Vom Fluch des Flüchtens

Die Warnung kam zur rechten Zeit, aber aus unerwarteter Richtung. Den Flüchtlingen müsse zügig deutlich gemacht werden, „wie unser Gemeinwesen aussieht", forderte nämlich ausgerechnet der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek.

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"Brandbeschleuniger" Quelle: toonpool.comEs scheint, dass sich die Alt-Migranten mehr Sorgen um das Zusammenleben in Deutschland machen als die Bundeskanzlerin und ihr Willkommenshofstaat. Mazyek sieht die Gefahr, „dass religiöse Konflikte auch hierzulande ausgetragen würden“. Dem müsse entschieden entgegengetreten werden. „Jene, die meinen, hier in Deutschland ihre Konflikte auszutragen, die haben sofort ihr Recht, hier zu weilen, verwirkt. Die haben hier nichts zu suchen." So starke Worte hätte man sich einmal von deutschen Verantwortlichen gewünscht. Der Vorstoß illustriert aber nicht nur im Vergleich, wie verantwortungslos hierzulande die Völkerwanderung gesteuert oder eben nicht gesteuert wird, sondern auch, dass die zu erwartenden Konflikte sich nicht auf jene zwischen Deutschsozialisierten und neuen Zuwanderern beschränken. Und nicht nur der Blick auf Konflikte zeigt, dass das Leben in Deutschland nie wieder so sein wird, wie es einmal war.

So wie die Altmigranten um ihre Pfründe und ihr Ansehen fürchten, sieht es auch der ehemalige Generalsekretär von Amnesty International Deutschland, Wolfgang Grenz. Bei einem Festhalten an der aktuellen EU-Asylpolitik, die 60% aller Flüchtlinge nach Deutschland oder Schweden lenkt, könnte die derzeit große Hilfsbereitschaft der deutschen Bevölkerung und die hohe Akzeptanz von Flüchtlingen umschlagen. Und Probleme sieht auch der ehemalige Leiter eines großen Flüchtlingslagers in Jordanien, der es vorsichtig so formuliert: „Die Integration wird dauern."

Langsam wachsender Widerstand gegen die Jubelorgien des veröffentlichten Mainstreams zeigt sich auch in der Kritik des früheren Bundesinnenministers Hans-Peter Friedrich. Die Entscheidung, die Flüchtlinge aus Ungarn unkontrolliert und unregistriert ins Land zu lassen, sei „eine beispiellose politische Fehlleistung" der Bundesregierung gewesen und werde „verheerende Spätfolgen" haben. Seine Aussage „Wir haben die Kontrolle verloren" wird bestätigt durch Erkenntnisse der Berliner Sozialverwaltung, nach der nur rund die Hälfte aller von den Aufnahmebehörden in den Behelfsheimen angekündigten Asylsuchenden auch dort - wie nach dem Asylgesetz erforderlich - erscheinen. Der Rest versickert irgendwo illegal, unkontrollierbar und unintegrierbar in Deutschland.

Aber auch die Heime selbst werden nicht nur in Suhl zu Brutstätten religiöser, rassistischer und ökonomischer Auseinandersetzungen. Der Link zeigt beispielhaft die schon katastrophale Gegenwart. Wenn 1500 Menschen in einem ehemaligen Flugzeughangar mitten in Berlin untergebracht werden, muss es auch da demnächst zwangsläufig zu erheblichen Konflikten kommen. Aber nicht nur innerhalb solcher Örtlichkeiten, sondern auch im städtischen Umfeld wird es zu Übergriffen von beiden Seiten und so zu wachsendem Streit und Hass kommen, von dem doch im Vorfeld vom Meinungsapparat mit einseitiger Schuldzuweisung demagogisch die Rede war.

Integration ist eine zarte Pflanze, die bei Überforderung schnell dahinsiecht. Schon vor dem neuen Ansturm gab es als Zeichen gescheiterter Integration allein in Berlin fast täglich Meldungen über Massenschlägereien, die es zuvor seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hatte. Es gab Schlägereien beim Fußball, auf dem Hinterhof und im Straßenverkehr, Gewalt gegen Polizisten, in Gerichtssälen usw. Manchmal, wenn uns die Medien gesonnen waren, erfuhren wir dann offiziell und mussten es nicht aus dem Kontext schließen, dass es sich dabei um Konflikte unterunterschiedlicher Migrantengruppen handelte. Aus Duisburg kamen schon in den letzten Jahren schlimme Berichte von sogenannten No-Go-Areas.

Nun werden alle diese Probleme mengenmäßig potenziert und auf einen kürzeren Zeitraum verdichtet. Es wird geben: Konflikte zwischen den Volksgruppen, Konflikte zwischen Altdeutschen und Neudeutschen, zwischen Alt- und Neumigranten, zwischen Migranten und dem bereits real existierenden Bodensatz der Gesellschaft sowie zwischen all den Individuen, die durch ihre unterschiedlichen Kulturen völlig unterschiedliche Lebensweisen und Konfliktlösungsstrategien haben. Es kommt zu Alltagsszenen, wie wir sie praktisch überwunden glaubten. Vielleicht gibt es mittelfristig sogar Homelands in Mecklenburg-Vorpommern oder Friesland oder Ähnliches, wenn diese Konflikte unkontrollierbar werden. Die Dezivilisierung Deutschlands ist nach französischem Muster in vollem Gange, wird aber angesichts der aktuellen Dynamik ungeahnte Ausmaße annehmen.

Schon in diesem Jahr stieg die Zahl der Angriffe auf Migrantenunterkünfte auf bisher 337, davon nach Angaben des Innenministeriums rund 300 rechtsmotiviert. Doch der Ton wird auch jenseits rechter Krimineller schärfer. Das „Schisma“, der ideologische Riss durch Deutschland, nimmt zu. Am Anfang ließ sich der Unwillen großer Teile der Bevölkerung noch mithilfe der Propagandamaschine mundtot machen, nun wird er sich wie bei jedem Tabu unartikuliert, unreflektiert und oft genug irrational bahnbrechen. Bereits jetzt boomen sogenannte Prepper-Investments (also individuell vorbeugende Notstandsmaßnahmen) und Schießkurse für verunsicherte Eigenheimbesitzer.

Für 35 Görlitzer Studenten, die ihr Wohnheim für Asylsuchende räumen sollten, war schlagartig Schluss mit der Solidarität, als es an die eigene Wäsche ging. Auch der Verdrängungswettbewerb zu Ungunsten heimischer Unterprivilegierter ist im vollen Gange. Auch viele der besser situierten Jubler von heute werden die Entsetzten von morgen sein, wenn sie merken, dass sie den Illusionen einer Eierkuchen-Welt aufgesessen sind. Es ist zu befürchten, dass die Stimmung radikal umschlagen wird, mit vielen unschuldigen Asylbewerbern als Opfern der Aggression.

Vorreiterrolle dabei übernimmt beispielsweise ein kleiner Ort in Hessen, der bei 1800 Einwohnern 3500 Flüchtlinge zugeteilt bekommen hat, fast ausschließlich junge Männer. Man berichtet im Ort bisher zwar erst über einige negative Erfahrungen kleinerer und größerer Art mit den neuen Mitbürgern, aber man hat einfach viel Angst vor der fremden Übermacht. Das ist nicht herablassend als unmoralisch zu verurteilen, sondern als natürlicher Reflex zu bewerten. Ein Reflex, der zumindest hier auch berechtigt sein dürfte, denn wo Menschen die Mehrheit stellen, stellen sie die Machtfrage, d.h. ihre Normen werden Stück für Stück zur allgemeinen Verhaltensgrundlage erklärt und eingefordert.

Wenn junge Männer mit einem hierarchischen Frauenbild und ohne große Chancen auf dem örtlichen „Heiratsmarkt“ zu lange auf dem Schlauch stehen, sind Übergriffe in relevanter Zahl sowieso zwangsläufig die Folge. Man muss kein negatives Bild von den Flüchtlingen haben, die zur überwiegenden Zahl sicher aus „anständigen“ Familien kommen, um auch in anderen Bereichen wachsende Konflikte vorauszusagen. Ihre Langeweile, Perspektivlosigkeit, die Enge der Unterbringung und Traumatisierung oder Heimweh werden bei den Einwanderern die Psyche perforieren, und auch bei den Ursprungsdeutschen werden angesichts kultureller Unverträglichkeiten die Nerven zunehmend blank liegen.

Zu groß sind die kulturellen Unterschiede beispielsweise in der Frage der Gewaltanwendung in Konfliktsituationen, bei der Kleidung, in religiösen und anderen Tabus und in der Auslegung des Begriffs Ehre. Wenn einer wissen will, was im Extrem „kulturelle Unterschiede“ bedeutet, der kann sich auf eigene Verantwortung diesen Link ansehen, wer in den nächsten Tagen noch gut schlafen will, lässt es lieber bleiben. Sicher ist es auch in Arabien nicht die Norm, wie hier ein Kind von der ganzen Familie gezüchtigt wird. Aber es würde wohl nicht geschehen und gefilmt, wenn es nicht ein repräsentativer Teil dieser Kultur wäre.

Weniger schmerzlich, aber ebenso drastisch die Illusion von der Gleichartigkeit aller Kulturen zerstörend, ist der „Schilfrohrtanz“ in Swasiland, bei dem 40.000 kinderlose Frauen dreiviertelnackt für den König tanzen. Der Herrscher hat dann die Wahl, seinem Harem von 14 Gattinnen frisches Blut zuzuführen. Nebenbei bemerkt hat in Swasiland jeder fünfte Einwohner HIV. Hoffen wir, auch aus unserem Interesse, dass ein migrationsstiftender Bürgerkrieg dort noch lange auf sich warten lassen wird.

Nicht nur die wirtschaftliche Lebensqualität der Deutschstämmigen wird durch die neue Billiglohnkonkurrenz und die Belastungen für das Gemeinwesen sinken, sondern auch jene Qualitäten, die sich mit Freiheit, Sicherheit und Gewohnheit umschreiben lassen. Es wird also nicht bei Spannungen bleiben, sondern die massenhafte Konfrontation mit dem Fremden wird auch unsere Kultur verändern, sie wird nach dem Vorbild der einwandernden weniger entwickelten Kulturen gröber, weniger sozial kontrolliert, gewaltbereiter, rücksichtsloser, machomäßiger werden. Verhaltensweisen, die in den Ursprungskulturen oft genug überlebensnotwendig sind, hier aber gegen das mühsam erworbene und verteidigte Kooperationsvermögen unserer Kultur gerichtet sind. Wir sollten aber auch fairerweise nicht unterschlagen, dass unsere Kultur da, wo sie klare Dekadenzerscheinungen zeigte, beispielsweise bei Hubschraubereltern, Biowahn oder übersteigerter Toleranz, durchaus auch positive Impulse erhält. Die skeptische Frage muss also lauten, welche Einflüsse wohl überwiegen werden.

Skeptizismus ist angebracht, wenn bereits jetzt in vielen deutschen Schulen Kleidervorschriften erlassen werden, angeblich aus Rücksicht auf die Flüchtlinge, in Wirklichkeit aus Sorge vor sexuellen Übergriffen. Die Mädchen eines Gymnasiums im brandenburgischen Michendorf wurden beispielsweise vom Schulleiter aufgefordert, gegenüber Flüchtlingen ein „angemessenes Verhalten“ an den Tag zu legen. Dazu gehöre, dass die Mädchen keine aufreizende Kleidung wie etwa Miniröcke oder kurze Hosen tragen, um die in der Schulsporthalle untergebrachten „alleinreisenden Männer“ aus Kamerun, Pakistan, Bosnien, Serbien und Tschetschenien nicht zu provozieren. Die Toleranzideologie Deutschlands wird angesichts von Schleier, Kopftuch und Burka den so angeschobenen Prozess des Verlustes von Freiheit noch vorantreiben.

Dabei hatte doch Aiman Mazyek ausdrücklich angemahnt, man müsse eine integrative Politik des „Forderns und Förderns“ betreiben. Dabei ist die entscheidende Voraussetzung für eine gelungene Integration, die Integrationsfähigkeit einer Gesellschaft nicht zu überfordern, also Zuwanderung zu begrenzen. Aber so weit wollte der Mann sich wohl nicht aus dem Fenster lehnen.

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Gravatar: Wolfgang Prabel

Mazyek ist Funktionär. Er fürchtet rückläufigen Einfluß und Tohuwabohu in den Moslemverbänden bei starker Einwanderung.

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