Studenten oder Studierende?

Babylonische Sprachverwirrung im Genderland

Im Genderwahn haben die Sprachreformer vergessen, dass das grammatikalische Geschlecht und das biologische zwei verschiedene Dinge sind. Dennoch sehen sie darin eine Form der Unterdrückung.

Foto: Demo für alle / genderundsexualpaedagogik.com
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Das arme Mädchen. Es wird keinem Geschlecht zugeordnet. Es heißt „das Mädchen“, als wäre es eine Sache, ein Gegenstand, völlig neutral. Warum heißt es nicht „die Mädchen“ im Singular? Und warum heißt es „der Baum“ und „die Blume“? Hat das etwas mit der Größe der Pflanze zu tun? Wird hier etwa die Unterdrückung des Weiblichen zum Ausdruck gebracht, indem die großen Bäume mit männlichem Artikel und die kleinen Blumen mit weiblichem Artikel gekennzeichnet werden?

Und wenn ich sage: „Ich gebe der Blume Wasser“ – Warum wird hier aus „die Blume“ plötzlich „der Blume“? Hat sie das Geschlecht gewechselt? Ist diese grammatikalische Beugung des Wortes nicht eine Unterdrückung der Weiblichkeit?

Deutsche Sprache – schwere Sprache

Warum heißt es „die Spinne“, aber „der Käfer“? Warum ist der Ball männlich, das Auto neutral und die Bahn weiblich? Warum heißt es „der Apfel“, aber „die Apfelsine“? Diese Frage stellen sich vor allem Ausländer, die Deutsch lernen. Denn Deutsch ist eine schwierige Sprache, zumindest was die Zuordnung der Artikel angeht. Diese zu lernen ist wichtig. Denn die grammatikalische Zuordnung des Geschlechtes wird radikal und streng durch alle Fälle dekliniert: Nominativ (der Apfel, die Blume), Akkusativ (den Apfel, die Blume), Genitiv (des Apfels, der Blume) und Dativ (dem Apfel, der Blume).

Man kann sich darüber streiten, ob die Engländer zu beneiden sind, weil sie dem Substantiv nur den bestimmten Artikel „the“ oder den unbestimmten Artikel „a“ zuordnen. Doch die meisten Sprachen haben zwei oder drei Geschlechter. Im Arabischen wird sogar in der Anrede, also in zweiten Person Singular, zwischen Mann und Frau unterschieden. Du ist nicht gleich Du.

Eine andere Diskussion jedoch ist vollkommen überflüssig: Nämlich der absurde Gedanke, der grammatikalischen Zuordnung des bestimmten und unbestimmten Artikels würde eine geschlechterdiskriminierende Gedankenwelt zugrunde liegen. Diese Idee ist allein sprach- und kulturgeschichtlich so abwegig und wirr, dass einem bei der Beobachtung der aktuellen Genderdebatte vor Verwunderung die Spucke wegbleibt.

Was wäre damit erreicht, wenn es plötzlich nicht mehr heißt „Das Mädchen hat einen roten Rock an“, sondern: „Die Mädchen hat einen roten Rock an“? Vielleicht wird es subjektiv positiv erlebt, wenn eine Beamtin in Uniform sagt: „Ich bin Polizistin!“ statt „Ich bin Polizist!“. Vielleicht ist es höflich, wenn man bei einem Polizeieinsatz von „Polizisten und Polizistinnen“ spricht. Oder sollte man von „PolizistInnen“ oder „Polizist_innen“ oder von „Polizist*innen“ reden? Engländer haben es auch hier wieder einfacher. „Police Officer“ ist geschlechtsneutral. Die Frage ist, wieviel Steuergelder uns die Klärung dieser Fragen wert ist.

Tatsache ist, dass das subjektiv positive Gefühl durch diese neuen Geschlechtsergänzungen wie „Beamt*innen“ nur dann empfunden wird, wenn einem vorher erfolgreich eingeredet wurde, dass man in der herkömmlichen Sprachform nicht zum Ausdruck gebracht wurde, gleichsam verschwiegen wurde. Denn allen übrigen Menschen ist diese Diskussion herzlich egal. Nur wenn man an der Schule oder der Universität mit Gender Studies belästigt wurde, wird einem dieses künstliche Problem suggeriert, das vorher gar nicht zur Denkwelt eines normalen Menschen gehörte und daher auch kein Problem war. Es wird quasi-religiös aufgebauscht. Nur wer an den Osterhasen glaubt, muss man sich um die Frage bemühen, wieso ein Hase Eier legen kann.

Ideologischer Hintergrund sind die alten Ideen der sogenannten „Frankfurter Schule“, die mit ihrer „kritischen Theorie“ den Studenten in Europa und Amerika vor einigen Jahrzenten erklärt hat, dass man alle Strukturen in der Gesellschaft und Kultur auf versteckte hierarchisierenden und unterdrückenden Mechanismen untersuchen müsse. Genau das haben Generationen von Geisteswissenschaftlern getan. Und sie wurden fündig, und zwar überall. Alles ist Unterdrückung, von der Religion bis zur Sprache, von der Kleidung bis zu den Benimmregeln, von der Staatsidee bis zur Wirtschaftsform des Kapitalismus, vor allem das Patriachat der klassischen Familie.


Natürlich ist es generell löblich, Strukturen kritisch zu hinterfragen. Doch mittlerweile ist diese Art zu denken zu einem wildwachsenden Selbstläufer geworden, der nun schon zwei Generationen lang die Diplomarbeiten, Magisterarbeiten, Dissertationen, Habilitationen und Fachartikel durchzieht wie ein roter Faden. Da man theoretisch alles unter dem Gesichtspunkt der Unterdrückung analysieren kann, gehen den Absolventen niemals die Themen aus. Dies prägt ganze Generationen von Akademiker*innen. Bis heute können sie nicht davon lassen.

Von Studenten und Studierenden

Wie soll man nun jene jungen Menschen nennen, die an der Hochschule oder Universität ein- und ausgehen? Studenten, Studentinnen, Student(inn)en, Student/innen, Student_innen, StudentInnen, Student*innen (mit Sternchen für die Transgender*innen) oder ganz neutral Studierende?

Diese Frage scheint wichtig zu sein! Zu ihrer wissenschaftlichen Diskussion gibt man gern das hart erarbeitete Steuergeld der Bürger aus. Zu dumm nur, dass sich die Bürger nicht für solche Späßchen interessieren. Die meisten Menschen in diesem Lande sind damit beschäftigt, das Geld für das Essen auf dem Tisch und die Miete zu verdienen.

Aber die Bürger müsse man intellektuell an die Hand nehmen und ideologische Anweisungen geben: Dieses autoritäre Denken verbreitet sich mehr und mehr an deutschen Unis und in den Redaktionen so mancher Zeitungen.

Jeder weiß, dass es zwischen den Plural-Worten „Studenten“ und „Studierenden“ einen großen Bedeutungsunterschied gibt. Studierende sind alle Menschen, die etwas lernen. Auch jemand, der ein Speisekarte oder die Zeitung studiert, ist ein Studierender. Studenten sind dagegen nur solche, die an einer ordentlichen Universität immatrikuliert sind.

Doch das will man nun ändern. Jetzt sollen die Studenten Studierende heißen, damit man sich das Student*innen ersparen kann. Das Studentenwerk muss nun in Studierendenwerk unbenannt werden. Solche Umbenennungen kosten natürlich viel Geld. Denn sie müssen in allen Drucksachen geändert werden. Aber je unsinniger das Geld ausgeben wird, desto spaßiger scheint es zu sein. Es sind ja nicht die Student*innen alias Studierenden, die aktuell die Steuern zu bezahlen haben.


Schritt für Schritt in die autoritäre Gesellschaft

Wir leben in einer Zeit, in der die Basisdemokratie auf ein Minimum gekürzt ist. Die Idee der repräsentativen Demokratie wird nicht nur im Sinne des Parlamentarismus umgesetzt, sondern auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Das Sagen haben Expertenkommissionen. Experten! Oder solche, die sich dafür halten. Selbst in der Sprache wird dem Bürger vorgeschrieben, wie er etwas zu sagen und zu schreiben hat. Oder konnten die Menschen in Deutschland über die Rechtschreibreform abstimmen? Wie viele Menschen haben sich über die Reform geärgert, haben sich jahrelang umgewöhnen müssen? Hätte man ihnen das nicht ersparen können? Warum wird etwas völlig Überflüssiges einfach über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden? Warum bilden sich bestimmte Milieus ein, der Bevölkerung vorzuschreiben, wie sie zu leben, zu reden und zu schreiben hat? Warum ist es angeblich moralisch fragwürdig, des Volkes Stimme sprechen zu lassen? Warum ist das Wort „Populismus“ negativ konnotiert?

Es zeichnet sich immer mehr ab, dass bestimmte Berufsgruppen vergessen haben, dass der Luxus ihrer brotlosen Kunst von Menschen bezahlt wird, die morgens früh aufstehen, um in der Fabrik, in der Firma, auf dem Bau und in der Werkstatt ihre Arbeit zu verrichten. Doch die „Expert*innen“ und ihre „Studierenden“ haben die Muße und die Kontakte, um ihre Belange durchzusetzen. Die Arbeiter im Niedriglohnbereich der Produktion haben diesen Luxus nicht. Sie müssen mit ansehen, dass man sich in der Politik um Sprachreformen Gedanken macht, anstatt das Leben der Arbeiter zu verbessern.

Speerspitze der deutschen Sprachautorität sind die Grün*innen.
Die haben sich jetzt vorgenommen, dass man alles geschlechterneutral ausdrücken soll. Das Sternchen im Wort soll dabei die Transgender-Menschen symbolisieren, damit auch diese ein Plätzchen im Worte haben. Denn die trans- und intergeschlechtlichen Menschen finden sich in der Grammatik der deutschen Sprache nicht wieder.

Wie immer, will man das nicht als neutralen Vorschlag einbringen. Nein, man will die Gesellschaft geschlechterneutral umerziehen. In der Partei selbst nun soll es Pflicht werden, statt „Vergewaltiger“ und „Terrorist“, „Vergewaltiger*innen“ und „Terrorist*innen“ zu schreiben. Daran sollte man denken, wenn man der nächsten „Fußgänger*innen-Ampel“ auf grünes Licht warten muss oder bei der nächsten Demo die „Arbeitnehmer*innen-Rechte“ verteidigt.

Ob sich für die Arbeitnehmer*innen durch diesen Sprachwandel ihre Arbeitsbedingungen und Gehälter verbessern werden, wird sich zeigen. Eine Gesellschaft, die sich mit solchen Scheinproblemen auseinandersetz, scheint keine wirklichen Probleme zu kennen. Problematisch ist es allerdings, dass wir viele Millionen Menschen in unserem Land haben, die existentielle Probleme haben, arbeitslos oder verschuldet sind, krank sind oder auf die Altersarmut zusteuern. Denen ist mit solchem Sprachunsinn nicht geholfen. Nur wer kein Auge für die wirklichen Probleme in diesem Lande hat, kann sich mit derartigen Scheinproblemen auseinandersetzen, wie die Grünen es tun.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Wolle

Euch allen geht es zu gut! Denn sonst hättet ihr nicht diese Probleme der Emanzipation. Ich mach es anders. Vielleicht versteht ihr dann: Hat ein Mann einen Penis oder eine Vagina? Hat eine Frau eine Vagina oder einen Penis? Seht ihr da keinen Unterschied oder wollt ihr keinen sehen? Ich bin durchaus für Emanzipation, doch nur die Leistung hat zu zählen! Wenn jemand, ob Frau oder Mann oder was anderes die Leistung bringt, die gefordert wird, dann ist alles ok. Der Rest macht das wozu er etwas zur Gesellschaft beitragen kann...Quote bringt nix...Punkt! Da können wir das Kinderkriegen ja gleich abschaffen. Dumm nur, dass ihr dann alle aussterben werdet , wie die Dinos..

Gravatar: Jan Deichmohle

Die armen Männer! Ihre Mehrzahl ist weiblich, die Klugheit auch. Ironie aus.
Wichtiger als Sprachverhunzung ist, zu erkennen, daß wir seit Generationen belogen und ohne unser Wissen falsch informiert werden. Wichtige Fakten erfahren wir gar nicht erst. Die Argumente der Buchreihe "Die beiden Geschlechter" wurden jahrzehntelang nicht verlegt; jetzt werden sie allmählich zugänglich, sind aber weiterhin der Öffentlichkeit nicht bekannt, weil etablierte Medien schweigen.

Gravatar: Karin

Es ist ein totaler Wahnsinn mit dieser Gendersprache! Meines Erachtens geht es immer mehr um politische Korrektheit, um Gleichberechtigung und Gleichstellung. Ich bin selber eine Frau und habe kein Problem damit. Durch die Sprache fühle ich mich nicht verletzt! Es war allerdings für mich ein totales Horror wenn ich meine BA schrieb und ich stets auf die Gendersprache aufpassen musste Wer braucht so was?

Gravatar: precilla

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Gravatar: lector

Zunächst einmal ein herzliches Dankeschön für die Thematisierung dessen, was uns als Medium unserer Kommunikation mit Freund und Unfreund zu Gebote stehen sollte, aber oft wie naturgemacht vorausgesetzt und zu größeren Teilen unbedacht angenommen wird, als uns bewusst ist: die Sprache und konkret die Unsere.

Insofern diese als Deutsch identifiziert wird, enthält sie zugleich ein Moment, das uns wiederum an das Nationale gemahnt, das wir eigentlich eher zu verschweigen gewohnt sind in unserer Zeitgeistzeit nach dem Krieg.

Es ist ein Argument, dass an sprachlichen Fragen die objektiven Dinge nicht so sehr verändert werden mögen. Nur wurde dieser Punkt im Artikel meines Erachtens etwas überstrapaziert.
Denn so ganz irrelevant ist es wohl doch nicht, wenn die Luft, die wir alle zum Denken brauchen, eben die allumgebende Sprachlichkeit, die uns als Muttersprache umgibt, von ideologischen Gegnern quasi zur Ausrottung freigegeben wird.

Erlegt sie von allen Seiten, von vorn, von hinten, oben und unten, die deutsche Sprache, dieses schlechthinnige Relikt all des uns verhassten Deutschen, gegenwärtig und groß schon vor der Erlangung unserer Staatlichkeit, unser Deutsch und das Deutsche, das noch immer nicht kleingekriegt worden zu sein scheint nach aller Müh und Hatz, Nationales in jeder Form zu bekämpfen!

Wer sind die bissigen Köter, die auf das Häslein, das aber ein Bär ist, angesetzt wurd- und werden?


- Die Explikation des Femininums ist eines nur von allen derzeitigen Häschern des Deutschen. Wie konnte die ganze Gesellschaft auf ein Diktum hereinfallen, dass alles und jedes immer genannt werden müsse, um nicht als unterdrückt zu gelten?
Hat nicht das Nichtgesagte nicht nur seinen eigenen Zauber, sondern auch im Ver- wie Geborgensein ganz eigene Macht, die vielleicht wirklich wahrer Weiblichkeit viel gemäßer sein könnte als die besterfüllte, aber nicht immer wirklich Erfüllung bringende Sprach- und sonstige Quotelei?
Wie konnte eine Frau Schwarzer und ihre verhexte Clique das ganze Land in Geiselhaft nehmen, jedem Männchen in den Texten ein Weibchen beigesellen zu müssen, wo die doch im Leben entfernt seien wie Fisch und Fahrrad?

(Nach SELBSTver..., Gebärstreik und Abtreibungsseuche kommt jetzt der Bumerang in Form der das Weibliche in den Dreck tretenden Neugötterei – nach Eurer MondIN jetzt der männlich-patriarchale MondGOTT, der euch zeigen wird, was eine Mondsichel ist – kehrt um, HeidInnen!)

Es ist die Angst, man könne einem Autor etwas Unfeines, gar Anstößiges vorwerfen, wenn er nicht in vorauseilendem Gehorsam sich dem Ansinnen unterwürfe, die von einem lauernden Gutmenschentum zum Geßlerhut erhoben wurde. Zuerst ein freches Fordern (Frechheit siegt!), dann ein Mitmachen der Masse; am Ende haben wir jetzt eine neue verquere Norm, die es erlaubt, Abweichungen in z.B. universitären Texten hart zu sanktionieren, sollte einer sich die Freiheit nehmen, wider den Norm gewordenen Stachel zu löcken und gar sich ausdrücken wollen wie alle Klassiker gewordenen Literaten das noch munter taten – untersteh er sich!

- Nach der Feminisierung kam die Genderisierung als willkommener nächster Anlass, geprägte Begriffe in Wort und Schrift mit ideologischer Regelwut noch weitergehend förmlich kleinzuhacken und auch jeden übriggebliebenen Rede- und Lesefluss mit Sternchen-, Schräg- und Unterstrichen lustvoll zu zerstören, mit deutscher Gründlichkeit und mehr als irgend anderswo je hingenommen würde.

- Eine Rechtschreibreform, gut zum Zwecke einer allgemeinen Relativierung als Vorstufe zur Gleichgültig- und Beliebigkeit, nach dem Beispiel mancher Wirkungen einer Reformation des Christentums vor fast 500 Jahren, als schönem Vorbild von Ent-einigung.

- Jetzt das "Schreiben nach Gehör" für unsre Kleinen, vielleicht auch bald Migranten, als Einladung, sich ein Sprach- und Schriftbild selbst herbei zu phantasieren, ohne sich den Regeln irgendwelcher Altvorderer "unterordnen" zu müssen.
Unvorstellbar wäre das in Ländern mit selbstbewusster kultureller Tradition. Die Engländer mit ihrer historisierenden Orthographie noch die Franzosen würden solchen Frevel für ihre Sprachen auch nur als im Rahmen des Denkbaren tolerieren!

- Dazu kommen dann noch politisch gewollte Verhunzungen und / oder planvoll erdachte Schein- und Trugbegriffe, vom "schutzsuchenden Flüchtling" bis zum "Klimaskeptiker", wie es gerade so passt ins ideologische Tagesgeschäft.

- Sollte mal ein ärgerlicher Begriff aufgekommen sein wie der "Gutmensch", so ist der durch politisch korrekte Ober-Sprachler umgehend zum "Unwort" zu erklären, damit gar keine falsche Richtung aufkommt, die nicht gut ins gewollte Bild der angestrebten Orwellisierung passen würde.

- Die Schleifung der nachwachsenden Intelligenz unseres Volkes tut ein Übriges, indem die Kleinen durch frühe Sexualisierung vom Lernen abgelenkt werden, indem dazu inkludiert und integriert wird, was das Zeug hält, damit die Benachteiligten von unten angeglichen werden und die besser Erzogenen und bildungsnäher Aufwachsenden als Helfer der Zukurzgekommenen benutzt werden können.

Wenn sie dabei selbst zu kurz kommen, resultiert daraus eine Angleichung, die für sich auch wieder etwas Praktisches hat, nämlich die Liquidierung von zuviel kritischer Intelligenz, die ja nicht mehr gebraucht wird, nachdem die "kritische Theorie" uns schon alles vorgekaut hat und es ganz ausreicht, das nur nachzuplappern in von linken Leerern bevölkerten Dummenschulen mit sozialpädagogistischem Gemeinschaftslernen. Die Intelligenz ist vernachlässigbar, wird nicht gebraucht, wichtiger ist die Förderung der Benachteiligten, die auch ein Abitur verdienen, oder?

Soll keiner die sozialistische „Kritik“ kritisieren zu wollen sich erdreisten. So lassen wir neue Generationen Denkfähiger gar nicht erst aufwachsen. Was bräuchte man auch Intelligenz und Elite, wo doch die Fachkräfte der Welt nur so strömen ins gemachte Nest eines aussterbenden Deutschland, das seinen hassenden Nachfahren wie ein verwaistes Erbe ist, zur Selbstbedienung und auch Plünderung freigegeben.

Der dickste Hund in der Meute der Verfolger unsrer Sprache aber kommt erst:

- Die Anglisierung als sprachliches Soll unserer Anpassung an eine globalisierte Welt.

Zu beklagen ist die jedes Maß vergangener Zeit exorbitant übersteigende Flutung des Vokabulars mit fremden Wörtern und grammatischen Strukturen; diesmal wie zum finalen Todesstoß ausholend von Seiten der globalen Erstsprache, die zwar praktisch, aber gar nicht im Geistigen immer überzeugend noch auch nur schönklingend daherkommt: des welterobernden Englisch.

Hier sind nicht die Wörter allein das Problem, sondern auch solche Dummheiten wie Johann Wolfgang Goethe Universität ohne jeden Bindestrich, aneinandergereiht wie in isolierenden Sprachen wie Englisch und Chinesisch, obgleich das zum Deutschen gar nicht passt, seine Neigung und Befähigung zum Komponieren ganz verschmäht.

Dann haben wir solche Dösbaddel-Blödbildungen wie das neumodische „Realisieren“, nicht mehr wie überkommen aus dem Lateinischen gemeint im Sinne von „verwirklichen“; sondern als Nachäffung eitler Fazkes, die sich brüsten, Englisch gehabt zu haben und jetzt nicht wissen, ob sie „wahrnehmen“, „erkennen“, „bemerken“ oder einfach „(erst) merken“ meinen und einem eingeführten guten Wort – unnötige Konkurrenz verschaffen durch eine unsinnige Parallelbildung, die den Leser stets wieder zweifeln macht, welches „Realisieren“ denn nun gemeint ist – ein peinlicher Mangel an Sprachgefühl und Sensitivität.

Es geht in keiner Weise darum, in puristischer Manier jeden sprachlichen Fremdling auszutreiben. In der Tat gibt es viele Freunde von anderswo und auch weit her, die uns bereichern, wie gerade auch all die nützlichen Einsilber aus dem Englischen: Tipp, top, hip und Flop und so die Menge weiter. Nichts gegen englische Kurzwörter, auch manche längere, die an deutsche Schreibung angepasst sind oder werden können.
Lateinische Begriffe passen sowieso gut zum Deutschen, das ohnehin ein halbes Latein ist, in Grammatik aber auch Wortschatz.

Ein Garten ohne gärtnerische Pflege verwildert schnell wie ungeliebte Schuttraum-Brache; er lädt im ostentativen Vakuum des Ungeliebtseins dazu ein, hier Neues anzupflanzen: neue Sprache, neues Volk, eine neue Welt aus dem Mulch und Gestrüpp einer früheren Hochkultur; Morgenthau wie freiwillig, aus Selbstüberdruss, aber hyper-egoistisch, nur weil wir uns nicht behaupten, lieber nur noch Selbsthass kultivieren und lustvoll darin badend untergehen. So GUT sind WIR geworden, habt uns lieb! Es lacht die Welt über dieses Volk, und nur wenige rufen noch, dass sie es sind. Morituri salutant?
Es steht in jedem Fall ein Kampf bevor, der, um das Eigene geführt, nie aufgegeben werden darf.

Das „intellektuelle Freikorps“ von heute in seinem Kampf um die Überwindung des spätgemerkten und umso bleierneren Spätmerkelismus hat den Vorteil, dass hier auch all die in die Fremde Entflohenen mittun können. Als Lohn möge ihnen winken, dermaleinst die Option zu haben, in ein erneuertes Deutschland rückwandern zu können, wenn der Weg für vernünftige(re) Lösungen freigeräumt ist.

Es zeigt sich, dass die Sprach-Frage gar kein Luxusproblem ist, sondern frontal angegangen gehört in der künftig durchzusetzenden POLITISCHEN WENDE!

Diese sollte sich die AfD als neue Kraft des Widerstands nicht nur angelegen sein lassen, sondern in allen Bereichen zur Herzenssache machen.

Es gilt, eine Sprachakademie einzurichten, die sich unserer Sprache pflegerisch annimmt, sie also nicht nur positivistisch unterpflücksuchen will wie die 68er z.B. der GfdS, sondern ihr aufhelfen, sie stützen und beschneiden, wie das andere Nationen mit ihren Nationalsprachen auch tun; weniger dirigistisch als etwa in Paris, aber durchaus die sprachlichen Invasoren, hereingeholt durch angeberisches Reklamieren wie auch die Produkt-Reklame, in den Blick nehmend, und was für ärger- und bedenklich befunden wird, mit alternativen Vorschlägen konfrontiert, die auch Beachtung finden.

Dies ist Teil eines nationalen Selbstverständnisses einer Kulturnation, die eigene Sprache nicht verludern und verlottern zu lassen.

Das Meinen in den Köpfen entrümpeln vom ideologischen Müll der letzten Jahrzehnte, das ist fürwahr eine Herkules-Aufgabe nach, aber auch schon neben vielen anderen. Denn die Sprache ist grundlegend und zentral für die Wahrheit und Klarheit unseres Denkens und Wollens.

Nichts gegen das Erlernen und Können der Fremdsprachen! Auch Türkisch und Arabisch sollen gelernt und gekonnt werden, zuvörderst aber Latein und Altgriechisch, auch Hebräisch und natürlich all die europäischen Sprachen unserer Nachbarn.

Wenn Europa sich in neuem Anlauf unter Einbezug seiner Völker selbst – nach Volksentscheiden! - entschließen wollen sollte, eine neue Gemeinsamkeit zu wagen nicht als bürokratisches Monster mit irre aufgeblähtem Wasserkopf, sondern als Gemeinschaft souveräner Völker im Geiste organisierter Subsidiarität, dann sollte auch eine gemeinsame ZWEIT-Sprache gerlernt und verordnet werden, was zuerst das Englische sein kann, aber mit der Perspektive einer NEUTRALEN Sprache, die einzuführen wäre, viel leichter als z.B. Englisch, in kürzester Zeit erlernbar und ohne Ausnahmen auskommend, wofür wir im Esperanto ein Beispiel haben, das aus vielen Sprachen komponiert ist von seinem genialen Schöpfer Zamenhof.

Es kann in einem Zehntel der Zeit gelernt werden wie gewachsene nationale Sprachen und will diese nicht verdrängen, sondern explizit gemeinsame Zweitsprache sein, wofür es gedacht ist. Ohne gemeinsame Sprache wird es jedenfalls weder in Europa noch in der Welt dauerhafte Kommunikation, Frieden und Verständigung geben, und andere Völker sind NICHT wie wir bereit, das Eigene zu opfern, was wir zur Kenntnis nehmen sollten.

Realisieren wir ein neues Europa, das auf den uns überkommenen Werten beruht, auf griechischer Kultur, römischem Recht und nicht zuletzt dem Wort Jesu Christi.

So sollten auch „wir“ uns berechtigt sehen, sei es auch nur provisorisch das Eigene wieder zu restaurieren, um mit diesem Pfund zu wuchern, wenn einmal über eine neue Gemeinsamkeit ge- und verhandelt werden sollte, was in unserer zusammenschnurrenden Welt not-wendig ist, um so gar viele Probleme zu lösen, von der überlasteten Umwelt bis zu Wirtschaftsfragen und dem Weltfrieden.

Gravatar: Ulli P.

"Willst Du ein Volk beherrschen, musst Du zuerst seine Sprache verändern."

Ich weiß nicht einmal, von wem dieser Spruch ist, aber er ist wahr!

Gravatar: Sabine W.

Diese ganze Debatte war schon immer idiotisch.
Schulbücher und Klausuren in der Schule sind voll von diesem Mist.
Ich habe selber Sprachwissenschaften studiert und kann Einiges fachlich dazu beitragen: Der wichtigste Punkte: Die Setzung des Artikel, bestimmt oder unbestimmt, war und ist WILLKÜRLICH und beruht einzig und allein auf sprachlicher Konvention. Und da die Mehrheit zum Glück über diese Konvention entscheidet, können die Genderisten uns gar nix!
Auch wenn die Artikel immer mitgelernt werden müssen, gibt es eine feste Regel: Beim Diminutiv, also der Verniedlichungsform mit -chen oder -lein, muss es immer 'das' heißen. Das hat nichts mit Unterdrückung zu tun.
Und wenn man sich andere Sprachen anschaut, kann man nur feststellen, dass gendergerechte Sprache typisch deutsch ist. Im Schwedischen gibt es kein grammatisches Geschlecht, der Artikel hängt von der Deklinationsform ab. Das Ungarische kennt noch nicht einmal männliche oder weibliche Personalpronomen, also kein Er oder Sie.
Hören wir auf die wahren Experten, nämlich die Linguisten.
Und um noch ein besonders schönes oder trauriges oder lustiges Beispiel zu nennen: Vor 10 Jahren in einem kleinen Radiosender: Zwei Redakteurinnen führen ernsthaft eine Diskussion darüber, dass es doch eine Diskriminierung der Frau sei, dass es im Deutschen Der Mond hieß, im Spanischen aber La luna, also mit weiblichem Artikel. Das sei doch im Spanischen viel besser. Noch Fragen?

Gravatar: nLeser

Ich hatte diese Verbesserungen erst spät realisiert und schnell noch den Duden (1991, keine Neuauflagen) nach der Modernisierung einer Bibliothek gerettet. Doch ob sich das Uhrwerk der deutschen Sprache rekonstruieren läßt? Zumindest die oben genannten Flausen, Loveparaden und ähnliches dürften sich demnächst als lautloser Furz verabschieden.

Gravatar: Coyote38

Genus ist nicht gleich Sexus. Wer DIESEN Unterschied nicht begreift, mit dem fange ich gar nicht erst an zu diskutieren.

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