Immobilienpreise »dank« Draghi auf Rekordkurs

Wohnen in Deutschland wird immer teurer

Der Erwerb von Immobilien zur Eigennutzung oder als Geldanlage wird in Deutschland immer teurer. Für immer mehr Menschen in diesem Land wird der Traum vom eigenen Heim daher ein Traum bleiben.

Veröffentlicht:
von

Die Preise für Immobilien, sowohl Wohnungen wie auch Häuser, bewegen sich in Deutschland auf Rekordkurs. In Metropolen wie Hamburg, München und Köln sind diese ohnehin seit Jahren auf extrem hohen Niveau, nun ziehen die Preise aber auch in ländlichen Regionen deutlich an. Zu diesem Ergebnis kommt der Immoblienverband IVD in seiner neuesten Studie

Im Deutschland-Mittel, so heißt es in der Studie, seien 2016 die Preise für »Eigentumswohnungen im Bestand mit mittlerem Wohnwert« um gut 6 Prozent gegenüber 2015 angestiegen. Seit 2010 setzt sich der Preisanstieg im sechsten Jahr hintereinander ungebremst fort. Insbesondere in den deutschen Großstädten käme es »zu einer deutlich stärkeren Preissteigerung als in den vergangenen Jahren.«

Der Grund für diesen fortgesetzten Preisanstieg sei laut Studie darin begründet, dass die Wohnraumknappheit weiter zunimmt. Immer mehr Menschen zöge es in die Metropolen und »trotz allgemein gestiegener Bauaktivitäten gibt es eine ausgeprägte Unterversorgung im Angebot«. Da zeitlgiech die Nachfrage immer größer wird und die Politik viel zu spät auf diesen Wohnraumknappheit reagiert habe, spiegeln sich die Folgen des »verschleppten Wohnungsbaus« in den gestiegenen Preisen wider. Das sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des IVD.

Ein weiterer Grund sei aber auch die Geldpolitik der EZB unter Mario Draghi. Da die meisten Anlagemöglichkeiten durch die Null- und Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank unattraktiv geworden sind, gebe es einen noch größeren Nachfragedruck auf dem Immobilienmarkt. Zudem bestünde durch die extrem niedrigen Zinsen eine hohe Liquidität, die Anlagemöglichkeiten sucht. Der deutsche Markt gilt als relativ solide, sodass insbesondere Anleger aus dem Ausland ihr freies Kapital in den deutschen Markt einbringen wollen.

Die gesamte Studie des IVD findet sich hier: Preise für Wohneigentum steigen stärker als in den Vorjahren

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na ist denn das...»günstige Sozialprognosen«
Bald werden sich die Migranten nicht mehr mit ihren Unterkünften zufrieden geben und sich der Villen in der BRD ermächtigen....Die Oberklasse sollte schon mal die Koffer packen um nicht als Rassist abgestempelt zu werden.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na ist denn das...
Eine Theoretische Frage die sich praktisch so nicht stellt ????

Toll ich warte noch auf einen guten Anstieg...Sobald ich zu einem Preis verkaufen kann der mir ermöglicht in Kuba oder Costa Rica eine Kaffee und Kakao Plantage zu erwerben bin ich hier raus.

Gravatar: Sepp Kneip

Natürlich sind Draghi und Konsorten schuld. Sie blasen mit ihrer Flutung der Finanzmärkte eine Aktien- und Immobilienballon auf, der Immobilienerwerb kaum noch möglich macht und die Mieten ins Unermessliche treibt. Irgend wann wir dieser Ballon platzen und insbesondere den normalen Bürger weiter enteignen, während die Verursacher ihre Schäfchen längst im Trocknen haben.

Gravatar: Freigeist

Draghi hat keine Schuld. Es sind ist Aussetzung von Markt. Es wird zu wenig Bauland ausgewiesen, dazu braucht es nur einige Stempel der Gemeinden/Städten. Das Verbot für Hochbau hemmt den ganzen Markt. Hochhäuser können heute so gebaut werden, dass man nur noch wenig Geld für Heizung und Strom ausgeben muss. Beispiel Wärme-Kraft Koppelung. Kann jeder Student im ersten Semester berechnen. Wohnungen in Hochhäusern dürfen nicht als Arbeiter-Schließfach gebaut werden, sondern müssen großzügig gebaut werden.

Gravatar: Magnus

Sorry -
das ist der politischen "Elite" doch scheißegal!
Wir Deutsche könnten doch auf der Straße verrecken - wen würde das denn kratzen?

Gravatar: Gipfler

Das Problem muss viel tiefer angefasst werden.

Das heutige private Eigentumsrecht am Boden macht dem Einzelnen etwas zu eigen, was ihm nicht gehören kann. Boden ist keine Ware, die er selbst hätte produzieren oder von anderen als deren Produkt hätte erwerben können. Das Eigentum verbindet hier Teile der Erde, die allen Menschen als Lebensgrundlage dienen soll, mit der Persönlichkeit eines Einzelnen, indem es andere davon ausschließt und es seiner prinzipiell unbeschränkten Verfügungsgewalt unterwirft. Der Boden wird gleichsam zum Raub Einzelner.

In einem großen dünn besiedelten Land mag ja Eigentum an Grund und Boden nicht weiter negativ ins Gewicht fallen. Mit zunehmender Dichte der Besiedlung wird aber rasch die Grenze erreicht, wo der Boden seiner Unvermehrbarkeit wegen nicht mehr allen in gleicher Weise zur Verfügung steht. Er gerät unaufhaltsam in das Eigentum relativ immer weniger, die eine natürliche Monopolstellung einnehmen. Denn durch die Knappheit steigt der Wert des Bodens und wird nur noch für einen Teil der Menschen erschwinglich.
Siehe:
http://fassadenkratzer.wordpress.com/2013/11/08/soziale-auswirkungen-des-eigentums-an-grund-und-boden/

Gravatar: Heidjer

Als Besitzer und Bewohner eines wirklich bescheidenen Klein Häuschens (das für viele Schnäppchenjäger wohl eher eine Zumutung als eine Heimstatt wäre) tangiert und interessiert mich das im Wahllokal angekreuzte Mieterschicksal nicht, denn alle diese unter rasant steigender Zahlungslast nun jammernden Leute hatten seit Jahrzehnten ja immer die freie Wahl, Alternativen zu präferieren, wenn ihnen ihr Wohnen nicht gefällt. Aber mieten war ja auch sehr bequem, wenn man genug besaß, um den monatlichen Obolus pünktlich zu entrichten, weil man sich baulich und bürokratisch um fast nix kümmern musste.

Wenn die Michels das Protestieren gegen staatliche Schindluderei aus welchen Gründen auch immer also verpassten oder ablehnten und somit auf der europäischen Immobilieneignerskala fast ganz hinten landeten, dann kann ich nur sagen: Selber schuld, weil typisch deutsch strohdumm gelaufen. Kein Betroffener hat gemurrt, als immer mehr Sozialwohnungen zu Spottpreisen an Spekulanten verhökert wurden ohne neue zu bauen. Kaum einer hat gemurrt, als Millionen angeblich so wichtige Neubürger ins Land gelockt wurden, die ja schließlich auch Wohnraum brauchen werden.

Sollen sie also sehen, wie sie mit ihrer politischen und somit alltäglichen Notdurft-Wahl klarkommen.

Gravatar: Aspasia

Anstatt die EU/EZB Inflationspolitik und illegale Migrationspolitik anzuklagen wird Anklage gegen eine scheinbar restriktive Baupolitik erhoben.

Man kann nicht im voreilenden Gehorsam einer zerstörerischen Finanz- und Migrationspolitik durch Zubetonierung noch zureden.

Gravatar: FDominicus

Das beste Mittel gegen steigende Preise - steigendes Angebot. Nur was machen die dt. Politiker? Genau Sie machen alles um das Angebot niedrig zu halten. Eigentum gilt gerade im Bereich Miete nur noch sehr begrenzt. Dazu kommt noch die unsägliche Mietpreispbremse. Die nur dazu führt, daß die mehr verdienenden günstiger zur Miete wohnen können.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang