Bildungspläne und Sexualpädagogen

Expertin: Wehrt euch gegen Missbrauch der Schule!

Elisabeth Tuider & Co. (»Sexualpädagogik der Vielfalt«) verfolgen ihre eigene Agenda – ohne sie offenzulegen. Expertin Karla Etschenberg rät: Gegen sie ist Widerstand angesagt, nicht gegen Bildungspläne.

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Der Vorsitzende des baden-württembergischen Philologenverbandes Bernd Saur hat kürzlich für Aufregung gesorgt: In einem Gastbeitrag für das Magazin Focus hatte er geschrieben, bei der Thematisierung von »Spermaschlucken, Dirty Talking, Oral- und Analverkehr und sonstige Sexualpraktiken inklusive Gruppensex-Konstellationen, Lieblingsstellung oder die wichtige Frage ›Wie betreibt man einen Puff‹« im Unterricht handele es sich um eine »erzwungene Entblößung« und »eine staatlich sanktionierte Vergewaltigung der Kinderseele, ein Überstülpen von Neigungen und Phantasien Erwachsener auf Schulkinder«. Das, »was Gender-Sexualpädagogen, neoemanzipatorische Sexualforscher und andere postmoderne Entgrenzer« in den Unterricht einbringen wollten, beklagte er, »sprengt eindeutig den Rahmen dessen, was Kindern zugemutet werden darf«.

Doch mit diesen Äußerungen hat Saur zwei Themen vermengt, die besser auseinandergehalten werden sollten, sagt Karla Etschenberg im Interview mit der Wochenzeitung Junge Freiheit. Sie weist darauf hin, dass Saur den baden-württembergischen Bildungsplan der grün-roten Landesregierung kritisiert, aber aus dem berüchtigten Band »Sexualpädagogik der Vielfalt« von Elisabeth Tuider & Co. zitiert.

Obwohl Etschenberg, eine emeritierte Professorin für Erziehungswissenschaften, den Bildungsplan – eigentlich: die Bildungspläne, weil andere Bundesländer ähnliches vorhaben – gegen Kritik in Schutz nimmt, will sie gleichwohl keine Entwarnung blasen. Sie sieht die Grenze zwischen den Absichten von Sexualpädagogen vom Schlage Tuiders und dem tatsächlich in den Schulen durchgeführten Unterricht nicht eindeutig genug gezogen. Sie warnt: »Wenn es den Autoren von ›Sexualpädagogik der Vielfalt‹ und der dahinterstehenden ›sexualpädagogischen Lehrmeinung‹ gelingt, ihre Vorstellungen von ›Akzeptanzförderung sexueller Vielfalt‹ in unseren Schulen zu etablieren, dann bekommt Herr Saur doch noch recht!«

Etschenberg erklärt im Interview, wo die Grenze zwischen wünschenswertem Sexualkundeunterricht und abzulehnender Indoktrinierung von Minderjährigen liegt: »Akzeptanzförderung im harmlosen Sinne« sei keine Frühsexualisierung, sondern diene unter anderem dazu, homosexuelle Mitschüler in ihrer Entwicklung zu fördern, über die Funktionen des menschlichen Körpers oder Verhütungsmittel aufzuklären. »Ein Kind darf im Unterricht durchaus erfahren, was ein Dildo ist«, meint sie. Wenn es aber darum gehe, »etwa durch Preisgeben eigener sexueller Vorlieben und erotisierende Methoden wie etwa Streichelübungen« die Schamgrenzen der Schüler zu senken, müsse man einschreiten: »Damit wird die Grenze der wünschenswerten Aufklärung überschritten.«

Problematisch ist in Etschenbergs Meinung, dass die Verfasser von Bildungsplänen, zahlreiche Politiker und auch breite Teile der Bevölkerung eine ganz andere Auffassung von der vermeintlichen Aufklärungsarbeit schulfremder »Experten« haben als diese Experten selbst. Wie in den sechziger Jahren würden sie jetzt mit einer eigenen Agenda an den Schulen auftauchen und unter dem weithin akzeptierten und in den Bildungsplänen formulierten Bildungszielen ihre eigenen Interessen verfolgen. Ganz offen vermutet sie im Falle des baden-württembergischen Bildungsplans, dass die Stellen, um die gerade so heftig diskutiert werden, von interessierter Seite eingeschleust wurden. »Man fragt sich, ob vielleicht – und wenn ja, welche – Lobbyisten das in den Plan hineingedrückt haben.«

Den Kritikern der neuen Sexualpädagogik, die sich gegenwärtig erfolgreich Gehör verschafft, gibt Etschenberg einen guten Rat mit auf den Weg. Der geht nicht dahin, dass man sich nicht wehren sollte gegen die Überforderung von Kindern durch Frühsexualisierung und schamverletzenden Unterricht. Sondern er weist darauf hin, dass das Ziel der Kritik genauer formuliert werden muss. Als Schlussfolgerung aus ihrer Markierung der Grenze zwischen akzeptablem Unterricht und nicht-akzeptabler Grenzüberschreitung lautet: »Nicht Bildungspläne sind das Problem, sondern dass immer mehr Initiativen in die Schulen drängen, deren Interessen und Ziele nicht transparent sind. Da ist Widerstand angesagt.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Anonym

Hier gibt's alle Hintergründe zu diesen Machenschaften. Schützt eure Kinder! Eltern müssen ja sogar ins Gefängnis weil sie ihre Kinder vom Sexualunterricht fernhalten. Das ist doch 3. Reich!!!
https://www.youtube.com/watch?v=5U4cwjv-oBg

Gravatar: Rosa von Zehnle (männlich)

WIR schämen uns für die autoritären Schwulen!
Typisch für die heutigen geldgeilen, postenzugewandten, überemanzipierten, zeitgeistfolgenden, feminisierenden und lesbenquotenliebenden Schwulenlobbyisten, denn nur dieses Axiom zählt für sie:
„Wer nicht für uns ist, ist gegen uns, basta!“
http://www.die-stiftung.de/news/aerger-der-bundesstiftung-magnus-hirschfeld-39331

Liebe Frau Prof. Etschenberg,
ich möchte Ihnen im Namen der Mitstreiter des ROSA ARCHIV & Bibliothek (ff. RAB, gegr. 1986) und des Vorstands der Karl-Heinrich-Ulrichs-Gesellschaft (ff. KHU-G, Urinitiative von um 1986)
http://www.rosa-archiv.de/tuk/khu-initiative-1986/index.php
unsere Unterstützung für Ihre klaren Worte zusichern, denn auch wir sehen seit geraumer Zeit einen Trend, alles und alle für Schwule, Lesben, Trans … „begeistern“ zu wollen, was nun einmal nicht möglich ist, da es Menschen gibt, die eben nicht mit diesen Thema konform gehen und man denen das auch nicht verübeln und schon gar nicht aufzwingen kann.
Es schickt sich einfach nicht, denn noch vor wenigen Jahrzehnten als selbst verfolgte Minorität heute andere Denkweisen zu diskreditieren, Sie persönlich (aber auch andere Meinungsvertreter) massiv öffentlich anzugreifen und maßregeln zu wollen − und Menschen wie Sie, deren Aufklärungsarbeit und der Einsatz für Minderheiten (auch für Schwule und Lesben) in eine Zeit viel, wo noch keiner einen Arsch in der Hose hatte − dies zu tun, ist einfach nur zynisch, rotzig und letztlich geschmacklos. Andersdenkende in den verlängerten Rücken zu treten ist obendrein unrühmlich und eine Schande für die angeblich so aufgeklärte Gesellschaft.
Was ist nur aus der ursprünglichen menschen- und meinungsfreiheitsliebenden Schwulenbewegung, die dem Spießertum den Kampf ansagte (und heute selbst zum Kleinigkeitskrämer wurde) geworden?
Wo bleiben Akzeptanz und letztlich der Respekt anderen Auffassungen gegenüber?
Was hier vor sich geht ist schwuler Faschismus. Faschismus im Sinne einer immer stärker werdenden Tyrannei und Verfolgung Andersdenkender!

Liebe Frau Prof. Etschenberg,
wir als Schwule des RAB und der KHU-G schämen uns für diese Entwicklung und möchten für Ihre klaren Worte danken, denn wir wissen, daß Sie es nicht so meinen, wie es nun durch die Schwulenlobby und deren sich anbiedernden Einheitsmedien mißgedeutet verbreitet wird.
Auch wir, also das RAB und die KHU-G machen seit fast 30 Jahren Aufklärungsarbeit, aber eben nicht mit Zwang und Hieben, sondern mit Herz und Verstand!
Bleiben Sie also weiter stark: unseren ehrlichen Beistand haben Sie!
HERZlichst und in Vertretung
Ihr Rosa von Zehnle
(männlich).

Gravatar: Dr. Gerd Brosowski

Wäre es nicht geboten, die Teilnahme am Unterricht in Sexualkunde freiwillig zu machen? Offenbar fließen neuerdings in die Rahmen- und Lehrpläne weltanschauliche Wertungen mit ein. Niemand darf dazu gezwungen werden, sich die Weltanschauungen anderer Leute anzuhören oder gar, wie im Schulunterricht unvermeidlich, sich davon Kenntnis zu verschaffen und darüber prüfen zu lassen. So wie niemand gezwungen werden kann, am Religionsunterricht teilzunehmen, so dürfte erst recht niemand mehr gezwungen werden, sich diese Art von Sexualkunde anzutun.
Wie wäre es überhaupt, wenn die ganze Tuiderei sich auf dem freien Markt behaupten müsste? So wie sich Klavierlehrer, Fahrlehrer, Tanzlehrer behaupten müssen. Wenn Eltern ihren Kindern diese Art von experimenteller Sexualkunde zumuten oder anbieten wollen: Nun gut, so mögen sie dafür bezahlen und mögen ihre und ihrer Kinder freie Zeit dafür aufwenden. Wie lange wohl würde sich dieses Zeugs auf dem freien Markt behaupten können?

Gravatar: Ulli

Genau meine Meinung!

Gravatar: Stefan

Leute, was ist mit der Schule /Gesellschaft in Europa überhaupt los? Zitat: »Ein Kind darf im Unterricht durchaus erfahren, was ein Dildo ist«. Wozu? Wozu sollen meine Kinder solchen Schwachsinn lernen, sprechen wir überhaupt noch von einer Schule oder gibt es die Schule im richtigen Sinne nicht mehr? Ich hatte keine Sexualkunde und meine Frau auch nicht, wir sind heute glücklich und haben gesunde Kinder. Was soll das ganze mit der so genannten Sexualkunde also? In anderen Ländern gibt es sowas überhaupt nicht, und dort leben Kinder und Erwachsene die das nicht kennen und auch nicht vermissen.

Gravatar: Andreas

"Gegen sie ist Widerstand angesagt, nicht gegen Bildungspläne."

Das sehe ich etwas anders.

Natürlich muß gegen besagte Personen Widerstand geleistet werden. Sie gehören schleunigst aus dem Amt entfernt.

Aber man darf sich dadurch nicht vom Gesamtproblem ablenken lassen. Und das sind die "Bildungspläne", oder "Rahmenpläne" oder wie sie sonst noch heißen, die schon seit Jahren in unseren Schulen rumgeistern.

Die Wurzeln der Indoktrination liegen weiter zurück. Schon seit Jahrzehnten werden unsere Kinder mit linken Kampfbegriffen wie "Diskriminierung", "Toleranz" und dergleichen hirngewaschen.

Die Vorbereitung für das, was heute passiert, hat schon vor vielen Jahren begonnen.
"Diskriminierung ist böse", "Man muß zu allem tolerant sein" bekommen unsere Kinder schon länger eingehämmert.

Das sind Pauschalaussagen, die man so nicht stehenlassen kann.

Nicht jede Diskriminierung ist schlecht. Diskriminierung bedeutet Unterscheidung, und Unterscheidungen zu machen ist eine alltägliche Lebensnotwendigkeit. Oder sollen wir auch Kriminelle nicht mehr "diskriminieren"?

Man kann nicht zu allem tolerant sein. Spätestens mit dem Griff nach unseren Kindern ist jede Toleranzgrenze überschritten. Aber man hätte auch vorher zu manchen Dingen ruhig etwas intoleranter sein können. Dann wäre es nie so weit gekommen.

Die linke Idoktrination, die schon seit Jahren stattfindet, besteht daraus, unseren Kindern Pauschalaussagen wie die obengenannten einzuhämmern, als Vorbereitung, um später Toleranz für die perversesten Dinge einzufordern.

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