»Overblocking«

Wachsende Zensur verunsichert Internetnutzer und Netzwerkbetreiber

In den USA sind es die Werberichtlinien der großen Konzerne und in Deutschland das NetzDG (Netzwerkdurchsetzungsgesetz von Heiko Maas), die soziale Plattformen wie Facebook und Twitter zur Zensur und zum Löschen zwingen. Dabei kommt es immer häufiger zum »Overblocking«. Es werden mehr Inhalte gelöscht als notwendig.

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Auf YouTube gibt es Live-Sendungen. Darunter auch Talkshows. Verschiedene YouTuber treffen sich online mit Bild und Ton (zum Beispiel via Skype) und diskutieren politische oder gesellschaftliche Themen. Ein Witz, der bei diesen Diskussionen immer wieder kursiert, ist, ob man bereits in Deutschland gesperrt sei, weil dort die Zensurregeln besonders streng seien.

Auf Twitter, Facebook und YouTube werden immer mehr Inhalte gelöscht. Manchmal sind es Kommentare, manchmal wird der ganze »Account« vorübergehend gesperrt oder ganz gelöscht. Dabei kann es alle politischen Richtungen und Meinungen treffen, egal ob ernstgemeint oder Satire.

Die Einsatzteams der sozialen Netzwerke gehen oft auf Nummer Sicher. Wegen der hohen Strafen, die in Deutschland mit dem NetzDG verbunden sind, kann man das zunächst verstehen. Doch die Folge ist ein sogenanntes »Overblocking«. Es wird das Kind mit dem Bade ausgegossen. Selbst harmlose Inhalte verschwinden – sicherheitshalber.

Die Folge ist eine Katz-und-Maus-Jagd. Immer mehr Online-Nutzer weichen auf alternative Plattformen aus (wie zum Beispiel »minds.com«), um der Zensur zu entgehen. Andere haben freiwillig viele ihrer »Posts« und Videos vom Netz genommen, weil sie den Überblick darüber verloren haben, was noch legal oder vertretbar ist und was nicht.

Die Kritik in Deutschland bezieht sich besonders auf das NetzDG, weil es die Fristen zum Löschen extrem verkürzt und die Bußgelder übertrieben hoch angesetzt hat. Zum Löschen illegaler Inhalte waren Netzwerkbetreiber schon immer verpflichtet. Doch hatte man bis kürzlich noch ausreichend Zeit, die Legalität eines Inhalts zu überprüfen. Es ist der künstlich erzeugte Zeitdruck durch das von Heiko Maas initiierte NetzDG, der wegen vorauseilenden Gehormsams zum »Overblocking« führt. Damit ist die Diskussions- und Meinungsfreiheit erheblich eingeschränkt.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karin Weber

Es würde für den Anfang in Deutschland reichen, wenn Dummheit zum Straftatbestand erklärt werden würde. Wäre dies vorher geschehen, hätte es dieses Stasigesetz nie gegeben.

Erstaunlich ist, dass solche Leute wie Maas immer die DDR als Unrechtsstaat kritisiert haben. Heute bauen Leute wie er diese DDR 1:10 wieder auf. Ich habe mich gestern mit Bekannten darüber unterhalten und wir waren alle einhellig der Meinung, so schlimm wie heute war´s nicht mal damals in der DDR.

Gravatar: Klaus Elmar Müller

Obwohl ich nur psychologischer Laie bin, scheint mir das Gesicht von Heiko Maas neurotische Züge eines Ehrgeizlings zu zeigen.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Es ist der künstlich erzeugte Zeitdruck durch das von Heiko Maas initiierte NetzDG, der wegen
vorauseilenden Gehormsams zum »Overblocking« führt. Damit ist die Diskussions- und Meinungsfreiheit erheblich eingeschränkt.“ …

Als von einer von der Senkung des Bildungsniveaus schwer Betroffener – welches der de Maiziere zumindest in Absprache mit auch seiner Göttin(?) längst Bundesweit durchsetzte - darf ich hoffentlich entsprechend fragen:

Wurde das von Heiko Maas initiierte NetzDG etwa auch deshalb bis heute nicht zurückgenommen, weil sonst die Gleichschaltung der Medien wie im Dritten Reich nicht mehr funktioniert???
http://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/die-gleichschaltung-der-medien-im-dritten-reich/

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