»Lieber Arbeit als Hartz IV bezahlen«

Weise will Arbeit für Hartz-IV-Empfänger subventionieren

Der zum Monatsende ausscheidende Arbeitsagentur-Chef Frank-Jürgen Weise fordert, einen staatlich subventionierten Arbeitsmarkt für Hartz-IV-Empfänger zu schaffen, mit dem Langzeitarbeitslose eine »Chance zum Aufstieg« bekommen sollen.

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Kurz vor seinem Ruhestand nach 13 Dienstjahren macht sich der Chef der Bundesagentur für Arbeit Frank-Jürgen Weise noch einmal besonders für subventionierte Arbeitsplätze für Empfänger des als Hartz IV bekannten Arbeitslosengeld 2 stark, um über diesen Weg Langzeitarbeitslose in Beschäftigung zu bringen.

»Es ist vermutlich falsch, jemanden, der schon in der Schule versagt hat, wieder zur Qualifikation in eine Schule zu schicken.« Man müsse daher diesen Weg gehen, statt viel Geld in unnütze Qualifizierungsprogramme zu stecken, wie es SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz vorgeschlagen habe.

Arbeit sei für solche Menschen das Richtige, damit diese wieder Selbstbewusstsein, Würde und Routine erlangen und ihnen eine »Chance zum Aufstieg« geboten würde. Es sei von der Kostenseite gesehen, »nicht viel teurer«, sagte Weise. Statt Hartz-IV und Wohnkosten zu zahlen, würde die Arbeit bezahlt.

Für Weise sei genug Arbeit vorhanden. Daher schlägt er als erste Einsatzgebiete für die Subventionen und die Langzeitarbeitslosen gemeinnützige Bereiche vor, etwa kleine Lebensgemeinschaften, Vereine. Man solle dieses einfach mal probieren.

Da Langzeitarbeitslose ohne Qualifikationen auf dem normalen Jobmarkt keine Chance hätten, müsse man mit staatlicher Hilfe einen Arbeitsmarkt für sie schaffen. »Akademische Schulungsprogramme« seien nicht die richtige Lösung.

Ab 1. April wird nach dem CDU-Mitglied Weise der frühere Hamburger Arbeitssenator Detlev Scheele (SPD) den Posten übernehmen. Es wird mit Spannung erwartet, welche Akzente er dann als Leiter der Bundesagentur für Arbeit in der Beschäftigungspolitik setzen wird.

Mehr dazu unter sueddeutsche.de

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