu Wort.


Warum wurden die alternativen Medien in der Studie ausgeblendet?


Die Studie der Otto-Brenner-Stiftung ist nicht ohne Kritik geblieben. Dass die Mainstream-Medien nicht neutral berichteten, hatten die meisten Bürger sowieso vermutet. Doch, wie beispielsweise Alexander Wallasch in der Online-Zeitung »Tichys Einblick« bemerkte, wurden in der Studie die alternativen Medien außer acht gelassen. Diese hätte man den Mainstream-Medien gegenüber stellen müssen. Dann wäre deutlicher geworden, dass es nicht am Versagen der Medienkultur insgesamt, sondern vor allem an den großen Mainstream-Medien gelegen hat, weil diese mit dem politischen Establishment unisono gesungen haben.


Eine ähnliche Kritik kam von der ZEIT. Dort wurde an der Studie bemängelt, dass kritische Kolumnen und Kommentare von Journalisten nicht berücksichtigt wurden, wie sie etwa in der FAZ vorkamen.


Warum kamen während der Flüchtlingskrise überwiegend Politiker, kaum aber die Bürger und Migranten zu Wort?


Einer der Vorwürfe, die die Studie der Otto-Brenner-Stiftung der medialen Berichterstattung über die Flüchtlingskrise entgegenhält, ist, dass überproportional viele Politiker interviewt wurden, doch die Migranten und Bürger selbst kaum zu Wort kamen.


Hier wäre vielleicht ein Anhaltspunkt aufzuhorchen. Warum ist so wenig unternommen worden, Betroffene zu interviewen? Was wäre dabei herausgekommen, wenn die Journalisten 2015/16 die betroffenen Bürger der Gemeinden umfangreicher interviewt hätten, in denen die Migranten untergebracht wurden? Hätte es da die »Gefahr« gegeben, dass einige Bürger ihrem Unmut freien Lauf gelassen hätten, weil sie sich von der Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin überrumpelt fühlten? Was war mit den Sorgen und Ängsten der Bürger? Und was hätten die Flüchtlinge gesagt? Vor allem, wenn sie KEINE Syrer sind? Hätten die Flüchtlinge und Migranten überwiegend das gesagt, was die Journalisten von ihnen hören wollten?


Zusammenfassung: Einseitiger Medienkonsum macht freie Meinungsbildung unmöglich


Die Studie der Otto-Brenner-Stiftung hat nun nachgewiesen, dass die großen Leit- und Mainstream-Medien primär einem Erziehungsmotto gefolgt sind, nämlich die Bürger auf die Flüchtlingswelle und ihre Folgen im Sinne der »Willkommenskultur« vorzubereiten. Kritisiert wird, dass die Studie die alternativen Medien und kritische Kolumnisten außer acht gelassen habe.


Welche Schlussfolgerungen kann man daraus ziehen? Die Bürger müssen darüber aufgeklärt werden, dass das Folgen der Leit- und Mainstream-Medien nicht der neutralen Informationsbeschaffung dient. Vielmehr geben sich die Bürger beim Medienkonsum selbst der Indoktrination und Propaganda hin.


Die einzige Möglichkeit, sich heute ein einigermaßen neutrales Bild von einer Lage zu verschaffen, ist gegensätzliche Meinungen und Ansichten einzuholen. Das geht nur unter Einbeziehung der alternativen Medien.


Doch genau dies wollen die Mainstream-Medien verhindern. Sie wollen ihre Deutungshoheit behalten. Die tendenziöse Berichterstattung zur Flüchtlingskrise bewies, dass man alternative Ansichten und Perspektiven nicht zulassen wollte.


Ob und wie sich die Arbeitsweise der Mainstream-Journalisten ändern wird, kann man anhand der aktuellen Flüchtlingskrise am Mittelmeer verfolgen. Nämlich gar nicht. Insofern schießen Studien wie jene der Otto-Brenner-Stiftung ins Leere. Denn erstens wissen die meisten Menschen sowieso, dass man den Mainstream-Medien nicht mehr glauben kann (daher auch der Vorwurf der »Lügenpresse«). Und zweitens werden sich die Journalisten sowieso nicht von solchen Studien beeindrucken lassen. Sie werden weiter machen wie bisher und die Bürger einseitig belehren wollen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Jörg Karkosch

Die Verlogenheit und Doppelmoral der Medien (wie auch der Politik-Darsteller) bringt doch immer nur Leid. Das war schon immer so. Die Frage ist nur, ob das "nur" den sog. "inneren Frieden" gefährdet oder von Fall zu Fall direkt in das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Krieg). Demzufolge und weil gleich schlimme Taten bzw. Intentionen strafrechtlich gleich behandelt werden sollten, müßte der Generalbundesanwalt nach dem Lesen dieser Studie von Amts wegen Anzeige erstatten und ein Ermittlungsverfahren gegen die Beteiligten Lügner in der Medien einleiten.
Es geht um niedere Motive und es ist ein besonders schwerer Fall von vorsätzlicher Pflichtverletzung zum Milliarden-Schaden dieses Landes.
Aber hey, ich bin ja nur ein normaler Mensch. Für mich gilt anderes Recht, als für die Helfershelfer. Statt "Stürmer" und "Völkischer Beobachter" heißen die derzeitigen regierungsnahen Medien nun "Spiegel", "WELT" usw.
Und uns wird gepredigt, daß man doch aus der Geschichte lernen sollte. Sind diese Medien nun unfähig oder kriminell oder beides?

Gravatar: W. Klein

Wie soll diese unsägliche Kanzlerin abgewählt werden?
Klar ist, dass sie weg muss! Sie macht unser Land kaputt!
Aber wen wählen?
Wer SPD wählt, wählt Schulz - der spinnt hochgradig!
Wer grün wählt, leidet unter Realitätsverlust und trägt dazu bei, dass der Weg bergab in Deutschland noch schneller geht!
Das Schlimmste was passieren könnte, wäre schwarz/grün oder noch viel, viel schlimmer wäre gar rot/rot/grün - Gott möge uns Deutsche davor behüten!
Was bleibt? Man gebe bei der Wahl der FDP als auch der AfD mindestens jeweils 20% der Stimmen und damit ist der drohenden Gefahr, dass Deutschland seine führende Stellung in der Welt verliert oder gar untergeht ein Riegel vorgeschoben! Bleibt diese mit großem Vorsprung an der Macht, dann gute Nacht Deutschland!

Gravatar: Mike

@ Hand (Hans?) Meier
'Es ist Tatsache, dass die weibliche Bevölkerung sich nicht mehr sicher fühlen kann...'
Das bringt mich auf die Idee, man sollte vielleicht mal eine Studie machen, inwieweit gerade die weibliche Bevölkerung der Gefahr aufsitzt, die gefühlsbetonte Berichterstattung der Mainstreammedien für bare Münze zu nehmen - und sich somit im Willkommenstaumel gewissermaßen selber das Wasser abgräbt!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

Wikipedia zur Otto-Brenner-Stiftung als Ersteller dieser Studie:

„Durch die deutsche Einheit flossen ihr 1997 Mittel aus dem Liquidationserlös der IG Metall der DDR zu, deshalb wurde der Stiftungszweck erweitert und es konnten neue Arbeitsschwerpunkte entwickelt werden.“

Da – wie jeder weiß - Inoffizielle Mitarbeiter der Stasi massenhaft erneut an die Macht kamen https://philosophia-perennis.com/2017/01/16/cia-gauck-und-merkel/ :

Ist es etwa möglich, dass diese Summe auch Teile des SED und Stasi-Vermögens enthielt?

Wäre es so: Könnte es sein, dass selbst die ehemaligen Kollegen der nunmehrigen Bundeskanzlerin die Nase von ihr gestrichen voll haben und als ehemalige Inhaber dieses Geld nun nutzen, um das bedauernswerte(?) Merkelchen zu kompromittieren?

Sollte sie ihre Vergangenheit auch hier schon wieder eingeholt haben? Wird diese Merkel nach ihrer Abwahl im September etwa ähnlich argumentieren wie einst ein anderer „alter“ DDR-Kader???
https://www.youtube.com/watch?v=1XBEqyu5Mck

Gravatar: wolfgang Jäger

Großen Dank für diese Untersuchung. Ich lese seit ca. 2 Jahren den SPIEGEL regelmäßig, um mich über den Fortgang der Flüchtlingskrise zu informieren. Dabei habe ich bemerkt, dass der Spiegel nicht weniger lügt als die viel gescholtene Bild-Zeitung. Dazu kommt die Auswahl der Fakten, die überhaupt berichtet werden und das Unterschlagen missliebiger Informationen. Es fehlen generell Gegenmeinungen. Das gilt auch für die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten.

Gravatar: Theo

Warum ist das Klopapier auf den Toiletten der Süddeutschen Zeitung / FAZ-FAS / FOCUS / Hamburger Abendblatt/ Kölner-General-Anzeiger / WELT / SPIEGEL / BILD / Tagesspiegel / Münchner Merkur / Bonner Generalanzeiger in der Merkel-Republik 2017 neulich mit kleinen Holzsplittern angereichert worden?

Damit der letzte Ar*** rot wird.

Gravatar: ropow

„Sie wollen ihre Deutungshoheit behalten.“

Wenn es doch nur darum ginge. Leider stehen dahinter viel mächtigere Interessen.

Wenn 90% der Menschen mit Lungenkrebs Raucher sind, dann ist das von öffentlichem Interesse, weil die Kenntnis dieses Zusammenhangs wichtig für die Vorsorge ist, damit nicht noch mehr Menschen an Lungenkrebs erkranken. Ein Verschweigen dieser Zusammenhänge unter dem Vorwand von „Datenschutz“ und „medizinischer Ethik“ würde nur der Tabakindustrie nützen - auf Kosten der Gesundheit und des Lebens der Verbraucher.

Wenn etwa in Schweden 90% der Morde oder Attentatsversuche mit Schusswaffen von Tätern mit Migrationshintergrund begangen werden, dann ist das von öffentlichem Interesse, weil diese Erkenntnis wichtig für die Prävention solcher Ereignisse ist. Ein Verschweigen derartiger Zusammenhänge unter dem Vorwand von „Datenschutz“ und „journalistischer Ethik“ nützt allerdings der offiziellen Willkommenspolitik ebenso wie der mächtigen Migrationsindustrie - auf Kosten der Gesundheit und des Lebens der Bürger.

Und so werden Leitmedien weiter mit Framing und „euphemistisch-persuasiver Diktion“ Regierungspropaganda verbreiten und die Aufmerksamkeitsströme der hilflosen Bürger weg von der störenden Realität lenken, auch wenn sie dadurch zunehmend an Glaubwürdigkeit und Konsumenten verlieren. Ihr Ruf ist sowieso schon ruiniert, es bleibt ihnen ohnedies nur noch das Andienen an die Mächtigen, um von diesen eine gesetzliche Zwangsfinanzierung nach GEZ-Modell („Demokratieabgabe“) zu erreichen, bei der Bürger, die die Demokratie so nicht einfach abgeben wollen, umgehend ins Gefängnis wandern.

Gravatar: Heinz Becker

Und? Das bewährte Rezept wird doch gerade für die Vernichtung der Energie-Infrastruktur und für die Verteufelung des Verbrennermotors erneut angewandt - und es funktioniert schon wieder, à la "Ja, wenn es doch in der Zeitung steht und in der Tagesschau kommt ..."

Ich weiß keinen Weg, wie man dieses Volk vor den Lügen der mainstream-Medien schützen kann.

Gravatar: Hand Meier

Es ist Tatsache, dass die weibliche Bevölkerung sich nicht mehr sicher fühlen kann, weil Merkel übergriffige Nichts-Nutze mit einem Trend zur Kriminalität angelockt hat.
Es ist ebenso Tatsache, dass jede Kritik an der unsere Gesetze missachtenden Berliner Bande mit Hass und Existenz-Bedrohung zu verhindern versucht wird.
Es ist Tatsache, dass die Gewerkschaften und die Regierung die Anti-Familien-Menschen-Organisation „Antifa“ finanziell unterstützen.
Es ist vermutlich auch so, dass diese Antifa von V-Leuten geführt wird, so wie es bei der NPD ja auch der Fall ist.
Es ist offensichtlich, in welcher Lage sich die Mainstream-Medien befinden, die nur noch eine Minderheit an Konsumenten haben.
Darum nehmen die Besucherzahlen und die Einnahmen der Alternativen Blogs rasant zu, denn dort findet die kritische Information und die interessante Diskussion statt.
Niemand der es sich leisten kann, schaut noch die GEZ-Plapper-Runden der Regierungs-Propaganda, um sich verschaukelt vorzukommen.
Es findet bereits eine Abkehr von diesen medialen Dinosauriern statt und die Verantwortlichen umgibt ein säuerlicher Geruch, wenn nicht sogar schlimmerer Gestank.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang