Widerstand gegen Bildungsplan

Erfolgreiche DEMO FÜR ALLE in Stuttgart

Bei der DEMO FÜR ALLE am Wochenende in Stuttgart protestierten mehr als tausend Bürger gegen den Bildungsplan in Baden-Württemberg. Sie sagten Nein zu Sexualisierung und Angriffen auf das Elternrecht.

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Das Wetter war nicht so, wie man es sich wünschte: Es regnete. Doch von dieser Petitesse ließen sich die Teilnehmer an der DEMO FÜR ALLE letzten Samstag in Stuttgart nicht abhalten. Sie strömten am frühen Nachmittag auf den Schillerplatz, bis mehr als tausend Demonstranten versammelt waren: Männer und Frauen, Alte und Junge, Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Nach der Auftaktkundgebung mit zahlreichen Reden setzte sich der Zug in Bewegung.

»Vater, Mutter Kinder – Familie voran!« und »Schützt unsere Kinder!« skandierten die Demonstranten auf ihrem Weg über den Schlossplatz bis zum Staatstheater. Es war ein selbstbewusster Umzug in friedlicher Atmosphäre, der in Baden-Württembergs Hauptstadt seinen Protest zu Gehör brachte: gegen den neuen Bildungsplan, den die Landesregierung eigentlich geräuschlos durchbringen wollte.

Bei der DEMO FÜR ALLE, organisiert von einem breiten Aktionsbündnis, nahmen ganz normale Bürger und Familien teil, die normalerweise nicht auf die Straße gehen. Doch was die grün-rote Landesregierung – in Gestalt von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Kultusminister Andreas Stoch – mit den Kindern vorhat, war ihnen jeden Protest wert. Mit dem Bildungsplan soll fächerübergreifend »Akzeptanz sexueller Vielfalt« an allen Schulen gelehrt werden, was nichts anderes als die Frühsexualisierung der Schulkinder bedeutet und strategisch gesehen auf die Entwertung der Institution Familie hinausläuft.

Die vorangegangenen drei Demonstrationen waren schon erfolgreich gewesen, denn Kretschmann musste angesichts des Proteststurms zurückweichen. Er nahm Korrekturen vor: Aus »Akzeptanz sexueller Vielfalt« im Bildungsplan wurde das »sexuell« gestrichen, aus »Leitlinien« für den Unterricht wurden »Leitperspektiven«. Dies stellte sich allerdings als Etikettenschwindel heraus. Denn Kretschmann und Stoch bekundeten mehrfach, dass am eigentlichen Ziel nichts geändert werden solle.

»Die Bürger lassen sich von Schönheitskorrekturen nicht hinters Licht führen«, kommentierte Hedwig von Beverfoerde, Sprecherin der Initiative Familienschutz und Mit-Koordinatorin der DEMO FÜR ALLE. Dass Kretschmann und Stoch die Einführung des Bildungsplans um ein Jahr verschoben haben, dieser also erst ab dem Schuljahr 2016 gelten soll, bestärkt sie, weiterzumachen. Sie kündigt an: »Wir bleiben dran.«

Auf der Kundgebung auf dem Schillerplatz sprachen prominente Redner. Unter anderem die Publizistin und FreieWelt.net-Bloggerin Birgit Kelle ergriff das Wort und ermutigte die Eltern, sich zu wehren. Als Neuzugang im Aktionsbündnis sprach der Mitbegründer des Forums Deutscher Katholiken Prof. Hubert Gindert. Besonders interessant war der Beitrag von Guillaume Got, Koordinator Deutschland La Manif Pour Tous, der die Situation in Frankreich schilderte. Von Erzpriester Ilya Limberger der Russisch-Orthodoxen Kirche Deutschland wurde ein Grußwort verlesen, das die Perspektive vieler Migranten einbrachte. »Wir bitten die staatlichen Organe, die Bildungspolitik nicht gegen die Empfindungen und den Willen der Migrantenfamilien zu gestalten«, hieß es darin. Erstmals war auch ein muslimischer Vertreter, Köksal Eroglu von der M.I.H.R. Foundation, als Redner dabei.

Zu Störaktionen gegen die Demonstration hatten im Vorfeld auch wieder einige linke Gruppen aufgerufen. Sie hatten rund hundert Gegendemonstranten aufgeboten, die zwar zahlenmäßig ziemlich unterlegen waren, aber dafür umso gewaltbereiter. Mehrere Hundert Polizisten schirmten die DEMO FÜR ALLE souverän ab, wobei sie gegen ein paar besonders aggressive Störer Schlagstock und Pfefferspray einsetzen mussten. Das hielt die Störer allerdings nicht davon ab, einen unbeteiligten Passanten zu verletzen und ein Auto zu beschädigen.

Die Kundgebung konnte dank eindrucksvoller Polizeipräsenz völlig unbehelligt abgehalten und beendet werden. Dazu ließen die Teilnehmer am Staatstheater Hunderte Luftballons fliegen als Gruß an die Landesregierung. Beverfoerde dankte allen, die zu der erfolgreichen DEMO FÜR ALLE beigetragen hatten, und kündigte an, dass im Herbst die nächste Veranstaltung über die Bühne gehen werde: »Herr Kretschmann und Herr Stoch werden weiterhin von uns hören«.

Zur Galerie mit Bildern von Demonstration und Kundgebung.

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