Kim Jong Un und seine Drohungen

Warum Nordkorea so gefährlich ist

Japan, Südkorea und die USA sind besorgt. China hält sich zurück. Der wahre Grund für Pjöngjangs Säbelrasseln scheint in inneren Machtfragen begründet zu sein. Dies macht das Regime von Kim Jung Un so unberechenbar und gefährlich.

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Nordkoreas Dikator droht mit Atomkrieg. Der US-Außenminister Rex Tillerson tourt durch Ostasien, um einen Eindruck von der Lage zu bekommen. Japan und Südkorea sind besorgt. China hält sich zurück. Dabei ist das Reich der Mitte der einzige Staat, der Nordkorea bändigen könnte. Denn die Tatsache, dass der rückständige steinzeitkommunistische Staat überhaupt noch existiert, liegt einzig und allein an der Wirtschaftshilfe aus China.

Doch die Drohungen Kim Jong Uns gefallen auch den Chinesen nicht. Sie haben ebenfalls kein Interesse daran, dass Nordkorea zur Atommacht wird. Dieses Privileg in Ostasien wollen sich China und Russland vorbehalten.

Besonders prekär ist allerdings, dass die Drohungen des jungen Dikators mit seiner Machtposition im eigenen Lande zu tun haben könnten. Immer wieder gibt es Hinweise auf interne Ränkekämpfe. Daher auch die Exekutionen in seinem Umfeld. Es besteht die Gefahr, dass das Säbelrasseln von den internen Kämpfen ablenken soll oder einen Vorwand bieten könnte, im Innern noch härter gegen Kritiker in den eigenen Reihen vorzugehen. Nieman weiß, wie realistisch Kim Jong Uns Weltbild ist. Kann er die Weltlage überhaupt richtig einschätzen? Wie zurechnungsfähig ist er? Wie groß ist der Einfluss der Chinesen auf seine persönlichen Entscheidungen? All diese Fragen sind aufgrund der schlechten Nachrichtenlage ungeklärt. Doch es ist zu befürchten, dass Kim Jong Un die Situation völlig verkennt und zu Kurzschlusshandlungen neigt. Das könnte fatale Folgen haben.

 

(Schlagwort: GeoAußenPolitik )

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: HDM

@Rotwurst: Top Analyse - Danke! Inwieweit uns die Systemmedien mit Gedankengut versorgen, was jeder hier haben SOLL bzw. zu haben hat, ist hinlänglich bekannt.

Gravatar: Anton

Alle Kommentare sind irgendwie richtig, aber das Initial-
Problem, nämlich der aggressive Auftritt der USA, weit
weg vom eigenen Land, gegen Vietnam, Korea in erster
Linie, um die Südflanke gegen China und Russland unter
Kontrolle zu bekommen, hat nicht ganz funktioniert, außer
immense Schäden an der Bevölkerung und Länder zu
produzieren.
Inzwischen sind die Länder Pakistan, Indien und Nordkorea Atommächte, also was nun?!
Afghanistan zu kontrollieren, um den Effekt doch noch
zu erreichen, ist fragwürdig.
Die "Neben-Kriege" gegen Iraq, Libyen und Syrien
funktionieren auch nicht, außer Europa, dem "guten Freund" zu schaden, denn Europas Wirtschaft unter der
Führung von Deutschland ist ein gewaltiger Gegner der
US-Wirtschaft geworden. Siehe die diesbezügliche
Reaktion anläßlich des Merkel-Besuches: "Deutschland
muß zahlen"!!!
W.Bush hat während des Iraq-Krieges den Spruch geprägt
DIE ACHSE DES BÖSEN (in Bezug auf Nordkorea und
Iran, wer bildet heute die Achse des Bösen????

Gravatar: Wurst

Sind Nordkorea und Iran nicht die letzten Länder der Welt ohne "privater" Zentralbank ?
Echt blöd, dass die beiden Länder so dicht an den ganzen Militärbasen der USA liegen. Das ist natürlich sehr provokativ von den beiden. Ich mein so ein extrem großes und starkes Land wie Nordkorea (auch Iran) ist schon bestimmt eine echte Bedrohung für den Westen.

Lernen die Menschen eigentlich überhaupt was aus der Vergangenheit, was Angriffs- und Manipulationskriege des Westens angeht ?

Gravatar: Hans von Atzigen

@Rotwurst
Sehr gute interessante Ausführungen.
Ergänzend sollte man auch nicht ausser acht lassen.
Der letzte Kereakrieg wurde mit enormer brutalität geführt,
der den härtesten Kriegsschauplätzen, des 2. Weltkrieges in nichts nachstand.
Dazu der Umstand das dieser Krieg in einm Patt ohne
irgend ein Ergebnis für die eine oder andere Seite brachte.
Ein wesentlicher Unterschied zu Zb. Vietnam.

Gravatar: Hans von Atzigen

Eine Unterschied besteht zu den Interventions-Kriegen der letzten rund 20 Jahre. Der Konflikt liegt unmittelbar vor der Haustüre einer der 3 Grossmächte.Dieses Faktum wirkte
weder auf dem Balkan noch in Nahost- Magreb.
Sicher es gieng auch in letzteren um Interessen, doch da war immer ein ,,Sicherheitsabstand,,. Dieser Abstand ist in diesem Fall nahe bei Null.
Ein weiteres Element sind die Spannungen USA-China im gelben Meer.
Die grosse und entscheidend Frage, kann man einen Militärischen Schlagabtausch auf Nordkorea eingrenzen?
Wenn nicht wird das sehr Kritisch, nicht die unmittelbaren Kriegshandlungen sind das ,,Problem,, sondern die möglichen Begleiterscheinungen im weiteren Umfeld.
In diesem Umfeld konzentrieren sich substanzielle Elemente der Globalisierten Wirtschaft die nicht allzugrosse Störungen verkraftet.
China- Japan- Südkorea, sind innzwischen substanziel für die Weltwirtschaft.
Ein Umstand der im Umfeld der Interventionen der letzten 20 Jahre nicht gegeben war. Nicht einmal der Ölhandel wurde wesentlich tangiert.
Sicher in div. Hiensicht nicht allzuschön, möglicherweise gibt es da nur einen Weg, abwarten bis das Regiem, sich
von innen heraus, selbst zerlegt. Für einen gross angelegten Offensivkrieg taugt die sicher Zahlenmässig
(Mannschaft) jedoch erheblich veraltete Nordkoreanische Armee denn doch kaum. Jedoch selbst des umfangreiche veraltete insbesondere Raketen-material dürfte ausreichen, um erhebliche Teile Südkoreas massiev zu Beschädigen, mit massieven
Verlusten auch im Zifilen Bereich.
Südkorea ist ein dicht besiedeltes Land, nicht ein Land das über weite Strecken aus Wüsten und Steppen besteht.
Fazit:
Die Sache ist brisanter als uns allen lieb sein kann.

Gravatar: Rotwurst

Das gesamte Bild, was wir über Nordkorea erhalten, wird durch westliche Medien gefiltert. Daraus entwickelt sich ein Eindruck, dem nirgendwo widersprochen wird, da Nordkorea keine Medienpolitik für das Ausland macht.

Ob das, was wir über Nordkorea wissen sollen, stimmt, weiß keiner. Vieles stimmt, aber es ist genauso auch ein Zerrbild, da verschiedene Interessen nicht vermittelt werden.

Daher sollte man den geopolitischen Kontext nicht vergessen. Nordkorea ist ein Pufferstaat zwischen zwei Weltmächten, China und dem US-Vasallenstaat in Seoul, also Südkorea.

Es gibt verschiedene Perspektiven:

a) die außenpolitische Perspektive der USA

Vergessen wird gern, dass die USA ihren politischen Einfluss in Asien nur durch die Aufrechterhaltung der nordkoreanischen Bedrohung rechtfertigen können, um China in Schach zu halten.

Nicht nur in Japan gibt es seit Jahrzehnten massive öffentliche Proteste gegen die US-Truppenpräsenz. Ein rücksichtsloser und unberechenbarer Diktator aus Pjöngjang hilft vor allem den USA in Japan.

Die Aktionen des "Pistoleros" aus Pjöngjang sehen daher die USA sicherlich nicht ungern, wenn sie durch ihn immer mehr Truppen in Asien stationieren können. Und diese Truppen dienen den USA in erster Linie der politischen Kontrolle der von ihnen damit de facto besetzten Länder.

b) innenpolitische Perspektive Nordkoreas und das Verhältnis zu China

Der neue nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un will offenbar das Land wirtschaftlich reformieren, allerdings politisch nicht viel ändern. Hilfe und Investitionen will er sich jedoch in China besorgen, während sein Vater noch stärker auf den gemeinsam von Nord- und Südkorea betriebenen Industriekomplex Kaesong setzte. Alle Reformen führen jedoch immer zur politischen Machtfrage im sozialistischen System, selbst im eher staatskapitalistischen Entwurf Chinas.

China hat vor allem Interesse an den billigen Arbeitskräften Nordkoreas, die dort Produkte fertigen sollen. Aber genauso wird die chinesische Führung Interesse an den reichen Bodenschätzen Nordkoreas anmelden, was zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Pjöngjang und Peking führt. Aus diesem Grund sind auch die Beziehungen zwischen China und Nordkorea nicht immer "rosig". Peking will den Pufferstaat Nordkorea auf alle Fälle erhalten, um die USA geographisch auf Abstand zu halten - aber das ist eine Frage des Preises, den Nordkorea bestimmen will.

Fazit:

Zu glauben, der neue Machthaber Nordkoreas sei ein irrer, ist falsch. Wenn, dann ist er höchstens rücksichtslos seinen Interessen verpflichtet. Selbst wenn nach außen ein geschlossenes Bild gezeichnet wird, so scheinen jedoch die vielen Strömungen und Interessen im Apparat eine große Herausforderung für Kim Jong Un, die sich auch noch mit den Absichten des Auslandes (Beeinflussung, Destabilisierung) überschneiden.

Gebetsmühlenartig immer wieder die Menschenrechte zu beklagen, verdeckt geschickt, dass es in Nordkorea auf dem internationalen Parkett um `mehr´ geht, die wenig mit Menschenrechten zu tun haben. Dass es in Nordkorea Menschenrechtsverletzungen gibt, bleibt wohl unbestritten. Wobei sich Realität und Fiktion tatsächlicher oder vermeintlicher Flüchtlinge vermischen, die regelmäßig im Westen auftreten.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

Liegt die Gefährlichkeit Nordkoreas vielleicht darin, dass es diesem Staat „sehr ähnlich“ geht, wie heute auch Russland, China und vielen anderen von der EUSA und dem Nato-Friedens(?)bündnis in identischer Weise bedrohte Staaten? https://de.sputniknews.com/politik/20161123313472233-nordkorea-brief-usa/

Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass von der CIA & Co. auch gegen Nordkorea in ähnlicher Weise vorgegangen wird, wie z. B. einst auch gegen die Sowjetunion http://www.gegenfrage.com/dokument-usa-planten-atomangriff-auf-russland-und-china/, aktuell gegen Russland und noch viele weitere dem Westen missliebige Staaten!

Spricht es eigentlich „für“ die CIA, die Lügenpresse und die sie diktierenden Politiker, dass sie sich dabei selbst entlarven??? https://propagandaschau.wordpress.com/2017/01/07/putin-soll-cia-und-luegenpresse-entlarven-sich-selbst/

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass
Der Bettnässer Kim Jong Un gehört schon lange weg gesperrt.
Allein die Tausende Gefangene aus Süd Korea die sich im Freien nur von Gras und Käfern ernähren müssen ….Eine Schande ...dieser Gnom sollte von Trump
ausgeschaltet werden bevor er seine Raketen Spiele nicht nur aufs Wasser richtet.

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