Wenn Helmut Schmidt als Namens­geber der Bundeswehr-Uni dort nicht mehr in Uniform hängen darf

Von der Leyen läuft Amok durch die Bundeswehr

Verteidigungsministerin von der Leyen (CDU) überfällt die Bundeswehr mit immer unsinnigere Anordnungen. So soll nicht mehr »Schwarzbraun ist die Haselnuss« gesungen werden. In Hamburg musste ein Bild von Helmut Schmidt in Uniform verschwinden.

Veröffentlicht:
von

Nichts ist mehr  sicher bei der Bundeswehr, seit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zum Großreinemachen ruft. Seit der Enttarnung eines mutmaßlich rechtsextremen Oberleutnants Franco A., der sich zudem als Asylbewerber ausgab und nebst Sold entsprechend zusätzlich Leistungen kassierte, werden von ihr die gesamten Streitkräfte unter Generalverdacht gestellt, Raum für braunes Gedankengut zu bieten.

Die Suche nach »Wehrmachts-Devotionalien«

Es werden wegen eines Einzelfalles in ganz Deutschland Kasernen durchsucht, ob sich politisch Anrüchiges findet. Und man meint gleich an zwei Bundeswehr-Standorten fündig geworden zu sein. Von »Wehrmachts-Devotionalien« ist die Rede. In einer Glasvitrine befand sich ein Stahlhelm aus dem 2. Weltkrieg. In einer anderen damals genutzte Waffenimitate. Nichts dabei mit NS-Symbolik versehen. Nichts, was verboten ist. Und im Zusammenhang mit dem Zeigen von militärhistorischen Entwicklungen könnte man sich so etwas auch als normal in einer Kaserne vorstellen, ohne politisch gleich in einer gewissen Ecke zu stehen.

Liederbuch gestoppt

Damit ist aber nicht genug. Die Verteidigungsministerin erweckt derzeit mit ihrem Agieren gegenüber der Bundeswehr mehr den Anschein irgendeiner ultralinken Gruppierung anzugehören, als Politikerin der CDU zu sein, sprich einer Partei, die aus ihrer Geschichte heraus immer noch vorgibt, für christlich-soziale, liberale und konservative Werte Politik zu stehen. Ursula von der Leyen geht plötzlich Dinge an, die offensichtlich sogar jegliche rot-grüne Politik links überholen.

Am Freitag ließ von der Leyen als nächstes den Druck der neuen Ausgabe des Bundeswehr-Liederbuches »Kameraden singt!« stoppen. Dabei geht es nicht nur um darin enthalten das »Panzerlied« oder »Westerwald-Lied«, die laut Ministerium in der Zeit des Dritten Reiches  »als Ausdruck nationalsozialistischer Überhöhung missbraucht« wurden, auch das alte Volkslied »Schwarzbraun ist die Haselnuss« steht bei der Verteidigungsministerin plötzlich auf dem Index dessen, was die Bundeswehr nicht mehr singen soll.

 »Im Rahmen des kritischen und sensiblen Umgangs mit den Inhalten wurde erkannt, dass einige Textpassagen nicht mehr unserem Werteverständnis entsprechen«, heißt es vollkommen lächerlich aus dem Ministerium zu  dem um das Jahr 1800 herum entstandenen »Schwarzbraun ist die Haselnuss« - ein Lied, dass nicht mehr als die Liebe zu einem Mädchen mit  schwarzbraunen bzw. haselnussfarbenen Haaren besingt. Für von der Leyen passt das plötzlich nicht ins Werteverständnis. Vermutlich nur, weil sie vollkommen fern des zwei Jahrhunderte alten Textes bei Schwarzbraun andere Assoziationen hegt.

Das Verteidigungsministerium beauftragte jetzt das Streitkräfteamt, eine völlig neue Form des Liederbuches zu entwickeln. »Alle derzeitig im Liederbuch erfassten Lieder werden unter Einbindung des Zentrums für Innere Führung und des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr erneut kritisch und auch sensibel betrachtet«, heißt es aus dem Ministerium. Vermutlich werden in der neuen Ausgabe des Bundeswehr-Liederbuches dann alternativ Lieder wie »Give Peace A Chance« von John Lennon Aufnahme finden. Und die Bundeswehr wird nicht mehr marschierend singen, sondern klatschend.

Helmut Schmidt-Bild wegen Wehrmachts-Uniform abgehängt

Noch am gleichen Tag wurde aus dem Hause von der Leyen ein weiterer Vorgang an Bilderstürmerei bekannt. In der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr musste ein Bild von Alt-Bundeskanzler und Ex-Verteidigungsminister Helmut Schmidt (SPD) abgehängt werden, weil es ihn in als Luftwaffensoldat anno 1940 in Wehrmachtsuniform zeigt. Dieses Bild verwendete übrigens der 2015 gestorbene Helmut Schmidt selber als Titel einer seiner Bücher.

Da das Abhängen des Schmidt-Bildes zur Verwunderung an der Universität führte, der Sozialdemokrat ist nun bestimmt keine NS-Devotionalie, kündigte jetzt Uni-Präsident Wilfried Seidel an, mit Studentenvertretern zusammenkommen zu wollen, um »Positionen auszutauschen und etwaige Missverständnisse auszuräumen«. Die vom zuständigen Disziplinarvorgesetzten verfügte Entfernung des Fotos habe in der Studierendenschaft ein geteiltes Echo gefunden.

Seidel betonte nach Ausführung des Abhänge-Befehls darüber hinaus in einem Schreiben an das Verteidigungsministerium: »Es ist mir wichtig, hervorzuheben, dass sich die Universität in keiner Weise von ihrem politischen Gründungsvater und Namenspatron distanziert.« 

Wenn schon allein ein sozialdemokratischer Bundeskanzler in Wehrmachtsuniform Anstoß bei der Verteidigungsministerin erregt, stellen sich allmählich Fragen, ob bald auch der Widerstand gegen Hitler innerhalb der Wehrmachtsspitze ebenso betroffen ist. Werden die Bilder der vom NS-Regime hingerichteten Männer des 20. Juli 1944, Oberst Graf Schenk von Stauffenberg, Generaloberst Beck und Generalfeldmarschall von Witzleben, als nächstes abgehangen?

Damit sind wir schon bei dem nächsten, was von der Leyen am Wochenende vom Stapel ließ. Sie will sämtliche Kasernen mit den Namen von Wehrmachtsoffizieren umbenennen lassen. »Ich finde, die Bundeswehr muss nach innen und außen klar signalisieren, dass sie nicht in der Tradition der Wehrmacht steht«, sagte die Verteidigungsministerin am Sonntag.

Wegfallen soll dabei auch die Benennung zweier Kasernen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen nach Generalfeldmarschall Ernst Rommel, der Kontakt zu den Akteuren des 20. Juli 1944 hatte und auf Befehl Hitlers in Begleitung zweier Generäle Selbstmord begehen musste, damit ihm der Prozess vor dem Volksgerichtshof erspart bleibt. 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Thomas Beilmann

Lieber habe ich, "Schwarzbraun ist die Haselnuss und Westerwald" gesungen, als unter Flintenuschi gedient zu haben!

Gravatar: Klarender

Uschi an den Herd !!!

Gravatar: Dirk S

@ John Frederick

Zitat:"Er hieß Erwin Rommel."

:-) Like!

Ach ja: Dann brauchen wir doch einfach keine Kasernen nach Ernst Rommel benennen, oder? ;-)

Unkasernierte Grüße,

Dirk S

Gravatar: John Frederick

Joachim Datko 15.05.2017 - 12:11
Zitat: "Wegfallen soll dabei auch die Benennung zweier Kasernen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen nach Generalfeldmarschall Ernst Rommel..."

Er hieß Erwin Rommel.

Gravatar: Manfred

Früher hatte man derartigen Versagern einen Revolver mit einer Patrone auf den Tisch gelegt und wenn sie auch nur noch ein wenig Ehre im Wanst hatten wußten sie was zu tun ist.

Gravatar: moritz

Sie hat jetzt schon Personalnot, diese Lächerlichkeiten werden es verschlimmern.
Neoliberale Transatlantiker finden das wirken der Bundeswehr zwar ganz toll, dienen selbst aber nicht, von den ganzen politisch korrekten LBQ was auch immer ganz zu schweigen.
Für die EU will praktisch niemand kämpfen, wenn sie die Bundeswehr vom Volksgedanken trennen will wird dort das gleiche zutreffen.

Gravatar: Alfred

Braun raus Dummheit rein.
Bundeswehr? --> Deutsche Nato-Soldaten unter amerikanischer Pfeife - statt frivoler Lieder - !
Ab sofort hängt nur noch von der Leyen als Bikini-Model an der Wand. Das sorgt für Heiterkeit und für Wehrmotivation in Afghanistan.

Gravatar: Otto nagel

Liebe Genossin Angela Merkel, Sie als überzeugte Kommunistin und Mitarbeiterin der Staatssicherheit mûssen verhindern, daß das Soldatenlied "Schwarzbraun ist die Haselnuß..." nicht mehr gesungen werden darf !
Schließlich haben wir bei den Gepäckmärschen in unseren bewaffneten Organen dieses Lied in Torgelow, Prenden, Prora und anderen schönen Gegenden unseres sozialistischen Heimatlandesgesungen !
Gez.
Der kleine Trompeter

Gravatar: Otto nagel

Ab sofort muß im Bund fünfmal am Tag gebetet werden, auf 20 Soldaten wird ein Imam eingestellt, desweiteren in jeder Kompanie ein Politoffizier zur Kontrolle linksgrüner Gesinnung !
Ins Liederbuch der Soldaten ist aufzunehmen:
"Die Partei, die Partei, die hat immer recht...."
Liebe Reservisten, liebe jetzt Dienende, verinnerlicht euch bitte:
WIR. DIENEN. DEM DEUTSCHEN VOLK !
Ichbin sicher, bald werden sich wieder Generäle mit Eiern in der Hose finden !

Gravatar: Tom

In jedem anderen Land würde solch eine Person wegen Wehrkraftzersetzung in die Läufe einiger Schießgewehre blicken.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang