Knapp 100.000 für das von Erdogan initiierte Referendum stimmberechtigte Türken leben in der Schweiz (zum Vergleich: in Deutschland sind es fast 1,5 Millionen). Auch sie können derzeit bis einschließlich dem 09. April ihr Votum abgeben. Dies ist in der Botschaft in Bern sowie in den Generalkonsulaten in Zürich und Genf möglich. So weit die Rahmenbedingungen.
Erdogan will, dass die Auslandstürken seinem Referendum zustimmen. Zu diesem Zweck hat er die in Deutschland lebenden Türken ausspionieren und unter Druck setzen lassen. Ähnliche Berichte aus der Schweiz gibt es nicht. Daher, so berichtet das Schweizer Medienportal »20min.ch«, geht man davon aus, dass dreiviertel der Türken sich gegen das Referendum aussprechen werden.
Anders als in Deutschland, wo es zahlreiche Befürworter der von der AKP vorgegebenen Richtlinie gibt und sich sogar eine AKP-nahe Partei gegründet hat (AD-Demokraten), stehen insbesondere die jüngeren in der Schweiz lebenden Türken Erdogan sehr skeptisch gegenüber. Die 20-jährige Ewin wird in dem Bericht mit folgenden Worten zitiert: »Wer Ja stimmt, soll in die Türkei gehen.«
Und die Gegner Erdogans machen mobil. Mit Bussen und organisierten Mitfahrgelegenheiten werden die Stimmberechtigten zu den Wahlurnen gebracht. Es soll eine möglichst hohe Wahlbeteiligung erreicht werden. Denn die Türken in der Schweiz wollen »nicht Terror und Diktatur unterstützen«.
Kommentare zum Artikel
Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.
Ja, der Bademeister im Hallenbad Oerlikon hat keine Lust mehr.
http://www.spiegel.de/forum/reise/zuerichs-schoenste-fluss-und-seebaeder-sommer-am-ponton-thread-95487-3.html#postbit_13230203